Archiv-Thema im Forum Schule + Erziehung
Mobbing *ätz*
Hallo in die Runde,
es lief jetzt jahrelang 'rund. Kind ist mit fast allen befreundet in der Gym-Klasse, trifft sich mit vielen und gut war's.
So. Und jetzt ist da dieser eine Freund, der sich daran stört, dass Sohn schicke Hosen und schicke Schuhe trägt und dabei noch bessere Noten als er schreibt. Dabei fand der Sohn es nett, modetechnisch einen Gleichgesinnten in der Klasse zu haben. Es macht ihm Spaß shoppen zu gehen und ich habe auch Spaß. Es war immer klar, dass diese Dinge nur für einen SELBER sind.
Und jetzt kommt da dieser andere Knabe und macht darum ein Fass auf.
Ich stehe in Kontakt mit der Lehrerin. Die Möglichkeiten des Agieren sind hier klar aufgezeichnet. Die Lehrerin zieht mit uns an einem Strang. Wir alle hoffen, dass der Knabe aus seiner miesen Phase wieder aufwacht und im Sohn wieder das sieht, was er ist. Ein harmloser Freund, der ihm zumindest nix neidet und überhaupt nie jemanden (außer gelegentlich ein paar 1'en) neidet.
Dieser andere Knabe hat ein paar mitgezogen und nennt die Sache den Sohn fertig zu machen morgens schon 'Mission Lalala' geht weiter, zwinkert den anderen zu und dann beginnt er mit den ersten Sprüchen.
Es ist zum Kotzen, oder?
Die Klassenlehrerin würde sich den Kerl auch am liebsten greifen, respektiert aber den Wunsch vom Sohn NICHT einzugreifen - jedenfalls nicht, wenn sie nicht direkt dabei ist. Ist sie natürlich nicht... Kennen wir ja, das Prinzip.
Ich werde jetzt den Sohn ermuntern, den Weg dieser Schule zu beschreiten. Der sieht vor zum Betreuungslehrer zu gehen, vorzulegen, was passiert ist (Also quasi eine Art TAgebuch vorlegen). Dann muss der andere Knabe zum Beratungslehrer und erhält dort ein Abmahnungsgespräch.
Passiert alles so, dass keiner was mitkriegt, dass alle nach außen ihr Gesicht wahren können...
Was denkt Ihr, funktioniert das?
Ich verstehe immer nicht, dass der Sohn das nicht einfach ignorieren kann. Er ist in dieser Klasse mit den beiden ältesten Jungs, die sozial hoch anerkannt sind und nie ein böses Wort verlieren, bestens befreundet. Er hat drei weitere gute Freunde in der Klasse. Er hat sich im Franz-Kurs mit einem Jungen aus der Parallelklasse angefreundet, ein weiterer möchte sich gerne mal mit ihm treffen...
UND doch knabbert er an solchen doofen Kerlen 'rum und kann dem nicht einfach den Stinkefinger zeigen.
Ich bräuchte von Euch ein paar Worte, aufmunternd, Ideen... irgendwas.
Danke!
Eingetragen von Deala am 04.12.2011 um 13:04 Uhr
Hallochen
leider kann ich dir gar keinen Tipp geben,denn ich hatte nie mit Mobbing in der Schule zu tun...
weder zu meiner Zeit damals,noch zu Tassilos Zeiten...
würde mich aber selbst sehr interessieren,ob es klappt mit dem 'Tagebuch'
Warum geben die anderen Freunde deines Sohnes ihm keinen grossen Rückhalt ???
wenn er --wie du schreibst---schon nicht von sich aus den 'Stinkefinger' zeigen kann...warum machen sie es dann nicht im Kollektiv ???
denke als wirklich gute Freunde sollte man in zusammenhalten
Eingetragen von Mischa am 04.12.2011 um 15:19 Uhr
Meine Tochter ist da leider auch betroffen. Bei ihr wird jetzt demnächst das 'No Blame Approach' angewendet ().
Klingt gut, und wir sind gespannt, ob das hilft. Ansonsten wird sie im Frühjahr einen Lehrgang besuchen, der sie stärken soll und ihr Tipps gibt, wie man aus der 'Opferrolle' rauskommt.
Wichtig ist aber meiner Meinung nach immer, das bei Mobbingvorfällen sofort eingegriffen wird. Die 'Täter' müssen wissen, das sie nicht 'unbeobachtet' sind. Denn Mobbing hört niemals von alleine wieder auf.
Eingetragen von Smoky am 04.12.2011 um 22:05 Uhr
Meine Tochter kann sowas leider
auch nicht ignorieren.
Ich rede und rede.....
Immer wieder geht sie drauf ein.
Natürlich passiert das immer so
das es keiner sieht.
Ich würde Deinem Sohn raten sich mit den anderen
zusammenzutun.
Gemeinsam sind sie stärker.
Eingetragen von Marita am 04.12.2011 um 22:15 Uhr
Hallo,
ich schrieb vor zwei Tagen schon mal was hier und putzigerweise ist das *weg*... Irgendwas habe ich falsch gemacht.
So. Es ist vorbei. Wie weggeblasen. Ihr lest mich irritiert und wahnsinnig erleichtert. Ich vermute, dass die Klassenlehrerin irgendwie doch die Finger im Spiel hat. Sie war empört auf ihre ruhige und zurückhaltende Art. Vielleicht hat sie einen anderen Anlass für ein Gespräch gefunden und auf grundsätzliches Fehlverhalten hingewiesen... ICH weiß es nicht.
Was ich definitiv sagen kann, ist, dass die Unterstützung der Klassenlehrerin in Form von Telefonaten und dem Wunsch informiert zu werden, MICH unglaublich entlastet hat. Ich war nicht wie damals in der Grundschule in einer Art Beweispflicht... Dadurch, dass sie den Sohn nun schon kennt, hat sie ihm vielleicht *geglaubt*, auch wenn sie selber nichts zu sehen bekam.
Ich habe mich sogar hinreißen lassen, mich als 'Kollegin' zu outen. Und ich habe ihr per email auch noch mal gedankt.
Ich finde diese jungen Kolleginnen immer wieder klasse. Die Französisch-Lehrerin ist auch unter 30 und auch so eine Nette :-).
Ich habe zumindest daraus gelernt, dass ich jedes Mal wieder frühzeitig mit der Schule Kontakt aufnehme. Es gab bei der Sendung 37° einen Bericht über (Cyber-)Mobbing unter Schülern. Allen vorgestellten Fällen war gleich, dass die Eltern die Kinder haben das viel zu lange aushalten lassen bis sie agierten. Nur ich weiß... oftmals wird in der Schule betroffenen Kindern ja auch nicht geglaubt... Schwieriges Thema. Ganz schwierig...
Ich werde berichten, sofern es etwas Berichtenswertes dazu gibt!
Eingetragen von Deala am 08.12.2011 um 08:12 Uhr
:super::super: dann könnt ihr ja jetzt Weihnachten auch genießen
Eingetragen von jodatz am 08.12.2011 um 08:26 Uhr
Deala, schön, dass das Problem so schnell gelöst ist!
Bei meinem jüngeren Sohn bahnt sich auch gerade ein Mobbing an. Du hast mich gerade bestätigt, das nicht erst lange hin zu nehmen, sondern schnell zu handeln.
Danke!
Ich war ein ganz bisschen unsicher;)...
LG hanja
Eingetragen von hanja am 08.12.2011 um 10:05 Uhr
Ja, Hanja - mach' das mal.
Zwei Wochen wäre für mich eine deadline, wo es übergeht von normalen Ärgereien (wobei ICH persönlich finde, dass das auch das nicht normal ist...) in Mobbing.
Vor allem, wenn andere angestiftet werden mitzumachen, sollte man handeln. Schreibt alles auf, was passiert ist und dann - sofern Ihr ein gutes Verhältnis habt - ist der Klassenlehrer, die Klassenlehrerin erste Anlaufstelle.
Ich drück' Euch die Daumen!
Eingetragen von Deala am 08.12.2011 um 12:37 Uhr
Mein Sohn wird nicht von Kindern aus seiner Klasse gemobbt.
Angefangen hat es, dass sein (guter, bis dahin!) Freund aus der GS plötzlich meinte, er sein nicht mehr sein Freund.
Ich habe dann bei dessen Mutter angerufen, damit diese ihn mal fragt, wieso, weshalb, warum. Den nächsten Tag traf ich sie und fragte nach. Inzwischen hatte mein Sohn mir erzählt, dass wohl ein andere alter Schulkollege, der mit dem Freund noch in einer Klasse ist, den Freund angestiftet hätte. Die Mutter meinte, dass sie sich das auch vorstellen könnte, weil besagter Junge immer schon eifersüchtig auf die Freundschaft meines mit ihren Sohnes war.
Der 'eifersüchtige' Junge hat dann noch zwei ehemalige Schulkameraden, von denen einer auch lange mit Junior befreundet war, angestachelt, ihn zu mobben.
Gestern wollte ich deswegen die Lehrerin (Realschule, mein Sohn ist Gym) anrufen wegen der Geschichte. Diese war aber gerade krank, weswegen ich es auf Montag vertagen wollte.
Noch ein weiterer ehemaliger Klassenkamerad, der noch zu meinem Sohn hält, hat das den anderen wohl gesteckt. Jedenfalls war heute Ruhe.
Junior fragte mobbenden Exfreund heute per I-Serve wohl, wieso er nicht mehr sein Freund sein wolle und so allein , ohne Anstifter, meinte dieser, vielleicht würde es ja noch wieder...
Ich persönlich könnte auf solchen Freund verzichten, aber Junior mag ihn halt immer noch, sie haben bis vor 3 Wochen auch immer super gespielt.
Nun schau ich mal, ob es ruhig bleibt, sonst kontaktiere ich Montag die hoffentlich genesene Klassenlehrerin.
LG hanja
Eingetragen von hanja am 08.12.2011 um 16:17 Uhr
Schön zu lesen, dass es anscheinend noch Lehrer(innen) gibt, die solche Probleme ohne großes Theater und Aufsehen, aber doch zügig und erfolgreich aus der Welt schaffen können:super:
Eingetragen von Mikael am 11.12.2011 um 16:18 Uhr
Hallo!
Ich habe das Thema MOBBING gerade durch mit meiner Tochter an ihrer Schule.
Wenn die Lehrer mit machen und sich für das gemobbte Kind stark machen,denke ich kann es zu einem guten ende kommen.
Bei uns war das nicht so.
Ich weiß die ganze Familie leidet mit wenn das ein Thema ist.
Ich wünsche Euch viel Kraft und Geduld
Eingetragen von Styling-Mouse am 18.02.2012 um 08:38 Uhr
ich habe die Beiträge hier gelesen und war überrascht und erfreut, dass es durchaus Lehrer gibt, die zu gemobbten Kindern stehen. Leider ist dies in unserem Fall nicht so.
Mein Sohn besucht die 1. Klasse einer Grund- mit angrenzender Hauptschule und im letzten Jahr haben wir unsere eigenen Erfahrungen mit diesem Thema machen müssen. Man liest sonst immer nur in der Zeitung oder hört davon in den Nachrichten. Dass man selbst einmal davon betroffen ist, hätten wir nie geglaubt.
Liest man Berichte und die darin genannten Gründe und Arten, dann kann man vergleichen. Bei uns waren zwei Arten von Mobbing der Fall: Mobbing mit Gewaltaktionen der Kinder und Mobbing seitens der Lehrerin gegenüber dem Kind mit bewusster Wirkung auf elterliche Reaktionen, d.h. Mobbing der Eltern über das Kind.
So wurde unserem Sohn die Brotdose ohne ersichtlichen Grund weggenommen mit der Ansage: 'Deine Mama soll eine E-Mail schreiben, dann bekommst Du diese wieder'. Auf Drohungen eines Jungen 'Ich schlag Dir die Zähne aus' und unserer Bitte, uns die Kontaktdaten der Eltern zu geben, wurde seitens der Lehrerin nicht reagiert. Nachdem mehrfach diese Drohung erfolgte, passierte es dann auch an einem Tag nach dem Sportunterricht, dass dieser Schüler unserem Sohn auf die Nase schlug und diese blutete. Als mein Sohn sich an die Lehrerin wandte, wollte sie ihm nicht zuhören. Ich holte an diesem Tag meinen Sohn von der Schule ab. Nicht er, sondern zwei Freunde von ihm, teilten mir dies mit. Er wollte sich anfangs dazu nicht äußern, bestätigte mir dann aber den Sachverhalt. An seiner Nase klebte tatsächlich auch noch etwas Blut.
Ich kontaktiere die Lehrerin wiederholt und es erfolgte wieder keine Reaktion.
Seitens der Lehrerin erfolgten auch Äußerungen wie 'Wieso willst du diese Birne essen, die ist viel zu groß für Dich und die schaffst Du doch garnicht', obwohl wir eine Tupperdose mitgegeben hatten. Mein Sohn brachte am Nachmittag sein Obst wieder mit und isst, seitdem er in diese Schule geht, auffallend wenig. Anscheinend entschuldigen sich die Kinder auch bei der Lehrerin, dass sie anstelle Wasser Apfelsaft mitbringen. Naja nun haben wir klar gemacht, dass wir entscheiden, was unser Kind trinkt und isst, zumal wir nie Nutellabrote oder so einpacken. Und selbst wenn: Jedes Elternteil muss das für sich entscheiden.
Die Lehrerin erwähnte auch vor der Klasse, wenn ich ihr eine EMail schreibe, dann wäre ihr das egal. Mein Sohn sollte mir das ausrichten. Zu feige, mir das selbst zu sagen, aber meinem Kind.
Wir haben den psychologischen Dienst des Schulamtes eingeschaltet, als uns die Lehrerin und das Rektorat bezgl. eines Termins ignorierten. Termine wurden in den Mittagsstunden für exakt nur 30 Minuten angeboten. Das ging mir irgenwann zu weit. Zudem wurde das Schulamt informiert.
Kinder an dieser Schule werden die Treppen heruntergeschubst und auf dem Weg zum Hort gewürgt und die Lehrerin sieht das als Kleinigkeit. Eine Frechheit. Die Mütter werden beschimpft, es wird mit Steinen geworfen, das sei alles normal.
Wir hatten unser Gespräch mit dem Rektorat, damit waren wir anfangs zufrieden, weil man uns verprach, es gäbe eine Besserung. Die gab es nur hinsichtlich der Lehrerin. Die lässt unseren Sohn jetzt schön in Ruhe. Sie gab auch zu, diese o.a. Äußerungen getätigt zu haben. Natürlich wurde dies nicht protokolliert. Aber natürlich habe sie nicht gesehen, dass unser Sohn geschlagen wurde, sodass die Nase blutete. Nun dieses Eingeständnis hätte auch für sie andere Konsequenzen gehabt. Aber mir reicht die Aussage von zwei Kindern, die das mitbekamen.
Auf dem Elternabend kommen auch gerade diese Eltern nicht. Ja, wie will man dann kommunizieren?
Wir haben in unserem letzten Schreiben an die Lehrerin und an das Schulamt fixiert, dass wir nicht mehr reden und um Termine bitten, denn die bekommt man ja nur nach Rücksprache mit dem Schulamt, wenn alles eskaliert. Aber wir teilten folgendes mit:
Sollte unser Sohn noch ein einziges Mal mit einer Verletzung nach Hause kommen, schalten wir die Polizei ein und es wird Anzeige erstattet. Keine Kontaktdaten der Eltern, weil die nicht wollen? OK. Dann müssen wir diesen Weg gehen plus Einschaltung Jugendamt und Kultusministerium ggf noch Presse, ich denke das wirkt immer.
Wir hoffen, dass unser Sohn nun bald an einer Schule in freier Trägerschaft angenommen wird. Die Wartelisten sind voll und das wohl nicht unbegründet. Daraufhin wurden wir gleich wieder schief angesehen.
Wir haben Monate hinweg versucht, Gespräche zu erwirken, mündlich angefragt, waren sehr genügsam. Diese Zeiten sind vorbei.
Andere Eltern haben Angst sich zu äußern und machen das nicht öffentlich. Wir sind bereit zu kämpfen und werden natürlich von allen als ständig Meckernde angesehen. Naja ich kann abends wenigstens in den Spiegel gucken und sagen, ich habe mich für etwas eingesetzt. Und ich werde für mein Kind kämpfen und es wird sich nie wieder so etwas von einer Lehrerin oder einem Lehrer bieten lassen müssen. Und auch nicht mehr von einem Kind.
Ein ganz klare Ansage an die Schule und das Schulamt war auch: Noch ein Vorfall mit Verletzung und mein Sohn kommt ab dem nächsten Tag nicht mehr in diese Schule. Das ist auch keine Schulpflichtverletzung, sondern Vorbeugung. Ich übertrage der Schule meine Aufsichtspflicht. Wird diese dann ausgenutzt oder nicht korrekt angewandt, kann ich mein Kind nicht mehr auf diese Schule schicken.
Es gibt Zeiten, in denen denkt man viel nach, aber hey, es sind unsere Kinder.
Wenn man dann noch die Schuld auf die Sekretärin der Schule schiebt, weil Rückrufwünsche nicht erfolgten, finde ich das sehr traurig. Aber so gehen auf dieser Schule das rektorat und die Lehrerin vor: Unsere Anrufe wurden nicht ausgerichtet. Das glaubte ich nie. Zumal wir ja auch Mails schrieben und Empfangsbekenntnisse erhielten. Für wie dumm wird man als Elternteil eigentlich gehalten. Und ich stelle mir die Frage, wie solche Personen überhaupt die Befähigung erhielten, unterrichten zu dürfen.
Lasst Euch nicht unterkriegen.
Viele Grüße
Jacqueline
Eingetragen von Laura0306 am 15.03.2012 um 11:31 Uhr
das klingt ja grausam, was an Eurer Schule abgeht.
Gut, dass Ihr Euch wehrt! Für Euer Kind persönlich wohl auch das Beste, zu gehen... Aber was ist mit denen, die bleiben müssen.
Wenn selbst das Schulamt nicht reagiert, hilft wohl wirklich nur noch eine Anzeige.
Vielleicht auch eine Info ans Kultusministerium!
Bleibt am Ball, was Du beschreibst, geht gar nicht!
LG hanja
Eingetragen von hanja am 16.03.2012 um 10:32 Uhr