Archiv-Thema im Forum Schule + Erziehung
Elterngespräch statt Zeugnis???
Guten Morgen,
an der Stadtteilschule, die meine Tochter jetzt in der 7. Kl. besucht, wird in der Lehrerschaft darüber diskutiert, das kommende Halbjahreszeugnis durch ein Elterngespräch zu ersetzen. Ich bin mittelschwer entsetzt, zumal es mir absolut nicht einleutet, WARUM man das tun sollte.
Was haltet ihr davon?
Danke für eure Meinungen!
Dodo
Eingetragen von Dodo am 29.11.2010 um 07:19 Uhr
Hallo Dodo,
ich kann mir vorstellen, warum die das machen wollen:
weil das Notensystem in HH überarbeitet werden soll und keiner genau weiß, wie es denn nun wird.
Prinzipiell sind Halbjahreszeugnisse ja auch nicht wirklich wichtig - und wenn ich in dann aber einem guten Elterngespräch über jedes Fach erfahre, wo das Kind steht, wo es sich noch verbessern könnte, wäre das doch eigentlich noch besser als so ein Zeugnis.
Finde das allerdings auch sehr kurzfristig angesagt - aber wie gesagt - die Notengebung ist ja nicht mehr klar.
Was gibt denn die Schule für eine Begründung an ????? Das wäre ja auch mal interessant !!!!
Eingetragen von jodatz am 29.11.2010 um 07:29 Uhr
Hallo Jodatz,
die Begründung kann ich dir erst Ende der Woche erzählen, dann wird es in der LK besprochen. Wir hatten gerade das sogenannte 'Lernentwicklungsgespräch', dabe wurden uns auch die Noten gesagt, auf die das Kind im Moment steht. Wäre also kein Problem, diese Noten auf Papier zu bringen, sofern sich durch die noch anstehenden Arbeiten nichts ändert.
Ich glaube nicht, dass sich an der Notengebung großartig etwas verändern wird. Es ist ja in der Stadtteilschule so wie bisher in der Gesamtschule, also nicht WIRKLICH etwas neues, was die Noten angeht.
Ich bin gespannt, wie es ausgeht und vor allem auf die Begründung.
Dodo
Eingetragen von Dodo am 29.11.2010 um 07:34 Uhr
@dodo: wenn du dir die aktuellen Kurzbriefe und das Posting von baerchen HH im anderen Forum durchliest - dann wird sich schon einiges ändern.
Bin aber mal gespannt, was bei euch die Begründung ist.
Eingetragen von jodatz am 29.11.2010 um 08:30 Uhr
@Jodatz
In dem anderen Forum bin ich nur noch sporadisch unterwegs, scheint mir irgendwie ausgestorben.
Es lernen doch in der Stadtteilschule Haupt- und Realschüler gemeinsam mit zukünftigen Abiturienten... genauso wie es schon seit ewigen Jahren in der Gesamtschule war. Warum muss ständig das Rad neu erfunden werden???
Eingetragen von Dodo am 29.11.2010 um 10:01 Uhr
Hallo Dodo!
Ich bin nicht aus Hambrug, also kann ich zu den Änderungen bei eurer Notengebung nichts sagen(Allerdings ändert sich ja nach Neuwahlen vuielleicht sowieso wieder einiges???).
Aus Lehrersicht ist die Idee mit den Gesprächen gar nicht so blöd. Auf einem Zeugnis wird der Leistungsstand von einem ganzen halben Jahr in einer Noten zusammengefasst. Auch nach schriftlich und mündlich oder z.B. in sprachlichen Fächern nach Grammatikkentnisse und Ausdruchsfähigkeiten wird nicht differenziert. In einem Gespräch ist das anders. Hier kann genauer auf Stärken und Schwächen eingegangen werden, es können Tendenzen und Entwicklungen besser dargestellt werden.
Viele Eltern, so meine Erfahrung, interessieren sich bei ihren Kindern nur für eines - die Noten. Speziell natürlich auf dem Zeugnis. Wie sie sich zusammensetzt ist ihnen egal. Zu Elternsprechtagen erscheinen sie nicht, wo die Probleme liegen ist egal, Hauptsache das Ergebnis stimmt. Mit so einhem Gespräch zwingen wir die Eltern quasi mal neben den Noten zu schauen wie sich ihr Kind so entwickelt.
Aus diesem Grund sind bei uns an der Schule die Elternsrpechtage auch verpflichtend. Sind wir die einzige Schule hier in dem Umgebung.
Allerdings finde ich es wider ziemlich fragwürdig wie das in den Schulen entschieden wird. Erinnert mich ein bisschen an uns hier und die Rückkehr zu G9:seltsam:
Eingetragen von Danny4 am 30.11.2010 um 14:21 Uhr
Hallo Danny,
ich kann deine Überlegungen gut nachvollziehen. Im 7. Jahrgang (1. Jahrgang der neuen Stadtteilschule) heißen die Gespräche nicht mehr Elternsprechtag, sondern Lernentwicklungsgespräche und sind verbindlich!! Mich stört, dass die Schule jetzt quasi 2 Monate vor den Zeugnissen mit dieser neuen Idee um die Ecke kommt. Wem soll es nützen, jetzt so kurzfristig zu beschließen, dass es im Jan. kein Halbjahreszeugnis gibt? Ich sehe nur die Vorteile für die Lehrer, die keine Zeugnisse schreiben brauchen, aber wo ist der Vorteil für das Kind? Ich glaube ganz fest, dass es dem einen oder anderen Siebtklässler sehr gut tut, eine Note schwarz auf weiß zu sehen :cool:
Ich bin sehr gespannt auf die Diskussion.
Dodo
Eingetragen von Dodo am 01.12.2010 um 10:19 Uhr
Dodo, tatsächlich sehen viele Schüler NUR die Noten und reagieren auch NUR darauf!
Aber das ist doch eigentlich erschreckend.
Und liegt nur daran, weil sie so 'geschult' sind.
Ich persönlich bin eigentlich ein Gegner von Noten, finde Berichte und Gespräche VIEL besser.
Eine schlechte Note heißt erstmal nur schlecht. Im Gespräch kann man aber erklären, woran es liegt und was der Schüler trotz der 'Note' gut macht!
Das sollte man doch viel mehr hervorheben!
LG hanja
Eingetragen von hanja am 01.12.2010 um 10:56 Uhr
Das ist wahrscheinlich Einstellungssache. Ich bin absolut Befürworter für Noten. Bei der Grundschule hatten wir die Wahl zw. 2 Schulen. Die eine von beiden hat überhaupt keine Noten, nur Berichte und das 4 Jahre lang. Das heißt, die Kinder sehen das erste Mal in der 5. Kl. eine Zensur unter ihrer Arbeit. Da sind aber einige hart aufgeschlagen, denn in der 5. Kl. nimmt keiner mehr Rücksicht, dass sich einige Kinder erst an Noten 'gewöhnen' müssen.
Auf jeden Fall sind mir die Gespräche in der Schule - wie auch immer sie gerade heißen mögen - nicht verbindlich genug und zu weichgespült. Um meine Tochter mache ich mir dabei übrigens keine großen Sorgen, sie ist sehr gut in der Schule und sowohl Noten als auch Texte sind wirklich klasse. Ich weiß nicht, wie es bei Kindern läuft, die weniger gut in der Schule sind.
Ich kann auch nicht wirklich einsehen, warum man für das eine Jahr die Noten aussetzen soll. Immerhin müssen sich die ersten Kinder ja irgendwann mit einem Zeugnis auf die Suche nach einer Lehrstelle machen. D.h. doch, dass es in der 8. Kl. wieder Noten geben müsste. Mir ist das alles zu hoch. Ich warte jetzt die Diskussion in der Schule ab.
Eingetragen von Dodo am 01.12.2010 um 11:08 Uhr
Ich fände es besser wenn anstatt von Noten die Gespräche wären.
Da bin ich mit Hanja einer Meinung. Vor allen weil so manche Note einen Schüler ziemlich runterziehen kann.
Eingetragen von Laurasmom am 01.12.2010 um 18:13 Uhr
Dodo, ein einmaliges Aussetzen ist natürlich Unsinn. Ich meine das eher allgemein.
Das Problem mit den 'weichgespülten' Beurteilungen gibt es doch auch nur, weil Eltern und Schüler total fixiert sind auf Noten.
Wenn man Beurteilungen nämlich genau liest, erkennt man da schon auch die Mankos. Z.B. das Kind muss dies und das noch üben, da erkennt man, hier ist es nicht soo gut.
Das viele dann überrascht sind, liegt eher daran, dass Eltern ihre Kinder selber meist zu positiv sehen, sie überschätzen oft deren 'Können'.
LG hanja
Eingetragen von hanja am 02.12.2010 um 07:53 Uhr
Ich muß mur sagen
dieses ganze hin und her finde ich schon sehr traurig
Das mit dem Elterngespräch kann eine gute Sache sein , muß es aber auch nicht.
Wir bei den kath. Schulen haben jetzt:
Für die 4.Klassen
Ein Zeugnis+Text
Ein Kompetenzraster für soziales usw
Ein Raster für das einzelne können der Kinder in den Fächern
und eine Empfehlung die aber nur für alle kath. Schulen gilt und nicht für die staatlichen Schulen.
Dann habe ich morgen einen Besprechungstermin
Das ist ein totales hin und her und ganz erhlich
es nervt!
Ausbaden dürfen es eh die Kinder!
Eingetragen von Styling-Mouse am 02.12.2010 um 09:03 Uhr
weil es sich besser anhört,
ich befasse mich schon lange damit.
Da ich aus einer Kath. Schule komme ist bei uns einiges anders, doch nehme ich an vielen veranstalltungen für staatliche zwecke teil.
es hat sich so gesehen nicht viel geändert.
die kinder sollen nicht mehr sitzen bleiben können- das gab es auch schon mal
die kinder gehen zusammen wie in der from der gesamtschule zusammen- gab es auch schon nennt sich jetzt nur anders.
Man will den nicht guten schülern damit möglichkeiten öffnen,doch denke ich was ist mit den guten?
die zeit wird es zeigen und unsere kinder dürfen es ausbaden
Eingetragen von Styling-Mouse am 02.12.2010 um 09:10 Uhr
Dafür gibt es ja jetzt das kompetenzraster,da wird in allen sachen genau beschrieben was ein kind gut kann und was noch nicht so.
und der sozile anteil ist auch dabei.
das ist wie ein gespräch, und man kann sich das auch noch mal ansehen. bei einem gespräch kann man auch mal was vergessen
Eingetragen von Styling-Mouse am 02.12.2010 um 09:13 Uhr
So ausführlich ist es bei uns nicht. Zum Halbjahr gibt es die Noten mit Zwischenabstufungen. Am Ende gibt es das Zeugnis mit ganzen Noten und einen Bericht dazu. Da werden auch die Stärken und Schwächen eines Kindes aufgezeigt.
Nach den Halbjahreszeugnis gibt es dieses Jahr ein Beratungsgespräch für die Grundschulempfehlung.
Eingetragen von alusru am 02.12.2010 um 09:34 Uhr
Ich finde, dass man die Halbjahreszeugnisse beibehalten sollte. Sie sind nicht nur für die Kinder wichtig sondern auch als Eltern weiß man dann, wie die Kinder zur Zeit in ihren Schulleistungen stehen. Ich würde es begrüßen, wenn so ein Gespräch als Ergänzung angeboten würde und nicht das Zeugnis ersetzen soll.
Eingetragen von AngelaW am 02.12.2010 um 10:12 Uhr
:lachen:Soorry, aber ich sehe es als deutlich weniger Arbeit an ein Zeugnis zu schreiben(Noten muss ich mir ja eh regelmäßig machen). Ich habe hier ein PC-Programm wo ich alle zwischen Noten egal ob mündlich oder schriftlich eintrage. Der PC rechnet mir dann den Schnitt aus und ich muss die Noten dann nur noch kurz in der Schule im PC eintragen.
Jetzt muss ich mir ja richtig Gedanken machen was ich so schreiben könnte.:D
Ich selbst bin nicht umbedingt ein Freund von Noten. Ich habe immer so das Gefühl meine Eindrucke darin nicht 100%ig ausdrücke nzu können. Und zwar nicht, weil ich mich nicht zwischen zwei Noten entscheiden kann, sondern weil ich das Gefühl habe eine oft so vielschichtige Leistung in einer blöden Zahl zusammenfassen zu können.
Schön wäre natürlich eine Verbindung aus Bericht, Noten und Gespräch. So ist es hier in NRW in der Grundschule. Leider ist es schon bei den ganz kleinen so, dass die Eltern den Bericht nicht beachten, sondern nur die Note
Eingetragen von Danny4 am 03.12.2010 um 15:38 Uhr
Das wusste ich nicht und gibt es hier in NRW auch nicht so.
Wir hatten nur immer wieder mal kurz Kopfnoten, aber die sind sowieso sinnlos und wurden jetzt ja mal wieder abgeschafft, glaube ich:crazzy:
Eingetragen von Danny4 am 03.12.2010 um 15:40 Uhr
Man muss aber dazu sagen, dass in HH noch nicht alle Schulen mit den Kompetenzrastern arbeiten und.. was meiner Meinung nach als nachteilig hinzukommt - wieder mal braut hier jede Schule ihr eigenes Süppchen - soll heißen - viele Schule müssen sich diese Raster erst erarbeiten - genau wie sie die Lernentwicklungsgespräche erst einführen und entwickeln - also alles noch sehr in den Kinderschuhen.
Eingetragen von jodatz am 03.12.2010 um 22:41 Uhr