Die 10+ besten Sommergedichte für Kinder
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Die 10+ besten Sommergedichte für Kinder
Wenn uns die Sonne morgens weckt und die einzige Abkühlung ein Sprung ins kühle Wasser ist, dann ist Sommer! Wenn Sie noch eine Lektüre für einen entspannten Tag in Sonne brauchen – die Redakteure von Schule und Familie haben für Sie die schönsten Gedichte für die warme Jahreszeit zusammengestellt.
Schwimmnudel
Auf die Rutschbahn, flutsch, ins Becken,
es macht platsch und riesig Spaß.
Die Leute sitzen auf den Decken,
und manche liegen auch im Gras.
Ball spiel’n, hechten, ins Wasser rein,
tauchen, toben, Sprung vom Brett.
Und, klar, der Hunger stellt sich ein:
Schwimmnudeln al dente wär‘n jetzt nett!
Ronald Rothenburger
Sonnenwende
Nur die Wachtel, die sonst immer
Ludwig Uhland (1787-1862)
Strandkrabbe
Was macht denn die Krabbe am Strand??
Na, was wohl...sie krabbelt im Sand...
... und denkt sich: Ein Krebs ist echt dumm,
der kann nix, der krebst ja nur rum!
Ronald Rothenburger
Der Sommer
Die Pfade gehn entfernter hin, der Menschen Leben,
Mit neuen Farben ist geschmückt der Gärten Breite,
Friedrich Hölderlin (1770-1843)
Sunnawend
Wann drin vom Sunnawend
Feit dir, und dös is wahr,
Hast mi a wengl gern,
Ludwig Thoma (1867-1921)
Seestern
Es war einmal ein Seestern,
in einem Meer, ganz fern.
Ihn trieb es ständig fort
an einen kalten Ort.
Er hatte nämlich Schnee gern...
Ronald Rothenburger
Es war ein solcher Vormittag
Es war ein solcher Vormittag,
wo man die Fische singen hörte,
kein Lüftchen lief, kein Stimmchen störte,
kein Wellchen wölbte sich zum Schlag.
Nur sie, die Fische, brachen leis
der weit und breiten Stille Siegel
und sangen millionenweis'
dicht unter dem durchsonnten Spiegel.
Christian Morgenstern (1871 - 1914)
Dämmernd liegt der Sommerabend...
An dem Bache zirpt die Grille,
Dorten an dem Bach alleine,
Heinrich Heine (1797-1856)
Sommerbild
Es regte sich kein Hauch am heißen Tag,
Friedrich Hebbel (1813-1863)
Julikäfer
Ein Junikäfer aus Fürth
flatterte ganz verwirrt.
Und fragte die Leute:
Welcher Monat ist heute?
Ich glaub, ich hab mich verirrt.
Ronald Rothenburger
Hurra! Ferien!
Hast du dies Buch in deiner Hand:
Hurra! dann gehts ins Ferienland!
Endlich mal raus aus den staubigen Straßen
endlich die Schule hinter sich lassen
endlich mal raus aus dem Großstadtgeschrei
hinein in die Ferien! Seid ihr dabei?
Hinaus in die Berge, zum Strand, hinaus...!
Und so sieht der Tag der Abreise aus:
Morgens um sechs schrillt der Wecker durchs Haus:
"Raus aus den Betten – Rauauauau-aus!"
Und jetzt geht aber ein Gelaufe
los, ein Getrappel und Geschnaufe,
denn jeder will der erste sein:
und Lucie fällt in die Badewanne rein.
Und Hans will den Papagei mitnehmen,
und heult. "Du sollst dich wirklich was schämen!"
Und Grete hat mit Frollein Krach und die lieben Eltern... ?
Ach, die...!
Mama muß sich um alles kümmern
das Telefon klingelt, die Kinder wimmern
Mama packt und ordnet und zählt
und paßt auf, dass für unterwegs auch nichts fehlt.
Und belegt die Brote und umwickelt die Bücher
und faltet die Hemden und rollt die Tücher
und Papa indessen in guter Ruh
sitzt auf dem Koffer, denn der geht nicht zu.
Anna, das Mädchen, geht allen zur Hand
Und Flops, der Hund, bellt wie nicht bei Verstand
Und Lucie will den Baukasten mit den Steinen
mitnehmen und fängt deshalb an zu weinen.
Und Hans hat Angst, den Zug zu versäumen,
Und Grete will die Puppenstube ausräumen.
Und Papa indessen in guter Ruh
sitzt auf dem Koffer, denn der geht noch immer nicht zu.
Acht Uhr fünf! Es ist höchste Eisenbahn!
"Ist das Auto schon da?" – "Tritt nicht in das Porzellan!"
Flops heult. Ihm trat einer auf den Schwanz.
Und Papa indessen in guter Ruhfreut sich: denn nun ist der Koffer zu!
Uff! Nun sitzen sie alle im Wagen!
Anna! Grete! Lucie! Hans!
"Was wollt ich denn dem Mädchen noch sagen?"
Lucie will wissen, wie lange wir fahren.
Hans zieht grad Greten an den Haaren.
Im Kopf der Mama fällt indesseneine Klappe herunter:
"Zurück! Wir haben die Schlüssel vergessen!"
Alle sind mächtig aufgeregt.
Wohin hat Mama die Schlüssel gelegt?
Als sie zurück in die Wohnung kommen,
da hat keiner die Schlüssel weggenommen,
die liegen brav auf dem Stuhl, aber auf dem Tisch
tanzt Anna, das Mädchen, mit einem Flederwisch
Zum Grammophon und vor Schreck wird sie weiß wie eine Lilie
Und es stürzt wieder herunter die ganze Familie!
Hin zum Bahnhof. Drei Minuten sind noch Zeit!
Ist das große Gepäck in Sicherheit?
"Seid ihr alle da?" – "Sind die Kinder drin?"
"Bedaure, mein Herr, hier kann keiner mehr rin."
"Mutti, haben wir auch nicht die Thermosflasche vergessen?"
"Aber Hans, denk doch nicht schon wieder an Trinken und Essen!"
"Erst mal zählen: eins, zwei, drei, vier, fünf Mann!"
Achtung, es pfeift! Der Zug rückt an.
Hurra! Ferien! Schreien die Kinder alle drei!
Hurra! Ferien! Und von dem Kindergeschrei:
Hurra! Ferien! vergessen Mama und Papa alle Mühn
Und hunderttausend vergnügte Kinder
ziehen aus Magdeburg und Stettin und Berlin
in die
Hurra! Ferien!
Kurt Tucholsky (1890-1935)
Ein grünes Blatt
Ein Blatt aus sommerlichen Tagen,
Ich nahm es so im Wandern mit,
Auf dass es mir einst möge sagen,
Wie laut die Nachtigall geschlagen,
Wie grün der Wald, den ich durchschritt.
Theodor Storm (1877-1888)
Bauernregel
Im Sommer such ein Liebchen Dir
In Garten und Gefield!
Da sind die Tage lang genug,
Da sind die Nächte mild.
Im Winter muss der süße Bund
Schon fest geschlossen sein,
So darfst nicht lange stehn im Schnee
Bei kaltem Mondenschein.
Ludwig Uhland (1787-1862)
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