Archiv-Thema im Forum Schule + Erziehung
Umfangreiche Geschichts- und Erdkundearbeiten (klasse 6)
Hallo in die Runde,
der Sohn hat in dem vor Weihnachten durchlaufenden Arbeitenmarathon *ächz* u.a. auch Geschichte und Erdkunde geschrieben.
Bei einem gemeinsamen Beisammensein mit den Schülern und Eltern dieser Klasse bekam ich schon Anfang November mit, dass wohl besonders die Mädchen mit dem Unterricht des Lehrers in diesen Fächern *kämpfen*. Da ich weiß, dass der Lehrer einer der alten Sorte ist, habe ich mit dem Sohn für diese Fächer intensiv AUSWENDIG gelernt. Wochenlang habe ich ihm den Stoff in Häppchen vorgegeben, den er dann lernen musste. Sein Freund hat einen Vater, der noch viel intensiver sich Zeit nimmt mit diesem Jungen zu üben.
Fazit der Arbeit war dann: Eine 1 (der Freund), eine 2 (der Sohn), wenige 3'en, viele 4'en, viele 5'en.
Die Arbeit war wirklich der absolute Oberhammer. Der Lehrer hat ALLES abgefragt, was JEMALS irgendwie zum Thema Römer gemacht wurde. Und manchmal sogar Dinge gefragt, die im Unterricht nur am Rande gestriffen wurden und von denen ich (als Lehrerin) so bei mir dachte, sie eignen sich geradezu hervorragend zum Abfragen.
Mich würde jetzt mal interessieren, wie woanders Arbeiten zum Thema Römer aussehen. UND... Danny, bist Du Geschichtslehrerin? Magst Du mal was sagen?
Und falls die Frage kommt... Ich hatte gehofft, dass das Lernen 'zu viel' war und die Arbeit für's Kind ein Spaziergang würde ob der Lernerei... NUR - das Gegenteil war der Fall. Die Arbeit fand der Sohn ganz schwer und war hinterher richtig geschafft. Und das für ein NEBENFACH... Bleibt das so? Noch läuft es in den anderen Fächern *übersichtlich* und er hatte die Zeit sich den ganzen Sche** einzuverleiben... Wenn aber die Hauptfächer fordernder werden, woher nehmen die Kinder dann die Zeit das alles zu lernen?
Nun ja... vielleicht gibt es hier ja ein paar Erfahrungen! Die Erdkundearbeit beim gleichen Lehrer war übringens gleich umfangreich, fiel aber ein bisschen besser aus.
Eingetragen von Deala am 22.12.2010 um 15:48 Uhr
Hallo Deala,
alex ( auch 6te Klasse ) einer STadtteilschule hatte auch gestern noch ein Arbeit geschrieb über Rom.
Was genau kann ich dir nicht sagen - kriegen sie erst nächstes Jahr wieder.
Aber musste nichts lernen.
Bei jette am Gym ( als sie da noch war ) gab es das Thema auch - ziemlich ausführlich - muss mal schauen, ob ich noch Arbeiten finde.
Da musste schon mehr gemacht werden - war aber auch ganz anders präsentiert. ( wenn ich jetzt nichts durcheinander kriege )
Aber Gratulation an deinen Sohn zu seiner Note !
Da tun einem aber wieder die kids leid, die zu Hause nicht so eine Unterstützung bekommen können !
Genau so soll es ja aber eigentlich nicht sein.
Eingetragen von jodatz am 22.12.2010 um 23:37 Uhr
Kann da leider nicht mitreden, da bei uns in Bayern in Nebenfächern keine so großen Arbeiten geschrieben werden.
Da gibt es nur Kurzarbeiten, die eine Arbeitszeit von 20 Minuten beanspruchen dürfen und daher auch nicht so umfangreich sein können.
Eingetragen von junastern am 23.12.2010 um 07:13 Uhr
Danke Ihr beiden,
Junastern, ich brech' zusammen... KEINE so umfangreichen Arbeiten Nebenfächern. Hallelujah, ich zieh' um... ;)
Alleine die letzte Musikarbeit hat das Kind fast um den Verstand gebracht (war ne 4 dann letzlich noch), von Physik mal ganz zu schweigen (Licht und Schatten, Mondphasen etc.). Dazu dann Erdkunde mit Europa samt Klima- und Vegetationszonen plus Wirtschaft in Nordeuropa. Und so schöne Fragen wie 'Benenne die Standortfaktoren von Nokia in Finnland'. Wenigestens Religion war nur 'Bibelarbeit', d.h. nachschlagen und interpetieren. Kein Auswendiglernen.
Jodatz, ich frag' im neuen Jahr mal nach, wie die Romarbeit war. Echt, er hat NICHTS lernen müssen? Der hiesige Lehrer hat zu allem Überfluss 6 Jahreszahlen abgefragt. Was war xhundersoviel vor Chr... musste alles gelernt werden. Auch vollkommen krumme Zahlen.
Und ja Jodatz, hier bei uns sind die Kinder am A*** *sorry*, die keine Hilfe haben. Mein übliches Aufregerthema. Dazu kann ich gleich mal nen neuen thread aufmachen, das sprengt hier den Rahmen. JETZT hab' ich ja wieder Zeit für exessives internetsurfen *auchferienhab* *freu*!
Eingetragen von Deala am 23.12.2010 um 10:26 Uhr
Hallo!
Bei uns ist es wie bei Juna. In Nebenfächern nur Tests für maximal 30 Minuten. Die dafür aber auch unangekündigt.
Erst in der Oberstufe werden dann überall Klausuren geschrieben und die sind alles andere als ein Abfragespiel(so nennt Merle solche Arbeiten wie bei deinem Sohn immer) sondern immer eine Quellenanalyse.
1.Teil Wiedergabe des Textes in Form einer quellenkritischen Einleitung(Anforderungsbereich 1).
2.Teil Analyse (Anforderungsbereich 2)
3.Teil Kommentar (Anforferungsbereich 3)
Das sind die Vorgaben an die ich mich auch halten muss.
Also zum Thema Rom z.B. einen Text eines zeitgenössischen Philosophen(z.B. Sallusts Historiae)
1) Quellenkritische Einleitung(Auto, Zeit, Thema, Inhaltswiedergabe...)
2) Welche Kritik übt der Autor an der damaligen römischen Gesellschaft und wie begründet er sie? Wie beurteilen spätere Historiker diese 'spätrömische Dekadenz' im Hinblick auf den Untergang des römischen Imperiums?
3) 'Wer dem Volk anstrengungslosen Wohlstand verspricht, lädt zu spätrömischer Dekadenz ein. An einem solchen Denken kann Deutschland scheitern.'(Guido Westerwelle)
Vergleiche die römische Gesellschaft kurz vor ihrem Untergang mit unserer heutigen. Ist dieser Vergleich schlüssig und seine Bedenken gerechtfertigt?
Im Abitur werden die Aufgaben genauso aussehen. Faktenwissen nützt dir da nicht viel. Und auch wenn wir immer sagen 'Man lernt fürs Leben und nicht für die Schule!' kann ich mir nur schwer eine Situation vorstellen in der ich alle römischen Konsule mit vollem Namen kennen muss;)
Dann doch lieber verstanden haben was spätrömische Dekadenz heißt, damit einem später, wenn man Minister ist, nicht so doofe Ausrutscher passieren;)
In den unteren Klasse mache ich es so, dass ich am Ende einer Unterrichtseinheit mit den Schülern zusammen eine Zeitstrahl mit den wichtigsten(maximal 10) Daten und ein Glossar mit den wichtigsten Begriffen(auch nicht mehr als 10) aufschreibe. Diese Fakten setze ich dann auch voraus und frage sie in einem Test auch mal stumpf ab indem ich z.B. einen Zeitstrahl mit den Jahreszahlen vorgebe und die Ereignisse müssen ergänzt werden.
Ich habe allerdings auch ein paar Kollegen, die nur auf Fakten achten. Bei vielen muss man dann am besten noch den genauen Wortlaut wiedergeben. Der Lerneffekt ist dabei natürlich gleich 0. Dann entsteht nämlich dieses typische nur für Arbeiten lernen und das ist meiner Meinung nach komplett sinnfrei.
Aber ich fürchte da kann man nicht viel tun, oder? Der Lehrer muss die Arbeiten doch bestimmt auch mal der Schulleitung vorlegen und wenn die damit einverstanden ist, wird es wohl rechtlich ok sein.
Bei uns müssen diese drei Bereiche erfüllt werden(in jedem Fach) und wenn das nicht der Fall ist, muss die Arbeit geändert und notfalls nachmal geschrieben werden.
Eingetragen von Danny4 am 23.12.2010 um 10:30 Uhr
So sehen Test aber bei uns auch aus:mmm:
Lennart(7. Klasse, Realschule) musste in seinem letzten Erdkundetest alle Klimazonen bennen, ihre Breitengrade nennen, ihre typische Vegitation, Durchschnittstemperatur ect.. Der Test war unangekündigt udn er hat natürlich vorher nicht geübt. Lennart hat eine 2(glaube ich) und auch sonst ist der Test ganz gut ausgefallen.
Eingetragen von Danny4 am 23.12.2010 um 10:38 Uhr
Bei uns sehen die Arbeiten (Junior, Realschule, 8.Klasse )auch so aus. Und das war auch schon in der 5. so.
Manche, v.a. jüngere Lehrer prüfen mehr, in wie weit das Gelernte verstanden wurde. Eine ältter Lehrerin (Erdk., Gesche, Politik)sagt, es kommt in den Arbeiten ALLES dran , was sie gemacht haben vorher. Und dann werden Definitionen, Jahreszahlen (auch genaue Daten), Namen etc. + angewandtes Wissen abgefragt.
Da lernt Junior (er lernt LANGSAM , wegen ADS) tagelang für die Nebenfächer.
Und es ist seit der 5. mit jedem Jahr mehr geworden.
Außerdem werden alle Arbeiten vor Weihnachten auf einem Haufen geschrieben. Da klappt es mit einer soo ausführlichen Vorbereitung natürlich nicht mehr.
Die Klassenarbeiten fallen grundsätzlich grottenschlecht aus, denn die meisten lernen gar nicht, bis kaum.
Ohne Üben losgehen, nur so mit dem aus dem Unterricht, klappt allenfalls in Mathe oder so...
In 'Lernfächern' ist einem 5 oder 6 dann sicher!
LG hanja
Eingetragen von hanja am 23.12.2010 um 12:54 Uhr
Danke schon einmal an alle für die ausführlichen Berichte *knicksmach*!
Danny, jau... Quellenarbeit kam auch in dieser Arbeit vor:
Im Laufe der Jahre hatten die Römer ein Weltreich erobert. Stelle mit Hilfe der Quellen Q1 und Q2 die römischen Kriegsziele dar. Überlege, wie es zu den unterschiedlichen Beurteilungen kommen konnte.
Immerhin lese ich bei Euch, dass oft derart detailliert abgefragt wird *seufz.
Hanja, das alles ist 1:1 auf uns übertragbar.
Tja und dann gibt es so andere kleine Bonbons zwischendurch *ärger*. Da hat der Sohn in einer Woche einmal eine Hausaufgabe vergessen, in der anderen Woche eine Hausaufgabe in Musik nicht gekonnt, und dann einmal eine Vertretungsmappe vergessen. Das hieß dann antreten und Anschiss abholen. Ehrlich, wenn die Klassenlehrerin mir damit beim nächsten Elternsprechtag kommt, dann weiß ich jetzt noch nicht, wie ich damit umgehe. Im besten Falle sage ich 'Man kann nicht alles haben'... Bis auf Deutsch und latente Vergesslichkeiten in Phasen von wochenlangem Arbeitengeschreibe ist der Sohn nämlich ein guter Schüler. Und das werd' ich mir nicht madig machen lassen. Aber *seufz*... Meine Freundin bestätigte mir heute, dass unsere Schule extremSTen Wert auf diese Erziehung zu Ordnung legt. Auch ihre Tochter - obwohl beste in der Realschulklasse - wurde schon mehrfach VOR der Klasse rund gemacht. Obwohl mein Kind die Arbeitenphase gu
Eingetragen von Deala am 23.12.2010 um 15:48 Uhr
bei uns fallen die Arbeiten auch immer hammermäßig aus.
es kommen auch Fragen dran, die nur am rande erwähnt wurden.
Die letzte Arbeit ist auch im gesamten sehr schlecht ausgefallen und das gleiche in einer anderen 6.Klasse.
Dort wurde die Arbeit auch von der gleichen Praktikanten zusammen gestellt.
Es kann doch nicht sein, das 2 Klassen so schlecht sind.
Die andere Klasse durfte diese Arbeit noch einmal nachschreiben.
Zu unserem Pech ist Geschichte auch noch ein Hauptfach.
hast du in diesem keine 2 kannst du auch nicht die e-Kurse belegen und somit keinen erweiterten Realschulabschluss und dann auch wenn du Pech hast nicht das Abitur.
Meiner Tochter liegt dieses fach überhaupt nicht und wird ihr eventuell das Genick brechen.
Eingetragen von sportwinner12 am 25.12.2010 um 19:03 Uhr
Naja, sie ist ja erst in der 6. Da hat sie bis zum Abschluss ja noch ein bisschen:)
LG hanja
Eingetragen von hanja am 26.12.2010 um 10:43 Uhr