Archiv-Thema im Forum Familie + Leben
Antriebslosigkeit Depressionen
Hallo, unser Sohn, 18 Jahre, macht zur Zeit eine Ausbildung.
Er hat einen mittelmäßigen Hauptschulabschluss Klasse 10. Seine Hobbys sind Fußball und Computerspiele. Kurz noch zur Vorgeschichte seiner Entwicklung. Erst mit 4 Jahren wurde eine Verstopfung der Gehörgänge entdeckt und erfolgreich behandelt. In der Grundschule musste er das 1. Jahr schon wiederholen. Desweiteren in seiner Grundschulzeit wurde er sofort als Loser abgestempelt. Wenig Freunde, immer der schlechte Schüler. Auch in der Hauptschule kaum Freunde, immer wieder gemobbt. Schlechte Noten. Lernen und Üben gehörten nie zu seinem täglichen Leben. In der Sprachentwicklung nicht wirklich schlecht, aber frei kummunizieren und in ganzen verständlichen Sätzen reden, war nicht sein Thema. Auch jetzt in der Berufsschule große Defizitte. Wir haben noch eine Tochter mit Abitur, studiert zur Zeit. Das ist natürlich für ihn, so scheint es, immer ein unerreichbares Ziel. Er fühlt sich, dass wird immer deutlicher, als Loser. Seine Einstellung zur Ausbildung lässt zu Wünschen übrig. Er ist unpünktlich und ohne grosses Interesse. Sonst ist er wirklich ein lieber Kerl. Er raucht und trink nicht, immer hilfsbereit. Aber seinen ganzen Frust versucht er am stundenlangen Computerspielen zu kompensieren. Die Ausbildung ist gefährdet, er sagt zwar, dass er auf jeden Fall die Ausbildung beenden will, aber er weiß nicht wie er es anstellen soll. Wir wissen im Moment keinen Rat mehr und sind eigentlich der Meinung, dass er in dieser depressiven Phase Hilfe von einem Psychologen braucht. Wer hat ähnliche Probleme oder kann uns einfach nur in unserer Hilflosigkeit unterstützen.
Danke. :hilfe:
Eingetragen von starlet am 27.03.2010 um 10:42 Uhr
Hallo und herzlich willkommen hier bei uns.
Ich kann da eigentlich nicht viel zu sagen - aber vielleicht solltet ihr das wirklich überlegen mit dem Psychologen.
Da er aber bereits 18 ist, müsste er das schon selbst wollen - er ist volljährig und ihr könnt ihm wohl diesbezüglich keine Vorschriften, wohl aber Ratschläge geben.
drücke euch, vorallem euren Sohn die Daumen, dass er das mit der Ausbildung noch hinbekommt und er aus seinem Loch mal rauskommt.
Wenn man aber natürlich eigentlich sein ganzes Leben soooo schlechte Erfahrungen gemacht hat, dann kann ich mir schon vorstellen, dass man irgendwann in ein Loch fällt und das Selbstwertgefühl einen absoluten Knacks bekommt.
Eingetragen von jodatz am 27.03.2010 um 11:05 Uhr
Deine Sorgen verstehe ich nur zu gut.
Der Sohn meines Mannes aus erster Ehe war auch so ähnlich.
Zwar war er ein guter Schüler und hat auch das Fachabi aber der Schulerfolg ist halt auch nicht alles. :mmm:
Er ist ein volles Jahr zuhause gesessen und hat nach einem abgebrochenen Studium garnichts gemacht. Nun studiert er wieder aber ich fürchte das es eine Art Flucht in die Schule ist um nicht im öffentlichen Leben bestehen und arbeiten zu müssen.
Wir waren mit ihm früh beim Psychologen ( damals bekam man etwas leichter einen Termin) aber der hat ihm damals nur Medikinet verschrieben. Er hätte eine Gesprächstherapie benötigt um aus sich heraus zu gehen.
Auch er versteckt sich in der virtuellen Welt :(
Eingetragen von Laurasmom am 27.03.2010 um 11:20 Uhr
Hallo Starlet,
ich habe auch 2 Söhne in der Ausbildung, 3. Lehrjahr und 2. Lehrjahr.
Nach der Ausbildung machen viele weiter, Fachhochschulreife, Techniker, Meister. Auch er könnte, wenn er will, das anstreben.
Viele Firmen stellen gerne junge Menschen ein, die ihr Ziel über den 2. Bildungsweg, sprich nach der Ausbildung geschafft haben. Denn diese Personen haben ja den Willen schon bewiesen, dass sie es wirklich wollen. Auch eine Abendschule neben der Arbeit zeigt, dieser junge Mensch will was erreichen.
Abitur selbst heißt noch lange nicht, dass man erfolgreich wird im Berufsleben.
Vielleicht könnt ihr ihn auf diesen Weg packen.
Redet doch mal mit dem Ausbilder, auch wenn der Sohn schon 18 ist, er kann/ soll dabei sein. Vielleicht hat der Betrieb noch Möglichkeiten ihn zu motivieren:mmm:
Das stundenlange Computerspielen ist keine Hilfe, sonder entwickelt sich zu einem Teufelskreis.
Rat bei einem Pschylogen zu holen finde ich gut.
Wenn er nicht selbst aktiv werden will, dann gehe erstmal selber, damit du dir dort auch Unterstützung holen kannst.
Eingetragen von alusru am 27.03.2010 um 15:16 Uhr
Hallo, vielen Dank erstmal für die Antworten und Ratschläge. Wir haben sehr guten Kontakt mit dem Ausbilder, alle sind der Meinung, dass er es schaffen kann. Alle wollen ihm helfen. Aber wenn man ihn fragt, wie er sich die weitere Zukunft vorstellt, nur ' ich möchte die Ausbildung machen, weiß aber nicht wie ich es schaffen kann'. Wir haben nochmal mit ihm gesprochen und ihm vorgeschlagen, einen Jugendpsychologen aufzusuchen. Er ist damit einverstanden. Wir haben uns schon über einige Psycholgen in unserer Nähe erkundigt. Ich denke, dass das die noch einzige und letzte Möglichkeit ist, aus dieser Situation heraus zukommen.
Gruss
starlet
Eingetragen von starlet am 28.03.2010 um 21:34 Uhr
Das ist toll, dass er damit einverstanden ist:super:
Eingetragen von alusru am 28.03.2010 um 21:37 Uhr