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Fremdpsrachenunterricht bei Muttersprachlern
Hallo,
ich habe eine Frage, die meinen Sohn Jonathan betrifft. Er geht jetzt in die 11. Klasse und hat seit anfang des Schuljahres Spanischunterricht in der Schule. Seine Lehrerin ist Muttersprachlerin mit wirklich mangelnden Deutschkenntnissen. An sich ist das natürlich kein Problem, schließlich sollen die Kinder ja Spanisch lernen und nicht Deutsch.
Jetzt ist es aber so, dass die Lehrerin wohl gar keine ausgebildete Lehrerin ist, zumindest kann sie die Grammatik nicht erklären sondern schreibt nur lange und koplizierte Erklärungen auf spanisch an die Tafel. Für die Kinder natürlich nicht zu verstehen. Mein Sohn saß schon öfters stundenlang zuhause und hat versucht die Erklärungen zu verstehen. Leider ohne Erfolg.
Jetzt haben sie die Lehrerin gebeten doch mehr auf Deutsch zu erklären und mehr Beispiele zu bringen. Mein Sohn hat sich als Kurssprecher besonders dafür eingesetzt und oft das Gespräch mit ihr gesucht.
Jetzt sind die Erklärungen zwar auf deutsch, aber grammatikalisch so falsch, dass die Kinder trotzdem Probleme haben sie zu verstehen.
auch erklärt sie grammatikalsche Inhalte jetzt komplett falsch.
So hat sie beispielsweise letzte woche im kurs meines sohnes erklärt die Formen des Verbs 'gustar'(zu dt. etwas mögen) würden genauso gebildet werden wie die Formen der anderen Verben auf -ar. Im Parallelkurs allerdings behauptete sie die formen würden alle auf 'a' enden. Als mein Sohn sie zusammen mit dem Kurssprecher des Parallelkurses darauf ansprach hat sie wohl nicht verstanden, worum es ging. Zumindest hat sie behauptet beides wäre richtig und das kann ja irgendwie nicht sein, oder?:seltsam:
Wir haben jetzt recharchiert, dass sie die Formen nach dem Objekt richten auf das sie sich beziehen. Genau wie im Deutschen also. Natürlich ist das eine möglichkeit um die Grammatik zu lernen, aber wir haben eigentlich keine Lust immer zuhause alles neu zu lernen. wofür geht mein Sohn dann noch in den Unterricht? Dann kann er sich die zeit auch sparen, lernen tut er da wirklich nichts, zumindest nichts richtiges.
Gibt es bei euch sowas auch? Und wie würdet ihr damit umgehen?
wir sind langsam echt genervt von der ganzen Geschichte.
Eingetragen von Alynora am 09.03.2010 um 17:22 Uhr
Mein Sohn hatte mal Deutsch bei einem Mann,der weder Lehrer war, noch richtig Deutsch konnte. Er war, wegen Fachlehrermangel für Physik und Chemie eingestellt worden, dann aber , wegen Ausfalles der Deutschlehrkraft dort eingesetzt worden.
Das ging natürlich gar nicht. Der Herr war sehr nett, aber das reicht ja nicht. Durch engegement der Elternvertreter verschiedener Klassen gab es genügend Druck, dass die rektorin letztlich den unterricht übernommen hat. Der Herr war dann auch nicht mehr lange an der Schule.
In Eurem Fall finde ich es ja rein theoretisch niocht schlecht, im Spanischunterricht spanisch zu sprechen, aber JEDE Lehrkraft sollte in meinen Augen auch der deutschen Sprache mächtig sein.
Ich würde in dieser Sache an die Schulleitung treten. Evtl. Kurssprecher mit erwachsener Unterstützung!
LG hanja
Eingetragen von hanja am 09.03.2010 um 17:32 Uhr
Ich bin auch der Meinung das ein Lehrer zumindest ein Grundwissen in Deutsch haben sollte.
Bei uns ist das so das ich Amerikanerin mit grausamen Südstaatendeutschakzent bin.
Damit meine Kids auch ein anständiges Engelisch sprechen lernen, habe ich nie mit ihnen Englisch geredet.
Nun kommt Laura mit so Bemerkungen im Zeugnis heim, wo steht sie wäre unsicher in der Sprache :crazzy:
Das packt meine verletzter Mutterstolz mich und nun lerne ich alles mit L. zuhause und spreche es ihr schön vor.
Dazu muss man sagen das wir jedes Jahr in den Ferien in USA sind und meine L. sich auf dem Spielplatz schon mit Füssen und Händen verständigt.
Ich benütze einfach Wörter die sie schon kann in Sätzen im Alltag.
Eingetragen von Laurasmom am 09.03.2010 um 19:26 Uhr
Ich würde auch an die SL herantreten. Vielleicht das Thema auch mal an den Elternrat weitergeben - die können da immer sehr viel ausrichten - zumindest ist es bei uns so.
Unsere SL sagt aber auch, wenn es Probleme gibt, die man anscheinend mit dem Lehrer nicht direkt lösen kann ( ist ja hier so ) so sollen wir sie - oder auch auch die Schüler immer direkt ansprechen.
Oder erstmal den Oberstufenkoordinator, wenn es sowas bei euch gibt.
Also in jedem Fall dranbleiben, Elternrat mit einbeziehen, Koordinator und / oder Schulleitung.
Eingetragen von jodatz am 09.03.2010 um 20:17 Uhr
Hallo
Lucas hat seit der 7 ten klasse eine Muttersprachlerin in Spanisch-
Sie ist keine Lehrerin ist aber anscheinend ganz fähig-
lucas kommt gut zurecht auch wenn sie im Spanish unterricht kein Deutsch spricht-
sie lernt mit den Kindern in ganzen sätzen-schon von Anfang an -und nicht mit Vokabeln-
wir mussten von ponds ein universelles Spanish Wörtenbuch kaufen und das klappt-zum Glück
Eingetragen von KATHI am 10.03.2010 um 07:11 Uhr
ich kann nur sagen das Spanisch nicht einfach ist wie zum beispiel Englisch.
Die Grammatik ist sehr schwierig,doch ich denke es wird nicht so schlimm wenn er es ersteinmal begriffen hat.
Hatte bei mir auch ersteinmal etwas gedauert
ich habe dir hier
etwas zum reinsehen hingestellt.
vielleicht kann dir das mit ein paar fragen weiter helfen.
ichdenke das mit der lehrerin ist wohl in ordnung,besser wenn es so ist als wenn sie alles in deutsch macht und die kinder zu abgelenkt sind.
schade das dein sohn die sprache erst so spät gewählt hat.
aber das wird schon
Eingetragen von Styling-Mouse am 10.03.2010 um 08:57 Uhr
Hallo alynora,
da fällt mir noch ein - bei uns z.B. am Gym dürfte sie gar nicht unterrichten, wenn sie keine ausgebildete Lehrerin ist - alleine schon, um das Gymnasialniveau halten zu können.
Eingetragen von jodatz am 10.03.2010 um 10:19 Uhr
Danke für eure Antworten.
@styling-mouse danke für die Links.
Mein sohn hat jetzt erst Spanisch gelernt, da er in der Sek1 schon Englisch, Latein, Französisch und Russisch hatte.
Heute gab es die Spanischarbeit wieder. 13 vieren und 15 fünfen.
Echt super. Beim Parallelkurs sieht es genauso aus. Auch keine Arbeit besser als 4. Echt super. Mein Sohn will jetzt nochmal das Gespräch mit der Schulleitung und der Lehrerin suchen. Sollte es bis zum Ende des Schuljahres keine 'Besserung' geben wird er Spanisch wohl abwählen. Schließlich versdaut er sich mit einer 5 in diesem Fach ja auch das Abiturzeugnis.
In Englsich wir Jonathan auch von einem Muttersprachler unterrichtet. Allerdings kann der auch deutsch (was auch bei organisatorischen Dingen von vorteil ist) und er hat keinen Akzent.
Seine Spanischlehrerin komt aus Mexiko und hat den dementsprechenden Akzent.
@KATHI Wörterbücher dürfen unsere nicht benutzen.
Eingetragen von Alynora am 10.03.2010 um 16:10 Uhr
@jodatz ich weiß nicht was diese Frau dazu befähigen soll, zu unterrichten.
Laut meinem sohn schreit sie im Unterricht auch viel rum(es versteht nur keiner):seltsam:
Von der Schulleitung wird das alles abgesegnet mit dem Kommentar 'Ist doch alles super!'
Eingetragen von Alynora am 10.03.2010 um 16:12 Uhr
Hallo Alynora!
Wenn die Lehrerin keine pädagogische Ausbildung hat darf sie nur als Hilfslehrerin unterrichten. Das bedeutet dass immer eine richtige ausgebildete Lehrperson im Raum sein muss. An diesem Punkt würde ich nochmal nachharken.
Ansonsten ist die Klausur ja wirklich super ausgefallen:ironie:
Schade, dass Arbeiten in NRW nicht mehr genehmigt werden müssen, oder? Echt bescheuert diese Regelung, da sie den Lehrern nur noch mehr Narrenfreiheit gibt und die Schüler ziemlich machtlos da stehen lässt!
Eingetragen von Danny4 am 10.03.2010 um 17:00 Uhr
Ja, hier müsste die genehmigt werden. Sonst kann die Lehrkraft ja 'nur Mist' machen, die Schüler haben keine Chance...
LG hanja
Eingetragen von hanja am 11.03.2010 um 09:47 Uhr