Archiv-Thema im Forum Familie + Leben
Nicht sprachlich verzögert... den Eltern Tipps geben? Nee, oder?
Hallo,
nun zu meinem Kummerthema.
Vorweg - Schwager und Schwägerin leben einfach in einer anderen Welt als wir. Wir hatten schon Zeiten, wo wir uns richtig in den Flicken hatten. Seit einigen Jahren ist aber alles stabil und das *schwierige* Thema wird vermieden.
Dies nur, damit Ihr besser abwägen könnt.
Meine kleine Nichte war sprachlich immer nicht SO schnell. Nun bin ich ja allerdings als Förderschullehrerin auch nicht gerade das Maß aller Dinge und höre mehr und sehe mehr... Es ist einfach mein Job.
Meine Schwägerin hielt ihre jüngere Tochter immer für sprachlich sehr weit.
Jetzt ist die Kleine 5 und käme als knappes Kannkind im nächsten Sommer zur Schule.
Allerdings sind sich Schwager und Schwägerin noch unsicher, sie wäre zwar in allem viel weiter als die anderen Mädchen, der Kiga rät aber ab.
Warum.... ? Keine Ahnung, es kam nicht heraus.
Ich selber habe es nun wieder deutlich gehört, sie ist sprachlich zurück. Sie spricht dysgrammatisch, allerdings nur bei den Beugungen. Das aber sehr auffallend.
Also eigentlich ein Fall für die Logopädie. Schlage ich das ungefragt vor, spricht meine Schwägerin nie wieder mit mir. Leider bemerken meine Verwandten die Aussprechefehler SCHON, und korrigieren ihre Tochter ständig aktiv... 'sag das mal richtig...' ist der Standardsatz. Und das leider sehr genervt...
Besser wäre es hier, den Satz des Kindes RICHTIG zu wiederholen und das Kind zu animieren es noch einmal nachzusprechen. Ich zucke echt immer zusammen, wenn die Kleine so zurecht gewiesen wird. M.E. ist das total kontraproduktiv...
So. Und jetzt würde ich ihnen gerne vorschlagen, sie anders zu korrigieren, sie vielleicht einer Logopädin vorzustellen und vor allem ihr regelmäßig vorzulesen.
Natürlich ist mir klar, dass alle Eltern anders sind und alle Kinder auch. Und mein/unser Lebensmodell passt nicht für andere Leute auch.
Dennoch könnte es bei der massiven Sprachstörung sein, dass sie auch später in der Schule Schwierigkeiten bekommt. Die Sprachbildung sollte einfach in einer deutschen Familie mit 5 Jahren i.d.R. korrekt abgeschlossen sein. Ist sie es nicht, sollte man was tun.
Der Gatte hier sagt ganz klar - halt' dich da 'raus. Es geht dich nix an...
Und ich denke es wohl fast auch...
Was meint Ihr?
Fragenden Gruß
Andrea
Eingetragen von Deala am 28.12.2007 um 10:18 Uhr
Hallo Deala,
das ist eine schwierige Situation. Bei mir waren alle sprachverzögert, die 17-jähige Zwillinge sowie unser Jüngster. Bei den Großen wude erst mit 4 Jahre mit der Logo angefangen, obwohl ich schon mit 3 bei der Logo war. Viel zu spät, denn ich ließ beide 1 Jahr zurückstellen, weil bei dem einem die Sprache noch nicht richtig war. Der andere war einfach nicht soweit, bei ihm war die Sprache ok. Als die Logopädin dann erleichtert zur Kenntnis nahm, dass sie beide zurückgestellt wurde, wude erst einmal ein halbes Jahr Pause gemacht. Bei meinem Jüngsten begann die Logo mit 2 1/4 Jahre. In den meisten Augen viel zu früh, aber ich habe darauf gedrängt, und das war richtig so. Die Logo ging 4 Jahre komplett durch bis zum Schulanfang und als er 3 wurde, kam auch Ergo dazu.
Schlimm finde ich, dass es in diesem Fall wohl überhaupt keine Hilfe von außen angenommen wird, sonder wohl mehr als böse Kritik. Ist es ein Bruder oder Schwester von deinem Mann, sodass er als Bruder eher zugang zu den Eltern hat?
Sonst kannst du eigentlich auch nur hoffen, dass über die Schulärztin und Kindergarten was in Gang gesetzt werden kann. Und da sie ein Kann-Kind ist, wird sie wohl dann erst das Jahr darauf zur Schule kommen.
Eingetragen von alusru am 28.12.2007 um 10:42 Uhr
Oh mein Gott... Weihnachtsdemenz von zu viel Essen....
Das NICHT gehört da gar nicht in die Überschrift....:mmm:
LG
Deala:sorry:
Eingetragen von Deala am 28.12.2007 um 10:42 Uhr
Hallo Deala,
schade, daß Deiner Verwandtschaft so schlecht beizukommen ist. Ich wäre dankbar über solche Ratschläge.
Wenn sie nicht wollen, wirst Du nichts machen können.
Bei den Eltern meines Patenkindes war es ähnlich, sie wollten keine Hilfe (auch Sprachverzögert) und waren der Meinung alles ist prima. Ich habe sie zusätzlich noch zu einem HNO-Arzt geschickt -auch dies wurde ca. 1 Jahr nicht in Erwägung gezogen. Eines Tages kam von der Mutter ein Anruf, der Junge hätte Ohrenschmerzen und der Kinderarzt wäre nicht da, da habe ich sie wieder des HNO-Arztes verwiesen und endlich sind sie durch den Akutfall dort gewesen. Dieser Arzt hat ihnen (und der behandelnden Kinderärztin) dann eine Menge Vorwürfe gemacht und umgehend Logopädie etc. eingleitet. Er ist jetzt mit 8 Jahren immernoch nicht so weit wie seine Klassenkameraden aber man kann ihn schon viel besser verstehen.
Ich kenne Deine Verwandtschaft nicht aber vielleicht kannst Du, wenn es bei Gelegenheit passt von einem ähnlichen Fall wie Deiner Nichte berichten und wie es bei dem Kind nach einer Logopädie + vermehrtem Vorlesen zu Erfolgen gekommen ist??
LG Karin:)
Eingetragen von Karin1973 am 28.12.2007 um 12:28 Uhr
Ich verstehe dein Problem. Meine Schwester hat ein ähnliches mit ihrer Schwägerin. Deren Tochter spricht grammatikalisch schlecht und das in der 2. Klasse. Sagen oder empfehlen dürfte sie ihr nichts, denn dann wäre die Schwägerin gleich zutiefst beleidigt, was man sich erlaubt an ihrem kind und ihrer Erziehung zu kritisieren.
Da du ja Förderschullehrerin bist, würde das bei dir sicherlich als übertrieben abgewiesen und du würdest Fehler sehen, wo keine sind, so kann ich mir das vorstellen.
Leider kann ich dir nur raten, sage nichts. Manche reagieren echt heftig, wenn so was aus der Familie kommt. Sagt der Arzt oder Kiga was, dann ist das was anderes.
es ist schade für das Mädchen.
Meine beiden waren auch bei der Logopädin jeweils ein Jahr.
Mein Sohn hatte Polypen und konnte sich dadurch nicht richtig selbst sprechen hören, deshalb war ihm nicht bewusst, was er falsch macht. Und meine Tochter hatte ein zu kurzes Zungenbändchen und konnte deshalb die Buchstaben wie T oder D, die mit der Zungenspitze gebildet werden nicht formulieren. Wir haben alles in den Griff bekommen.
Eingetragen von junastern am 28.12.2007 um 14:37 Uhr
Hallo Deala!
Eigentlich müsste man ja meinen, dass Deine Schwägerin Dir im Grunde genommen ja dankbar wäre. Aber sie hat eine Sichtweise, die ihr nicht zulässt, dass ihre Tochter Probleme hat. Da sie ja offensichtlich nicht gewillt ist, Deine Ratschläge anzuhören, würde ich vielleicht, auch wenn das ziemlich hinterhältig ist, den Weg über den KiGa wählen. Du sagst selbst, dass der KiGa eine vorzeitige Einschulung nicht befürwortet, die Gründe weshalb lassen wir mal außer acht. Aber vielleicht kennst Du ja zufällig eine der Erzieherinnen oder gar die KiGaleiterin und kannst mit ihr die Problematik besprechen und vielleicht dort nahelegen, dass diese die Eltern vielleicht einmal auf das Thema 'verzögerte Sprachentwicklung' und 'Logopädie' ansprechen. Vielleicht haben die im KiGa sogar die Möglichkeit, bei uns im KiGa wird das, nach Rücksprache mit den Eltern, gemacht, einen Logopäden kommen zu lassen, damit dieser das Kind vielleicht vor ORt einmal anschaut.
Ich bin ja eigentlich immer dafür, den direkten Weg zu gehen, aber wenn man eure Situation bedenkt, würde ich wirklich den Weg über Dritte suchen.
Eingetragen von chrissyf.71 am 28.12.2007 um 15:27 Uhr
Hallo Deala!
Also ich kann deine Schwägerin nicht verstehen, ich wäre dankbar für jeden Rat und jeden Tipp! Da euer Verhältnis ja nicht das beste ist, ist es bestimmt besser nichts zu sagen. Auf der anderen Seite tut man damit dem Kind auch keinen Gefallen.
Diese sprachlichen Probleme müssten aber doch auch dem Kinderarzt bei den Vorsorgeuntersuchungen auffallen, dann sollte im besten Falle doch er das Kind einfach an einen Logopäden überweisen. Auch denke ich das spätestens bei der Einschulungsuntersuchung der Arzt das feststellt und die Mutter darauf hinweisen wird das in dieser Richtung etwas getan werden muss. Manchmal nimmt man Ratschläge von Fremden besser an als von der Familie!
Lieben Gruß, Biene!
Eingetragen von Biene am 29.12.2007 um 09:19 Uhr
Schwierig.... alles.
Danke aber für Eure Beiträge. Letztlich habe ich meiner Schwägerin noch gesagt, dass sie sich BITTE an mich wenden, wenn sie unsicher sind wegen der Einschulung.
Mehr geht wahrscheinlich nicht... Die Kleine möchte jetzt möglichst bald mal ein Wochenende mit mir verbringen. Schwägerin hat nix dagegen *freu* und ich habe mir gleich die Erlaubnis geholt, mit der Nichte einmal bei Zara einfallen zu dürfen.
Ich werde möglichst viel 'nebenbei' machen und schauen, wie darauf reagiert... also vorlesen, erzählen lassen, etc....
Sie ist ja recht interessiert, vielleicht nimmt sie viel an und man kann davon ausgehen, dass sie in der Schule ihren schlechten Sprachstatus durch gute Vorbilder in den Griff bekommt.
Plöd alles...
Ich werde berichten, wenn's etwas Neues gibt.
LG
Deala
Eingetragen von Deala am 29.12.2007 um 11:12 Uhr