Archiv-Thema im Forum Schule + Erziehung
Wieviel Elternhilfe ist angebracht und okay?
Hallo,
in letzter Zeit muss meine Tochter (6. Klasse) für die Schule umfangreiche Wochenarbeiten erstellen, oftmals zu Hause. So ist z.B. eine Buchpräsentation angesagt, eine Ländervorstellung in Erdkunde und ähnliches in Religion. Die Mappen können am PC erstellt werden, müssen zu einem bestimmten Termin abgegeben werden und es gibt eine Note dafür.
Nun frage ich mich, wie das so bei den verschiedenen Kindern zu Hause abläuft. Wieviel Unterstützung von Elternseite ist okay? Gerade beim Arbeiten zu Hause und Tippen auf dem PC ist ja schwer nachvollziehbar, wieviel 'Mutti' letztendlich in diesen Hausaufgaben stecken. Ich habe z.B. meiner Tochter gezeigt, wie sie bestimmt Infos aus dem Internet holen kann, wie man die Infos durchgeht, aufs Wichtigste zusammenschreibt usw. ABER mitnichten setze ich mich hier an den Computer und mache ihre Hausaufgaben. Ich bin mir aber (fast) sicher, dass es durchaus Eltern gibt, die das tun. Im Gegenzuge gibt es natürlich auch die Eltern, die wahrscheinlich gar nicht raffen, was gerade in Schule passiert.
Versteht ihr meinen Gewissenskonflikt? Ich möchte hier nicht den Großteil der Hausaufgaben für mein Kind machen, frage mich aber, inwieweit Lehrer das berücksichtigen, dass doch wieder einmal Mutti/Vati sich bei der letzten Mappenerstellung selbst verwirklicht hat.
Ich bin sehr gespannt, wie es euch bei solchen Sachen ergeht und vor allem wie ihr damit umgeht. Es tut mir natürlich auch leid, wenn ich manchmal sehe, wie mein Kind hier in zu erstellenden Arbeiten ertrinkt...
Danke für eure Infos.
Herzliche Adventsgrüße
Dodo
Eingetragen von Dodo am 05.12.2009 um 13:06 Uhr
Hallo Dodo!
Ich habe an diesem Thema auch schon gezweifelt. Die Schule ist sich scheinbar gar nicht bewußt, was da hinter steckt.
Unsere Tochter ist zwar erst in der 4.Klasse, doch ist es bein uns nicht viel anders. Ich sitze oft und lerne mit ihr.....
Wir haben noch das Problem, das Katharina Rechenschwäche und LRS hat und sie Hilfe braucht. Die Mathelehrerin möchte, das die Kinder die Hausaufgaben selber machen, aber solch ein Kind braucht Hilfe.
Die Schule blockiert bei diesen Fällern total. Du darfst die Therapie selber zahlen, erfährst keinerlei Kooperation mit den Lehrern und stehst allein da.
Ich denke oft, wie machen das Eltern ,die voll berufstätig sind oder nicht so viel wissen.
Auch ich denke,da muß mal was passieren. Warum gehen denn unsere Kinder in die Schule und welche Funktion übt eigentlich die Schule aus.
Eingetragen von anwe am 05.12.2009 um 13:38 Uhr
hallo
bei uns war dies so, das wir --Ich und Sohn-- Hand in Hand arbeiteten...
denn ich kenne das Lied mit diesen Mappen erstellen zu einem festen Termin und gleichzeitig noch für mehrere Fächer sehr gut
ich habe z.b. geholfen Bilder aus Zeitschriften zu suchen und zu schneiden
ich habe ab und zu vorgegoogelt ---die Seiten dann notiert,Junior hat dann selbst nochmals nachgeschaut,ob das alles passend und interessant war
gab es was zu kopieren habe ich das übernommen
aber die Hauptarbeit wie einzelne Kapitel und Blätter zusammenstellen,schriftliches, zeichnerisches usw..hat er selbst gemacht
Die Lehrer wissen aber schon sehr genau bei wem die Eltern das Meiste machen----oder nur etwas mithelfen---oder gar nichts machen.....die kennen ihre 'Pappenheimer' wie man so schön sagt ganz genau !!!
Eingetragen von Mischa am 05.12.2009 um 13:58 Uhr
Hallo,
ja... ein spannendes Thema.
Ich sage Dir zunächst einmal, was meine Freundin (und gleichzeitig meine Schulleiterin) neulich mal sagte...
... nämlich, dass sie zur Not ihre Tochter Hausaufgaben - so sie sinnlos erscheinen und/oder in eine Phase mit viel zu viel Arbeit fallen - aus Lösungsheften abschreiben lässt.
Und so mache ich es auch. Ich habe den Vorteil selbst Lehrerin zu sein und verweigere mich daher mitsamt dem Sohn sinnlosen Aufgaben, die ihn außer Zeit zu kosten nicht weiterbringen.
Und dieser ganze Mappenkrams geht mir vollkommen auf den Keks. Wenn er also Zeit hat, diese aufzuhübschen etc., dann kann er das tun. Wenn er aber gleichzeitig noch Vokabeln zu lernen hat und für Physik büffeln muss, dann mache ich es.
Dieses Wochenende z.B. stehen nämliche Vokabeln an, die Themen Magnetismus, Elektrik und Temperaturen müssen gelernt werden für den Test am Montag. Außerdem muss ich mit ihm am Schwachpunkt Aufsatz arbeiten, da er einen am Mittwoch schreibt.
So... und aber gleichzeitig hat er zutiefst dämliche Aufgabe in Religion bekommen. Deren Sinn sich mir nicht erschließt. Es ist eine Fleißaufgabe, noch dazu mit Zeichnen/Malen. Das kann er nicht. Er hat auch keine Ideen.
Also habe ich mir überlegt, wie man den Schrott lösen kann und werde ihm da tatkräftig zuarbeiten.
Mir ist das mittlerweile ehrlich egal, wie andere Kinder das ohne Unterstützung schaffen. Ich kann dieses System zur Zeit nicht ändern, obwohl ich in Gremien der Schule als Elternteil mitarbeite. Also helfe ich ihm da 'durch'. Gleichzeitig mache ich das Gleiche noch mit meiner kleinen Nichte, deren Eltern das - aus welchen Gründen auch immer - nicht schaffen.
Zusammengefasst - wenn viel zu tun ist und Sinnloses ohne Lernzuwachs anliegt, mache ich das zur Not oder helfe sehr viel :mmm:. Anders geht's nicht.
Eingetragen von Deala am 05.12.2009 um 14:19 Uhr
Ich helfe meiner Tochter auch.
Ich gebe ihr Tipps und suche
auch mal was im PC.
Zusammenstellen -
das macht sie alleine.
Ich sage auch nicht gleich mach es so oder so.
Ich umschreibe das Ganze das sie selbst
auf die Idee kommt:D
Eingetragen von Marita am 05.12.2009 um 16:36 Uhr
Danke für eure Antworten. Ich hätte nicht gedacht, dass da doch so ehrlich zugegeben wird, dass ihr die Kinder kräftig unterstützt. Jedenfalls bin ich frohl über eure Einstellung :juhuu:!
@Deala
Dass du bei deinem Sohn so kräftig mitwirkst, hat mich natürlich in meiner Einstellung mächtig bestärkt... wo du doch Lehrerin bist :super:!
Übrigens arbeiten mein Mann und ich auch, mein Mann Vollzeit und ich 30 Std., dennoch nehme ich mir die Zeit, meine Tochter zu unterstützen. Ich finde ja, dass Unterstützung nicht davon abhängt, ob Eltern arbeiten oder nicht... eher im Gegenteil. Ich erlebe Eltern, die im Job stehen, in der verbleibenden Freizeit als sehr engagiert - nicht nur beim eigenen Kind, sondern auch in der Elternarbeit an den Schulen. Da ist manch nicht-arbeitenden Eltern, die aus welchen Gründen auch immer ohne Job sind, ja oftmals schon der Besuch eines Elternabends pro Halbjahr zuviel.
Naja, jeder nach seinem Geschmack - ich freue mich, so viele Befürworter gefunden zu haben. So, jetzt drucke ich noch 3 hübsche Titelseiten für die nächsten 3 Mappen und hoffe, dass ich eine gute Note bekomme :lachen:.
Dodo
Eingetragen von Dodo am 05.12.2009 um 16:58 Uhr
Wir sind auch beide berufstätig.
Mein Mann Vollzeit
ich 20 Stunden die Woche.
Aber mein Motto war schon immer:
Unsere Tochter darf nicht drunter leiden.:super:
Eingetragen von Marita am 05.12.2009 um 17:05 Uhr
@Marita
Das sehe ich genauso. Ich würde sofort meinen Job an den Nagel hängen, wenn ich das Gefühl hätte, unser Kind bekommt nicht mehr genügend Zeit ab.
Eingetragen von Dodo am 05.12.2009 um 17:29 Uhr
kann mich da nur anschließen. Auch für mich ist Katharina wichtig und, da sie Lernschwächen hat umso mehr. Solche Kinder stehen manchaml in unserem Schulsystem am rand und brauchen die Unterstützung vom Elternhaus.
Eingetragen von anwe am 05.12.2009 um 17:35 Uhr
Ich habe damals auch aufgehört zu arbeiten, als meine Twins eingeschult wurden, denn für mich war klar, die Kinder gehen vor, sie sollten den bestmöglichen Start in die Schulzeit bekommen, den wir ihnen bieten können - und meine Arbeitszeit wäre zudem nicht mit den Schulstunden vereinbar gewesen. Auch wenn wir auf einiges verzichten müssen, ist es doch irgendwie bei uns finanziell möglich - und das ist es uns wert. Denn Unterstützung brauchen die Kinder einfach bei Hausaufgaben. Unser Sohn hat damals in der 3. auch schon ein Referat über Feuerwehr gehalten, bei dem ich ihm den Text, den er mir diktiert hat, in den Computer eingegeben habe. Denn bei seinem 'Adlersuchsystem' wäre er wahrscheinlich heute noch nicht fertig :lachen:.
Eingetragen von Smoky am 05.12.2009 um 21:31 Uhr
Bei uns wird auch viel geholfen.
Natürlich muss immer alles im Rahmen bleiben und ich bin auch schon öfters an Kandidaten geraten, die das schamlos ausgenutzt haben. Im Augenblick ist es zum Glück nicht so. Yvonne ist ja jetzt schon fast 18 und verzichtet fast komplett auf meine Hilfe. Ich hab ihr diese Schuljahr zum Beispiel erst einmal geholfen. Damals sollte sie ein Referat halten in Sowi und ihr Thema hatte soviel mit meiner Arbeit zutun da musste ich einfach meinen Senf dazu geben:D Dennoch kann sie natürlich immer kommen wenn was ist oder sie etwas nicht versteht.
Bei alex muss ich ja sowieso mehr unterstützen auf Grund seiner Konzentrationsprobleme und LRS. Darum schreib ich für ihn immer die Texte am PC. Einfach weil es einen schlechten Eindruck macht wenn soviele Rechtschreibfehler drin sind und er dreimal solange brauchen würde, wenn er seine Texte immer kontrollieren müsste und das will ich ihm nicht antun.
Mal ganz abgesehen von so Dingen wie 'Frau xy hat gesagt wir brauchen bis morgen in Kuns diese ganz bestimmten echthaarpinsel die es nur im Fachgeschäft gibt.' Da fahren dann natürlich auch fast immer ich.
Eingetragen von Mikael am 06.12.2009 um 17:02 Uhr
Also auch bei uns wird geholfen - komplett ohne geht es selten.
Jette wird zunehmends selbstständiger - auch sie muss Mappen herstellen und viele Texte schreiben. Manchmal tippe ich dann mal für sie - aber nicht den ganzen Text - will sie auch gar nicht.
Ich suche den kids oft für Referate schon mögliche Seiten raus, wo sie Infos herkriegen können oder besorge mal aus der Bücherhalle verschiedene Bücher zur Ansicht - was dann davon genutzt wird, entscheiden die kids alleine.
Bei alex gehe ich die Texte dann auch oft noch mit durch und er versucht es dann in eigene Worte zu fassen.
Entweder er schreibt es dann - oder ich helfe dabei am PC.
Ich weiß, dass dies auch bei anderen Kindern so ist - und bei Referaten muss das Kind eh auch noch alleine vorne stehen und es vortragen.
Das hat bisher auch immer super geklappt bei beiden.
Bei jette in der KLasse gab es einen Fall, wo der Vater das Thema komplett bearbeitet hat und auch das Handout erstellt hat - das habe sogar ich erkannt, dass das nicht von einem Kind stammen konnte.
( Dieses brachte großen Unmut in der Klasse - das Kind geht jetzt nicht mehr auf die Schule - nicht nur deswegen versteht sich )
Vokabeln abfragen mache ich auch - vor Arbeiten abfragen , wenn gewünscht und leichte Hilfestellungen bei den Hausis - wenn nötig.
Ich denke dabei oft an die Kinder, die keine Hilfe zu Hause bekommen - und daher bin ich immer wieder dafür, dass viel in der Schule gemacht werden kann ( Infosuche im I-Net - bei alex kürzlich so eingeführt) oder Hausaufgabenbetreuung.
Eingetragen von jodatz am 06.12.2009 um 23:05 Uhr
Janina musste letztens eine Arbeit über Ägypten machen.
Ich hab ihr da eigentlich recht viel dabei geholfen. Gerade was das SChreiben anbelangte, hab ich das auf dem Computer alles gemacht. Ich bin definitiv schneller mit SChreiben als sie. Die Collagen hatte sie selbst angefertigt, allerdings war ich ihr bei der Bildersuche behilflich.
Ich helfe beiden eigentlich immer soweit ich kann. KLar, es hat alles seinen vorgesteckten Rahmen, denn schließlich sind die Zwei die Schulkinder und nicht ich, aber hilflos mit einer Arbeit allein lass ich niemanden.
Eingetragen von chrissyf.71 am 08.12.2009 um 15:56 Uhr
Also, ich helfe ihnen, wenn sie Fragen haben oder Rechenwege nicht verstanden haben. Vor allem Lisa-Marie hat mit der Dysk. so ihre eigenen wege und da helfe ich ihr, mit Ideen, wie sie diese Wege sich besser merken kann. Ich zeige ihr auch, wie sie Ordnung in ihre Hefte bringt etc.
Aber wenn es darum geht, etwas selbständig zu erarbeiten, dann gebe ich nur Tipps, wenn gar nichts mehr geht. Ansonsten müssen sie ihren Grips mal selber anschalten. Das ist ja der Sinn bei selbständigem Erarbeiten.
In der 3. Kl. können sie das noch nicht so toll. Wenn ich da dann noch helfe, lernen sie es nimmer mehr. Aber ich bin immer in Reichweite.
Oft kommen sie aber aus der Schule mti Internetseiten, da haben sie sich wohl mit der Lehrerin oder den Schülern ausgetauscht und dann googeln sie selber. Scheint also einigermaßen zu klappen mit der Selbständigkeit.
Ansonsten gab es noch keine Arbeiten, wo viel geschrieben werden mußte. Oder wo gemalt werden sollte.
Eingetragen von zwillingsmum am 08.12.2009 um 18:29 Uhr
Hallo!
also Kira ist jetzt 8.Jahre alt.Sie geht in die 3.Klasse.
Natürlich helfe ich meiner tochter.
Als sie letztens ein Referat halten mußte habe ich die Seiten aus dem Internet gesucht und mit ihr zusammen die Sachen notiert die wichtig waren.
Und das finde ich auch gut so!
Eingetragen von Styling-Mouse am 15.12.2009 um 10:16 Uhr
Die Arbeit der Eltern wird von der 3.Klasse-Lehrerin meines Sohnes voll einkalkuliert. Hausaufgaben werden nur bei den 4 oder 5 Migranten- und 'Problem'-Kindern von der Lehrerin kontrolliert. Bei meinem Sohn schaut sie nie sein. Anfangs habe ich nur Stichprobenkontrollen bei den Hausaufgaben gemacht, inzwischen weiß ich das und kontrolliere jedes Komma ganz genau.
Die Schüler sollen auch ein Referat halten mit einem Plakat, das dann in der Schule ausgestellt wird. Beim Elternabend sagte die Lehrein ganz selbstverständlich, dass die Eltern das machen müssen.
Es kam auch vor, dass in der Hausaufgabe Knobelaufgaben gestellt wurden, die der Durchschnittsschüler definitiv nicht alleine lösen konnte. Ich habe mich da mal auf die Hinterbeine gestellt und hingeschrieben, dass das bitte im Unterricht erst mal behandelt werden sollte. Tja, am nächsten Tag gab es keine Klärung, sondern eine Matheprobe bei der genau diese Aufgabe mit anderen Zahlen drann kam und voll bewertet wurde.
Kein Wunder, dass Pisa zeigt, dass Kinder von bildungsfernen Schichten in der Schule scheitern!
Eingetragen von Suesskind am 15.12.2009 um 10:50 Uhr
ie macht es sich aber einfach. Nein, bei unseren Lehrern sind die Kinder wohl gut aufgehoben. Die kontrollieren alles genau und können auch zu jedem Kind beim Elternsprechtag bis ins kleinste Detail etwas sagen.
Man, da haben wir wohl Glück gehabt mit unserer GS.
Eingetragen von zwillingsmum am 15.12.2009 um 19:15 Uhr
das ist ja heftig bei dir suesskind.
Nein, so ist es bei uns auch nicht. Hausuafgaben werden kontrolliert und stichprobenartig eingesammelt. Dann gibt es einen genauen Bericht und da steht dann drin was gut war und was nicht. Das ist vorallem bei aufsätzen gut und hilft auch den eltern Stärken und Schwächen besser einzuschätzen.
Eingetragen von SarahsMäuse am 16.12.2009 um 16:58 Uhr
Ja, Mäusemama, das finde ich auch heftig. Die Aufsätze werden allerdings schon bei allen Kindern kontrolliert. Das ist aber auch die einzige Gelegenheit, bei der Hefte eingesammelt werden.
Bei der Mathe-Hausi machen die Schüler gar selbst die Kontrolle im Unterricht. Die richtigen Ergebnisse werden runtergerattert und die Schüler müssen selbst Haken machen. Mein Sohn kommt da nicht mit. Der Banknachbar auch nicht und so wird halt in der Zeit der Heftrand mit Malereien verziert. :crazzy:
Irgendwie ist Schule heute ganz anders als ich alte Frau sie in Erinnerung habe.
Süßkind
Eingetragen von Suesskind am 19.12.2009 um 12:18 Uhr