Archiv-Thema im Forum Schule + Erziehung
Darf die Mathelehrerin die Nichtversetzung bestimmen ? (2tes Schuljahr)
Hallo, mein Sohn ist ein ruhiges schüchternes Schulkind der zweiten Klasse, einer, der sich kaum meldet, aber sehr sozial und hilfsbereit ist. Leistungsmäßig ist er in allen Fächern durchschnittlich (notenmäßig würde ich sagen '3' - außer in Mathe. Dort tut er sich sehr schwer, die meisten Arbeiten schreibt er 4-5. Beschämenderweise muß ich sagen, daß ich auch wenig mit ihm geübt habe in den letzten Monaten (ich habe noch zwei Kleinkinder daheim), und er ein Kind ist, das üben muß, um gut zu sein. Aber ich dachte immer, ein Kind kann nicht 'sitzenbleiben', wenn es 'nur' eine Fünf hat in der Grundschule. Daher bin ich aus allen Wolken gefallen, als seine Mathelehrerin mir nun beim Elternsprechtag sagte, er wird wohl nicht versetzt werden,sondern soll die zweite Klasse nochmal wiederholen ! Was soll ich tun ? Zum einen möchte ich mein Kind auch nicht 'überfordern', sollte es wirklich pädagogisch am besten sein, ihn wiederholen zu lassen. Andererseits denke ich, nicht jeder ist in jedem Fach gut, und für ihn wäre es sehr schlimm, der Neue in einer neuen Klasse mit neuen Schülern und Lehrern zu sein (schlimmer, als sich im dritten Schuljahr mit Mathe durchzuboxen und viel zu üben). Auch die Mathelehrerin sagte, es wäre für seine Psyche schlimm, wenn er sitzenbleibt ! Ich weiß nicht was zu :weinen:tun ist.?
Eingetragen von leonienrw am 17.04.2009 um 21:24 Uhr
Hallo Leonienrw!
Ist es denn wirklich ein reines Sitzenbleiben oder befindet Dein Sohn sich in der Schuleingangsphase?
Empfinde es persönlich nicht als so schlimm, wenn dem Kind die Chance gegeben wird, die Klasse zu wiederholen.
Ist die klassenlehrerin denn der gleichen Meinung?
Vielleicht wäre es hilfreich für Euch, wenn Dein Sohn in die Hausaufgabenbetreuung, oder in die OGS geht, wie ich lese, bist Du mit den beiden kleineren Geschwistern voll beschäftigt!
Woher in NRW kommst Du denn?
Eingetragen von Pferdefreundin am 18.04.2009 um 09:50 Uhr
Hallo!
Ich denke auch, rein rechtlich muss mit einer 5 nicht wiederholt werden.
Aus pädagogischen Gründen würde ich aber auch für ein Wiederholen plädieren. Im 2. Schuljahr schon eine 5 in einem Hauptfach und die anderen Fächer 3 oder 3-, denke ich, es täte Deinem Sohn gut, den Stoff nochmal zu wiederholen.
Im 3. Sj. wird ja bekanntlich meist ganz schön angezogen.
Ich würde das als Chance sehen.
Ich bin selber an einer GS beschäftigt und habe eigentlich, soweit ich das mitkriege, noch nicht erlebt, dass Kinder wirklich leiden, wenn sie wiederholen. In dem Alter finden sie meist sehr schnell neuen Anschluss. Und viele leben richtig auf, weil sie auch mal zu den Guten sind in der Schule gehören.
Für die Zukunft würde ich Dir auch raten, zu schauen, ob Ihr ein Kind findet, mit dem Dein Sohn, bei Bedarf mal zusammen üben kann oder fragen, ob es eine Hausaufgabenhilfe gibt.
Mit 2 kleinen Kindern zu Hause, kannst du das ja nicht alles schaffen.
LG renate
Eingetragen von hanja am 18.04.2009 um 10:43 Uhr
Hallo,
ich denke eigentlich auch wie Renate, dass für deinen Sohn die Klasse zu wiederholen gut tun würde, denn die 3. Klasse zieht sehr an. Tempo und Hausaufgabenmenge werden gesteigert. Aufsatzschreiben wird weiter ausgebaut.
Ob dein Sohn sitzen bleibt oder nicht, kann nicht nur die Lehrerin bestimmen. Dazu gibt es eine Notenkonferenz und alle Lehrer, die mit deinem Sohn zu tun haben, werden mit entscheiden.
Eingetragen von alusru am 18.04.2009 um 10:55 Uhr
Hallo
bevor ich mich hier wiederhole---sage ich hiermit----ICH SCHLIESSE MICH MEINEN VORSCHREIBERINNEN VOLL UND GANZ AN !!!
ich selbst arbeite in einer GS und kriege mit was Unterrichtsmässig verlangt wird
auch ich würde einer Wiederholung der zweiten Klasse zustimmen
---denn ab der 3. Klasse ist hier z.b. bei uns FORDERN angesagt und nicht nur fördern....!!!
da kommt so manches Kind ins schwimmen,wenn es nicht mithalten kann...
und Mathe immer wieder üben,üben ....und zwar spielerisch -- z-b- beim Einkaufen im Supermarkt usw.....da macht sowas mehr Spass
Eingetragen von Mischa am 18.04.2009 um 12:05 Uhr
Auf der einen seite verstehe ich es so das es deinem Sohn auch verletzten kann wenn er die 2 Klasse nochmal machen muss, da er ja sehr schüchtern zu sein scheint.
Aber auf der anderen Seite würde ich es jetzt lieber machen wie wenn er dann später hängen bleibt.
Mein Sohn besucht die 1.Klasse und ein Junge hat schon nach Weihnachten gesagt bekommen das er wiederholen muss, weil er kommt überhaupt nicht klar.
Ich würde es auch als Chance nehmen jetzt zu wiederholen und nicht später. Und die Mathelehrerin meint es gut und eigentlich finde ich es toll von ihr das sie diesen Schritt geht.
Denn viele drücken ein Auge zu und das wäre für diese Kinder nicht gut.
Und jetzt sei nicht böse auf mich, aber du hättest früher einschreiten müssen, auch wenn du 2 Kleinkinder zuhause hast, man kann sich woanders auch Hilfe holen. Habe auch 1 Tageskind mit 15 Monaten und eine Tochter mit 3,5 Jahren noch zusätzlich zuhause und wir schaffen es trotzdem zu üben wenn mein Sohn etwas nicht verstanden hat.
Ich denke beim 2. Anlauf solltest du dir überlegen wie ihr die Sache angeht?
Hausaufgabenbetreuung evtl.? Würde die Klassen leherin mal fragen was sie meint.
Hat die Klassenlehrerin denn noch nie was gesagt?
Eingetragen von rapha am 19.04.2009 um 07:42 Uhr
Wird Dein Sohn nicht in der Schule im Förderunterricht gefördert?
Hast Du Dyskalkulie ausschließen können bei ihm?
Eingetragen von zwillingsmum am 20.04.2009 um 09:03 Uhr
danke für die Antworten! Und ja, der Vorwurf ist berechtigt, ich gestehe ja, daß es auch an mir liegt, daß ich irgendwie mehr Zeit hätte aufbringen müssen für ihn. Gerade deshalb tut es mir ja so leid !Aber auf der anderen Seite denke ich halt, daß doch nicht jeder Schüler, der nur in einem Fach schlecht ist, wiederholen muß ! Die Klassenlehrerin sagte heute, daß mein Sohn 'untergehen' würde in einer neuen fremden Klasse, es wäre bei ihm nicht nur Anfangsschwierigkeiten. Auch die Mathelehrerin sagte dies ja. Und zuhause kann er die Aufgaben ja auch, beim Mathepiraten steht er auf Platz 11 von 140. Dyskalkulie hab ich auch schon dran gedacht, zumal er die Zahlen auch falschrum schreibt (eine 34 ist bei ihm 43), und auch mündlich oft falsch nennt (4 mal 6 gleich 42 und nicht 24), aber wie soll ich das genau feststellen ? Der Kinderarzt meint, daß wäre Sache des schulpsychologischen Dienstes, und der ist ausgebucht bis Sommer.....
Eingetragen von leonienrw am 20.04.2009 um 21:36 Uhr
Hallo,
ich denke du musst auf dein Bauchgefühl hören.
Wenn du das Gefühl hast, wie auch die Mathelehrerin, von der ja eigentlich der Vorschlag kam, dass er in der neuen Klasse untergehen würden, dann lass es; wenn er da aber einen Schub kriegen könnte und du dich regelmäßig mit ihm hinsetzt, dann lass ihn lieber wiederholen.
In jedem Fall musst DU mehr Zeit in deinen Sohn investieren.
Wie alt ist dein zweites Kind ?
Es muss möglich sein, dass du dich mit deinem Sohn hinsetzt und übst - auch spielerisch nebenbei - es darf nicht immer alles nach Schule aussehen.
Und wenn du sagst, in den anderen Fächern ist er ganz gut - so auf 3 - es könnte auch besser sein - gerade in den ersten Jahren der Grundschulzeit.
Übe mit deinem Sohn, zeige ihm, dass du Interesse daran hast, was er in der Schule leistet.
Ich drücke euch die Daumen, dass ihr das hinbekommt !
Habt ihr bei euch an der Schule keine Lehrkraft, die sich mit Dyskalkulie auskennt und mal schauen könnte.
vielleicht könnten die Lehrer dir auch Übungstipps geben - Fragen schadet nichts !!!
Eingetragen von jodatz am 21.04.2009 um 06:16 Uhr
Also, wir waren beim ersten Anzeichen bei unserer Logopädin, die damals gerade ihre Zusatzausbildung als Dyskalkulietrainierin machte. Sie testete Lisa-Marie über ein Computerprogramm und stellte es fest.
Zusätzlich machten wir dann einen Test bei einem Psychologen.
Du mußt nicht zwingen zum Schulpsychologen. Rufe einfach alle Kinder -Psychologen an und frage gezielt danach.
Dein Kinderrarzt müßte doch auch noch Adressen haben.
Zudem hat unsere Schule bzw. der Kreis, eine Dyskalkulielehrerin, die Lisa-Marie nochmal getestet hat. Aber danach mußte ich auch fragen und immer am Ball bleiben. Von alleine hat die Schule das auch nicht gemacht.
Wenn ich Dir noch helfen kann, frage einfach.
Eingetragen von zwillingsmum am 21.04.2009 um 08:04 Uhr
Bei uns kam die Dyskalkulie eigentlich nur als Nebenergebnis raus, als bei einem Intelligenztest im Rahmen der ADHS-Testung die Ergebnisse im mathematisch-logischen Bereich miserabel waren. Danach wurde nochmals extra ein Dyskalkulietest durchgeführt. Mein Sohn wurde in einer Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie getetstet.
Doch nun zu Deinem anderen Problem. Und da möchte ich mich nicht großartig wiederholen und stimme den Damen über mir zu. Ich denke, eine Wiederholung der Klasse, wenn 1 Hauptfach auf 5 steht und die anderen Hauptfächer zwischen 3 und 4 stehen, schon angebracht. Es sind ja doch einige Lücken aufzuweisen bei diesen Noten. Und im dritten Schuljahr zieht das Tempo gehörig an und das böse Wort 'Übertritt' spukt in immer mehr Köpfen rum, was dann das vierte Schuljahr nicht gerade erleichtert.
Eingetragen von chrissyf.71 am 21.04.2009 um 09:39 Uhr
Wegen Üben nochmal.
Mein Sohn brauchte , wegen ADS, auch öfter Hilfe , schon in der GS. Mein kleiner Sohn durfte dann meisteine Cassette oder so hören. Manchmal ging er auch zur Oma.
Meist findet man was, um die Lütten eine Weile allein zu beschäftigen. Das ist auch Übungssache, sie lernen einfach, jetzt braucht mein bruder mal die Mama!
LG renate
Eingetragen von hanja am 21.04.2009 um 10:46 Uhr
meine anderen Kinder sind 1 und 2 Jahre alt, um die Fragen zu beantworten. Und jetzt hat mich die Lehrerin gestern noch darauf hingewiesen, daß das jetzige erste Schuljahr ja schon ein Jahr Englisch hat, die Klasse meines Sohnes aber kein Englisch bisher hatte. Er müßte also auch ein ganzes Jahr Englisch aufholen, wenn er wiederholt. Er hat große Schulangst, insbesondere, bei Mathe an die Tafel zu müssen, das hat er jetzt gebeichtet. Manchmal ist es so schlimm morgens, daß er heftige Kopfweh bekommt. Viele haben dies ja, ich auch früher, aber nicht mit Schmerzen verbunden. Aber das wäre wohl auch wieder ein Fall für den Psychologen....seufz. Übrigens, wir kommen aus NRW, bei Köln, bei uns sind die ersten und zweiten Schuljahre nicht zusammengelegt......
Eingetragen von leonienrw am 25.04.2009 um 08:05 Uhr
Bitte, lass ihn mal auf Dyskalkulie testen. Das kommt mir alles so bekannt vor von Lisa-marie. Und bei Dys. ist es mit Mathe-Nachhilfe nicht getan, die schadet sogar. Es muß eine andere Art von Hilfe her, speziell vom Dysk.-Trainer.
Eingetragen von zwillingsmum am 27.04.2009 um 15:52 Uhr
Ich kann mich Zwillingsmum nur anschließen. Du berichtest über Dinge, die ich von meinem Sohn her kenne. Und bei Dyskalkulie bringt Nachhilfe gar nichts, da muß ganz speziell mit einem Dyskalkulietrainer trainiert werden.
Eingetragen von chrissyf.71 am 28.04.2009 um 21:29 Uhr