Archiv-Thema im Forum Schule + Erziehung
Wie wichtig ist Allgemeinbildung für Kinder?
Hallo zusammen,
ich haben heute einen Artikel über Allgemeinbildung bei Kindern gelesen. Mir ist schon oft aufgefallen, grade wenn ich mit Teenagern im Alter zwischen 14-17 Jahren rede, daß sie viele Dinge einfach gar nicht wissen und ihre Antwort ist dann immer brauche ich nicht wissen das steht alles in Google. Eine tolle Einstellung:weinen: Unsere große Tochter ist zwar erst 8 Jahre, aber sie ist sehr interessiert was solche Dinge anbelangt und stellt sehr viele Fragen. Ich denke es ist wichtig für das spätere Berufsleben eine gute Allgemeinbildung zu haben. Klar alles kann man nicht wissen, aber ein wenig wäre schon von Vorteil.
Wie ist es denn bei Euch? Wie gut ist das Allgemeinwissen bei euren Kindern und deren Freunden? Findet ihr, das hat auch was mit dem Elternhaus zu tun? Oder sind unsere Kinder einfach schon zu bequem um nachzudenken und schauen deshalb alles im Internet nach? Bin gespannt, was ihr für Erfahrungen gemacht habt;)
Eingetragen von Kerstin am 09.07.2012 um 07:57 Uhr
Also bei Tassilo fing die Wissbegierigkeit so ab dem 10 Lebensjahr an,da gings dann immer öfter in die Leihbücherei...
es mussten allerlei Themen ranhalten wie z.b. Raumfahrt,Sport,andere Länder...usw......
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Was ich z.b. sehr schade finde:das viele Kids nicht mal wissen wo ihr Essen herkommt bzw. wie Gemüse aussieht und wie es heisst---haben darüber mal eine Sendung gesehen---es war zum Kopf schütteln.....
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da ich ja insgesamt 10 Jahre in Schulen arbeitete,bekam ich so manches von den Kids mit und merkte auch das viele kein oder nur sehr wenig Allgemeinwissen hatten...
ich denke es hat viel mit der allgemeinen Einstellung im Elternhaus zu tun...
viele Kids wissen ja noch nicht mal über was sie gerade lesen ---können einfach keine Inhaltsangabe machen....
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ich/wir z.b.disskutieren über Sachen wie Politik,Terror-Kriege,aber auch über Strom,Elektroautos,Benzinpreise,Lebensmittelkosten usw...usw...
Was einen interessiert und man nicht in einem unserer Bücher findet,wird gegoogelt...
Bücher gab und gibt es bei uns über alle möglichen Themen genug oder wir leihen uns welche aus...
wir schauen alle Nachrichten und Dokus usw...
lesen Tageszeitung....
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habe mitbekommen das viele Im Elternhaus,keine oder sehr wenige Bücher haben,keine Tageszeitung,Nachrichten werden so gut wie nie geschaut--für das täglich Serien wie Sturm der Liebe ,Berlin Tag und Nacht usw.....da können alle Teenies mitreden...
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Ich würde sagen,auch in den Schulen müsste mehr Allgemeinbildung auf dem Plan stehen und nicht nur jede Menge Doppelstunden Mathe,Deutsch usw.....
Eingetragen von Mischa am 09.07.2012 um 09:00 Uhr
mich stört eigentlich dieser Begriff Allgemeinbildung......
aber dennoch merke ich, das Katharina mit ihren 13 Jahren viel weiß und sich auch für vieles interessiert.
Bei uns wird viel diskutiert, sich über Sachen ausgetauscht und, wenn mal etwas nicht weiß auch ein Lexikon zur Hand genommen.
ich denke auch, das Elternhaus spielt eine große Rolle. Wir unternehen sehr viel und der Fernseher ist nicht das A und O.
Nicht schlimm finde ich Katharinas Neigung zu den Dingen, die nun mal junge Mädchen interessieren..auch darüber wird geredet
Eingetragen von anwe am 09.07.2012 um 12:16 Uhr
Genau reden mit den Kinder ist das Allerwichtigste.
Wenn sie mitkriegen dass ihre Eltern auch mal locker was wissen
ohne bei goggel nachzuschlagen ist das eine gute Basis für weitere Neugierde.
Leider haben die Kids in Zeiten von Smartphone und Co. fast immer auch Internet zur Hand und können jederzeit recherchieren. Aber das sind oft Themen die nicht unbedingt zur Allgemeinbildung gehören:roll_eyes:
Fragt mal einen Viertklässler nach den Hauptstädten in Europa. Wenn er das nicht gerade erst gelernt hat fällt das sehr blamabel aus. Aber das zeigt mir wiederum dass in Schulen nicht mehr nachhaltig gelernt wird. Nur noch für die nächste Arbeit, dann ist alles wieder wech aus dem Gedächtnis.
Eingetragen von Yoda am 11.07.2012 um 08:06 Uhr
@mischa ich finde es super wenn man mit seinen Kindern über viele Dinge sprechen und diskutieren kann;) ich finde auch sie merken dadurch, daß man sich für ihre Dinge eben auch interessiert und kann ihnen so gute Gespräche führen. Und ich denke genau wie Du, daß es schon ein wenig mit dem Elternhaus zu tun hat. Wenn Kinder zu Hause keine Ansprechpartner haben, ist es schwierig manche Sachen zu verstehen finde ich. Klar man kann im Internet einiges nachschauen, aber so richtig verstehen, ich weiss ja nicht. Als Eltern kann man vielleicht auch ein paar Beispiele dazu bringen, daß sie es leichter verstehen. An welchen Schulen hast Du denn gearbeitet?
@anwe Wieso stört Dich der Begriff 'Allgemeinbildung'?
@yoda Stimmt wenn Kinder merken, daß man ohne Google und Co. Dinge weiss finden sie das bestimmt gut;) und ja stimmt auch, es gibt sehr viele Bereiche die in meiner Kindheit, wo es eben noch nicht viel Fernsehen und Handys usw. gab, einfach selbstverständlich waren, wie eben das man wusste wo auf einer Landkarte was liegt. Wobei ich sagen muss, das unsere Große damit auch anfängt und es gab jetzt bei uns in einem Laden große Landkarten oder Weltkarten die wir kaufen werden, damit sie sich das bildlich vorstellen kann.
Eingetragen von Kerstin am 12.07.2012 um 07:45 Uhr
Also unsere Tochter weiss sehr viel.
Manchmal bin ich selbst erstaunt woher sie das alles
weiss.
Gut sie liest viel und sie erfragt auch viel.
Und wir reden auch über alles.
Viel zieht sie auch aus dem Fernseher.
Sie geht aber auch ins Internet wenn sie unbedingt was
wissen will wo ich halt nicht weiss.
Sie saugt alles auf wie ein Schwamm:super:
Eingetragen von Marita am 12.07.2012 um 19:54 Uhr
Ich denke, Allgemeinbildung ist immens wichtig und finde erschreckend, wie wenig manche so wissen.
Ich denke, wer viel liest und bei wem zu Hause ein lebhafter Austausch über 'Gott und die Welt' stattfindet, der hat beste Chancen , gute Allgemeinbildung zu bekommen.
Klar, durch Fernsehen und Internet erfährt man auch das Ein oder andere, aber das reicht sicher nicht!
In Bezug auf die Landkarten... da geht es ja um Orientierung.
Leider geht diese Kompetenz , dank Navis, GPS, auch immer mehr verloren. Ich denke, in Sachen Orientierung ist es wie mit allem, erstmal auf die herkömmliche Weise, im Raum, erlernen, dann kann die Technik eine gute Unterstützung sein.
LG hanja
Eingetragen von hanja am 13.07.2012 um 08:16 Uhr
Ich halte Allgemeinbildung auch für sehr wichtig - und wir haben auch gemerkt, dass sich die Kids Informationen aus Nachrichten und uns aufsaugen. Sie fragen viel nach, lesen auch mal was im Internet nach.
In den Zeugnissen stand bisher auch immer drinnen, dass sie über eine gute Allgemeinbildung verfügen - freut mich wirklich - denn so weiß ich, dass nicht alles, was wir unternehmen und sagen oder sie auch auf wirklich gut gemachten TV-Sendungen sehen an ihnen vorbei geht, sondern sie wirklich was mitbekommen.
Eingetragen von jodatz am 19.07.2012 um 10:42 Uhr
Nun ja...
WAS ist Allgemeinbildung, ein ganz schön fieses Wort ;-).
Werke von Mozart, Prosa von Dürrenmatt oder der Aufbau des Bundestages und der Unterschied zum Bundesrat inkl. Sinn der Europäischen Kommissare.... -> Wenn DAS, dann nein.
Kann man nämlich heute nachlesen, nachgooglen. Ich glaube, dass der von früher bekannte Begriff *Allgemeinbildung* nicht mehr passend ist. Die Informationsbildung unserer Kinder ist anders und darf auch anders sein. Noch vor 20 Jahren war 'Allgemeinbildung' unerlässlich, da es Informationen nur auf verzwickten Wegen gab.
Was ich bei meinem Kind schätze, ist, dass er nachfragt, wenn Dinge sein Interesse wecken. Oder sich die Informationen per internet erarbeitet. Was ich noch mehr schätze, ist, dass er sich ein komplettes komplexes Hobby dank internet alleine erarbeitet hat. Betonung liegt hier auf *alleine*. Und sich dann entsprechendes Equipment besorgt hat.
Neugier, Aufgeschlossenheit, Interesse, Lust am Hinterfragen, Lust am Kritisieren, Lust am Entdecken. Lust am Lernen von banalen Dingen (wir haben keinen Ausflug, der nicht mit Googlen einhergeht - ich liebe DAS!).
Diese Punkte machen heute das aus, was früher mit Allgemeinbildung benannt wurde und eher angepauktes Wissen war. Wer SO durch's Leben geht, verpasst nichts und nimmt wach und lebendig wahr.
Mein Sohn (13) hat Inselwissen, weiß von manchen Dingen unglaublich viel und von anderen unglaublich wenig. Ich vertraue darauf, dass er sich Wissen aneignet, wenn es sein muss.
Seine Klassenlehrerin sagte neulich aber auch, dass er eindeutiges Gym-Kind wäre, was unglaublich viel mitbringt *freu*. Heißt für mich, dass er dieses Inselwissen integriert und anwenden kann.
Was für mich als Mutter/Mensch wichtig war, ist Geschichtsbewusstsein/Politisches Bewusstsein. Zusammenhänge vom Mittelalter bis jetzt. Das habe ICH ihm früh beigebracht, das war mir wichtig. Ich habe da erst als Erwachsene Zusammenhänge begriffen. Daher kannte er den Nationalsozialismus schon im Kindergartenalter und den Zusammenhang zwischen Kolonialismus und dem 1. Weltkrieg und der Situation in den heutigen Entwicklungsländern seit der Grundschulzeit.
Klassische Musik allerdings nicht. Da fehlt uns allen der Zugang *g*. Klassische Literatur auch nicht, er weigert sich.
Daher - ich verweise noch mal nach oben - glaube ich, dass meine genannten Punkte in einer grenzenlosen Informationsgesellschaft die wichtigen sind. Wenn man sich dann neue Informationen verschafft und die historisch und politisch einordnen kann, dann wäre das für mich komplett zufriedenstellend.
Eingetragen von Deala am 19.07.2012 um 14:40 Uhr
Ich finde auch nicht, dass es wichtig ist, die Werke alter deutscher Dichter zu kennen oder bspw. den genauen Aufbau der EU.
Wichtig ist aber zu wissen, dass Mozart z.B. kein Komiker war oder was die EU überhaupt ist.
Vieles wird nach und nach in der Schule erlernt und Dinge , die einen interessieren, vertieft man.
Wenn Jugendliche allerdings nicht wissen, wer gerade Bundeskanzlerin ist oder z.B. wofür welche Parteien grundsätzlich stehen u.ä., dann geht das, finde ich nicht und das sollte auch nicht erst nachgeschlagen werden müssen.
LG hanja
Eingetragen von hanja am 19.07.2012 um 19:09 Uhr