Archiv-Thema im Forum Schule + Erziehung
ADS oder Schubladendenken?
Hallo miteinander!
Ich habe ein grundsätzliches Problem mit der 'Krankheit' ADS.
Unser Sohn selbst wurde vor einigen Jahren getestet und im wahrsten Sinne des Wortes für 'gut' befunden. Der Psychologe meinte: 'Ihr Sohn ist so wie er ist genau richtig'. Das war nach langer Verunsicherung durch sog. Pädagogen Balsam auf meiner Seele.
Die Auseinandersetzung mit dem Thema, also Bücher wälzen, Diskussionen mit Pädagogen und Ärzten, lässt mich jedoch langsam ins Grübeln kommen.
Denn inzwischen habe ich den Eindruck, Kindergärtnerinnen und Lehrer möchten die Sorgenkinder gerne in Schubladen sehen und dementsprechend behandeln. Jedenfalls waren unsere Kindergärtnerinnen ja beinahe enttäuscht, als ich ihnen den negativen Bescheid unter die Nase hielt. Ähnlich in der Schule.
Die Vergabe von Medikamenten ist meiner Meinung nach die falsche Lösung. Bewegungsfreudige Kinder gab es schon immer, aber die Frage ist, wie bzw. ob das abgestellt werden muss. Wenn Konzentration schwächelt, sollte die Ursache und der Zugang zum Kind geprüft werden. Aber heute will sich ja keiner mehr Arbeit machen oder hat nicht die Zeit dazu. Schnell werden die Kinder von Pontius zu Pilatius geschickt, therapiert.
Was uns fehlt ist heutzutage Struktur. Die Unterrichtsformen sind locker und, wie ich finde, nicht direkt richtungsweisend. Wenn ich schon diese zahlreichen Arbeitsblätter sehe... Viele Kinder verlieren den Faden, nicht nur ADS-Kinder. Es herrscht eine Lautstärke während des Unterrichts, da könnte ich mich auch nicht konzentrieren.
Deshalb frage ich mich, was ist Ursache, was ist Wirkung? Sind wir nicht selbst schuld an orientierungslosen Kindern.
Was meint ihr dazu?
Viele Grüße, Sonne69
Eingetragen von Sonne69 am 01.07.2008 um 16:58 Uhr
Hallo Sonne!
Du sprichst mir aus der Seele! Auch uns wurde nahegelegt, doch meinen Sohn mal testen zu lassen - es ging von einer Kindergärtnerin aus, die selber ein ADS Kind hat.
Sie hat mich total huschig gemacht damit, aber ich selber war nie der Meinung, dass er ADS hat. Er ist nicht richtig doll wild, er bleibt still sitzen - kurzum die Konzentration war eigentlich auch da.
Dieser Kindergarten war so eine Art 'Vorschule' und mein Sohn hatte einfach keine Lust zu den Aufgaben, die da gestellt wurden, deswegen hat er sich da auch quergestellt. Er war der Meinung, dass ist ein Kindergarten und da darf ich spielen!!! Ich hatte ihn dahin angemeldet, weil ich, wie die Breite Masse, der Meinung war, es würde ihn guttun so vor der Schule. Sicherlich hat es ihm gutgetan - aber eigentlich, im Nachhinein, hätte ich ihn lieber im 'alten' Kindergarten lassen sollen.
Jetzt in der Schule bekomme ich positive Resonanz. Er konzentriert sich und macht seine Aufgaben, die er gestellt bekommt. Er ist auch nicht einer von den lauten Kindern, sondern möchte wirklich etwas lernen und saugt alles wie ein Schwamm auf - natürlich nur das, was ihn interessiert.
Es wird in der Tat alles ziemlich aufgebauscht - also, hört auf euer Bauchgefühl!!
Eingetragen von Iza am 01.07.2008 um 19:01 Uhr
Da habt ihr beide Recht. Kaum ist ein Kind etwas aktiver, heißt es gleich ADS.
Mein Ältester konnte in jungen Jahren nicht stillsitzen. Jetzt schon. Mein Junior sitzt auch nicht still, wenn er sich langweilt. Dann heißt es auch gleich hyperaktiv. Das sehe ich aber nicht so.
Eingetragen von alusru am 01.07.2008 um 21:15 Uhr
Das stimmt,
alle Kinder, die nicht der Norm entsprechen werden gleich in die Schubladen, ADS oder ADHS gesteckt. Ich selbst ertappe mich manchmal auch mit solchen Gedankenspielchen - verwerfe sie aber wieder, denn nicht jedes Kind, dass nicht 45 Minuten lang zuhören kann oder stillsitzen kann hat gleich ADHS.
Unsere Gesellschaft ist leider so - man sollte sich aber wirklich nicht immer gleich verrückt machen lassen.
Eingetragen von jodatz am 02.07.2008 um 06:03 Uhr
Guten Morgen,
endlich hat man einen Namen gefunden für Kinder die nicht angepasst sind.
Unaufmerksame Kinder, die in der Schule nicht stillsitzen konnten, die mit den Stühlen gekippelt haben gab es schon immer. Auch zu unserer Zeit war doch gelegentlich mal ein Kind in der Klasse. Zumindest ich erinnere mich an eins.
Heute sind es bei meiner Tochter in der Klasse 6. Bei gerade mal 20 Kindern. Sind die wirklich alle Hyperaktiv? Und wenn ja woran liegt es, dass es so viele sind? Ich kann es nicht glauben.
Erstaunlicherweise werden verhaltensauffällige hochbegabte Kinder viel eher toleriert.
Eingetragen von Brigitte am 02.07.2008 um 08:48 Uhr
Es wird wirklich schnell von ADS oder ADHS gesprochen.
Und wirklich jeder, der ein Kind hat wird mit diesem Thema konfrontiert.
Es gibt heutzutage diesen Namen für Kinder, die nicht der 'Norm' entsprechen.
Sicherlich gibt es Kinder, die wirklich daran leiden.
Wie das dann aussieht und wie sich das auf die Familie auswirkt, kenne ich selbst aus meiner engen Verwandtschaft.
Meine Meinung ist, wenn wir überlegen wie wir aufgewachsen sind und wie unsere Kinder aufwachsen, da sieht man doch schon so einiges sehr deutlich.
Solche sogenannten Zappelphilipps gab es zu unserer Zeit auch schon. Nur wir früher, waren den ganzen Tag unterwegs und haben getobt und abends waren wir richtig ausgepowert.
Die Kinder heute können teilweise gar nicht mehr richtig raus, weil sie
a) in gefährlichen Gegenden wohnen oder
b) ständig mit Schule und Hausaufgaben zu tun haben oder
c) lieber an irgendwelchen Spielkonsolen sitzen.
Hinzu kommt, dass von unseren Kindern immer mehr gefordert wird. Am besten mit 5 einschulen und den Stoff in immer weniger Jahren durchpauken, damit die Kinder möglichst schnell auf der Straße sitzen, denn Lehrstellen finden ja auch nicht alle.
Darum würde ich mich auch nicht gleich auf ADS konzentrieren, nur wenn mal ein Kind nicht still sitzen kann oder sich nicht ständig konzentriert.
Eingetragen von junastern am 02.07.2008 um 09:18 Uhr
Ihr habt z.T. Recht, aber für manche Kinder ist es ein Segen, dass es Ritalin gibt.
Mein älterer Sohn hatte in der Schule extreme Konzentrationsprobleme. Um bei den Hausaufgaben eine Aufgabe zu lösen, hat er oft eine halbe Stunde gebraucht und das auch nur, wenn ich ihn die ganze Zeit über ermuntert habe.
Er wusste oft nicht, was 2+2 ist und das nicht, weil er doof wäre (jetzt hat er eine 2 in Mathe, würde er sich mehr melden, wäre es eine 1).
Wir haben sehr lange gebraucht bis es zu der Diagnose ADS kam und die wurde auch nicht leichtfertig gestellt, er musste mehrere Wochen Tests machen.
Definitiv fehlt bei Kindern mit ADS/ADHS im Hirn an einem Botenstoff.
Und sie nicht zu behandeln wäre, lt. einer spezialisierten Ärztin, unterlassene Hilfeleistung.
Z.T. die Schule, in jedem Fall die Hausaufgaben waren für unseren Sohn (und uns) früher die Hölle.
Ich bitte Euch alle, urteilt nicht so pauschal. Ich meine auch, dass die Diagnose oft vorschnell gestellt wird, aber wenn ein Kind WIRKLICH betroffen ist, ist das Medikament ein Segen.
Ich finde auch ein Zappeligkeit, gerade bei Jungen, normal und auch mal Unkonzentriertheit. Aber dann kommen die Kinder auch zurecht. Wenn ein Kind aber 'die Hölle' durchlebt, MUSS man ihm helfen!
LG renate
Eingetragen von hanja am 02.07.2008 um 11:27 Uhr
@renate: ich verurteile das Medikament überhaupt nicht; die Kinder von unserer Nachbarin kriegen das auch !!!! Ohne würde es gar nicht gehen.
Ich meine nur, dass heutzutage jeder ' Zappelphillip ' gleich zum ADHS -- Kind gemacht wird.
Das ist alles.
Ansonsten wie gesagt, wer wirklich darunter leidet sollte natürlich auch ein Medikament bekommen.:super:
Eingetragen von jodatz am 02.07.2008 um 11:30 Uhr
@renate - Ich urteile auch nicht vorschnell, wirklich nicht. Einige Kinder brauchen das wirklich, ich habe jetzt auch nur von meinem Fall gesprochen.
Ich finde es ja auch super, dass diesen Kindern geholfen werden kann!!!:super:
Eingetragen von Iza am 02.07.2008 um 11:52 Uhr
Iza und jodatz: Ich hätte vielleicht nicht so verallgemeinern sollen, aber schon oft (und hier klingt es bei manchen auch so) hörte ich diese allgemeine Verurteilung, dass Ritalin eigentlich nicht nötig ist und das die Eltern es sich nur leicht machen wollen. Das mag für manche gelten, aber ich finde, da darf man auch nicht alle über einen 'Kamm scheren' . Denn es gibt nicht nur Eltern, die Ritalin geben, um es einfacher zu haben. Die meisten wollen wohl doch in erster Linie ihrem Kind helfen.
Darüber ärgere ich mich dann oft. Viele haben nämlich von ADS /ADHS GAR keine Ahnung (lesen vielleicht irgendwo Schlagwörter) und meinen dann, sich über andere ein Urteil bilden zu können, die ihren Kindern das Medikament zukommen lassen.
Deswegen reagiere ich da wohl gleich so drauf. Tut mir leid.
LG renate
Eingetragen von hanja am 02.07.2008 um 14:46 Uhr
Kein Problem renate
Eingetragen von jodatz am 02.07.2008 um 15:01 Uhr
Schließe mich jodatz an.:D
Eingetragen von Iza am 02.07.2008 um 15:36 Uhr
Hallo!
Habt ihr zufällig die Sendung von Quarks & Co. zum Thema gesehen? Hier ein Link:
Es erfolgte eine Betrachtung von ALLEN! betroffenen Seiten. Ich fand den Bericht sehr interessant, aber viel zu kurz.
Lieben Gruß,
Sonne69
Eingetragen von Sonne69 am 02.07.2008 um 17:25 Uhr
Hallo Renate,
War etwas ungünstig ausgedrückt. Natürlich sollen diese Kinder, bei denen nach gründlicher Untersuchung feststeht, dass sie ADS/ADHS haben auch nach eingehender Beratung und Abwägung dieses Medikament haben.
Diesen Thread habe ich so verstanden, dass gleich, wenn jemand aktiver ist, von der Umwelt gleich als Hyperaktiv oder ADS bezeichnet wird.
Eingetragen von alusru am 02.07.2008 um 19:52 Uhr
:sorry:
Ja, klar gibt es Kinder, die auf ADHS / ADS positiv getestet werden. Sie bedürfen selbstverständlich Hilfe. Allein die Masse macht mich stutzig (s. auch den rasanten Anstieg der Vergabe von Ritalin in USA).
(Hat übrigens schon jemand Erfahrungen gemacht mit Alternativen zu Ritalin? Was ist mit dem weiten Feld der Homöopathie? Da ist es, meiner Meinung nach, unerwartet still zum Thema.)
Wahrscheinlich hat ein Großteil der Gesellschaft dieses Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, der eine mehr, der andere weniger. Der eine mit Hyperaktivität, der andere ohne.
Welcher Erwachsene kann heute noch still sitzen? Arbeit ist immer vorhanden, man hetzt von Termin zu Termin und wenn man mal kurz inne hält, hat man schon gleich ein schlechtes Gewissen, weil der Bügelberg einen dümmlich angrinst...
Ich frage mich eben - was ist Ursache - was ist Wirkung?
Nachdenkliche Grüße,
Sonne69
Eingetragen von Sonne69 am 02.07.2008 um 20:25 Uhr
Moin
Erst einmal möchte ich sagen, dass ich auch die Erfahrung gemacht habe, dass sobald ein Kind einwenig wilder ist es gleich Hyperaktiv ist. Zugleich habe ich aber auch erfahren, das dies stark davon abhängt wo man wohnt. Wir leben auf dem Lande, da sind net gleich alle aktiveren Kinder Hyperaktiv, sobald man aber mit denen in Stadtgegenden kommt, wird man gleich darauf angehauen.
So hatte man mir dies in punkto meines Jüngsten gesagt, da er eben etwas vielwilder ist als unser Großer. Und da man ja nix falsch machen möchte geht man den dann nach. Tja und im enteffekt kam herraus, das unser kleiner ein ganz gewöhnlicher Junge ist.
Die meisten waren in unserem Umfeld eher überrascht das unser Großer ADS hat. Da darf ich mir immer noch anhören Ach der doch net der ist doch so lieb.
Zum Thema Ritalin kann ich nix sagen, da unser Großer keine Medis bekommt.
Ich kenne aber einen JUngen der Ritalin nimmt. Und er hat kaum appetit wenn er seine Medis bekommen hat so ca 2 std nach der einnahme isst u trinkt er nix. Er hat das Problem, das er dann mitten im Untericht Hunger bekommt. Aber sonst meint die Mutter würde es ihm gut tun.
gruß delphine
Eingetragen von delphine0077 am 03.07.2008 um 01:38 Uhr
Ich verstehe Euch alle! Mich macht die plötzliche Menge von Kindern, bei denen es auftritt auch stutzig.
Wir haben es mit homöopathischer Behandlung probiert, das reichte aber nicht aus. Jetzt noch bekommt unser Sohn zusätzlich 'Zappelin', das hilft, die Dosis des Medikamentes etwas niedriger als sonst zu halten.
Auch Ergotherapie hat er vorab gemacht, war aber gar nicht behandelbar, weil so extrem unkonzentriert.
Mien jüngerer Sohn ist auch ein 'spring-ins-Feld', aber doch ganz anders, im normalen Bereich halt...
LG renate
Eingetragen von hanja am 03.07.2008 um 08:03 Uhr
Also mal vorweg, wir wohnen auf dem Land, die Kinder sind 'Draußenkinder'. Mein Sohn hat ADHS, positiv getestet, ohne Medikation. Homöopathie hat bei ihm nicht angeschlagen. Allerdings fällt mir auf, dass viele Kinder, bei denen die Vermutung ADHS ausgesprochen wurde, ziemlich ohne Strukturen und Regeln leben.
Mein Sohn wird wohl auf Medikamente eingestellt werden müssen. Seine Aufmerksamkeit und Konzentration tendiert, gerade zum Ende eines Schuljahres, gänzlich auf Null. Ebenso merkt man, dass er für Konflikte anfälliger ist, je länger ein SChuljahr dauert. Er läuft halt das komplette Jahr über immer auf Hochtouren und bringt gerade mal nur die Hälfte dessen, was er eigentlich leisten könnte, einfach weil er nie bei der Sache ist oder es einfach nicht scahfft.
Eingetragen von chrissyf.71 am 04.07.2008 um 16:55 Uhr
Hallo Sonne69,
zunächst einmal ist ADS oder ADHS keine Krankheit auch wenn sie krankheitswertig sein kann. Das mag zunächst überflüssig erscheinen, aber nicht nur ErzieherInnen oder Lehrer haben gerne eine Schublade auch Eltern können bisweilen mit einer Diagnose AD(H)S besser umgehen. Sie haben einen Anhaltspunkt.
Dies ist nicht unbedingt zu kritisieren, denn egal ob es sich um ein s.g. ADS-Kind handelt oder nicht, müssen wir nicht viel an unserem Verhalten als Eltern, LehrerInnen, ErzieherInnen ändern. Du erwähntest schon Struktur. Nennen wir sie mal auffällige Kinder brauchen davon etwas mehr, aber ansonsten darf man genauso lieb, fürsorglich und begleitend mit ihnen umgehen.
Die Wissenschaft streitet sich seit über 100 Jahren ob ADHS pathologisch oder sozial bedingt ist. Und je nach 'Wetterlage' wird in der Literatur auf die eine oder andere Seite mehr Gewicht gelegt. Tatsache ist, dass Medikament mit dem Wirkstoff Methylphenidat zwar seine Daseinsberechtigung hat, aber sehr individuell einzusetzen ist. Das Medikament KANN bei jedem Kind positiv wirken.
Ich würde empfehlen dein Kind zu beobachten und viel mit ihm reden. Seine Ängste, seine Wünsche solltest du wissen. Wenn es sich um ein Schulkind handelt, versuche ein Vertrauensverhältnis mit der LehrerIn aufzubauen. Wenn du der Meinung bist, dass die LehrerIn deinem Kind schadet, rede mit der Schulleitung darüber oder auch mit dem Elternrat. Kommunikation ist sehr wichtig; denn wenn man nicht aufklärend unterwegs ist werden die Schubladen zu Dogmen die diskriminieren können. Schaue dir Schule genau an, frage nach den Methoden und setze dich mit in den Unterricht. Die LehrerIn kennt ein ganz anderes Kind als du. Sei etwas gnädig mit den LehrerInnen, sie wollen ebenfalls nur das beste und wissen es manchmal nicht besser, oder sind auch selbst mit der Gesamtsituation überfordert bzw. gestresst. Kinder wollen immer lernen. Wenn also dein Kind im Unterricht nicht mit kommt, solltest zeitnah mit der LehrerIn reden. Es mag den LehrerInnen nicht gefallen, aber wenn ein Kind (ausgenommen bei wirklichen Krankheiten) das im Unterricht vorgebrachte Thema oder Wissen nicht versteht, liegt es an der Vermittlung und nicht am Kind. Es gibt keine trockenen Themen, es gibt nur trockene Vermittler.
Als Elternteil sollten man sich bewusst werden, ob man das was man gerade dem Kind gesagt (angewiesen) hat, auch wirklich durchsetzen möchte und wird. Wenn nicht, dann einfach ruhig sein. Das meiste lernen Kind selbst aus sich heraus und ich sehe/höre immer wieder wie die Eltern glauben ihren Kindern Tipps geben zu müssen, damit es z.B. schneller oder einfacher (für sie den Eltern) geht. Eltern gehen zu sehr nach ihren Erwartungen und übersehen gerne die Bedürfnisse der Kinder. Wenn du im Kopf hast gleich Abendbrot kochen zu 'müssen', dann wird dich die Blume am Wegesrand auf die dich dein Kind gerade aufmerksam macht wenig interessieren. Dein Kind kennt aber nichts von deiner Zeiteinteilung den ganzen lieben langen Tag. Auch Langweile fürs Kind ist mal wichtig. Aus Langweile entsteht Kreativität. Bewusster die Erwartungen des Kindes wahrnehmen. Diese Wahrnehmung schärfen, das heißt ja nicht jedem Wunsche dem Kindes nachzugeben. Es soll viel mehr die Aufmerksamkeit für sein Kind schärfen und ein Abwägen leichter machen. Wenn ich mir sicher in meinem Verhalten bin, dann habe ich weniger Probleme meine Anweisungen auch konsequent durchzusetzen. Wenn ich als Elternteil eine Grenze gesetzt habe, dann hat das Kind diese Grenze zu akzeptieren. Aber ich merke gerade, dass sich im schreiben gleich wieder neue Fragen eröffnen und möchte zum Schluss kommen.
Wichtig scheint mir noch der Hinweis, dass Grenzen setzen und diese auch durchzuhalten nichts damit zu tun haben, dass das Kind den Elternteil weniger lieb haben könnte. Das Gegenteil ist der Fall. Das Kind lernt mehr und mehr, wo es an die Grenzen stösst und dies wird immer und immer wieder testen - wo sind meine Grenzen, es hört nie auf. LG
Eingetragen von SLash am 06.07.2008 um 09:04 Uhr