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Religionsunterricht
Mich würde mal interessieren wie der Religionsunterricht an den Schulen eurer Kinder so ist.
Ist er sehr christlich geprägt oder wirklich für alle Religionwen geeignet?
wird zwischen Katholisch und evangelisch getrennt und was ist bei euch mit den Muslimen? Wird dem Islam im Unterricht viel Beachtung geschenkt oder eher nicht?
Wir wollen an unserer Schule jetzt nämlich den Religionsunterricht umstrukturieren und darum wäre ich mal an Berichten aus anderen Schulen interessiert. Auch wenn es mich nicht direkt betrifft.
Vielleicht könnt ihr ja auch mal eure Kinder fragen;)
Eingetragen von Danny4 am 14.03.2010 um 17:29 Uhr
Hi Danny,
hier bei uns an der GS wird evangelisch, katholisch und Ethik gegeben.
An unserer Schule sind soweit ich weiss keine Muslime.( ein kleines Mädel aus Ägypten ist in der 1. Klasse) Falls ja, dann werden die auch Ethik haben.
Ich fände es einen Schritt nach vorne wenn die Kids mal über den religiösen Tellerrand guggen dürften.
z.B. ihnen auch mal der Islam vorgestellt werden würde. Wenn sie lernen würden das diese Religionen alle einen Ursprung haben.
Und wie sich das dann im laufe der Zeit alles entwickelt hat. Bestimmt würden dann auch Kids aus der Islamischen Kultur lernen das alles garnicht so weit voneinander entfernt ist. Und auch die christlichen Kids können profitieren. Ausserdem könnten Feste zusammen gefeiert werden.
Auch im Islam gibt es die Fastenzeit wie bei uns gerade die 40 Tage. Und auch im Islam ist anschliessend das Zuckerfest ( sowie bei uns halt dann Ostern mit den Eiern)
Ich persönlich denke das man da sehr viel für die Kinder und dem Religionsverständniss untereinander machen könnte.
Finde ich gut das man sich bei euch an der Schule darüber Gedanken macht :super:
Eingetragen von Laurasmom am 14.03.2010 um 17:49 Uhr
Danny, bei uns in der GS geht es nur um Jesusgeschichten.
Ab der 5. wird der Reli-Unterricht aber richtig interessant, es geht um Islam und andere Glaubensrichtungen (habe da schon viel mitgelernt!), aber auch um den Umgang untereinander etc.
Was ich so mitkriege, ist es sehr gut gemacht!
LG hanja
Eingetragen von hanja am 14.03.2010 um 19:26 Uhr
AN unserer GS gibt es evangelischen Religionsunterricht. Wir haben eine Mädchen in der Klasse die Eltern sind 'Zeugen Jehovas' und die hat dann gar keinen Unterricht - die darf von Seiten der Eltern allerdings auch an keiner Weihnachtsfeier, Osterfest etc. teilnehmen und ihr Geburtstag darf in der Klasse auch nicht gefeiert werden :crazzy:.
Ich persönlich fände auch einen Unterricht besser, der alle Glaubensrichtungen beleuchtet, ist für eine GS vielleicht noch zu viel verlangt, aber für später, denn ich durfte auf der Fachhochschule so einen Religionsunterricht mitmachen bei einer evang. Pastorin!!!!! Wir hatten damals Katholiken, Moslems, Evangelisten, Atheisten in der Klasse und haben uns geweigert, diesen Unterricht mitzumachen, wenn diese Pastorin ihn zur Bekehrung oder Missionierung benutzen wollte. Sie schaute zwar erst etwas baff, hat dann aber wirklich einen tollen Unterricht gemacht, so daß wir alle viel über andere Religionen lernen konnten. Das eine Gymnasium, daß wir uns auch angeschaut haben, bietet ev. Religionsunterricht an und für alle, die dies für ihre Kinder nicht wollen - Philosophie. Die KGS hier in der Nähe bietet sogar noch katholischen Religionsunterricht an.
Eingetragen von Smoky am 14.03.2010 um 19:45 Uhr
ich finde auch einen gemeinsamen Unterricht besser...leider gibt es das bei uns auch nicht. In Katharinas Klasse sind viele Ausländer und da wäre es angebracht, verscchiedene Religionen zu betrachten.....
Eingetragen von anwe am 14.03.2010 um 20:04 Uhr
Hier in der GS wird zwischen katholischem und evangelischem Unterricht getrennt. Wer nicht teilnehmen soll, hat förderunterricht!
Am Gym, auf das mein Sohn kommt sollten die Kinder mit ihren Eltern bei der Anmeldung angeben, ob kath., evgl. Unterricht, oder keinen, dann ist Spiel-und Betreuungszeit (Hausis können gemacht werden).
Eingetragen von Pferdefreundin am 14.03.2010 um 20:06 Uhr
Bei ist Religionsunterricht Pflicht. Entweder katholisch oder evangelisch, alle anderen Glaubensrichtungen oder konfessionslose müssen den Ethik-Unterricht besuchen.
In der GS steht natürlich viel Biblisches auf dem Lehrplan und ab der 4. Klasse werden auch andere Religionen, zuerst Islam, durchgenommen.
Ab der 5. Klasse kommen dann viele allgemeine Themen, wie z.B. Sterbehilfe, andere Religionen und viele soziale Themen dran. Der Unterricht ist zwar nach wie vor getrennt, aber der Lehrplan ist fast gleich.
Eingetragen von junastern am 15.03.2010 um 07:42 Uhr
Ach ja, alternativ zu Reli kann hier ab der 5. Werte und Normen gewählt werden.
LG hanja
Eingetragen von hanja am 15.03.2010 um 08:22 Uhr
meine Tochter geht in eine katholische Schule,da ist natürlich der Religionsunterricht natürlich absolut in dem Stundenplan zu finden.
Es wir auf Geschichtenbasis erzählt.
Nicht mehr so streng wie zu meiner Zeit,also ist es auch nicht schlimm wenn die Kinder Fragen stellen.
Es werden natürlich auch Werte vermittelt.
Eingetragen von Styling-Mouse am 15.03.2010 um 08:43 Uhr
Hallo danny,
in der Grundschule fand bei alex fast gar kein richtiger Reli-Unterricht statt - allerdings wurde die Stunde dann für Sachen genommen, die das Miteinander betreffen.
Bei jette gab es auch sowas wie , was ist Ostern, (mit Gedichten , Geschichten usw.) kleinere Texte - war ganz gut gemacht - und wurde eben auch nicht benotet.
Am Gym bei jette werden alle gemeinsam unterrichtet - es ist kein Religionsunterricht, bei dem Bibeltexte gelesen werden, sondern es geht wirklich um die verschiedenen Religionen, wo den kids schon mal ein 'kleiner' Einblick gewährt wird.
Auch soziale Themen, wie mobbing wurden besprochen.
Hier habe ich dir mal den Bildungsplan für G8 von Hamburg rausgesucht.
auf der folgenden Seite kannst du dir wohl auch mal die bildungspläne aus andere Bundesländern ansehen.
Sehr überrascht waren wir, dass Religion inzwischen ab Klasse 5 benotet wird. Ich persönlich hätte es besser gefunden, wenn man es unbenotet gelassen hätte, so dass sich die Schüler womöglich noch freier äußern können. Aber gut, dass kann man nicht ändern.
Wie der Reli-Unterricht jetzt bei alex ist, kann ich nicht sagen - er fiel relativ häufig aus.
Dort ist es ja besonders spannend, denn die Klasse besteht zu einem hohen Anteil aus Kindern mit Migrationshintergrund.
Eingetragen von jodatz am 15.03.2010 um 13:10 Uhr
Hier wird der Religionsunterricht ab 2. Klasse benotet!!!
Eingetragen von Pferdefreundin am 15.03.2010 um 13:13 Uhr
Hier wird´s ab Klasse 3, wie alle anderen Fächer benotet.
In der GS werden keine Arbeiten geschrieben, ab der 5. wird das Gelernte, z.B. über den Islam , auch abgefragt und benotet.
LG hanja
Eingetragen von hanja am 15.03.2010 um 15:03 Uhr
Dankeschön für eure Antworten.
An meiner Schule ist ein Ausländeranteil von geschätzt 40%. Muslime vielleicht 25%. Bei Merle sieht es nicht anders aus. Bei den Jungs ist es weniger und bei Jannika sogar geschätze 50-60% Muslime. Zwar tragen die wenigstens Mädchen Kopftuch und die Religion wird nicht so stark ausgeübt, aber dnnoch ist sie ja auch ein Tei lder Kultur und sollte daher meiner Meinung nach aus respektiert udn annerkannt werden.
Da gab es an meiner Schule in den letzen Jahren immer wieder Probleme.
Darum haben wir als Kollegium den Entschluss gefasst eine Alternative zum Religionsunterricht anzubieten. Zwar ist unser Religionsunterricht für alle Religionen geeignet und wird auch von ihnen besucht, aber es wird halt fast alles aus der christlichen Perspektive betrachtet. Das Thema jetzt in der 8. Klasse ist die entwicklung der Moral. Als Beispiel/Einstieg werden die 10 Gebote herangezogen. Vergleiche zum Islam werden nicht gezogen. Einer meiner Schüler hat es letztens irgendwie gut auf den Punkt gebracht: 'Eigentlich finde ich Religionsunterricht gut. Ich finde es nur manchmal gemein, dass wir als Muslime nie richtig zu Wort kommen. Unsere Religion wird nur mal kurz für ein paar Wochen durchgenommen und dann auch noch so behandelt als wäre es etwas fremdes und komisches. Keiner meiner deutschen Mitschüler weiß doch wirklich was es bedeutet Moslem zu sein. Die haben doch alle nur ihren blöden Vorurteile. Kein Wunder, dass es dann auf dem Schulhof immer zu Streit kommt!'
Das Religionsunterricht bewertet wird ist nochmal ein ganz anderes Thema. Für mich ist es genauso wie Sport und fast sogar auch Kunst und Musik, ein Fach, dass nicht bewertet werden sollte. Aber das dürfen wir als Schule nicht entscheiden, dass müsste von der Landesregierung kommen.
Eingetragen von Danny4 am 15.03.2010 um 18:37 Uhr
@jodatz dankeschön für den Link.
WErde ich mir morgen mal ansehen. Heute tut mir mein Kopf einfach zu sehr weh.;)
Eingetragen von Danny4 am 15.03.2010 um 18:38 Uhr
:gutebesserung: @ Danny
bei dem Wetter das wir gerade haben, muss einem der Kopf schmerzen. Hab auch schon was eingeschmissen :roll_eyes:
Eingetragen von Laurasmom am 15.03.2010 um 18:49 Uhr
:dankeschoen: hab auch schon was genommen, aber es wirkt irgendwie nicht. Bin einfach kaputt. 7 Stunden Arbeit, dann Haushalt und der typische wahnsinn mit den Kindern. wird Zeit, dass mein Mann am Freitag wieder kommt;)
Eingetragen von Danny4 am 15.03.2010 um 18:51 Uhr
Bei mir helfen immer 2 Voltaren wenn ich Migräne bekomme. Damit kann ich das immer noch ausbremsen. Letzte Woche wollte ich es aussitzen und habe nichts genommen. Das hat mir 3 Tage Kopfschmerzen bereitet. :sauer:
Aber schaug, den Montag hast scho überstandn :D
Eingetragen von Laurasmom am 15.03.2010 um 20:10 Uhr
@danny: in Hamburg haben wir auch eine Stelle, die sich mit interkutureller Erziehung beschäftigt.
dort werden auch solche Probleme besprochen und Lösungsvorschläge gemacht.
Auch für andere Fächer (Bio - Sexualkunde ) sehr interessant.
Hier ist mal Info dazu - bin mir sicher, dass es sowas auch bei euch gibt.
Eingetragen von jodatz am 15.03.2010 um 21:58 Uhr
Ja, sowas gibt es bei uns auch jodatz.
Leider bieten die bei uns nicht an den Schulen an.
Da werden wir zumindest an meiner Schule noch ziemlich allein gelassen.:mmm:
Aber ich will mich nicht beschweren. an einigen Schulen sieht es noch viel sclimmer aus.
Eingetragen von Danny4 am 16.03.2010 um 16:29 Uhr
Der Religionsunterricht bei meinem Sohn ist unter alle Sau. Tschuldigung, dass ich das in diesem Zusammenhang mal sagen muss, aber er wird von einer streng gläubigen Katholiekin unterricht. Das alleine ist ja nicht schlimm, aber die ansichten dieser Frau sind einfach schrecklich!:eek:
Die Kinder wollten über die Missbrauchfälle in Zusammenhang mit katholischen Schulen reden und was sie da an Sprüchen rausgelassen hat, war echt schockierend.
Ich finde es toll, dass ihr an eurer Schule jetzt 'anständigen' Religionsunterricht für alle Religionen zusammen einrichten wollt. An Marlons Schule ist es leider so, dass die Muslime und alle anderen, die nicht teilnehmen wollen, solange nur beaufsichtigt werden. Unterricht findet für diese Kinder nicht statt.
Eingetragen von Jule am 17.03.2010 um 18:39 Uhr
Jonathan besucht eine rein Katholische Klasse, was nciht immer so ist an der Schule, nur in dem jahrgang. Sie haben gerade über Moslems und Juden gesprochen, was ich auch gut finde.
Also ich denke sie werden immer wieder darüber sprechen.
Eingetragen von rapha am 18.03.2010 um 13:46 Uhr
Hier im überwiegend Katholischen Bayern ist kath. Reli. auch der Mittelpunkt aller Dinge :)
Ich hab damit immer zu kämpfen weil ich bereits mit 21 Jahren aus dieser jenen ausgetreten bin.
Seidher habe ich Toleranz in Sachen 'Glauben' gelernt. Ich hätte schon gerne das meine Kinder begreifen das es eben verschiedene Möglichkei ten gibt zu Glauben.
Wir haben hier ein Gemeindereferentenehepaar in dem Minidorf in dem wir Leben. Und die beiden meinen Eltern bevormunden zu müssen.
Halleluja, als meine Tochter geboren wurde, hab ich regelmässig von denen Briefe im Kasten gehabt mit Einladungen zu Taufgesprächen usw.
Dabei hatte ich sie längst schon im Nachbardorf wo wir vorher gewohnt haben , taufen lassen:lachen:
Mein Mann ist katholisch und deshalb war es naheliegend die Kids auch so taufen zu lassen.
Aber ich wünschte mir für den Religionsunterricht hier bei uns einen vieeeeeeel weiteren Horizont.:roll_eyes:
Eingetragen von Laurasmom am 19.03.2010 um 14:16 Uhr
bei uns hier in OWL überwiegt das evangelisch etwas, aber es ist ausgeglichen. Muslime und Juden gibt es auch genug. also multikulturell, wie man so schön sagt.
@Laurasmom Mein Mann und ich sind auch beide nicht mehr in der Kirche. Ich war katholisch(bin auch 'streng' katholisch erzogen worden mit Tischgebeten, Gottendiensten, messdienen ect.) und mein Mann war evangelisch, allerdings nur auf dem Papier;)
Wir haben trotzdem diese 'Taufaufforderungen' bekommen, von beiden Kirchen. Und zwar bei allen vier Kinder, obwohl ich schon nach Merles Geburt klar gemacht habe, dass meine Kinder NICHT getauft werden.
Meine Kinder haben sich im Grundschulalter gegen eine Kommunion(und halt auch Taufe davor) entschieden. Meine beiden Großen wollten auch keine Konfermation. Dafür haben sie auch auf die vielen Geschenke verzichtet. Sie wollen so etwas nicht halbherzig tun und da sie nicht glauben, lieber auch kein Gemeindemitgleid werden. Ich finde diese Entscheidung gut. Meine Eltern nicht. Aber das soll nicht unser Problem sein:D;)
Eingetragen von Danny4 am 19.03.2010 um 17:08 Uhr
Mein Mann und ich sind auch nicht mehr in der Kirche und unsere beiden sind auch nicht getauft - hier wurden wir deshalb aber nicht angeschrieben.
Die beiden sollen es selber entscheiden, was sie wollen. Sie nehmen ja am Reli-Unterricht in der Schule teil und können sich so schon ein bißchen ein Bild machen. Wobei Junior als 'Naturwissenschaftler' sich schon in der 2. Klasse bei mir beschwert hat, was für ein Quatsch das wäre, daß Gott die Welt erschaffen haben sollte, dafür wäre der Urknall zuständig gewesen. :lachen: Tja.
Wenn sie Konfirmiert werden wollen, ist es okay - außer Sekten ist für mir auch jeder andere Glaube okay. Aber sie sollen es halt dann auch 'ganz' tun und nicht nur zu Feiertagen in die Kirche rennen.
Eingetragen von Smoky am 19.03.2010 um 18:00 Uhr
Schon interessant wie diese beiden Kirchen um Kirchensteuerzahler buhlen :D
Ich habe es Laura aber auch überlassen ob sie das will oder nicht. Nachdem alle ihre Freundinnen bis auf eine Katholisch sind, wollte sie natürlich.
Nun sind wir mitten in den Vorbereitungen und ich bereue es schon wieder:lachen: Hab ja noch nicht genug Stress im Alltag. Da kommt nun noch Kommunionstunde, Schülergottesdienst und der am Sonntag hinzu.
Am Sonntag ist Vorstellung von den Kommunionkids und die müssen am Altar das Glaubensbekenntniss aufsagen :eek:Das finde ich schon etwas seltsam, denn verstehen 9jährige denn schon was sie da aufsagen?:mmm:
However, meinen Kinder bleibt es offen in der Kirche zu bleiben oder nicht.
Wenn sie sich dort wohlfühlen, dann ist´s gut und wenn sie sich für eine freie Kirche entscheiden finde ich es auch in Ordnung.
Ich bin auch hardcorekatholisch erzogen worden ( von Omi) und mit 5 Jahren getauft worden ( der wahnsinnige Glaube das ungetaufte unschuldige Kinderleins Heiden sind und im Falle eines Falles tief fallen). Aber eben genau dieser Zwang und die engstirnigkeit in der Kirche hat mich zum Austritt bewogen. Noch dazu habe ich im zarten Alter von 22 bereits meine erste Scheidung hinter mir gehabt und bin somit eh eine von den Sünderinnen gewesen.
Eingetragen von Laurasmom am 19.03.2010 um 18:01 Uhr
:lachen: Smoky Unser Pfarrer hat sich letztes Xmas von uns ganz lieb verabschiedet und uns Frohe Weihnachten, Frohe Ostern und ein schönes Pfingsten gewünscht :lachen: denn den Großteil der Gemeinde wird er wohl bis zum nächsten Weihnachten nicht mehr sehen.
Soviel zum Thema nur zu Feiertagen in die Kirche:D
Eingetragen von Laurasmom am 19.03.2010 um 18:09 Uhr
Dann habt ihr ja zumindest einen humorvollen Pastor :D. Der hier am Ort (seit kurzem in Rente) war furchtbar.
Der hat zur Beerdigung meines Vaters so schreckliches Zeug erzählt - das ging gar nicht. War mit ein Grund, warum ich die Kirche finanziell nicht mehr unterstützen wollte. Wie der neue ist - weiß ich nicht, hab nur gehört, der kann ganz toll mit Kindern :mmm:.
Ich habe immer das Gefühl, die Kirchen sind irgendwo in der Entwicklung steckengeblieben und gar nicht zeitgemäß und es gibt nur ganz wenige Pfarrer, die sich trauen modern zu sein. Schade!
Eingetragen von Smoky am 20.03.2010 um 15:18 Uhr
Über das Thema hatte ich letzte Woche ein Gespräch mit meinem Chef.
Der hat einen Freund der Diakon in einem Konvikt bei Augsburg ist. Ein junger Spätberufener, moderner Mann mit einem großem Herzen. Er betreut junge Anwärter und ist schockiert mit was für einer Einstellung so manch junger Mensch noch Priester werden möchte. Von 5 Anwärtern kann man vieleicht einen auf die Kirche loslassen und die anderen gehen freiwillig.
Er hat meinen Chef und seine Frau letzten Sommer kirchlich getraut . Ich war dabei und ich muss sagen das der es wircklich drauf hat :juhuu:
Unser Pfarrer hier im Dorf ist auch ein Spätberufener. Der war Elektriker bevor er sich für das Priesterdasein entschieden hat. Ich finde einem Priester der das weltliche Leben kennengelernt und gelebt hat, kann man viel mehr Vertrauen als einem Menschen der aus unfähigkeit im weltlichen Leben zu bestehen in die Kirche kam.
Dann hatten wir noch einen ganz tollen gehabt. Er war Metzger und hat den gleichen Kindergarten besucht wie meine Kinder als er noch ein Kind war. Er hatte eine Gemeinde in einem Ortsteil von Ingolstadt. Die Menschen haben ihn geliebt und vertraut. Er war ein Charismatiker dem die jungen Menschen gefolgt sind und geglaubt haben.
Vor 2 Jahren verstarb er mit nicht mal 40 an Leukemie. Das ist wieder so eine Sache wo ich mir denke, warum wird so ein wertvoller Priester vom Herrn aus unserer Mitte gerissen und lässt einen Haufen Idioten in unserer Mitte.
Noch eine besondere Marke die man einfach lieb haben musste war der Pfarrer den wir in unserem alten Dorf hatten:super:
Der war ( ist) Klasse!! Bei jedem Fest das wir im kleinen Krabbelgruppenkreis hatten, war er dabei.
Beim Taufgespräch unserer Laura ist er bis nachts um 12 mit Weissbier und Zigarette bei uns in der Küche gesessen und hat mit mir über die Bibel diskutiert.
Sarah hab ich bei ihm ja dann auch taufen lassen. Allerdings mit Hindernissen *lach* Wir waren in der Kirche und er war ned da. Er hatte am Abend vorher Musikprobe und wohl noch so einen sitzen das er die Taufe einfach vergessen hatte. Er hat uns dann am Nachmittag angerufen das er nun bereit sei :lachen: Zur Zeremonie kam er dann mit einer Flasche Ramazotti als Entschuldigung in die Kirche. Einfach nur Herrlich!!!!:D
Ich finde es gut zu wissen das es unter den Pfarrern noch richtige Kerle gibt *lach*
Eingetragen von Laurasmom am 20.03.2010 um 17:12 Uhr
Meine Kinder sind auch nicht getauft. Mein Mann und ich hatten noch nie was mit der Kirche zu tun. Trotzdem besucht meine Tochter den Religionsunterricht in der Schule. Allerdings macht er ihr nicht wirklich Spaß. Ob es an den Inhalten oder an der Lehrerin liegt weiß ich nicht genau. Ich schätze mal beides. Auf jeden Fall wird hier bei uns kaum über andere religionen gesprochen. Inhalt ist die christliche Schöpfungsgeschichte, die Bilbel und Jesus. Allerdings ist die Lehrerin auch eine Hardcorchristin:mmm:
Unser Ausländeranteil ist übrigens relativ hoch und Unterricht in diese richtung wäre wirklich nicht schlecht.
Eingetragen von Rainbow am 21.03.2010 um 15:49 Uhr
Also ich bin in meinem Leben bisher fast immer nur auf unfreundliche 'Kirchenleute' getroffen. Egal ob Pastoren, Pfarrer, Bischöfe, Pater oder Nonnen. Einzige ausnahmen war eine Nonne in meiner Schulzeit. Die war wirklich in Ordnung und ich hab sie wirklich gemocht. Verständnisvoll, eine gute Zuhörerin und streng aber gerecht. Damit konnte ich umgehen, denn man wusste zumindest immer 'woran man bei ihr war'. Inzwischen ist die gute Frau aber wohl schon tot oder über 100 Jahre alt;)
In den Osternferien will jetzt unsere Fachkonferenz Religion ein Konzept erarbeiten zur Umgestaltung des Unterrichts. Ich bin ja echt gespannt:super:
Eingetragen von Danny4 am 22.03.2010 um 17:47 Uhr
Ich hatte im Kindergarten und im Hort Nonnen.
Da war auch eine die ich geliebt habe. Ich konnte damals als ich in den Kiga kam noch kein Deutsch und der Frau habe ich irgendwie vertraut. Sie hiess Margeritta und ich hing immer an ihrer Schürze :)
Die anderen waren unangenehm. Da musste ich auch immer Mittagessen und ich bin oft zum kotzen gegangen. Es war grausig:sauer:
Die nicht so netten Pater sind mir in Kloster E. begegnet. Da habe ich während der Schulzeit gejobbt. Mich wundert das diese ganze Missbrauchsfälle jetzt erst ans Tageslicht gekommen sind. Vor über 30 Jahren war das schon bekannt. :( Ich hab mit 16 Jahren aber nicht kapiert das es was schwerwiegenderes war was damals gemunkelt wurde. :eek:
Ich bin nachdem meine erste Ehe gescheitert war aus der Kirche ausgetreten. Habe es nicht haben können, das ich da als Sünderin abgestempelt und an der Kommunion nicht mehr teilnehmen durfte. Das ist nun lange her und es hat sich geändert, deshalb ist es trotzdem wie es ist und der allernetteste Priester könnte mich nicht mehr überreden zurückzukehren.
Eingetragen von Laurasmom am 22.03.2010 um 18:12 Uhr
Ich habe auch gute Gründe nicht mehr in der Kirche zu sein.
In meiner Schulzeit haben sich alle gesitlichen große Mühe gegeben mir die Kirche kaputt zu machen.
War echt der Horror.
Die Nonnen und der Priester haben uns mit den Geschichten von Fegefeuer und Hölle solche Angst gemacht, dass manche Mädchen in der 5. Klasse wieder angefangen haben ins Bett zu machen. Die 'übeltäterinnen' wurden dann am nächsten morgen nach dem Frühstück vor der ganzen Schule bloss gestellt. Überhaupt wurden Bestrafungen immer vor versammelter Schule durchgeführt - zur Abschreckung, denke ich.
Und nachts um 3 geweckt zu werden und dann bis zum morgen in einer kalten Kirche auf dem Steinfußboden zu knien und zu beten, ist auch echt super:ironie:
Aber selbst wenn das alles nicht wäre, kann ich die viele Vorstellungen der Kirche einfach nicht mehr teilen. Schon alleine die ganze Sache mit der Zölibat.
an Gott glauben ist für mich wieder eine andere Sache und hat mit der Kirche direkt nichts zu tun. Ich bin zwar auch nicht mehr gläubig, aber ich kann Menschen verstehen die es sind. Weniger gut verstehen kann ich Menschen die immer noch an der Kirche als diese Art von Institution festhalten wollen, wie sie zur Zeit besteht. Aber da könnte ich noch soviel zu schreiben, da würde ich eine Sehnenscheidenentzündug bekommen:D
Eingetragen von Danny4 am 23.03.2010 um 21:44 Uhr
Ich kann dich gut verstehen. Ich finde den Apparat Kirche, insbesondere die katholische (bin selber evangelisch) auch kein bisschen zeitgemäß!
Kirche und Glaube kann man aber durchaus getrennt sehen, wobei ich auch nicht so richtig glaube!
LG hanja
Eingetragen von hanja am 24.03.2010 um 09:57 Uhr
An der Schule unserer Jungs gibt es sehr guten Ethikunterricht. Den besuchen fast alle Kinder. Nur die wirklich religiösen besuchen den Reli-unterricht.
Eingetragen von Lando am 25.03.2010 um 14:51 Uhr