Archiv-Thema im Forum Schule + Erziehung
ideologische bildungspolitik auf kosten unserer kinder
hallo zusammen!
in deutschland schreit die bildungspolitik derzeit zum himmel. würd mich mal interessieren, wie ihr das so seht.
ganz oben steht das thema 'schulstruktur'. darüber ist ja inzwischen ein regelrechter streit entbrannt. es müssen gesamtschulen her - das 3-gliedrige system muss bleiben... jedes bundesland kocht sein eigenes süppchen, da gibt es mittlerweile so gut wie nichts mehr, was in deutschland einheitlich geregelt wäre. da gibt es 2-gliedrige und 3-gliedrige systeme, 4- oder 6-jährige grundschule, mittelschulen, sekundarschulen, regionalschulen, integrierte gesamtschulen, kooperative gesamtschulen, schulen mit oder ohne ganztag, wobei dieser offen oder gebunden sein kann,...
ansich finde ich ein wenig auswahl gar nicht schlecht, aber das im moment ist einfach zuviel. es zeugt von einer totalen verunsicherung und von willkürlichen handlungen der politiker. und ich unterstelle bewusst: es geht größtenteils auch nicht um die kinder oder die bildung ansich, sondern um einen ideologischen kampf und machtpositionierung.
man ist einfach fassungslos, wenn man so dinge hört oder liest:
in bayern werden in der 4. klasse arbeiten erschwert, um die noten nach unten zu drücken, damit genug kinder für die hauptschule übrig bleiben.
in berlin wird die einführung des zentralabiturs verweigert, damit die möglicherweise viel schlechteren leistungen der gesamtschüler nicht aufgedeckt werden.
man spricht von 'wahlfreiheit' (eltern dürfen entscheiden, ob 3-gliedriges system oder gesamtschule), neugründungen von gesamtschulen werden aber durch fast unerreichbare auflagen der regierung kaum möglich.
......
mich macht das wütend, vor allem weil man so hilflos ist. klar gibt es hier und da demos, aber die werden 'von oben' doch nur belächelt.... :sauer:
Laika
Eingetragen von Laika am 29.04.2009 um 09:53 Uhr
Was soll ich sagen?
Ich kann mich Dir nur anschließen.:sauer:
Eingetragen von zwillingsmum am 29.04.2009 um 09:58 Uhr
Du hast völlig Recht.
Auf Kosten der Kinder wird -viel zur persönlichen Profilierung der Politiker- experimentiert!
Hier in Niedersachsen z.B. wird grundsätzlich das gemacht, was ( aufgrund schlechter Studien) alle anderen aufgeben.
Man will sich wohl abheben...
Elternwunsch und Kinderinteressen spielen ÜBERHAUPT keine Rolle!
Das ist aber doch ein allgemeines Problem.
In Deutschland gibt es doch gar keine WAHRE Demokratie. Der Bürger darf wählen, das war´s. Danach machen die Politiker was sie wollen, selbst wennn Umfragen ergeben, dass der Bürger das NICHT will.
In welchem demokratischen Land z.B., außer BRD., wählen die Politiker selber den Präsidenten?
ETc. etc.
Demokratie Fehlanzeige.
Wir Bürger müssten viel mehr revoltieren!
LG renate
Eingetragen von hanja am 29.04.2009 um 10:08 Uhr
Ja, das wurde hier wirklich schon oft festgestellt, dass jedes Bundesland seine eigene Schulpoltik hat.
Es ist auch sehr schwierig, nach der Grundschule sich für die richtige Schule zu entscheiden.
Bei uns gibt es zwar auch eine Gesamtschule in der nächsten Stadt, aber der Fahrweg ist so umständlich, dass ich diese Schule schon wieder ausschließe.
Eingetragen von alusru am 29.04.2009 um 10:10 Uhr
die studien sind doch auch banane. regelmäßig fällt einem nicht beeinflussten wissenschaftler auf, dass hier und da messfehler gemacht wurden.
das liegt nicht 'in der natur' der deutschen...lieber schön anpassen und nicht auffallen. ich würde mir mal sowas wie in frankreich wünschen.... :eek:
Eingetragen von Laika am 29.04.2009 um 10:16 Uhr
Denke da wie ihr!!!
Was ich ganz krass finde ist, dass es innerhalb Deutschland nicht einheitlich von statten gehen kann, was Schule anbelangt!!!
Eingetragen von Pferdefreundin am 29.04.2009 um 11:36 Uhr
Zu den Politikern habe ich nur noch eine negative Einstellung. Da hat doch fast keiner Interesse an dieser verkorksten Bildungssituation in Deutschland etwas zu ändern :crazzy:.
Wie man sich dagegen wehren kann, frage ich mich auch immer wieder :mmm:.
Eingetragen von Gingha am 29.04.2009 um 11:44 Uhr
Vielleicht sollten wir hier im forum auch mal böse Briefe nach Berlin schreiben. So gesammelt, meine ich!
LG renate
Eingetragen von hanja am 29.04.2009 um 16:18 Uhr
Renate
Die müssten sich nur die Mühe machen, dieses Forum zum Thema Schule zu lesen, da steht schon genügend drin, um diverse Mängel des Schulsystems zu erörtern.
Ein Problem ist auch, dass diejenigen, die das ganze immer wieder aushecken, ja keine Lehrer und auch keine Schüler sind.
Die Lehrer kriegen die neuen Beschlüsse vor die Nase geknallt und dann heißt es macht mal schön. Dazu bekommen sie einen gewissen Freiraum selbst zu entscheiden und wenn es nicht funktioniert, dann heißt es die Lehrer haben das nicht richtig umgesetzt, was die 'Bosse' wollten.
Und warum müssen unsere Kinder in Bayern mit Wissen vollgequetscht werden? Damit sie bereits in der 10. Klasse das Wissen haben, wo andere Bundesländer auf dem gleichen Stand Abitur schreiben!
Es sollte wirklich einheitlicher werden!!
Eingetragen von junastern am 30.04.2009 um 07:27 Uhr
Ich denke auch, einheitliche Bildungsstandards und Schulsysteme würden alles wesentlich vereinfachen !
Zumindest sollte es möglich sein, dass die Kinder ohne Probleme in einem anderen Bundesland neu einsteigen können.
Darüber rege ich mich ständig auf !!!!
Eingetragen von jodatz am 30.04.2009 um 07:57 Uhr
Ich bin auch für ein einheitliches Bildungssystem. Sonst können Eltern bald nicht mehr von einem Bundesland in ein anderes umziehen :roll_eyes:.
Eingetragen von Gingha am 30.04.2009 um 08:00 Uhr
Das ist echt ein totales Heckmeck in Deutschland. Alles Kompetenzgerangel, meine ich...
LG renate
Eingetragen von hanja am 30.04.2009 um 08:00 Uhr
Auf Kosten der Schüler :crazzy:
Eingetragen von Gingha am 30.04.2009 um 08:12 Uhr
Frechheit, gell?!
Aber Politiker sind doch sowieso weltfremd!
LG renate
Eingetragen von hanja am 30.04.2009 um 08:16 Uhr
Genau, die wissen gar nicht mehr , wie es im normalen Leben zugeht .
Eingetragen von Gingha am 30.04.2009 um 08:21 Uhr
Das kommt, wenn man Berge von Geld für´s (bei vielen) Fast-Nichtstun kriegt und auch nie mehr Zukunftssorgen haben muss, weil man nach kürzester Zeit im Bundestag lebensklang fette Pension kriegt!
LG renate
Eingetragen von hanja am 30.04.2009 um 08:22 Uhr
mich stört auch, dass immer wissen mit leistung gleichgesetzt wird. das ist absoluter schwachsinn. es stimmt doch nicht, dass derjenige, der am meisten weiß auch die besten leistungen erbringt! dies ist in vielen deutschen köpfen irgendwie manifestiert, so gibt es für die meisten G8-gymnasiasten nur ein reines büffeln für die arbeiten und gar keine wiederholungs- und festigungsphasen mehr, bzw. das sollte aufgrund zeitmangels zu hause gemacht werden. heraus kommen schüler, die durch den stress entweder aufgeben oder abiturienten, die zwar stur auswendig lernen können, aber bei denen wenig langzeitwissen vorhanden ist.
die politiker rufen ja immer PISA auf den plan (meiner meinung nach sind nur die internationalen vergleiche aussagekräftig, nicht die innerdeutschen). da steht kanada - mit gesamtschulsystem und hohem migrantenanteil - auf platz 3. und trotzdem haben kanadische abiturienten gegenüber deutschen schülern in klasse 12 ein jahr wissensrückstand....im gegensatz zu den deutschen haben die nämlich verstanden (und behalten), was sie gelernt haben... :seltsam:
worüber ich mich auch fürchterlich aufrege, ist dieses konkurrenzgetue zwischen den landesregierungen. sachsen sind die besten. o gott! da muss in bayern jetzt aber in den 4. klassen ordentlich gesiebt werden, damit nur noch die überflieger, gernlerner und elterngedrillten aufs gym kommen, um bei PISA 2009 (das übrigens gestern und heute durchgeführt wurde/wird) wieder mit selbstüberzeugung verkündet werden kann: seht her, wir sind die besten, das kommt vom 3-gliedrigen schulsystem!
mich würde mal interessieren wie bayern in einer studie zur schulzufriedenheit von schülern, eltern und lehrern abschneiden würde....
wir wohnen in niedersachsen, hier geht es in den 4. klassen relativ human zu. wenn, dann machen die eltern druck. aber hier herrscht NOCH elternwille, deshalb sind die empfehlungen nicht bindend. ich finde diese selektionsmaschinerie einfach unglaublich, das ist alles so destruktiv. und menschen, die mit dem argument 'es kann halt nicht jeder abi machen' kommen, haben einfach nicht verstanden, worum es geht. es geht nicht ums abi! es geht auch nicht darum, 'erster' bei PISA zu sein! es geht darum, schule zu einem ort zu machen, an dem gerne gelernt und gelehrt wird, an dem kinder unterstützt und ermutigt, gefördert und gefordert werden. es darf und muss auch anstrengend sein, der leistungsanspruch soll hoch sein, aber individuell für jedes kind. dann klappt's auch mit dem 1. platz... :D
LG
Laika
Eingetragen von Laika am 30.04.2009 um 09:10 Uhr
Bravo Laika!
Übrigens nicht zu Bayern, aber zu Finnland (Pisaspitzenwerte) habe ich schon mal gelesen, dass die Schulzufriedenheit dortsehr niedrig ist und es sogar viele Selbstmorde unter Schülern gibt.
Kinder sollen lernen, klar, aber der druck ist hierzulande zu groß.
Was man bis zum letzten Schuljahr nicht gelernt hat, lernt man halt später!
Laika, Du hast Revcht, Wissensfestigung ist wichtig! Was bringt es, bis zum nächsten Test 1000erlei dinge in den Kopf zu hämmern um sie gleich darauf wieder zu vergessen.
NICHTS!
Das was sitzen bleibt, hat der Lehrer gut vermittelt!
LG renate
Eingetragen von hanja am 30.04.2009 um 09:50 Uhr
Zum Thema Pisa. Hat jemand eine Ahnung, wie das genau abläuft?
Sohnemann erzählte mir gestern, dass nur ausgewählte Schüler daran teilnehmen. Aus seiner Klasse z.B.nur eine sehr gute Schülerin. Ist das nun Zufall oder wählen die bayerischen Schulen gewollt nur gute Schüler dafür aus um bei den Ergebnissen dann mal wieder zu glänzen?!
Eingetragen von Gingha am 30.04.2009 um 10:31 Uhr
alles zufall....
Eingetragen von Laika am 30.04.2009 um 13:51 Uhr