Checkliste: Ist mein Kind schon in der Pubertät?

Wenn es immer wieder zu Streitigkeiten kommt, fragen sich Eltern, ob ihr Kind mittlerweile in der Pubertät ist. Es gibt dafür verschiedene Anzeichen: Am Hodensack zeigen sich die ersten Haare, später unter den Achseln. Der Junge wird größer und muskulöser. Es folgen der erste Samenerguss und Stimmbruch. Bei den Mädchen tritt die Pubertät meist früher ein als bei den Jungs. Auffällig ist ein Wachstumsschub, auch bezüglich der Brust. Es kommen die Schambehaarung und erste Periode hinzu.

Die Pubertät wird in drei Phasen eingeteilt: Gegen Ende der Grundschule beginnt die Vorpubertät. Die pubertäre Hochphase tritt im Alter von zwölf bis 15 Jahren ein. Die sowohl körperlich-sexuelle als auch seelische Entwicklung des Kindes ist in vollem Gange. Ab 16 fängt ungefähr die spätpubertäre Phase an. Die Pubertät klingt nun allmählich wieder ab und der Jugendliche hat sich an die veränderten Entwicklungsprozesse meist gewöhnt.

Die meisten Eltern kennen wahrscheinlich solche Situationen, in denen alle Beteiligten aneinandergeraten. Sie stellen Regeln auf, die der Pubertierende anders sieht und nicht befolgen will. Viele Eltern sind derzeit gereizt und reagieren in dem Fall mit nahezu kindischem Trotz. Entsprechende Konflikte sind nicht selten, wenn das Kind in die Pubertät kommt. Eltern sollten versuchen, "cool" zu bleiben und sich nicht provozieren zu lassen. Dadurch wird die Situation entschärft. Die Provokation sollte als Ausdruck von Hilflosigkeit, Wut oder familieninterner Spannungen angesehen werden. Daher ist Verständnis der beste Weg.

Jungs sind zwischen acht und elf Jahren in der Vorpubertät. Es entwickeln sich erste Schamhaare und die Hoden wachsen. Kinder testen nun ihre Grenzen aus, werden vom Kind zum Teenager. Sie wollen sich nun selber ausprobieren, orientieren sich allerdings noch an den Eltern. Für sie ist es wichtig, den Kontakt zum Kind aufrechtzuerhalten. Daran entscheidet sich häufig, wie sich die Beziehung langfristig gesehen entwickelt.

So sehr es auch an den Nerven zehren mag, wenn das eigene Kind provoziert und respektlos ist, sollten Eltern ihm dennoch emotionale Nähe, Zuwendung und Verständnis entgegenbringen, dem Nachwuchs aber auch klare Grenzen setzen. Werden diese nicht eingehalten, sollten logische Konsequenzen folgen. Erscheint das Kind beispielsweise eine Stunde zu spät am Mittagstisch, fällt es für ihn aus. Es ist normal, dass Kinder in der Pubertät diskutierfreudig sind. Eltern sollten dies nicht überbewerten.