Der Dülmener

Zur Rasse des Dülmeners:

In der Nähe der westfälischen Stadt Dülmen liegt der Merfelder Bruch, eine ausgedehnte Moor-, Heide- und Waldlandschaft. Auf diesem Gebiet hat sich das letzte große Wildgestüt im deutschsprachigen Raum erhalten. Auf einer etwa 200 Hektar großen, eingezäunten Fläche leben dort 130 bis 150 Stuten und ihr Nachwuchs das ganze Jahr über im Freien. Ein Deckhengst ist nur im Sommer bei der Herde.

In alten Zeiten haben wilde Ponys frei in dieser Region gelebt. Später wurde mit ihnen auch gezüchtet,  man kreuzte auch andere Rassen ein. Bei den heutigen Dülmener Kleinpferden handelt es sich nicht mehr um echte Wildpferde, sie sind jedoch wildpferdähnlich. Der Bruch und die Pferde gehören der Herzogsfamilie von Croy. Sie hat die Bezeichnung "Dülmener Wildpferd" für sich schützen lassen. Pferde mit Dülmener Abstammung, die außerhalb des Bruchs gezüchtet werden, dürfen nur "Dülmener Pony" genannt werden.

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Das Besondere am Dülmener:

Jedes Jahr am letzten Wochenende im Mai werden im Merfelder Bruch die einjährigen Hengstfohlen herausgefangen und versteigert. Die Rasse hat Seltenheitswert, es gibt nur um die 300 Tiere insgesamt. Jedes Jahr sterben im Bruch etwa so viele Alttiere wie Fohlen geboren werden.

Das Äußere des Dülmeners:

Stockmaß 125 bis 140 Zentimeter; stabiler Körperbau, ausdrucksvoller Kopf mit breiter Stirn, kräftige Beine und Gelenke, kleine, harte Hufe.

Farben: Falben, Dunkelbraune (moorfarben), Wildpferdzeichnung: Mehlmaul, Aalstrich, Zebrastreifen.

Die Eigenschaften des Dülmeners:

Im Bruch noch teilweise wildscheu, als Haustiere gutmütig, lernfreudig, robust und langlebig.

Die Nutzung des Dülmeners:

Außerhalb des Wildgestüts: Freizeitreiten und -fahren.

Wildgestüt

In einem Wildgestüt leben Zuchtstuten und ihr Nachwuchs, seltener auch Deckhengste, ganzjährig im Freien. Sie müssen Nahrung und Trinkwasser meist selber finden, werden selten tierärztlich betreut und bringen ihre Fohlen ohne menschliche Hilfe zur Welt. Solche halbwild gehaltenen Pferde sind sehr robust und widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse und Krankheiten. Sie erreichen oft ein hohes Alter. Das Gebiet eines Wildgestüts ist durch Zäune oder natürliche Hindernisse wie das Meer, Wasserläufe oder Berge begrenzt.

Die Pferde haben stets einen oder mehrere Besitzer. Damit es u.a nicht zu Hengstkämpfen kommt, werden die Junghengste regelmäßig herausgefangen. Weibliche Tiere bleiben meist ihr ganzes Leben lang im Wildgestüt.