Archiv-Thema im Forum Schule + Erziehung
,,Extremsport-Abenteuer" als Klassenfahrt ?
Hallo liebes Forum.
Die Klasse unseres Sohnes (10. Klasse Gymnasuim) wird im Frühjahr 2012 auf Klassenfahrt fahren und die ersten Planungen gehen schon jetzt los. Auf dem letzten Elternabend schlugen mehrere Eltern vor, die Fahrt als Highlight unter dem Motto Grenzerfahrung, Erlebnis und Abenteuer zu gestalten, mit Klettern, Kanutouren, Übernachtung unter freiem Himmel, Rafting, Canyoning etc. Diese ,,Formate', ursprünglich als Selbsterfahrungs- und Teambuildingtrips für Manager und Führungskräfte entwickelt, halten wohl allmählich Einzug in die Klassenfahrtbranche. Auch die Klassenlehrerin (Sportlehrerin:roll_eyes:) zeigte sich dieser Idee ziemlich zugetan und meinte, dass sie eine solche Tour auch unter pädagogischen Gesichtspunkten zumindest nicht abwegig finden würde (Grenz- und Selbsterfahrung, Teamstärkung, Naturerlebnis). Alles natürlich unter fachkundiger und professioneller Durchführung. Hier gibt es übrigens einen Artikel, der das alles ganz gut zusammenfasst .
Also wir sind da erstmal etwas anderer Meinung, erstens gefällt uns dieses Übergreifen von ,,schneller, höher, weiter, extremer' auf Schulveranstaltungen irgendwie nicht wirklich, zweitens sehen wir dabei gerade was den Zusammenhalt in der Klasse betrifft eher Nachteile . Wäre es doch so, dass die selbstbewussten Sportskanonen glänzen können und vieleicht die etwas weniger mutigen und sportlichen Schüler in der ,,Looserrolle' verfestigt würden ?
Es soll bald einen weiteren Elternabend geben, bei dem dann konkretere Vorschläge erörtert werden sollen.
Was haltet ihr von dieser Art von Fahrtorganisation ? Kennt ihr ähnliche Entwicklungen an den Schulen eurer Kinder? Vieleicht sind wir ja einfach nur zu altmodisch und haben Bedenken vor dem Unbekannten ?
Eingetragen von Neptunus am 25.09.2011 um 14:54 Uhr
Hallo,
in Hamburg gibt es eine Schule, die regelmäßig sogenannte Herausforderungen durchführt - hier ist mal der Link:
Vielleicht bringt euch das Weiter.
Wobei das nichts mit Klassenreisen zu tun hat, soweit ich weiß.
Eingetragen von jodatz am 25.09.2011 um 15:03 Uhr
Bis jetzt ist mir hier nix aus Schulen bekannt das sowas als Abschlussfahrt gemacht wird....
Wie sollte dies auch aus versicherungstechnischen Gründen gehen ???
Bei uns werden immer noch 'normale' Fahrten gemacht ---Paris,London,Schweden,runter nach Italien,Spanien, Südfrankreich oder Ungarn sind angesagt.....
Eingetragen von Mischa am 26.09.2011 um 08:56 Uhr
Prinzipipell finde ich solche Fahrten nicht schlecht - solange sie gut organisiert sind -
Die Lehrer sollten dabei sicherlich die Schüler berücksichtigen - es muss sichergestellt werden, dass Kinder, die bestimmte Aufgaben einfach nicht lösen können ( heftige Höhenangst z.B. ) eben nicht als Looser dastehen - dass sie nicht deswegen gemobbt werden usw.
Prinzipiell würde ich mir da - bei guter Orga und Betreuung- nicht allzuviel Sorgen machen.
Eingetragen von jodatz am 26.09.2011 um 09:14 Uhr
Also,mir ist von den Schulen bei uns auch nichts bekannt.
Ich finde es aber übertrieben,solche Abschlußfahrten anzubieten. Heute reicht es einfach nicht mehr,normal irgendwo hinzufahren ,vielleicht Land und Leute kennen zu lernen,oder noch mal abschließend die Zeit gemeinsam zu genießen-Nein...es müssen immer neuere ,bessere Sachen angeboten werden,man braucht den Kick und alles unter dem Deckmantel,Vertrauen und Zusammenhalt zu trainieren.
Also,wenn es die Jahre zuvor evtl. nicht geklappt hat,dann bringt es jetzt die Abschlußfahrt,wo eh alle auseinandergehen.:ironie:
Nee,also mal ehrlich muß es denn immer so extrem sein???
Dazu kommt,das es vielleicht auch Familien gibt,die solche Fahrten nicht bezahlen können,dazu kommt doch bestimmt noch etwas Ausrüstung,usw.
Ich finde es ja grundsätzlich nicht schlecht,wenn man im Rahmen einer Fahrt als Angebot mal in den Hochseilgarten geht,oder eine Raftingtourmacht,aber alles??Nö.
Das ist meine ganz persönliche Meinung.
Eingetragen von Else am 26.09.2011 um 09:22 Uhr
Finanzierbar für JEDEN muss es natürlich bleiben !!!!
Und die Gemeinschaft darf dabei natürlich nicht zu kurz kommen
Persönlich kenne ich solche Fahrten auch nicht - auch nicht bei unseren Schulen !
Eingetragen von jodatz am 26.09.2011 um 09:57 Uhr
Klassenfahrt sollte eigentlich Spass machen. Ein sogenannter Grenzerfahrung, zum Hochseilklettergarten oder Kanufahrt als Höhepunkt, dagegen ist nichts einzuwenden. Aber wenn jeden Tag sowas anstehen soll, das finde ich doch übertrieben.
Und so billig sind dann alle Sachen zusammen wohl nicht.:mmm:
Also, bezahlbar sollte eine Klassenreise schon sein
Eingetragen von alusru am 26.09.2011 um 13:45 Uhr
Von einer Klassenfahrt ganz unter diesem Thema habe ich hier noch nie gehört. Allerdings haben meine Kinder schon immer mal Ausflüge(auch mehrtägige) gemacht deren Bestandteil dann eine Kanutour war oder eben ein Besuch im Kletterpark. Allerdings kamen die Vorschläge immer von den Kindern selber.
Und die Sache mit dem Klassenzusammenhalt ist ja wirklich etwas merkwürdig. Immerhin trennen sich doch im Sommer die Wege;)
Eingetragen von Danny4 am 26.09.2011 um 15:07 Uhr
Mein Sohn hat in der 6. auch eine Klassenfahrt gemacht, bei der es um 'Teambildung' ging. Das war auch so´n 'Kletterding' mit den Schattenspringern.
War gut und auch nicht so teuer. Canyoning, Rafting und was weiß ich alles, finde ich auch total übertrieben und wird auch sicher SEHR teuer sein.
LG hanja
Eingetragen von hanja am 27.09.2011 um 10:33 Uhr
Danke schonmal für euer Feedback,
jetzt haben wir erstmal ein konkretes Angebot in der Hand, da heute ein Rundbrief ankam. Es geht ja erstmal darum Vorschläge und Angebote zu sammeln.
Die Klassenlehrerin hat konkret dieses hier vorgeschlagen (ganz unverbindlich) .
Da die Preise für 2012 noch nicht 100prozentig feststehen, muss von ca. 220 € Stand 2011 (Montag-Freitag) ausgegangen werden.
Im Preis inbegriffen sind Unterkunft (Gruppenzelte;) ), Vollverpflegung und 4 professionell geführte und betreute Halbtagestouren inkl. kompletter Ausrüstung (Wandern, Rafting, Mountainbike, Canyoning).
Dazukommen würde eben noch die An- und Abreise, vermutlich per Bahn, kommen. Sonstige Nebenkosten würden vermutlich kaum anfallen, eventuell vieleicht mal ein Eintrittsgeld ins Heimatmuseum oder so.
Finanziell gäbe es vermutlich keine Probleme, da soweit wir wissen, die Schülerschaft eher aus ,,ganz gut situierten' Elternhäusern kommt.
Die Kids sind natürlich ganz wild auf einen solchen Trip. Sicherheitstechnisch dürfte es eigentlich denke ich mal wenig Bedenken geben, da alle Touren von Profis geleitet werden, aber mit Schülern, die stellenweise kaum so Fahradfahren, z.B. Mountainbiking in der Bergen....:eek: .
Mal sehen welche Vorschlä
Eingetragen von Neptunus am 27.09.2011 um 11:45 Uhr
Hört sich ganz gut an und ist von den Kosten her auch noch verträglich - man muss natürlich schauen, was die Fahrtkosten noch so machen.
Ich muss aber sagen - warum nicht - die Jugend von heute sitzt doch teilweise nur noch drinnen rum an ihren PCs - so eine Herausforderung ist doch mal was total spannendes - und wer weiß ob man sowas in seinem Leben noch mal machen würde.
Eingetragen von jodatz am 27.09.2011 um 11:54 Uhr
Ich finde 220Euro ohne Fahrtkosten recht viel.
Da muss wirklich sicher sein, dass keiner in Finanzierungsnöte gerät...
LG hanja
Eingetragen von hanja am 27.09.2011 um 16:56 Uhr
Ich melde mich nochmal, wenn soll es vermutlich diese Reise im Mai 2012 sein . Programm laut Seite, allerdings Klettern statt wandern .
Die Kosten liegen bei 220€ pro Kind + Fahrtkosten.
Allerdings muss die Anreise per Bahn erfolgen, da sämtliche Kostenvoranschläge von Busunternehmen einfach den finanziellen Rahmen dann doch sprengen würden. Das heisst grob gesagt aus Niedersachsen bis Südtirol per Bahn mit x mal umsteigen (27 Schüler + 2 Lehrkräfte) ;) . Aber was soll`s. Die Kosten sind kein Problem, die Elternschaft ist eher solvent.
Das Programm hat es allerdings ziemlich in sich.
Sonntag vormittag Abreise von zuhause aus, Montag früh :kaputt: Ankunft in Südtirol, dann die Halbtagestouren (Rafting, Canyoning, Mountainbike, Klettern) von Dienstag bis Freitag, Freitag später Abend Abreise, Samstag Nachmittag Ankunft zuhause. Wenn ihr mich fragt eine ziemliche Tortur . Aber die Kids sind ganz wild drauf und die Lehrer sind der Sache auch sehr zugetan, man höre und staune ;).
Jetz ist ein Problem aufgetaucht, nachdem die ganze Sache schon fast
Eingetragen von Neptunus am 13.10.2011 um 15:08 Uhr
Das Problem mit Nichtschwimmern oder Allergikern, die gar nicht ins Wasser ( bei Schwimmbädern ) dürfen, hat man leider immer.
Schwierig, wobei ich es schon wunderlich finde, dass Kinder mit 16 noch nicht Schwimmen können.
Aber .. bis Mai ist noch etwas Zeit - wenn diese Kids mehrere Schwimmkurse machen würden - dann klappt sogar das noch !
Schwierige Situation - und das jetzt schon ' gemobbt ' wird - gar nicht schön !
Eingetragen von jodatz am 13.10.2011 um 17:33 Uhr
Hallo,
ich habe das schon länger verfolgt und bin immer noch unsicher, wie ich es finden soll...
Natürlich wäre der Sohn hier auch Feuer und Flamme und begeistert ohne Ende. Es kann - KANN! - ein supertolles Erlebnis sein.
Aber wehe, wehe - da geht was in die Hose. Mir - ich bin selber Lehrerin - wäre das zu heiß. Die Verantwortung möchte ich nicht tragen müssen. Dazu dann der Stress der langen Reise mit den wenigen Tagen Aufenthalt. UND nun auch noch die Kinder, die mit 16 (verwunderlich, auf jeden Fall) nicht schwimmen können.
Wahrscheinlich sind die geführten Touren richtig gut abgesichert und wahrscheinlich ist das alles mit 16 Jahren wirklich schon O.K., Bauchschmerzen hätte ich trotzdem.
Ich bin gespannt zu lesen, wie es bei Euch weitergeht und denke da auch wie Jodatz... Eigentlich sollten die Nichtschwimmer das jetzt als Anlass nehmen, es endlich doch noch zu können (es sei denn, es sprechen medizinische Gründe dagegen).
Dass die nun gemobbt werden, ist ungut. Wahrscheinlich haben sie sowieso keine besonders gute 'Stellung' innerhalb der Klassengemeinschaft und dann hacken die anderen bei solcher Gelegenheit natürlich ungehindert zu. Das würde ich als Lehrer unterbinden wollen und auch Gespräche dazu führen.
Eingetragen von Deala am 14.10.2011 um 16:16 Uhr
So, nun mal der neueste Stand.
Die betreffende Reise ist endgültig gebucht, angereist wird per Bahn.
Wenn ihr mich fragt, ziemlicher Stress für die kurze Zeit (Niedersachsen-Süd Tirol).
Von den Nichtschwimmern, lernt einer fleißig schwimmen, hier wurde das ganze wohl einfach ,,verschleppt' (16 Jahre:roll_eyes: ). Die beiden anderen Schüler werden nicht mitkommen, bei ihnen hängt das Nichtschwimmen wohl mit einer medizinischen Sache zusammen. Einer hat auch eine dauerhafte Befreiung vom Sportunterricht. Details dazu weiß ich nicht, da betreffende Eltern um Diskretion gebeten haben, was ich verstehe.
Das die Klasse nun ohne zwei Schüler auf die Reise geht, hat für mich einen etwas faden Beigeschmack, da gerade Fahrten ja auch dem Gemeinschaftsgefühl dienen.
Der Rest freut sich auf die Action. Vom Sicherheitsaspekt sind die ganzen Aktivitäten angeblich x fach schon mit mit Schülern durchgeführt worden und die Veranstalter bzw. deren Mitarbeiter unterliegen strengen Sicherheits-Qualifizierungen.
Mir ist dabei sogar wohler, als wenn die Schüler wie auf anderen Aktivitäten z.B. Wandertagen, Exkursionen nur durch Lehrkräfte betreut werden, die in ,,außerschulischer Umgebung' ;) mit den Schülern oft selber etwas überfordert wirken bzw sich überschätzen.
So hat z.B. ein junger Sport-Referendar, der die Klasse unseres Sohnes auf einem Fahrradwandertag begleitete, sich gar nicht mal leicht verletzt, weil er zeigen wollte, wie sportlich er mit seinem Mountainbike über einen Baumstamm auf einem Waldweg springen kann :roll_eyes:, während die Schüler vernünftigerweise abstiegen und ihre Räder über das Hindernis hoben .
Eingetragen von Neptunus am 31.10.2011 um 18:33 Uhr
[QUOTE=Neptunus;424808]So, nun mal der neueste Stand.
Die betreffende Reise ist endgültig gebucht, angereist wird per Bahn.
Wenn ihr mich fragt, ziemlicher Stress für die kurze Zeit (Niedersachsen-Süd Tirol).
Von den Nichtschwimmern, lernt einer fleißig schwimmen, hier wurde das ganze wohl einfach ,,verschleppt' (16 Jahre:roll_eyes: ). Die beiden anderen Schüler werden nicht mitkommen, bei ihnen hängt das Nichtschwimmen wohl mit einer medizinischen Sache zusammen. Einer hat auch eine dauerhafte Befreiung vom Sportunterricht. Details dazu weiß ich nicht, da betreffende Eltern um Diskretion gebeten haben, was ich verstehe.
Das die Klasse nun ohne zwei Schüler auf die Reise geht, hat für mich einen etwas faden Beigeschmack, da gerade Fahrten ja auch dem Gemeinschaftsgefühl dienen.
Der Rest freut sich auf die Action. Vom Sicherheitsaspekt sind die ganzen Aktivitäten angeblich x fach schon mit mit Schülern durchgeführt worden und die Veranstalter bzw. deren Mitarbeiter unterliegen strengen Sicherheits-Qualifizierungen.
Mir ist dabei sogar wohler, als wenn die
Die Sportlehrer.... immer schön übermutig ^^ Generell finde ich so eine Klassenfahrt aber cool, das schweißt die Klasse auch ungemein zusammen, wenn man sowas zusammen durchsteht. Im Gegensatz zu den ganzen Tag am Strand liegen oder im Hostel bisschen Tischtennis spielen...
Eingetragen von Jennifer22 am 24.04.2012 um 14:18 Uhr