Archiv-Thema im Forum Schule + Erziehung
Was - um Himmels Willen - soll ich jetzt tun?!
Mein Sohn geht auf eine Ganztagsschule (3.Klasse)...er hat eine körperliche Wahrnehmungsstörung und die Schule rühmt sich damit, auch Kinder mit besonderem Förderbedarf gerecht zu werden.
Nach einem halben Jahr erfuhr ich, dass er eben NICHT in eine I-Klasse gekommen ist und sich auch anscheinend keiner mit seiner Vorgeschichte beschäftigt hat...von ihm wird mal eben so verlangt, dass er sich ruhig verhält und fertig.
Ständig bekam er Einträge in`s Info-Heft....er hält sich nicht an Regeln, etc.
Es wird dort mit massivem Druck gearbeitet, mein Sohn kaut ununterbrochen Fingernägel und ist regelrecht eingeschüchtert...auf der anderen Seite fängt er an zu rebellieren. Also legt ein immer extremeres Verhalten an den Tag, aufgrund seiner Verunsicherung.
Letzte Woche gipfelte es nun wie folgt:
Eine Lehrerin schrie ihn an:
'Bist du bescheuert!? Das ist ein asoziales Verhalten! Asoziales Volk! Asi`s!'
Ich habe nach dem Vorfall (wie es der Zufall wollte, hatte ich meinen Sohn an dem Tag von der Schule abgeholt), die anderen Kinder befragt, ob es zutreffend ist, was die Lehrerin gesagt hatte...ich habe sie einzeln befragt damit sie nichts nachplappern und sie haben allle dasselbe gesagt.
Das wurde mir zur Last gelegt; ichn hätte die Schüler nicht wie eine Polizistin zu interviewen...aber ich kann doch nicht mit so einer Anschuldigung losgehen, ohne mir sicher zu sein, dass es auch so ist.
Also gestern hatte ich ein Gespäch mit der Schulleiterin und der Konrektorin und habe mich voll unterbuttern lassen...der Fokus wurde galant immer wieder auf mich gerichtet und wieso mein Sohn sich überhaupt fehlverhält...ich hatte sogar zugestimmt, dass mein Sohn sich bei der Lehrin entschuldigt (Asche auf mein Haupt)...ich war überfordert, habe so ein Gespräch noch nie geführt und war froh, als ich dort wieder draußen war.
Im Nachhinein dachte ich; Hey Moment mal, was war denn DAS gerade?
Heute rief ich die Direktorin noch mal an und sagte zu ihr, dass ich bedenken hätte, da ein falsches Signal gesetzt zu haben, nämlich dass es i.O. wäre, das mit meinem Sohn so 'gesprochen' wird und das es evtl. wie ein Freibrief rüberkommt, dass andere Lehrer sich nun auch so ihm gegenüber verhalten können.
Sie sagte, dass sie nun ein Gespäch mit meinem Sohn und der betreffenden Lehrerin führen wird. Meine Bedenken dorthin, dass es ihn völlig überfordern würde (es überforderte ja sogar MICH, einen Tag zuvor), wollte sie gar nicht hören...sie macht das jetzt so und fertig und ich solle ihr nicht uhterstellen, sie wäre nicht neutral...also gleich wieder so manipulierend...mit keinem Satz hatte ich ihr irgendwas unterstellt.
Es ist zum aus der Haut fahren...je mehr ich da rumbohre, desto schlimmer wirds (für meinen Sohn)...es werden mir Worte in den Mund gelegt, die ich nie gesagt habe u.s.w.
Der Fokus wird beliebig verrückt...nicht dorthin, wo er hingehört, sondern mein Sohn und ich stehen mittlerweile doof da.
Was soll ich jetzt nur tun?
Eingetragen von Muter am 12.03.2013 um 10:21 Uhr
Boh, hammermäßig
Also, auf alle Fälle nimm bei erneuten Gespräche immer einen Beistand mit.
Wird dein Sohn unterstützt durch Ergo oder andere Therapiemaßnahmen?
Vielleicht kannst du mit deren Hilfe erreichen, ihn in die I-Klasse zu bekommen.
Da es mit Klassenlehrer und Schulleitung wohl nicht gut geht, kannst du dich auch an das Schulamt wenden.
Oder frage auch mal beim Jugendamt nach. Vielleicht können sie dir hilfreich mit Tipps zur Seite stehen.
Eingetragen von alusru am 12.03.2013 um 11:37 Uhr
Hi alusru,
ja mein Sohn bekommt ERGO und demnächst eine Verhaltensthearpie...ovbwohl ich mich nach dem jüngsten Vorfall frage, WER hier eine Verhaltenstherapie benötigt.:seltsam:
Nächste Woche habe ich ein Elterngespäch, da ist die Ergo-Therapeutin meines Sohnes dabei.
Und jetzt gleich um 14:30 Uhr habe ich ein Gespäch mit dem Jugendamt.
Hab da schon mal Hilfe bekommen, als ich dringend einen Babysitter für meinen Sohn brauchte und nicht das dazu Geld hatte.
Also ich habe da gute Erfahrungen mit gemacht ...auch dieses Mal, erhoffe ich mir Unterstützung und Rat.
Mir ist jetzt klar geworden, dass die Schule die Lehrerin schützen will und je mehr ich da nachbohre umso schlimmere Konsequenzen hat es für meinen Sohn...es ist widerlich.
Anstatt sich einfach bei uns zu entschuldigen für das Fehlverhalten der Lehrerin, lässt die Schulleiterin die Muskeln spielen.
Ich bin ja mal gespannt, wenn mein Sohn nachher von der Schule kommt, wie das Gespräch gelaufen ist...wenn er in irgendeiner Form verstört ist und/oder weint, könnenn die sich auf ein Donnerwetter einstellen...auch wenn es bedeutet, dass ich ihn von der Schule nehmen muss o.Ä.
Das Vertrauensverhältnis ist ja eh gestört...massiv.:weinen:
LG
Birgitt
Eingetragen von Muter am 12.03.2013 um 12:32 Uhr
Hallo
Warum hast du erst nach einem Halben Jahr erfahren das es keine I Klasse ist--Zoey ist in einer I Klasse und das wurde vorher bekannt gegeben welche klasse die I Klasse ist-
Und warum hast du nach einem Halben Jahr nicht darauf bestanden das er wechselt oder Speziell gefördert wird?????
ich würde wenn es jetzt so schräg läuft in jedem Fall auf einen klassenwechsel bestehen -Und wenn dir keiner hilft gibt es noch die Schulbehörde----das muss man nur lange genug nerven und dann bewegt sich was-ich sprech da aus Erfahrung
Eingetragen von KATHI am 13.03.2013 um 15:55 Uhr
WOW --da kann man wirklich nur sagen 'Um Himmels Willen'
ich kann nur als EXschulelternsprecherin sagen ' Immer bei Gesprächen mit Schulleitung,Lehrer usw.'..einen Zeugen dabei haben !!!
sowas geht gar nicht....
drück dir /euch die Daumen das du Hilfe bekommst vom Amt,Therapeuten...
bin auf weiteren Bericht gespannt
Eingetragen von Mischa am 13.03.2013 um 17:01 Uhr
Hi @ all,
konnte nicht her antworten, da ich mich in einem Schockzustand befinde...
Hi KATHI,
es wurde mir mitgeteilt, dass kein Platz mehr in den I-Klassen wäre und es bei meinem Sohn ja auch alles nicht so schlimm wäre...zeitgleich wurde mir nahegelegt, ihm doch Ritalin zu verabreichen (was natürlich überhaupt nicht infrage kommt). Desweiteren ist mein Sohn voll integriert und sehr beliebt bei seinen Mitschülern...er möchte dort bleiben.
Hi Mischa,
ja richtig...ich werrde nie wieder ohne Zeugen/Beistand an solch einem Gespräch teilnehmen.
Also ich wurde aktiv...ging zum Jugendamt und erzählte alles...die Frau vom Amt sah es auch so, dass so ein Gespräch zwischen der Lehrerin, meinem Sohn und der Schuldirektorin meinen Sohn überfordern würde, er unter dem psychischem Druck zusammenbrechen würde.
Sie rief dort an und ließ sich jedoch um den Finger wickeln...das Gespräch würde kindgerecht ablaufen, er solle noch mal reflektieren, wie das alles enstanden wäre...und und und ....das teilte sie mir dann telefonisch mit.
Mein Gefühl und meine Erfahrung mit der Direktorin hat mir aber was ganz anderes gesagt, wie sich das Gespäch gestalten wird....zurecht...
Ich schrieb also am nächsten Tag in das Info-Heft, dass der Kinderarzt, der Therapeut und die Kinderpsychlogin (griff dem einfach mal etwas vor) meiner Meinung sind, dass es zurzeit für meinen Sohn unzumutbar wäre...es könnte sein, dass er daraufhin überhaupt nicht mehr in die Schule gehen will, dass er noch mehr verunsichert ist, was zur Folge hätte, dass er noch mehr stört, etc.
Ich legte eine schriftl. Entschuldigung meines Sohnes bei und den Hinweis, dass er 14 tage Medien-Verbot hätte, da ich es auch nicht toleriere, wenn er sich respktlos verhält. Damit dachte ich, wäre der Drops gelutscht....ich dachte die Direktorin wird nun etwas vorsichtiger...aber von wegen!
Holte gestern meinen Sohn von der Schule ab und er sagte mir gleich, dass es der schlimmste Tag in seinem Leben gewesen wäre.
Die Klasenlehrerin soll ihn die ganze Zeit komisch angeguckt haben (also kein freundlicher Blick) und schickte ihn nach der 2. Stunde mit dem Info-Heft (worin ich meine Empfehlung vortrug), zur Direktorin...sie hat ihn angeschrien, was ihm einfällt u.s.w....desweiteren hat sie ihm Sachen unterstellt (z.B., dass er auf Knien auf dem Boden gerutscht sein soll u.Ä.), was er nie getan hat.
Tja...so schauts aus...ich muss ja wohl nicht erwähnen, dass ich kurz vor einem Nervenzusammenbruch stand und auch NIE für möglich gehalten hätte, dass so etwas an einer Schule möglich ist...
Ich sagte meinem Sohn heute morgen, dass er nach Hause kommen soll, wenn er dort noch einmal angeschrien wird...er hat einen Wohnungsschlüssel und er soll mich mich auf meinem Handy anrufen, ich würde dann nach Hause kommen.
Ich weiß noch nicht, was ich jetzt mache und wie es weitergeht...ich neige dazu, den Druck jetzt erst einmal ganz rauszunehmen und zu hoffen, dass sich die Wogen glätten..die Alternative wäre, ihn von der Schule zu nehmen und richtig Rabbatz zu veranstalten...oder eben die Elternvertreter zu informieren und dass Gespäch erneut zu suchen...aber das lassen die alles an meinem Sohn aus ( die Pädagogen fangen an zu mobben!).
Ich fühl mich immo ganz klein mit Hut...wie ein zurrupftes Huhn...und DAS ist wohl auch beabsichtigt gewesen...
Traurige Grüße
Birgitt
Eingetragen von Muter am 15.03.2013 um 08:37 Uhr
Das die Rektorin das Kind anbrüllt, geht gar nicht. und dann noch wegen eines Eintrages von Dir!
Ich würde die Rektorin anrufen und ihr mitteilen, dass ich mich damit an den Schuldezernenten wenden würde und das würde ich auch tun.
Eine offizielle Beschwerde, dazu den Elternrat einschalten.
Auch solltest Du darauf bestehen, künftig bei Unterredungen Sohn -Rektorin dabei zu sein.
Denn sicherlich wird sie, war ja 'nur' ein Kind dabei, alles abstreiten, was Dein Sohn vorträgt.
Letztlich sitzt man als Eltern meist am kürzeren Hebel...
Ein Tipp noch: nichts behaupten, was nicht stimmt, wie z.B. der Psychologe ist der gleichen Meinung o.ä.
Kommt es raus, wirst Du fortan als nicht mehr glaubwürdig gelten!
Ich denke , immer ehrlich und freundlich bleiben, dann kann Dir keiner was!
LG hanja
Eingetragen von hanja am 15.03.2013 um 10:20 Uhr
Hi hanja,
hatte gestern und heute mit dem Kinderarzt und mit zwei Therapeuten von meinem Sohn gesprochen (hatte eh Termine)....sie sehen das so (wie erwartet) wie ich.
Ich wollte das Gespräch abwehren...das war mir erst einmal wichtiger....musste schnell handeln.
Und naja...ihn von der Schule nehmen und ein Disziplinarverfahren gegen die Schullleiterin und die Lehrerin die der Gossensprache mächtig ist, einleiten lassen, war auch die Reaktion der Therapeuten...NUR, es ist so, dass mein Sohn dort gerne bleiben möchte...noch dazu hat er Angst vor vielen fremden Kindern/Gruppen...das ist also alles nicht so einfach.
Auf der Schule könnte er dann dort nicht mehr bleiben, weil die den Frust an ihm ablassen (hab ich ja erlebt)...an einem Kind, einem 9jährigen!
Ich versuche es jetzt erst mal nochmal ...sollte es Usus werden, dass er dort angeschrien wird, kann ich immer noch handeln ...aber nur, wenn es nicht anders geht.
Das wisssen die auch ganz genau, dass man nciht mal eben so sein Kind von der Schule nehmen kann...das ist ja das Gemeine...
Und außerdem....Lehrer dürfen Kinder anschreien, sie dürfen sie sogar körperlich züchtigen...hat mir gerade eine Freundin am Tel. erzählt...unfassbar!
Hier ein Link dazu:
Eingetragen von Muter am 15.03.2013 um 16:58 Uhr
Naja, das verstehe ich anders. Die Lehrerin wurde zwar nicht verurteilt, das heißt aber nicht, dass körperliche Gewalt in Ordnung ist.
Ich arbeite selber in einer Schule und es kommt durchaus vor, dass man ein Kind irgendwie irgendwo 'hinbefördern' muss.
Ich würde es allerdings NIE so umsetzen, dass es blaue Flecken ergibt. Ist mit einem Kind partout nicht zu reden, rufe ich die Eltern an, die das Kind dann abholen müssen. Das ist aber wirklich nur, wenn GAR nichts geht.
Ich weiß wohl, dass es etliche Lehrer gibt, die mal schreien.
Auch das ist nicht in Ordnung. Für einige ist es ein probates Mittel (das verurteile ich), andere verlieren evtl. mal ihre Nerven. Das kann man evtl nachvollziehen, denn Lehrer sind auch nur Menschen und Schüler KÖNNEN extrem provozieren.
Mir ist es bis jetzt gelungen , mit erhobener Stimme auszukommen. Ich habe aber auch Erstklässler, das macht es evtl. leichter.
Bei deinem Fall kann ich allerdings keinen Anlass sehne zu schreien.
LG hanja
Eingetragen von hanja am 16.03.2013 um 10:14 Uhr
Also ich kann mich hanja nur anschliessen....(bevor ich alles doppelt schreibe)
drücke euch sehr die Daumen das bald Ruhe bei euch wieder einkehrt....
Eingetragen von Mischa am 16.03.2013 um 16:39 Uhr
Ja Ruhe...das ist es, was wir beide i.M. dringend brauchen...
Fühle mich wie der letzte Dreck (ohne Übertreibung).
Bin mal gespannt, wie es weitergeht...:grey:
Eingetragen von Muter am 16.03.2013 um 18:01 Uhr
Ist ja nun schon einige Monate her, dürfte man erfahren wie es weiter ging? Ich denke soetwas ist jedes Jahr immer wieder ein Thema bei anderen Eltern
Eingetragen von Daniel Walter am 06.08.2013 um 12:35 Uhr
Auf jeden Fall solltet ihr versuchen den Druck abzubauen. Wenn ihr jetzt nur ernste Gespräche miteinander führt, 'KANN ES SEIN' dass sich Verbesserung zeigen aber es besteht auch die Gefahr dass der Druck den armen ganz überwindet.
Eingetragen von Spezialist am 12.08.2013 um 10:58 Uhr
Mein Tipp wäre auch gleich das Schulamt. Gibt es bei euch noch andere Förderschulen eventuell auch mit längerer Fahrtzeit. Ich hoffe ihr findet eine Lösung!
Eingetragen von Peterlustig am 21.08.2013 um 11:38 Uhr