Archiv-Thema im Forum Familie + Leben
Depressive Freundin
Eine Freundin von mir ist seit Jahren depressiv. Sie wohnt nicht hier vor Ort, aber mit noch zwei Freundinenn haben wir uns immer gemailt.
Eine von uns ist ausgestiegen, weil sie den Zustand nicht mehr aushalten konnte.
Wir wollen der kranken Freundin helfen, aber egal was wir sagen, alles sieht sie als persönliche Kritik. Die Freundin hat immer Recht und wir anderen haben alle KEINE Ahnung.
Und das geht (zunehmend) schon ewig so.
Ich halte das nicht mehr aus.
Alles hier zu beschreiben, was so los war, wäre viel zu viel. Nur soweit, ich bin an einem Punkt, wo ich nicht mehr kann. Was meint Ihr, wäre es vertretbar, den Kontakt abzubrechen oder zumindest weit zurückzuschrauben?
Oder wäre das herzlos und gemein?
Ich wäre euch dankbar, zu hören, wie Ihr das seht. Vielleicht habt Ihr gar schon Ähnliches erlebt?!
LG renate:weinen:
Eingetragen von hanja am 27.06.2008 um 11:49 Uhr
Hallo Renate,
ich hatte auch eine depressive Freundin.
Es ging immer nur ihr schlecht, man konnte sagen was man wollte. Alles nervte sie und ewig war sie am Meckern. Das schlimmste allerdings war, dass sie nie richtig zuhören konnte. Sie unterbrach einen oder war mit ihren Gedanken schon wieder ganz woanders.
Wir haben den Kontakt nicht ganz abgebrochen, aber er ist sehr eingeschlafen.
Ab und zu telefonieren wir noch, mehr aber nicht mehr.
So schlimm es mit Depressionen auch ist, wenn jemand keine Hilfe annehmen will, dann wird man früher oder später den Kontakt auf Sparflamme schalten, weil man sonst selbst mit runter gezogen wird.
Es ist nicht herzlos von dir, sondern eher zum Schutz für dich selbst.
Eingetragen von junastern am 27.06.2008 um 12:10 Uhr
Also ich denke Du hast alles getan was Du konntest!
Ich würde in den Hintergrund treten aber
alles weiter beobachten!
Ich würde warten und wenn es natürkich
eskaliert eingreifen!
Ansonsten würde ich warten bis sie von selbst
kommt!
Dann kannst Du sie auffangen!
Ich denke im Moment kannst Du nicht mehr tun!:mmm:
Eingetragen von Marita am 27.06.2008 um 12:12 Uhr
Vielen Dank! Ich musste einfach hören, dass das so okay geht.
Ich werde natürlich für sie da sein, wenn wirklich Not ist, aber ich werde den täglichen Austausch stark einschränken, weil einfach z.Z. nichts mehr dabei rauskommt, außer dass beide Seiten sich unverstanden fühlen.
Ich denke, IHR versteht, wie ich das meine.
Nochmals DANKE!
LG renate:dankeschoen:
Eingetragen von hanja am 27.06.2008 um 14:49 Uhr
Hallo renate,
du musst auch an dich denken, von daher ist es vollkommen ok, wenn du dich zurückziehst.
Du kündigst ihr ja nicht gleich die Freundschaft.
Ein Freund von uns ist mahnisch depressiv - mit Psychatrie und allem was dazu gehört - mein Mann hat den Kontakt zwar nicht wirklich abgebrochen, aber sich auch nicht mehr gemeldet, weil der damit einfach nicht umgehen konnte.
Sei für deine Freundin da, wenn sie dich wirklich braucht, ansonsten bleibe im Hintergrund
Einen Knuddler für dich, liebe Renate
Eingetragen von jodatz am 27.06.2008 um 15:04 Uhr
Ich denke auch, das geht so in Ordnung. Wenn man nicht helfen kann, weil die Person keine Hilfe zulässt, dann wird man leicht mit runter gezogen.
Ist deine Freundin wenigstens in ärztlicher Behandlung?
Eingetragen von alusru am 27.06.2008 um 15:10 Uhr
Ja, aber nur bei einer Neurologin, sie scheut sich vor einer Psychotherapie. In der Klinik war sie auch schon, hat aber nicht wirklich viel gebracht, weil sie dort wohl ein bisschen heile Welt vorgespielt hat anders kann ich es mir nicht erklären) und schnell entlassen wurde. Miene Freundin ist sehr intelligent, sie kann denen wohl ganz gut was vórmachen. erkennt nur leider nicht, dass ihr das schadet. Sie meint für sie wäre die beste Therapie einfach nichts zu tun.
Und wenn wir sie ermuntern wollen, dieses oder jenes auszuprobieren, hat sie meist tausend Argumente, weshalb das nichts bringt.
Ich bin mit meinem Laienlatein am Ende.
LG renate
Eingetragen von hanja am 28.06.2008 um 13:17 Uhr