Archiv-Thema im Forum Schule + Erziehung
Überehrgeizige gestresste GS-Klasse durch übereifrige Eltern... und nu'?
Hallo in die Runde,
ich brauche Rat, ruhig auch schön kontrovers.
Vorweg: mein Sohn ist ein Schüler, der hauptsächlich 2'en schreibt, aber auch mal 1'en. Er beteiligt sich wohl sehr gut im Unterricht. Sein Handicap ist eine gewisse langsame Arbeitsweise. Zu Beginn in der 1. Klasse machte es ihm sehr zu schaffen, dass vor allem seine drei Freunde IMMER SEHR VIEL schneller fertig waren als er... Ich habe ihn ein bisschen trainiert, die alte Klassenlehrerin hat darauf geachtet und irgendwann war er dann nicht mehr ganz langsam, sondern einfach nur 'nicht schnell'.
Aus dieser Zeit her rührt das Wissen in ihm, wie man sich fühlt 'nicht besonders gut' in der Schule zu sein... (SO kam es bei ihm an, auch wenn er NIE Schwierigkeiten mit dem Lernen hatte... *seufz*...).
Seine drei Freunde sind auch gute Schüler, zwei davon schreiben hauptsächlich 1'en. Einer ist extrem ehrgeizig und büffelt schon mal vorab Englisch in den Herbstferien... (ich hatte es damals geschrieben...). Dem anderen ist alles Emotionale komplett fremd, den bringt nichts aus der Ruhe einerseits, aber es berührt ihn auch wenig.
Der dritte Freund kämpft mit seinem eher schlechten Sozial- und Arbeitsverhalten, schreibt aber auch nur gute Noten.
Gemeinsam ist ihnen, dass die Jungs untereinander stark konkurrieren und sich auch gerne 'fertig' machen, wenn einer mal 2 Punkte weniger hat als der andere. Auch hierzu hatte ich schon mal etwas geschrieben.
Ich habe gelegentlich mal mit den anderen Eltern Versuche gestartet, darüber zu reden. SO richtig interessiert es keinen, vor allem nicht die Eltern der leistungsstarken Jungs. Und vor allem deswegen nicht, weil wir eben die mit dem 'emotionalen Kind' sind, das eh' gerne ein bisschen ZU SEHR und zu VIEL empfindet.
Nun war letzte Woche der erste Teil des Elternsprechtages und ich hatte die Gelegenheit die Klassenlehrerin (Deutsch) und die Mathelehrerin zu sprechen.
Die Deutschlehrerin war voll des Lobes und sagte, dass er zwischen 1 und 2 steht und sie ihm aber erstmal doch 'nur' die 2+ im Zeugnis gibt (ICH sehe ihn nicht als 1'er Schüler in Deutsch..., von daher finde ich die Benotung in Ordnung!). Bei Moritz löste die Nachricht fast Tränen aus bzw. ein sehr enttäuschtes Gesicht.
Außerdem sagte sie noch, dass er gelegentlich mal über irgendwelche Schmerzen klagen würde, aber sehr selten ... Gelegentlich war ja dann auch etwas und er war krank, hatte Durchfall etc.
Die Mathelehrerin fiel quasi gleich mit der Tür ins Haus. In der Klasse herrsche eine ungesunde überehrgeizige Grundstimmung, die die Kinder krank macht und hervorgerufen werde durch die Eltern.
*baff*
Ich muss hier hinzufügen, dass ich vor über 10 Jahren die Mathelehrerin mal als Kollegin kennengelernt habe, wir uns duzen und von daher einen anderen Zugang zueinander haben als vielleicht andere Eltern.
Sie erzählte, dass Moritz 'ständig' über Schmerzen klagen würde, der andere Freund von ihm wäre eben super aggressiv und ein weiterer Junge der Klasse drehe völlig ab... Das nannte sie als beliebige Beispiele, sie hätte wohl noch viel mehr gehabt.
Ich gab' ihr zunächst Recht, war über die Heftigkeit doch erstaunt. Und sehr erschrocken darüber, dass es bei Moritz SO ausartet.
Es ist ja so, dass sie die Klasse neu in Mathe übernommen hat und die alte Mathelehrerin solche Beobachtungen nie mitgeteilt hat. ABER sie kommt auch bei den Kindern nicht so gut an, gilt als streng und ernst und spaßbefreit. Sie soll auch mal 'halt die Klappe' sagen und viele Kinder klagen über fehlende Freude, so wie früher bei Frau X ist es gar nicht mehr...
In Mathe steht der Sohn glatt auf 2.
Frau X nun haben sie nur noch in SU. In 2 Wochen habe ich die Möglichkeit diese zu sprechen und werde dies auch tun. Ich werde sie auf die Äußerung der Kollegin ansprechen und sie bitten, dies einzuschätzen.
Da sie ja sowieso über unseren Besuch lächeln wird (das ist das Fach mit der 1, darüber schrieb ich neulich auch!), haben wir ja ein Thema. Zumal eines, dass mir auf der Seele brennt.
Wer hier immer noch liest, hat einen Latte Macchiato gewonnen...:D
Nun, was will ich von Euch....:mmm:
Wie helfe ich dem Sohn, in diesem Konkurrenzkampf nicht unterzugehen?
Wie überprüfe ich mich, WO liegen u.U. meine/unsere Fehler?
Ich glaube, auch wenn ich mit den Eltern der anderen 3 Jungs sehr eng bekannt bis befreundet bin, dass ein Gespräch doch sinnlos ist. Zwei Mütter sind emotional nicht sehr freigiebig - sprich - die würden sich eher die Hand abhacken als zuzugeben, dass irgendwas jenseits der Norm nicht läuft oder sogar dass HIER DRUCK von Eltern über Kinder an andere Kinder weitergegeben wird... Es wäre so, dass ich mich in so einem Gespräch nackig machen würde und die anderen würden mich achselzuckend stehen lassen...
BITTE... gebt mir irgendeinen Input, ich bin ratlos und weiß auch gar nicht so genau, was ich noch fragen könnte... :hilfe:
Lieben verwirrten Gruß
Andrea, der auch gerade ihr eigenes Lehrerdasein so überhaupt nicht hilft... eher im Gegenteil...
Eingetragen von Deala am 22.01.2008 um 14:20 Uhr
Hallo Deala,
also zumindest den Latte macciato habe ich gewonnen - juchuu.
Was dein Problem angeht - bin gerade auch etwas ratlos.
Wenn man im Endeffekt durch seine Umwelt so unter Druck gesetzt wird,( hier die Freunde ) ist dies für mich, bei genauerem Nachdenken eine Art von Mobbing ( kann aber auch falsch liegen )
Vielleicht kann die Klasse mal an einem ' Anti-mobbing' Projekt teilnehmen, und parallel an eine Art Selbstbehauptungskurs.
Weiß gerade nicht weiter, aber ich denke weiter nach
Eingetragen von jodatz am 22.01.2008 um 14:59 Uhr
Danke Jodatz,
so ein 'Anti-Gewalt-Training' hat die Klasse schon im letzten Jahr gemacht...
War anscheinend sehr fruchtbar *schräggrins*...
Ich wollte noch anfügen, dass Moritz mit zwei der Freunde auch zum Handball zusammen geht. ICH aber - wissend um die Brisanz und die Konkurrenz - ihn noch bei einer weiteren Sportart angemeldet habe ohne die anderen zu informieren oder zu fragen, ob sie auch wollen...
Einfach deshalb, um ihm eine Insel zu schaffen, in der einmal NICHT verglichen wird. Er ging anfangs zum Tennis, aktuell zum DLRG. Und da der DLRG hier bei den Kleinen NUR den Spaßfaktor berücksichtigt, geht er da richtig gerne hin...
Außerdem unterstütze ich seine Freundschaft zu seiner Freundin. Auch hier darf er mal 'er selber' sein, darf emotional sein, wird nicht ausgelacht und miteinander konkurrieren tun die beiden ganz bestimmt nicht ...
Tja, das Problem innerhalb eines Elternabends zu thematisieren, haben der Gatte und ich schon durchgespielt. Es würde nix bringen. KEINER würde wirklich etwas preisgeben... Zumal die fast noch jugendliche (aber supertolle :) ) Klassenlehrerin damit vollkommen überfordert wäre. Wir sind alle viel älter als sie, viele Eltern haben akademische Ausbildungen... Nee, nee - das ginge voll in die Hose.
Und was zum Teufel noch mal, mache ich in einem Jahr. Wenn nix mehr passiert, bekommen alle die Gym-Empfehlung und werden alle vier in eine Klasse wollen...? Bin ich dann der Buhmann, der den Sohn nicht lässt? Wird er dann der einzige mit MItschülern aus den Dörfern sein, während alle hier wohnenden Kinder in der anderen Klasse sind *haarerauf*...
Oder gebe ihn gegen seinen Willen zur KGS...
Boah eyyyy....
Danke für's Zulesen. Wenigstens das Aufschreiben entlastet schon mal!
LG
Deala
Eingetragen von Deala am 22.01.2008 um 15:13 Uhr
Hallo Andrea,
ich glaube ich kann Dir auch nicht so recht weiterhelfen -sorry:D.
Auch wenn es kein Trost ist, genauso geht es bei uns in der Schule, hier handelt es sich allerdings um Mädchen.
Meine Tochter klagt, wie Dein Sohn über Schmerzen, hat Schlafstörungen..u.s.w. -auch ich bin mit meinem Latein fast am Ende.
An andere Eltern habe ich mich vorsichtig herangetastet, mit dem Erfolg, den Du schon vermutet hattest: Achselzucken, Desinteresse und ein Gemisch aus Freude, daß es das eigene Kind nicht betrifft.:crazzy:
(Bei uns handelt es sich um die 2. Klasse. Einige Eltern geben ihre Kinder jetzt sogar zusätzlich in eine Samstags-Privatschule um Englisch vorab zu lernen.)
Ich versuche jetzt mit allen Mitteln das Selbstbewußtsein meines Kindes zu stärken und ihr klarzumachen, daß ich hinter hier stehe -egal welche Noten sie oder gar andere Kinder mit nach Hause bringen.
Den Latte habe ich schon getrunken, vielen Dank.
P.S. Ich drücke Dir die Daumen, daß es besser wird :super: und laß uns wissen wie es weitergeht.
Eingetragen von Karin1973 am 22.01.2008 um 15:14 Uhr
Achso Jodatz...:D
Eingetragen von Deala am 22.01.2008 um 15:15 Uhr
Deala, was ist KGS?
Eingetragen von Karin1973 am 22.01.2008 um 15:17 Uhr
Hallo Deala!
Erst einmal beglückwünsche ich deinen Sohn zu solchen tollen Noten :super:
Er kann wirklich stolz auf sich sein :super:
Wenn ich deinen Beitrag richtig verstehe, macht die gegenseitige Konkurrenz in der Klasse ihm sehr zu schaffen. Vor allem aber das niedermachen von seiten seiner Freunde! Das tut mir richtig leid, denn sowas sollte eigentlich nicht sein, zumal er ja nur super Noten hat!
Bei meiner Tochter in der Klasse ist das aber leider auch so, allerdings nicht bezogen auf einige wenige Schüler, sondern die ganze Klasse ist so. Das macht auch ihr schwer zu schaffen und sie zieht sich dadurch selber oft runter. Gerade jetzt wo wieder der Känguru-Test vor der Tür steht und die teilnehmenden Schüler damit angeben und sagen alle anderen, die nicht daran teilnehmen, seien doof.
Ich hab über dieses Problem auch schon mal mit unserer Lehrerin gesprochen, weil Laura letztes Jahr, nach dem Känguru-Test (sie hatte nicht teilgenommen), sich selber wochenlang nieder gemacht hat und sich immer einredete sie sei dumm! Die Lehrerin sagte aber nur das auch die begabten Kinder gefördert werden müssen. Damit war für sie die Sache erledigt.
Ich habe mit Engelszungen geredet und sie jeden Tag aufs neue aufbauen müssen, bis sie irgendwann wieder an sich selber glaubte!
Du hast recht, ich denke auch nicht das es was bringt mit den Eltern zu reden. Die sehen ihre Kinder doch sowieso nur als die aller Tollsten Kids!
Da was zu raten ist sehr schwer. Bestärke ihn, er ist ein klasse Schüler und hat so ein 'fertig machen' wegen ein oder zwei Punkten nicht verdient. Ich drücke dir und deinem Sohn ganz fest die Daumen, das dieses extreme Konkurrenzdenken irgendwann aufhört.
Einen lieben Gruß schickt Biene!
Eingetragen von Biene am 22.01.2008 um 15:17 Uhr
Karin,
eine KGS ist eine Kooperative Gesamt-Schule
Im Gegensatz zur IGS, wo alle Leistungsgruppen (Gym, RS und HS) in einer Klassen sitzen, sind die Klassen in der KGS nach Gym etc. getrennt. Sie werden nur unter einem Dach unterrichtet. Und ... es gibt irgendwo gemeinsame Zeiten, glaube ich. AUf jeden Fall ist eben auch nachmittags Unterricht und das möchte Moritz nicht.
Er möchte so schnell wir möglich nachmittags raus und spielen. Und er möchte nicht 'fremd' mittagessen müssen...
UND... er muss auch nicht. Ich bin mittags immer vor ihm zu Hause. Ich arbeite ja auch weniger, damit alles so ist wie es ist...
... aber vielleicht wäre KGS doch besser für ihn, auf Dauer gesehen.
Tja...
Verwirrt grüßt immer noch
Deala alias Andrea;)
Eingetragen von Deala am 22.01.2008 um 15:23 Uhr
Hallo Deala,
:dankeschoen:für den leckeren Latte.
Und echt - bestärke ihn, steht hinter ihm, fragt bloß nicht, wie hat denn der und der geschrieben, ich denke, durch sowas verstärkt man es nur.
Und ihn auch andere Freizeitaktivitäten machen zu lassen, fern ab von den ' Freunden ' ist eine super Idee - das sollte er in jedem Fall weiter machen.
Und mit der Gym-Empfehlung:
Eigentlich stecken die Schulen nicht komplette Klassen zusammen, bei uns jedenfalls nicht und den Spruch der Schulleitung an Jettes neuer Schule fand ich gut: Wer nicht mit einem Kind in eine Klasse möchte/soll kann das auch bei der Anmeldung angeben, diese Wünsche werden besonders berücksichtigt.
Vielleicht wäre das zumindest dann eine Lösung ( darf man nur den anderen nicht erzählen)
Genau und was ist KGS - eine katholische Gesamtschule??????
Drücke euch in jedem Fall die Daumen, denn eigentlich sollte Schule so nicht laufen.
Eingetragen von jodatz am 22.01.2008 um 15:30 Uhr
Mit meinen Eltern hatte ich heute schon die aufgebrachte Diskussion darüber, dass ich ihn auf der Realschule anmelde, um ihn von allem ein für alle Mal zu befreien.
Meine Eltern erklärten mich kurzerhand für :eek: und :sauer: und :zensiert:...
Und erklärten mir, wie ich wohl meinen Eltern die Hölle HEUTE heiß machen würden, dass ich zwar eine sehr glückliche einfach Kindheit und Jugendzeit gehabt hätte (hatte ich im Prinzip schon, aber in der Mittelstufe auf dem Gym ein paar üble Jahre mit vielen schlechten Noten...), aber doch nur einen eher unbefriedigenden schlecht bezahlten Beruf...
OB das so in etwa mein Ziel wäre. Und ich solle aufhören damit, dass man auch nach der RS noch zum Gym könne...
Boah, die waren heftigst sauer über mich, ihr einzige Kind, was ihrem einzigen Enkel (der in ihren Augen mindestens hochbegabt ist) gerade die wunderbare Zukunft verhagelt...
Waaaa....
Ich brauche heute noch irgendwas für meine Seele und die meines Kindes... ich glaube, wir gehen gleich shoppen oder so... Mit einem Stopp am Eiscafé...:mmm:
LG
Deala
Eingetragen von Deala am 22.01.2008 um 15:33 Uhr
Zur Not muss der Tennistrainer nächstes Jahr irgendwie helfen. Der ist ja Tenniskollege vom Gatten und war Trainer von Moritz. UND ist am Gym hier Lehrer, einer von der ganz netten und lieben, lockeren entspannten Sorte.
Zumindest können wir über ihn erfahren, wie wir Moritz in einer Klasse unterbringen, in der nicht alle vier Jungs gleichzeitig sind. Eine Trennung in zwei und zwei könnte schon reichen...
Danke für's Mitdenken!
Deala
Eingetragen von Deala am 22.01.2008 um 15:35 Uhr
Hallo Deala,
wiklich helfen kann ich auch nicht.
Aber ich habe schon zwei Kiddies paralell durch die 4. Klasse gebracht. Da war es genauso, dass einige Kinder so auf die Noten geschaut haben. Sie haben den Durchschnitt ausgerechnet, ob er noch für´s Gymmi reicht. Das galt für beide Klasse. In der eine war es noch stärker ausgeprägt. Nach Ruckgabe von Arbeiten sind manche Kinder richtig in Tränen ausgebrochen. Meine beide gehörten nicht zu den Besten. Das Poblem bei beiden aber war, sie ließen sich mit Runterziehen. Ich merkte es vorallem in der Rechtschreibung, die wirklich bergab ging. Sie haben beide die Realschulempfehlung bekommen, der eine allerdings über einen Umweg.
Sie waren mit den Ergezigsten jetzt aber nicht so befreundet.
Das verschlimmert bei Euch die Situation, weil dein Sohn einfach mithalten will.
Du kannst ihn eigentlich nur versichern, dass er ein liebenswerter Junge ist. Und erbraucht keine Angst haben, dass er weniger geliebt wid, wenn es nicht die erwünschte Note ist.
Ich weiß jetzt aber nicht wie ich das geschickt ausdrücken kann.
Eingetragen von alusru am 22.01.2008 um 15:36 Uhr
Deala, der Tip von Jodatz finde ich gut. Bei der Anmeldung wünsche darüber äußern, mit wem er nicht in eine Klasse soll. Da kannst du dir ja den 'schlimmsten' raussuchen.
Eingetragen von alusru am 22.01.2008 um 15:38 Uhr
Dela,
mit dem Tennistrainer, daß finde ich eigentlich eine ganz gute Idee. Zumindest könntest Du auch schon mal herausbekommen wie das dort so funktioniert mit der Klasseneinteilung und ob man dort mitreden kann. Ich würde an Deiner Stelle auch darauf achten, daß nicht alle 4 Kinder zusammenkommen.
Eingetragen von Karin1973 am 22.01.2008 um 15:42 Uhr
So,ich habe auch alles gelesen---Wow,bin ich gut....:D
Leider kann ich dir auch keinen grossen Rat geben--Konkurrenzkampf kennen wir hier nicht.
Unser Sohn ist auch ein 1er und 2er Schüler von GS an bis jetzt 9.Klasse HS...
Wie es ab Sommer in der 10.Klasse aussieht weiss ich nicht,denn jeder will ja wohl den Sekundarabschluss schaffen....
Unser Sohn hat folgendes im Sinn--den Sekundarabschluss schaffen --ist ja klar...
dann Lehre als KFZmechatroniker
danach Fachabi Technik
kann er alles in unserer Stadt machen.....
Was möchte dein Sohn--wie sieht er seine Zukunft schulemässig evtl.mit oder ohne seine bisherigen Kameraden??????
Ansonsten kann ich mich jodatz Beiträgen voll anschliessen......
Eingetragen von Mischa am 22.01.2008 um 18:23 Uhr
Heute nachmittag wollte Moritz dann doch noch mit einem der drei spielen.
Als erstes ging er zum Ehrgeizling. Da Moritz letzte Woche krank war, und heute den ersten Tag wieder genesen, brachte er diesem Freund sein Geburtstagsgeschenk (dieser hatte letzte Woche Geburtstag, der Sohn war ja leider krank).
Der Junge nahm das Geschenk, legte es achtlos zur Seite, murmelte, er würde mit a und b jetzt Magic spielen. Sein Vater sagte wohl noch, er könne doch das Geschenk aufmachen, nee - macht er nachher. Vater ließ ihn ziehen...
Nicht umsonst ist das Kind so, nicht umsonst ist das Kind so... (mein Mantra für schlechte Tage...). Als mein Sohn völlig enttäuscht wieder kam, habe ich ihn in den Arm genommen und gesagt, dass ich froh bin, dass er SO nicht ist.
Vielleicht nicht gerade pädagogisch, aber es kam in dem Moment von Herzen...
Danach war er beim Aggressiven im Bunde, der mit dem Emotionslosen spielte. Beide sind gerade stark verbrüdert und haben ihn in Nullzeit geärgert und ausgegrenzt, dass er noch wütender nach Hause kam. Nein, wütend ist falsch... Er kennt das alles ja schon und nimmt's fast schon mit einem Achselzucken.
Für die nächsten Tage habe ich Schlachtpläne entwickelt, mit wem er spielen kann...
Und dann muss er morgen noch eine Mathearbeit ertragen, die er heute nachschreiben musste (er war letzte Woche krank) und nicht ganz geschafft hat. Er war heute mittag schon fix und fertig deswegen.
Ich mag mir gar nicht ausmalen, was hier morgen los ist, wenn er eine 3 oder 4 hat ...
Wahrscheinlich hänge ich morgen um 13.30 wieder hier und bin vollkommen am Ende.
Kosten die Kerle mich Nerven...:mmm:
LG
Deala
Eingetragen von Deala am 22.01.2008 um 19:44 Uhr
Deala, einen richtigen rat kann ich die auch nicht geben,aber baue dein sohn auf und erkläre ihm,das er auch nicht dümmer als die anderen ist.
er bringt doch super noten nach hause.
bei meiner tochter gibt es so einen kampf gott sei dank nicht.
sie würde sich auch über die schlechten noten nicht ärgern.ihr fehlt eine ganze menge ehrgeiz und nach der bemerkung der lehrerinn gestern,kann ich nur hoffen,das sie weiter so fleißig lernt.
lg diana
Eingetragen von sportwinner12 am 22.01.2008 um 20:28 Uhr
Hallo Deala,
dein letzter Bericht zeigt aber zumindest, dass sich dein Sohn nicht wirklich in der Gesellschaft der Jungs wohl fühlt und ich hoffe, es macht bald klick bei ihm und er hängt sich noch mehr an andere. Wenn die beiden anderen keinen mehr haben, den sie mit ihren Angeberei nerven und womöglich erniedrigen können, dann hören sie vielleicht irgendwann mal auf damit.
Dein Sohn sollte den beiden die Noten gar nicht erst zeigen !
Ich hoffe, dass bald alles gut wird und erkundigt euch doch mal bei dem ' Tennislehrer ', ob es dort am Gym möglich ist, zu sagen, dass man ( womöglich mit Grundangabe) nicht mit bestimmten Kindern in eine Klasse möchte.
und hoffe, deine Nerven halten diese Strapazen aus.
Eingetragen von jodatz am 23.01.2008 um 05:58 Uhr
Also einen richtigen Tipp habe ich für Dich auch nicht.
Würde auf jeden Fall versuchen das Selbstbewusstsein Deines Sohnes zu fördern. Auch das er sportlich was Anderes macht, finde ich gut....vllt. finden sich da auch andere Freunde.
Wenn er aufs Gymi kommen sollte und auch möchte, würde ich ihn auf jeden Fall auch lassen und ihn nicht wegen dieser Freunde, nicht hingehen lassen. Aber ich würde auch schauen, dass er event. eine andere Klasse bekommt bzw. auch event. ein anderes Gymi.
Die Kinder werden ja auch älter, vllt. legt sich da das Verhalten der Anderen. Ein Gespräch mit den anderen Eltern halte ich nicht für sinnvoll, da in ihren Augen ja auch kein Problem besteht.
Ich würde mich nur auf Euch konzentrieren und Deinen Sohn so zu unterstützen, dass er mit den Vergleichen etc. gut zurecht kommt.
Vllt. ist ja aber auch mal eine Möglichkeit mit einem Sozialpädagogen ins Gespräch zu kommen (wir haben sowas hier auf der Schule, der hilft Eltern/Kindern bei jeglicher Art von Problemen)....event. hat er noch andere Ansatzpunkte.
Eingetragen von Nikisparadies am 23.01.2008 um 15:35 Uhr
Hallo Dani,
Du hast ja Recht, es wäre unfair ihm eine Chance aufgrund doofer Mitschüler zu versagen...
*seufz*...
Nein, ein anderes Gym kommt nur als KGS in Frage. Wir wohnen in einer Kleinstadt mit nur einer Schule pro Schulform.
Trotzdem haben der Gatte und ich ernsthaft auch über die Machbarkeit der Beschulung in der Nachbarstadt geredet... und ob der vielen Konsequenzen auch gleich wieder verworfen... (Er müsste hingebracht und abgeholt werden - kollidiert mit meinen Arbeitszeiten, Freunde wären nie vor Ort, immer in der anderen Stadt etc.)
Lieben Gruß
Deala
Eingetragen von Deala am 23.01.2008 um 18:18 Uhr
Liebe deala
Ich habe mehrere Kinder und alle sind in ihrem Lernverhalten so unterschiedlich wie Tag und Nacht.
Die älteste war immer im mittleren Bereich und hat einen guten Realabschluß gemacht anschließend Ausbildung zur Werbekauffrau.
der zweitälteste war auf dem Gymnasium und hat sein Abitur mit 1,6 gemacht. Wollte unbedingt Softwareentwickler oder Informatiker werden.
Er hat so viele Bewerbungen geschrieben ( die wir bezahlt haben ) das man sie nicht mehr zählen kann. Wenn er im August September und Oktober nichts bekommen hatte war die Chance schon wieder vorbei.
Er jobbte im Kino um Geld zu verdienen weil er auch schon eine eigene Wohnung hatte. Im Kino hat er sich hochgearbeitet und nach 9 Jahren bot man ihm jetzt eine Ausbildung zum Theater und Filmkaufmann. Er sitzt zwar als der älteste mit 26 Jahren in der Berufsschule weiß aber wofür. Er verkürzt um ein halbes Jahr und ist im November fertig und ist dann direkt Stellvertretender Theaterleiter. Er ist sehr zufrieden damit.
Die drittälteste war schon in der Grundschule immer eine der besten aber sie nahm das alles so selbstverständlich hin. Sie lernte nie besonders viel und hatte trotzdem super Noten und bekam auch die Empfehlung fürs Gymn.
Aber sie wollte nicht. Sie wollte unbedingt mit ihrer Freundin auf die realschule. Ich habe sie auch gelassen und sie ging mit Glanznoten durch die Schuljahre. Anschließend auf einer streng katholischen Mädchenschule machte sie ihr Abitur mit 1,3
Anschließend Ausbildund zur Werbekauffrau auch halbes Jahr verkürzt und ist jetzt fertig. Abschlusszeugnis 13 mal 1 und 2mal 2
Die Firma bot ihr an, ein Studium zu bezahlen im dualen System. Sie sollte Wirtschaftsjurist studieren. Aber sie lehnte ab. Ist mir zu trocken sagte sie
ich will in der Werbebranche bleiben. Sie wusste schon immer was sie wollte.
Die viertälteste ist jetzt in der 9 Klasse Hauptschule und das jetzige Zwischenzeugnis hat mich stark ergrauen lassen. 6 mal 5 der Rest vieren und alle Kopfnoten 3
Sie könnte mit etwas Fleiß einen Realabschluß machen aber sie ist stinkefaul.
Aber im Gegensatz zu den älteren Geschwistern muss sie für eine 2 echt was tun und lernen.
Von den beiden kleinen erzähle ich jetzt nicht weil bei ihnen immer noch besondere Umstände vorliegen.
Wenn du deinem Sohn die Freiheit geben würdest frei zu wählen auf welche Schule er möchte das würde ich toll finden.
Kinder können sich selber unheimlich gut einschätzen. Und wenn wirklich die nötige Intelligenz vorhanden ist fürs Abi dann wird er es auch machen so oder so. Vor allem würde ich mir niemals von meinen Eltern sagen lassen was für mein Kind das beste ist.
Ich habe schon viele berichte von dir gelesen und glaube sagen zu können das du eine gute und engagierte Mutter bist.
Deine eigene Unsicherheit ob du auch alles richtig machst lässt dich manchmal an deine Entscheidungen zweifeln.
Du allein kennst doch dein Kind am allerbesten und wenn ihr ein gutes Verhältnis zueinander habt dann erzählt dir auch dein Sohn ob er Bauchschmerzen hat oder nicht.
Ich muss auch noch sagen das es keine echten Freunde sind wenn sie einen runtermachen nur weil 2 Punkte fehlen.
Du machst das schon Andrea das weiß ich ;)
Eingetragen von ratlos am 23.01.2008 um 19:36 Uhr
Elke,
ich hab' grad echt ein Tränchen im Auge..
Darf ich Dich mal drücken...
Danke, das tat gut!
Ganz lieben Gruß
Andrea
Eingetragen von Deala am 23.01.2008 um 19:50 Uhr
Boah,
habe alle diese langen Beiträge gelesen. (war ganz schön anstrengend, hab ja ganz lang nichts zu sagen gehabt ;))
Naja!!!
Liebe Deala,
diese Konkurrenzdenken kommt warscheinlich öfters vor in besonders leistungsstarken Klassen.
Meine zwei Mäuse besuchen die 4. Klasse und sind beide in einer Klasse. Daher bekomme ich viele Sachen erzählt aus 2 Blickwinkeln.
Unsere Klasse ist auch sehr leistungsstark und es gibt einen erbitterten Kampf um die besten Noten.
Meine Tochter macht da mit. Ich sag nur Zicken!!!
Mein Sohn hingegen nicht. Aber er frist seinen Frust in sich hinein. Im Sommer war ich zur Familienberatung, weil er nicht mehr in die Schule wollte. Bis zu dem Zeitpunkt habe ich nichts vom 'Mobben' gewust.
Er ist ein ganz ruhiger, der nicht schimpft und so (nur zu Hause - inzwischen).
Auch im Untericht macht er laut den Lehrern nicht so toll mit, wie seine Schwester. (ich mag dieses Vergleichen überhaupt nicht, aber das ist ein anderes Thema)
Jetzt zum Problem:
Mein Sohn hat auch erkannt (lang hats gedauert), dass solche Freunde, wie auch bei Euch, keine echten Freunde sind. Im Klassenverband hat mein Sohn keinen richtigen Freund mehr. Nur in der Parallelklasse sind zwei Jungs, mit denen er sich prima versteht. Sie sind aber für jeden Tag nicht zu erreichen. Die Entfernung ist für einen 10-jährigen im Moment noch nicht allein zu schaffen.
Also wird am Wochenende zusammen gespielt.
Das mit dem Tennis finde ich gut. So hat er die Möglichkeit auch Freundschaften zu schließen, die außerhalb der Klasse stattfinden. Genauso habe ich meinen Sohn auch geraten. Er geht nicht wie alle in seiner Klasse zum Fußball oder Take won doo (oder wie immer das auch geschrieben wird), sondern zum Tischtennis und in die Musikschule.
Mach ruhig weiter so, Kinder brauchen, denke ich, manchmal eine Unterstützung bei den Freundschaften. So wie bei uns Erwachsenen, haben auch sie manchmal Scheuklappen auf, und sehen nicht was mit ihnen passiert. Man kann ihnen ruhig mal die Augen öffnen.
lg und viel Kraft
Eingetragen von sandra97 am 23.01.2008 um 21:20 Uhr
Hallo Deala,
aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen,dass sich die Kinder in den weiterführenden Schulen sowieso neue Freunde suchen. Mein Sohn hatte innerhalb kürzester Zeit einen komplett neuen Freundeskreis.
Wenn dein Sohn die Noten fürs Gymnasium hat und er dort hin möchte, dann solltest du ihm die Möglichkeit geben..
Bei der Anmeldung kann man normalerweise Wünsche äußern, mit wem das Kind zusammen möchte oder nicht.
Ich würde dir auch empfehlen,mal etwas Abstand von diesen Familien zu bekommen. Dein Sohn sollte seine Noten nicht mehr den anderen mitteilen. Bei meinem Sohn in der Klasse sind auch mehrere Kinder, die den anderen nie ihre Noten sagen und das wird dann auch von den Kindern akzeptiert.
Eingetragen von Gingha am 24.01.2008 um 09:25 Uhr
hallo Elke ,da hast du ja wirklich Kinder die sehr unterschiedlich sind.
@ Deala
Ich denke du wirst schon das richtige machen. wie die anderen sagen,du kennst dein kind am besten.
ich weiß auch nicht was ich so richtig machen soll,wenn mein kind die schule wechseln muss.
sie hat eine beste freundin seit der 1.klasse und sie stehen nicht im konkurrenzkampf.
ich habe aber noch ein jahr zeit.
ich denke mal die entscheidung fallt schwer,wenn die freundin keine empfehlung fürs gym bekommt.
es gibt bei uns noch die igs und die realschulen.
auf die realschule möchten wir die kinder auf keinen fall bringen.
es kommt dann nur noch die igs in frage,aber die soll ziemlich voll sein.
es gibt viele gründe warum wir sie nicht auf die realschule bringen wollen die zu unserem einzugsgebiet gehört.
es ist auch schwer zu entscheiden,wenn die kids die empfehlung fürs gym bekommen,aber auch viel lernen müssen.
lg diana
Eingetragen von sportwinner12 am 28.01.2008 um 20:00 Uhr