Archiv-Thema im Forum Schule + Erziehung
1. Klasse - Startschwierigkeiten
Hallo,
mein Name ist Sanny, ich bin neu hier und auf euch gestoßen, als ich mir Rat im internet suchte.
Ich komme aus Sachsen/Anhalt und unser Sohn besucht die 1. Klasse.
Nun zum Thema: Am kommenden Montag steht unsere nächste Elternversammlung an und mir brennen da ein paar Dinge auf der Seele, welche ich dort ansprechen möchte. Ich weiß leider nur noch nicht so recht wie ich diese verpacken soll.
Thema 1: In Deutsch wurde das zweite Diktat geschrieben. Das erste lief gut, aber das zweite nicht so gut, er bekam eine 3 - war damit auch nicht glücklich, denn nach seiner Einschätzung war ihm das zu schnell, dadurch machte er Fehler und vergaß Wörter, da schon die nächsten genannt wurden.
In der Berichtigung, habe ich auch gesehen, das er alles fehlerlos kann - was mich in seiner Einschätzung eines zu schnellen Tempos bestärkt. Ich möchte von der Lehrerin gerne den Ablauf geschildert bekommen und ihr gleichzeitig einen Vorschlag einer Möglichkeit unterbreiten. Man kann ja z. Bsp. es folgendermaßen auch gestalten: Die Lehrerin diktiert den ersten Satz. Den zweiten Satz soll sich jedes einzelne Kind passend zum Thema ausdenken. Der dritte Satz wird widerum von der Lehrerin diktiert. Der 4. Satz kann von einem Kind ausgedacht werden, welchen alle schreiben müssen. Anschließend darf sich jedes Kind eine eigene, passende Überschrift ausdenken und schreiben.
Das zweite was ich gerne sehen möchte ist ein Klassenspiegel (also wie viele Schüler eine 1, wie viele eine 2 usw. bekommen haben)
Das letzte was ich ansprechen möchte, ist das die Klasse immer noch sehr unruhig und auch brutal zueinander ist. Auffällig ist besonders ein Junge.
Das ist aber auch sehr heikel - man möchte sich ja auch nicht streiten...
Aber er ist auch sehr brutal - und die anderen Kinder können sich noch nicht entsprechend wehren - das artet in Kampeleien aus...
Mein Problem an dieser Sache ist, das mir die Lehrerin zu 'lasch' erscheint.
Ich habe erfahren, das der besagte Junge im Unterricht aufsteht und tobt - eine betimmte Mitschülerin ärgert (ihre Sachen nimmt und durch die Klasse schmeißt) - die Lehrerin allerdings, führt ihren Unterricht fort und spricht dabei mit Absicht leiser, damit bemerkt wird, das man sie durch die Unruhe nicht mehr versteht, aber die Kinder sind darüber unglücklich - da sie mit dieser Methode nicht umgehen können und Angst haben, dadurch etwas nicht zu verstehen und auf eine Frage nicht antworten können.
Ich weiß von 'erfahreren' Eltern (welche sie durch ältere Kinder bereits kennen) - das sie die gleichen und ähnliche Probleme haten, aber immer auf taube Ohren stießen und sich leider nie etwas änderte...
Ich habe zwar noch ein bis zwei weitere Dinge, welche ich ansprechen möchte, aber das sprengt nun doch den Rahmen :-)
Freue mich jetzt schon auf hilfreiche Tipps :gn::dankeschoen:
Eingetragen von Sanny8483 am 25.03.2009 um 00:33 Uhr
Zuerst mal Hallo, schön das du zu uns gefunden hast. Dann eine Frage: Gibt es bei euch schon Noten in der 1. Klasse?
Eingetragen von eishockeymama am 25.03.2009 um 08:51 Uhr
Hallo Sanny,
erstmal herzlich willkommen hier im Forum
Zum Diktat und Klassenspiegel wäre es besser, die Lehrerin direkt anzusprechen.
Da kannst du ihr unter vier Augen sagen, dass du denkst für deinen Sohn wäre es zu schnell. Und fragen, ob du mit deinem Sohn daran üben kannst.
Und Diktat ist ein Diktat und da wird diktiert. Das , was du vorschlagen willst, ist eine Mischform und ich glaube, dass damit viele Erstklässler überfordert sind.
Fragen während der Versammlung kannst du, wie sie die Situation sieht, ob sie Unruhe bemerkt und wenn, was sie dagegen macht.
Niemals einen Namen öffentlich nennen. Das kannst du besser in einem Vieraugengespräch.
Eingetragen von alusru am 25.03.2009 um 08:55 Uhr
hallo Sanny und herzlich willkommen.
Ich bin Klassenpflegschaftvorsitzende und würde an Deiner Stelle mit der Lehrerin einen Termin ausmachen für dieses Gespräch. Nicht jedes Elternteil interessiert sich für dasselbe thema und der 'Schuss kann auf so einer Versammlung nach hinten gehen. Dort kannst Du auch die heiklen Themen ansprechen (also in einem 4-Augen-Gespräch).
Ist es eigentlich normal, daß in der 1. Kl. Diktate geschrieben werden???
Das hatten wir nicht. Aber wir sind auch NRW.
Solltest Du nichts erreichen, gibt es doch sicherlich auch bei Euch einen Klassenpflegschaftsvorsitzenden. sprich ihn mit den anderen Eltern einfach an und dann könnt ihr gemeinsam vorgehen.
Eingetragen von zwillingsmum am 25.03.2009 um 09:21 Uhr
Hallo sanny,
herzlich willkommen hier bei uns;
das sind ja ne Menge Punkte, die du da ansprichst - mal schauen:
1) Diktat: was sind das für Diktate - geübt, ungeübt, nur Wörter ? denn eigentlich lernen die in der ersten Klasse erst die Buchstaben !
Zu deinem Vorschlag - na ja, besser wäre es abzusprechen, dass sich die Kinder melden können, wenn sie noch nicht fertig sind.
Ich kenne das auch von meinem Sohn, der ist einfach langsam beim Schreiben und hat auch schon 'Lückendiktate' abgegeben, weil er nicht mitgekommen ist.
Er soll sich melden, wenn das so ist !
2) Klassenspiegel sind bei uns z.B. nicht mehr angesagt !!! Damit werden nähmlich gerade die Kinder diskrimiert, die z.B. als einziges eine 5 geschrieben haben - das will man dadurch vermeiden.
Oder die als einziges eine 1 haben, kommen auf einen Höhenflug.
( im Endeffekt ist es auch nicht so wichtig - auch wenn man natürlich gerne wissen möchte, wie das Kind in der Klasse notenmäßig einzuordnen ist ) Frage dein Kind, wenn der was weiß ok, ansonsten egal !
3) das mit der Unruhe sollte angesprochen werden !!!!
Ist es bei anderen Lehrern in der Klasse auch so ? Wie handhaben die das ?
Wenn das Gespräch mit der Lehrerin nichts bringt, dann mal mit der Schulleitung sprechen, evtl auch mal hospitieren.
Drücke dir die Daumen !
Eingetragen von jodatz am 25.03.2009 um 09:36 Uhr
Hallo,
bin auch total erstaunt, dass in der 1.Klasse Diktate geschrieben werden und es Noten gibt!
Hier in NRW ist das nicht so.
Notenspiegel gibt es hier in der Grundschule auch nicht!!
Denke auch, dass ein Diktat von der Lehrerin diktiert wird.
Auf das Tempo kann man sie sicherlich mal ansprechen.
Weiss von meinem Sohn, dass sie Bescheid geben können, wenn sie nicht mit kommen.
Die anderen Punkte würde ich glaube ich nicht beim Elternabend ansprechen.
Eingetragen von Pferdefreundin am 25.03.2009 um 10:08 Uhr
Bei Junior in der 1. Klasse gab es Frühstücksdiktate. Das waren dann 2-3 Sätze. Noten gibt es bei uns in der 2. Klasse noch nicht, erst im Endzeugnis stehen dann für Deutsch und Mathematik Noten drin.
Das ist totl unterschiedlich im ganzen Bundesgebiet. Naja, es ist ja nicht der einzigste Unterschied:mmm:
Eingetragen von alusru am 25.03.2009 um 12:16 Uhr
Danke erstmal für so viele Antworten :dankeschoen:
Ja, wir haben Noten bereits seit ca 4 Wochen vor den Halbjahreszeugnissen.
Die Buchstaben sind eigentlich nun alle durch (bis auf 'qu' und 'pf')
ich wollte noch anmerken: bei der Notenkonferenz vor den Zeugnissen, war ich mit dabei und da durfte ich mir anhören,
das es eine sehr leistungsschwache Klasse ist
Ich bin grad 26 Jahre alt und somit auch die jüngste Mami in der Klasse und zudem auch Elternsprecherin (ich wurde gewählt, obwohl ich es mittlerweile für unsinnig halte - zumal die Schule in einem Dorf ist, nur 60 Schüler hat - die anderen Muttis mit den Lehrerinnen bereits zu deren Schulzeit befreundet waren und ich nur 'zugezogen' bin vor 3 Jahren und ich die einzige Mutti bin die Vollzeit arbeiten geht :mmm:
Das Diktat (meistens müssen die Kinder, als Hausaufgabe, den selben Text abschreiben, den sollen die Eltern dann zu Hause üben, dieser wird dann eine Woche später diktiert - habe ich heute heraus gefunden) besteht aus 5-7 Sätzen (jeder Satz besteht aus min. 5 Wörtern) und einer Überschrift - ich ärger mich nur darüber, da wir sehr viel Energie hinein gesteckt haben um unseren Max (so heißt er ;) ) zu motivieren und zu üben, das er Erfolge schafft und dann kam er ganz geknickt nach Hause, das er eine 3 bekommen hatte, nur weil es ihm zu schnell war :roll_eyes:
Den Tip mit dem melden finde ich am Besten für die Kinder als Lösung und ich erinnere mich, das es auch bei uns so gemacht wurde
Ich habe heute von einer anderen Mutti erfahren, das es nun mittlerweile Eltern gibt, welche hinten rum Wege einleiten werden um den 'Unruhestifter' zu beseitigen - da werden meine kleinen 'Probleme' am Montag sicherlich noch winziger
...sorry noch eine Frage...ich habe hier im Forum gelesen, das in der ersten Klasse so geschrieben wird wie man spricht - ist das wirklich so? ...unsere Zwergis müssen alles richtig schreiben...
Eingetragen von Sanny8483 am 25.03.2009 um 23:10 Uhr
Hallo sanny,
zum schreiben wie sprechen - bei uns war das auch nicht so !!!
Ist aber bei einigen anderen so.
Das ist echt Lehrerabhängig - nicht bundeslandabhängig, denn ich meine zu wissen, dass eine Lehrerin bei uns an der Schule das auch so macht.
Warum wusstest du das mit dem Diktatüben nicht ? Hat dein Sohn das nicht erzählt ?
Tja - bin gespannt, wie das mit dem Unruhestifter werden soll - kannst ja mal weiter berichten.
Ansonsten hoffe ich, dass sich alles gut einpegelt.
Eingetragen von jodatz am 26.03.2009 um 07:57 Uhr
Ja, bei uns ist es so, nennt sie 'lautgetreues Schreiben'. Das geht so, wenn die Kids im freien Schreiben aus Butter Buta machen, ist es erstmal so ok.
Aug. wurden sie eingeschult, Weihnachten konnten sie bereits Briefe schreiben und die Bücher der Lesestufe 1 lesen.
Sie finden sich sehr schnell in ihrer Umwelt zurecht. Und das Schreiben wie man spricht / hört ist sehr lustig, auch heute teilweise noch. Man muß wirklich sich die Texte laut vorlesen um zu verstehen, was es teilweise heißen soll. Die Kids haben auch keine Hemmungen Fremdwörter, die tägl. gebraucht werden (Computer, etc.) so zu schreiben, wie sie es hören.
Jetzt, in der 2. Kl., fangen sie an, die Wörter zu schreiben, wie sie sind. Daduch, daß sie viel lesen, lernen sie auch, wie die Wörter eigentlich richtig geschrieben werden.
Ob es unbedingt ein Segen ist, weiß ich nicht, aber die meisten tun sich recht leicht damit.
Die Kinder können sich erstmal ganz auf die Buchstaben und ihre Gedanken konzentrieren, was sie denn eigentlich schreiben wollen.
Die jetzigen Diktate sind solche, wie ihr in der 1. schreibt. Sie haben meistens nicht mehr als 10 Sätze, sind aber mehr als 5 wörter lang. Sie üben es zu Hause und dann wird es geschrieben. Aber die Note ist nicht so gewichtg, da es ja geübt wurde. Hierbei ist nur wichtig, dß die Kids lernen zuzuhören und in einer gewissen Zeit zu schreiben, sich es dann durchlesen und nach Fehlern suchen - nur darauf kommt es im mOment an.
Irgendwie so Weichspüldiktate. Welches Mehtode die bessere ist - weiß der Geier.
Eingetragen von zwillingsmum am 26.03.2009 um 08:23 Uhr
@ jodatz
es kann sein, das die Lehrerin das den Kindern gesagt hat, aber unser Sohn ist da noch sehr verspielt und schwatzhaft, das ihm das bestimmt entgangen ist ;)
meine bisherigen Erfahrungen zeigen allerdings, das die meisten Abläufe schon selbstverständlich dort sind und 'Neulingen' - wie wir welche sind - nicht ausdrücklich erklärt werden. Jedes Kind in der Klasse hat in einer der höheren Klassen ein Geschwisterchen...weißt du wie ich meine :)
Eingetragen von Sanny8483 am 27.03.2009 um 00:05 Uhr
Oh,daß ist ja echt diskriminierend bei Euch. Und ich dachte schon, in Bayern wäre es anstrengend. :D
Ich würde auf jeden Fall mit der Lehrerin ein 4-Augen-Gespräch suchen und nochmal die Dinge klarstellen.
Ich war auch 1 1/2 Jahre eine anstrengende Mutti, weil die Mathelehrerin in der 1. Kl. gemerkt hat, daß in Mathe was nicht stimmt. Leider ging diese Lehrerin im Sommer dann in Rente. Bis wir aber alle Anlaufstellen und Tests hinter uns hatten, war der Sommer um. Also neues Glück mit neuer Mathelehrerin - die hat sich immer wieder mit der Klassenlehrerin beraten und diese hat wohl gemeint, Lisa-Marie ist noch so jung, das gibt sich.
Ich wußte aber nun, das gibt sich nicht.
Also blieb ich hartnäckig - mein Mann hielt sich hartnäckig im Hintergrund - und ich war die nervige Mama. Aber - ich habe gesiegt.
Nach langen Diskussionen hat endlich eine Dyskalkulie-Lehrerin einen Test an der Schule mit ihr gemacht - und siehe da - es kam das raus, was ich seit 1 1/2 Jahren geredet habe.
Nun nimmt man mich und das Mathe problem total ernst und Marie wird gefördert.
Also, ran an die Lehrerin.
Eingetragen von zwillingsmum am 27.03.2009 um 08:17 Uhr