Archiv-Thema im Forum Familie + Leben
Frustanfälle eines 6jährigen (länger)
Kennt ihr das:
Junior will basteln/malen/Lego bauen, hat auch eine tolle Idee, aber es funktioniert nicht. Schon zu Beginn wird gejammert: 'Das klappt bestimmt nicht' und wenn es dann nach zwei Minuten nicht klappt, fliegen Stifte, Legosteine, was auch immer und es wird verzweifelt geweint und aufgestampft.
Nach gutem Zureden meinerseits/unsererseits nächster Versuch und nach wenigen Minuten wiederholt sich das Frust-Szenario, nur schlimmer.
Das Ganze kann sich dann eine halbe Stunde oder länger hinziehen.
Er hört nicht auf, lässt sicher aber nicht helfen und ist für keinen guten Vorschlag offen. Er ist nur gefrustet, verzweifelt und total in seiner Frustration gefangen.
Leider ist ein Nachmittag zu Hause oder ein Samstag so lange, dass wir diese Anfälle mehrmals täglich haben (nicht immer, aber oft genug).
Grundsätzlich war er schon immer der Typ 'eher jammern als sich durchbeißen' - insofern ist das alles nichts Neues. Es wird nur immer schwer, das selbst auszuhalten und macht ganze Tage kaputt.
Was kann man da tun? Ihn aus der SItuation rausnehmen (muss ihn dann wegtragen...). Laut werden um den Anfall zu unterbrechen?
Danke fürs Lesen und Gedanken machen :) :)
Eingetragen von AnnaBen am 06.11.2010 um 21:31 Uhr
Hallo AnnaBen,
da muss ich echt erstmal nachdenken - kann mir aber genau vorstellen, wie du dich fühlst.
Sag mal, schafft er denn auch mal das, was er sich vorgestellt hat ? Oder sind seine Vorstellungen eh wirklich viel zu schwierig ????
Geht er schon in die Schule oder ist er noch im Kindergarten ?
Wie verhält er sich da ?
Ich weiß - mehr Fragen, als auch nur eine Antwort - denke aber, dass ist vielleicht wichtig dafür
Eingetragen von jodatz am 06.11.2010 um 23:25 Uhr
Danke trotzdem :)
Er schafft auch vieles von seinen Ideen - wenn er sich mal in Ruhe reinschafft. Dann ändert er auch ohne Drama und verbessert. Wenn er nicht in diese Anfälle verfällt.
Er geht jetzt in die Schule (ist als 5jähriger eingeschult worden und drei Wochen später 6 geworden), aber es ist seitdem nicht schlimmer geworden. Er ist schon grundsätzlich eher 'jämmerlich', was Dinge angeht, die nicht funktionieren, war schon als Kleinkind so.
Aber diese Anfälle mit Dinge schmeißen, sofort weinen und vor Wut nicht wissen wohin - die sind seit etwa einem dreiviertel Jahr 'neu' und zurzeit sehr oft.
Im KiGa kannten sie solche Anfälle überhaupt nicht und waren sehr überrascht, als ich mal davon erzählte. Es ist also etwas, was er sich für zu Haus 'aufhebt'...
Eingetragen von AnnaBen am 06.11.2010 um 23:47 Uhr
Da er es immer wieder wiederholt, klingt es, als würde er damit erreichen, was ihm wichtig ist.
Was auch immer das sein muss. Vielleicht, dass Ihr dabei so in Stress geratet??
Mein Sohn hat das auch hin und wider.(selten)
Wenn er sich nicht helfen lässt, und sich auch nicht durch Zureden beruhigt, dann nehme ich das Spielzeug halt erstmal weg.
Ich erkläre ihm dabei, dass er sich erst einmal beruhigen und erst zur Ablenkung etwas anderes machen soll.
So gesehen, nehme ich ihn aus der Situation.
Ein 6 Jähriger kann einfach noch nicht alle Situationen alleine meistern und manchmal muss man dann einfach noch für das Kind entscheiden.
Hier klappt das. Wenn unser Sohn später wieder an die Sache geht, wenn er sich beruhigt hat, ist er auch berei Tipps anzunehmen und es läuft dannn besser.
LG hanja
Eingetragen von hanja am 07.11.2010 um 08:05 Uhr
Meine Tochter 11 Jahre hat
das auch.
Sie setzt sich selber unter Druck
und ist furchtbar ehrgeizig.
Wenn was nicht klappt schreit sie
los und meckert und zetert ewig.
Runschmeissen tut sie es aber nicht.
Sage ich ihr dann lass es mach
es später nochmal - nix.
Und Hilfe will sie auch nicht.
Sie hat keine Ruhe bis es geklappt hat:eek:
Meist verweise ich sie dann
damit in ihr Zimmer.
Eingetragen von Marita am 07.11.2010 um 15:41 Uhr
Dank euch für eure Antworten!
Gestern Morgen 'mussten' wir noch weiter basteln und ich habe ihm vorher gesagt, dass es nur geht, wenn er sich etwas zusammenreißt. Er darf schimpfen und es ist doof, wenn was nicht funktioniert, aber das ist halt so.
Es hat dann ganz gut geklappt mit dieser Vorwarnung, ganz ohne Verzweiflung ging es allerdings auch nicht...
;)
Eingetragen von AnnaBen am 08.11.2010 um 11:55 Uhr
Scheint so als hätte dein Sohn eine ziemlich niedrige Frustrationsgrenze. Irgendwie höre ich das viel häufiger von Jungs als von Mädchen. Bei meinen zwei war es in dem Alter auch so. Inzwischen sind sie 15 und 12 und haben gelernt mit solchen Enttäuschungen umzugehen. Dein Sohn wird es auch irgendwann lernen. Davon muss du einfach ganz fest ausgehen;)
Ich würde ihn in solchen Situation wenig beachten. Sag ich wie du es jetzt schon gemacht hast vorher, dass er ruhig bleiben soll und wenn er es nicht tut einfach kommentarlos gehen. Du kommst in solchen Situationen kaum an ihn ran und wenn man sie dann alleine lässt beruhigen sie sich schneller.
Eingetragen von Danny4 am 10.11.2010 um 10:57 Uhr