Archiv-Thema im Forum Schule + Erziehung
Privatschulen
Hallo an Alle,
gestern las ich einen interessanten Bericht in der Zeitung über Privatschulen. Auch der Bruder von Veronica Ferres, ein ehemaliger Banker bei der Credit Suisse, hat eine Privatschule in Frankfurt, die Metropolitan School in Frankfurt gegründet. Schulbeginn war heute. Aufbau der Schule: Er als geschäftsführender Gesellschafter und als headteacher hat er eine Engländerin in dieser Schule. Der Unterricht ist hauptsächlich in englisch, vor allem für 'gut betuchte' ausländische und deutsche Kinder. Monatspreis so um die 800,-- Euro. Es gibt momentan erst einmal eine GS, danach möchte er den Sekundarbereich II ausbauen, sogar in Form von IB's. Hier stellt sich doch wieder einmal die Frage der sozialen Unausgewogenheit in unserer Gesellschaft, vor allem in der Bildung. Wer mehr Geld hat, kann seinen Kindern mehr bieten, Privatschulen, Nachhilfe, etc. Sozial schwächere Schichten sind da schlechter dran, ich finde das jammerschade, denn Bildung und Kultur sollten für jeden da sein.
Herr Ferres hat natürlich auch eine interessante und finanzkräftige Lobby hinter sich. Als ehemaliger Banker der Credit Suisse besitzt er natürlich die besten Kontakte zur Finanzwelt, d. h. eben zum 'Geldadel'.
Diskussionen über Bildung sind momentan eine 'never ending story' und das mit Recht, denn ich hege da so meine Zweifel an unserem Schulsystem. Ich denke, es würde mehr Sinn machen, wenn die Kinder länger zusammen unterrichtet werden würden, bevor Kinder und Eltern einen Schulwechsel entscheiden. Private Schule haben natürlich den Vorteil, dass die Kinder individueller gefördert werden können, ist doch auch klar, weil die Klassen kleiner sind und für das Geld muss auch etwas geboten werden.
Es ist nicht nur Herr Ferres als Prominenter, der diese Art von Schule gegründet hat, auch unsere 'Luftballon-Tante' Nena hat vor, in Berlin eine solche Schule zu gründen.
Ich weiss es nicht, wie es in den anderen Bundesländern aussieht, aber in Baden Württemberg steht die Hauptschule momentan stark unter Beschuss, nachdem einige Rektoren Herrn Rau angeschrieben haben und für die Abschaffung der HS plädiert haben. Es gibt hier sehr kontroverse Meinungen, aber meine Meinung ist die, dass solange wir keine einheitlichen Bildungsstandards in den Ländern haben (Föderalismus) sehe ich nicht sehr viele Chancen, unseren Kindern mehr zu geben, außer Wissen. Zu Bildung gehört auch die Herzensbildung, sprich soft skills, gutes Benehmen und eine Rückkehr zu Werten, die leider heute bei vielen nicht mehr existieren, auch bei Erwachsenen.
Wie steht Ihr zu diesem Thema, würde mich über zahlreiche Antworten sehr freuen.
Allen, einen wunderschönen Abend und
LG Siglinde
Eingetragen von Siglinde am 20.08.2007 um 21:47 Uhr
hallo siglinde,
das mit nena habe ich auch mitbekommen.sie war ein paar wochen zuruech
bei b.kerner zuehen.ich denke zumindest das es da war.
in dieser sendung hat sie die schule vorgestellt.
alerdings konnte sie mich nicht ueberzeugen.mein kind auf diese schule zu schicken,auch wenn der gedanke der da hinter steht gut ist.
wie du vieleicht sehen kannst wohne ich in den niederlande.
hier ist alles anderst.meine tochter ist jetzt bzw, negste wochr drei jahre.
das heist fuer uns,wir beginnen genau jetzt,eine in unseren augen geeignette
schule zu finden.
den hier ist ab dem 4 lebensjahr,schulpflicht.und das ist gut so!!!
ich denke das einige dinge hier besser geregelt sind als in deutschlad.
zbsp.bekommt jede familie kurz vor dem 3 geburtstag des kindes,automatisch ein begleitbuch zugeschickt,ueber alle schulsysteme in den niederlanden.
auch stehen telefonnummern,adressen usw.von verschieden einrichtungen drinn.die zu einem spaeteren zeitpunkt von nutzen sein koenne.wie vom jugendamt,seelsorge usw.
desweiteren wird ausfuehrlich darauf eingegangen,den eltern zu erklaeren,
was macht eine schule,was sind die pflichten von einer schule.und was ist die pflicht der eltern und kinder.wobei die kinder eher ausen vor bleiben.
ich bin begeistert,das hier alles so gut organiesiert ist.
schliesslich werden wir alle nicht als eltern geboren.
und ein paar monate zurueck,sagte ich noch zu meinem mann,das ich nicht weis wie ich eine geeignete schule finden soll.
in diesem buch stehen alle schulen,sprich staatliche schule.wo fuer steht sie,was will sie ereichen,wo moechte sie denn jungen menschen bregen,oder besser was wollen sie ihm mit auf den weg geben.und so geht es weiter,mit montessorie,waldorf,jenaplan,dalton.
mein mann und ich werden im september 4 termine machen und gemeinsam mit unserer tochter schulen besuchen.sie soll auch ihre meinung,oder besser ihrem gefuehl folgen.
ich bin kein freund von staatlichen schulen.was nicht heist das wir einen goldesel im keller stehen haben.
aber ich denke in der heutigen zeit ist mein kind auf einer privatschule besser aufgehoben,als auf einer staatlichen schule.
was hier vieleicht auch hilfreich ist,in den niederlanden.mann kann im internet,
fuer jederman zugaenglich sehen,wie die einzelne schule im vergleich abschneidet.
das ist natuehrlich auch ansporn.denn es moechte ja niemand schlecht sein.
ich denke weiter,das lehrer auf privaten schulen viel motivierter sind als auf staatlichen schulen.
was auch wieder mehrere gruende hat.
sie muessen leistung bringen,es gibt besseres schulmaterial womit gearbeitet
wird,und noch einige mehr.
um einen abschluss zu finden!
ich will hier ausdruecklich sagen,das ich nicht denke, jede staatliche schule ist schlecht.und nicht zu vermitteln.
ich hoffe dir einen kleinen einblick gegeben zu haben.
fuer uns selber ist es wichtig,das unsere tochter,respeckt,verantwortung und den soziealen umgang von zu hause und der schule fuer ihr spaeteres leben mitbekommt.
wir wollen das sie sich frei entwickeln kann.aber schon mit grenzen.
Eingetragen von conny am 20.08.2007 um 22:26 Uhr
Hallo Conny,
das klingt ja gut bei Euch. Im Mannheimer Raum, wo meine Tochter die Schule besucht, sind leider wenige Schulen, wo man noch von motivierten Lehrern sprechen kann. Eine Bekannte von mir unterrichtet in einer Walldorf-Schule, mit deren Konzept ich so nicht einverstanden bin, das hat einige Gründe, die hier den Rahmen sprengen würden. Das humanistische Gymnasium, das meine Tochter besucht, ist aus folgenden Gründen gut: Der Rektor, Altphilologe, sucht die Lehrer ganz gezielt aus. Das heißt, wenn ich den Lernstoff mit anderen Gymnasien vergleiche, ist da ein riesengroßer Unterschied. Deine Meinung teile ich auch, dass in Privatschulen doch höhere Qualitätsstandards gelten als in staatlichen. Eine Freundin hat ihre Töchter im Heidelberger College, sowohl Privat als auch Internat. Kosten so ca. 175 Euro im Monat, Essen extra und inkl. Hausaufgabenbetreuung.
Man muss sich hierüber schon gezielt mit dem Kind austauschen, denn die Entscheidung ist sehr prägend.
Eine gute Nacht!
LG Siglinde
Eingetragen von Siglinde am 20.08.2007 um 22:34 Uhr
hallo siglinde,'habe es heute wieder nicht geschaft dir zu schreiben.
moechte mich gerne noch weiter mit dir darueber austauschen.
hoffe in den negste 2 tagen die zeit zu finden..
Eingetragen von conny am 22.08.2007 um 00:17 Uhr
Die nächste Privatschule bei mir ist in Düsseldorf, Unterricht auf Englisch, Kosten ca. EUR 900,00 p.Monat! Monas Lehrerin hatte ihre Tochter selbst auf dieser Schule und rät ganz klar davon ab! In erster Linie, weil es dort wirklich ein viel zu stark ausgeprägtes Markenbewusstsein gab bzgl. Klamotten etc. (Schuluniform wäre auch ein interessantes Thema aber ich will nicht abdriften) und sie selbst kaum noch Einfluss nehmen konnte auf ihre Tochter. Die Kinder kommen nämlich erst abends um 18:00h oder 19:00h nach Hause, was will man da noch pädagogisch aufbauen als Eltern.
Internat - tja, ich selbst hab füher Hanni und Nanni gelesen und wäre gerne im Internat gewesen - aber ich glaube, dass die Kinder dann doch viel zu früh ihren Eltern entrissen werden - oder kann ich mich nur nicht lösen??? Mag auch sein, aber alleine bei der Vorstellung, mein Kind nur noch in den Ferien zu sehen, dreht sich mir der Magen um!
Na ja, und dann die Kosten - EUR 175,00 plus Essen ist ja ein Schnäppchen, so etwas gibt es m.E. hier in der Nähe nicht! EUR 600,00 plus Essen ist das Mindeste und das könnte ich mir sowieso nicht leisten, somit entfällt der Gedanke schon im Ansatz....
Grundsätzlich glaube ich, dass die Qualität einer Privatschule besser ist - besser sein muß, sonst wäre der Preis nicht gerechtfertigt!
Meine Tochter war im Waldorf-Kindergarten - für die Kindergartenzeit fand ich das klasse aber nach den drei Jahren war mir auch klar, dass das für uns als Schule nicht in Frage kommt. Das liegt aber an der besondern Waldorf-Pädagogik, die mit den herkömmlichen Privatschulen nichts gemein hat!
Melanie
Eingetragen von mamaitre am 22.08.2007 um 07:44 Uhr
Danke Euch für Eure Rückmeldungen zu den Privatschulen. Ich denke, man muss erstens die soziale Perspektive betrachten, das Kind als Individuum und dann erst eine Entscheidung treffen. Bei einem letzten Stammtischtreffen unserer Schule hat mir ein Vater erzählt, dass er in einem Internat war (das wollte ich genauer wissen, weil ich davon nichts halte, wenn man dann die Kinder nur in den Ferien sieht). Er kam aufs Internat, es war im Schwarzwald, mitten in der traumhaften Zeit der Pubertät. Er war begeisterter Tennisspieler, die Schule hat ihn damals nicht mehr so richtig interessiert und dann haben die Eltern entschlossen, ihn ins Internat zu stecken. Wir haben über die Pros und Contras diskutiert. Auch er hat die heimische Atmosphäre vermisst, aber sagte, dass die zwischenmenschlichen Beziehungen mit dem Elternhaus in dieser Zeit nicht sehr gut waren. Sehr ehrgeiziges Elternhaus, na ja aus dem Bub sollte doch etwas werden!!!! Er ist heute Zahnarzt und meinte ganz lapidar, ohne Internat hätte er das Abi nicht geschafft. Mit der Waldorf-Pädagogik möchte ich mich jetzt beschäftigen, ich kenne das Konzept nicht sehr genau, habe nur gehört, dass auf den musischen Teil sehr viel Wert gelegt wird.
Ich würde mich für ein Internat nur in allerletzter Instanz entscheiden, wenn die pubertären Probleme so groß wären, dass ich überhaupt nicht mehr klar kommen würde. Da unsere Gesellschaft sehr im Wandel ist, für Kinder ist das sicher auch sehr schwierig, in der heutigen Zeit eine Orientierung zu finden. Ich möchte damit ausdrücken, dass der Freundeskreis, soziales Umfeld, einer der wichtigsten Faktoren, neben einer intakten Familie ist. Man kann nur hoffen, dass wir alle nicht in eine solche Situation kommen, um uns darüber noch mehr Gedanken zu machen. Aber unser Schulsystem gibt mir doch zu denken, ich meine, dass die Jugendlichen, die zu Hause nicht so gefördert werden, im Hintertreffen sind. Ein Bekannter meint, er unterrichtet im Gymnasium, dass ein intelligentes Kind doch seinen Weg finden würde, aber der Weg ist länger und schwerer. Im Kollegenkreis habe ich gerade ein Gespräch mit jemandem geführt: Er hat hier bei Roche eine kaufmännische Lehre gemacht, hat sein Abitur nachgemacht und jetzt studiert er Maschinenbau und Wirtschaftswissenschaften. Aber er hatte in unserer Firma sehr gute Mentoren, vom Elternhaus hatte er nicht die Unterstützung, aber er ist auf einem guten Weg.
In diesem Sinne, machts alle gut und verbringt noch einen schönen Tag mit positiven Erlebnissen.
LG Siglinde
Eingetragen von Siglinde am 22.08.2007 um 12:09 Uhr
hallo siglinde,
mal ganz erlich,wenn ich entscheiden kann staatlich oder privat,unabhaengig vom geld.
dann moechte ich die eltern hoeren, die nein sagen.
sicherlich,nicht jeder familie ist es finatziael moeglich ein kind in einer privatschule zu unterichten lassen.
aber wie du ja schreibst,gibt es schulen da sind die kosten bei 175 euro,im monat.
ohne internat.
wenn nun die eltern das kindergeld dafuer verwenden wuerden, um jeden monat, die schule davon zu bezahlen(ich kann natuehrlich keinem in die geldboerse sehen),dann waere es sicherlich mehr kindern vergoehnt eine noch besseren grundstein zum aufbau ihres wissens zu bekommen.
aber wie ich schon schrieb,ich kann niemandem in....
bei uns in den niederlanden gibt es zbsp. 'nur' (mann kann dafuer dankbar sein,in der schweiz bekommst du nichts)alle 3 monate kindergeld.und das sind 174 euro.
und trotz alledem schicken so viele familien die kinder auf private schulen.
mann muss im leben eben priorietaeten setzten.
si
Eingetragen von conny am 24.08.2007 um 09:12 Uhr