Archiv-Thema im Forum Schule + Erziehung
Was mach ich jetzt... vorsicht etwas länger...
Hallo Ihr lieben
bei meinem Sohn wurd jetzt von der Schulpsychologin festgestellt das er nicht nur die Sprachentwicklungsstörung hat (wie wir ja schon seit der ersten Klasse wissen) sondern auch eine auditive und visuelle Verarbeitungsstörung hat. Die konnte er bisher sehr gut überspielen weil er andererseits im HandlungsIQWert einen sehr hohen IQ hat und sich viele Strategien entwickeln konnte um sich durchzuwurschteln.
Jetzt ist es so das er nicht mehr so mitkommt und deshalb die Noten gerad in Mathe im letzten Schuljahr schlechter wurde. Weiss jemand von Euch ob man bei solchen gravierenden 'Lernbehinderungen' einen gewissen Notenschutz bekommt wie bei LRS zum Beispiel. Der Kinderarzt hat gemeint er möchte sich da auch noch umhören weil es nunmal eine Lernbehinderung ist. Es wurde halt leider so spät festgestellt weil man alles auf die Grunderkrankung die mein Sohn hat geschoben wurde (man hat im ersten Schuljahr selektiven Mutismus festgestellt) und das neue Problem halt irgendwie nicht wahrgenommen. Mittlerweile ist das mutistische Problem kaum noch merkbar deshalb hat sich das jetzt herauskristalliesiert das es nicht diekt damit zu tun haben kann.
Ich weiss echt nicht mehr weiter. Was macht man mit einem Kind das selektiven Mutismus hat, hochbegabt ist, sprachentwicklungsstörungen und Wahrnehmungsstörungen hat. Ich bin völlig ratlos.
Das einzige was da noch supi ist das er mit sich selbst zufrieden ist und nach aussen zumindest ihm die relativ schlechten Noten noch nicht soviel anhaben. Aber wie lange geht das noch so gut. Er schwebt ständig in einem Raum zwischen Überforderung und langer Weile durch Unterforderung. Die Schulnoten sind zwischen 3-4. Er ist sehr schwer einzuschätzen was mir auch die Psychologin bestätigt hat. Er redet nicht gern über das was er denkt und seine Gefühle was es wirkllich nicht einfach macht. Jetzt bekommt er erstmal Ergrotherapie wo ich hoffe das sich dann vielleicht einiges Bessern tut.
Nächstes Schuljahr die Empfehlungen und die Lehrerin möchte ihn auf die Hauptschule empfehlen... einerseits gut weil weniger Lerntempo und klare Anweisungen was bei ihm ja wichtig ist. Andererseits vielleicht weniger Interessant vom Stoffangebot her. Ihm interessiert wissenschaftliche Dinge mehr.
Ach menno er tut mir wirklich richtig leid weil ihm wirklich nichts erspart bleibt. Nicht nur die schulischen Sachen sondern auch gesundheitliche (Neurodermitis, allerg.Asthma) muss er ertragen.
Wie kann ich ein Kind moralisch aufbauen wenn ich selbst manchmal voll am verzweifeln bin?
Eingetragen von mamacorina am 16.07.2008 um 09:35 Uhr
Hallo Mamacorina,
das ist ja echt heftig. Direkt helfen kann ich dir leider nicht.
Ich war jetzt gerade auf einer Sitzung an einer Schule, die genau 'solche Kinder' mit auch deinen angesprochenen Lernbehinderungen unterrichtet.
Ich muss sagen, dass Konzept war total klasse und hat uns alle überzeugt.
Ich weiß nun nicht, ob es eine solche Schule auch bei euch gibt.
Die Schule ist übrigens eine Art Durchgangsschule, d.h. die Kinder können wieder auf normale Schulen wechseln, können dort aber auch Haupt- und Realschule machen. (Klassestärke 12 bis max 16 KInder, individualisierter, fördernder Unterricht)
Ich weiß gerade nicht, wo du wohnst, könnte dir natürlich mal den Link der Schule zuschicken ( die ist in HH), ob es etwas ähnliches auch bei euch gibt.
Drücke die Daumen, dass ihr eine gute Lösung findet.
Eingetragen von jodatz am 16.07.2008 um 09:42 Uhr
Ich verstehe Dich sooo gut. denn mein Großer hat uns auch durch soviele gesundheitliche Geschichten eine Menge Sorgen bereitet.
Leider wird außer auf LRS notenmäßig sonst keine Rücksicht genommen, ich glaube, nicht mal Dyskalkulie ist anerkannt...
Echt schwierig.
Hauptschule finde ich prinzipiell nicht schlecht, ist halt sehr praktisch ausgerichtet. Wenn dein Sohn gerne wissenschaftlich arbeitet, gibt es in diese Richtung ja vielleicht AG´s oder so. Kannst dich vorab ja schon mal erkundigen.
Was bedeutet eigentlich Handlungs-IQ, hat das mit praktischer Veranlagung zu tun? Dann würde Hauptschule widerum passen.
Hoffentlich hilft Euch jetzt erstmal die Ergo. Auch schön, dass Euer Arzt sich noch schlau machen will. Vielleicht findet Ihr ja noch raus, was Ihr NOCh tun könnt.
Also, wie gesagt, ich finde ein glückliches Hauptschulkind besser als ein überfordertes Realschulkind.
Ich wünsche Euch, dass Ihr gute Hilfe findet!!!
LG renate
Eingetragen von hanja am 16.07.2008 um 09:48 Uhr
Eine entsprechende Schule, wie jodatz sie beschreibt, wäre natürlich die optimale Lösung!!!
Nun ist HH eine Großstadt, toi, toi, toi, dass es bei Euch auch sowas gibt...
LG renate
Eingetragen von hanja am 16.07.2008 um 09:52 Uhr
Hallo Mamacorina,
vielleicht findest du auch hier INformationen:
Eingetragen von jodatz am 16.07.2008 um 09:59 Uhr
Hallo Mamacorina,
mein Sohn (9J.) hat auch eine Lernbehinderung. Er geht als Integrationskind in eine ganz normale Grundschule mit gemeinsamen Unterricht und nächstes Jahr wird er wohl auch als Integrationskind in die Hauptschule kommen. Zur Zeit bekommt er keine Noten, sondern nur eine schriftliche Beurteilung. Er hätte schon gern Noten, aber ich weiß nicht wie er damit zurechtkäme. Wie es auf der Hauptschule dann wird mit den Noten weiß ich allerdings auch noch nicht. :mmm:
Ich drücke euch die Daumen, dass ihr die richtige Schule findet!
Eingetragen von Bianca am 16.07.2008 um 14:02 Uhr
Danke für eure Antworten!
@bianca
was heisst das genau Integrationskind? Was ist da anders? Darf ich fragen was für eine Lernbehinderung dein sohn hat? Ich komme mit dem Wort überhaupt net klar weil es für mich momentan noch nicht so realistisch ist das er Lernbehindert sein soll. Ich glaub da brauch ich noch eine Weile
Eingetragen von mamacorina am 22.07.2008 um 13:59 Uhr