Ratekrimi: Ach du fiese Frise!

*Frise = Frisur

Mia hat nur noch eines im Kopf: Auf dem Ponyhof findet ein Wettbewerb statt. Gesucht wird das sauberste Pony. Zur Belohnung winkt ein toller Preis: eine Stunde Einzelunterricht für jeden aus dem Gewinner-Team. Klar, dass Mia und ihre Reiter-Freundinnen Paulina und Leonie mitmachen. Sie dürfen das braune Pony Fetzi putzen. Zum Glück lässt sich Fetzi gern putzen. Er genießt die Bürsten-Massage. Es gibt nur ein Problem: An seine dicke Mähne darf niemand ran. Da ist das Pony empfindlich. „Wir werden ihn striegeln, bis sein Fell glänzt“, sagt Mia zu ihren Freundinnen. „Und mit der Mähne fällt uns schon was ein!“

Am Tag vor dem Wettbewerb radeln Mia und Leonie zum Ponyhof. Als sie ihre Räder abstellen, springt Paulina aus dem Auto ihrer Eltern. „Stellt euch vor, mein Rad ist geklaut worden“, ruft sie atemlos. „Und das direkt vor dem Haus!“ - „So ein Mist!“, sagt Mia. Leonie hat gar nicht zugehört. Sie ist schon auf dem Weg in die Sattelkammer, um die Putzbox zu holen. „Jetzt mal los“, sagt sie. „Wir haben nicht ewig Zeit!“ Die drei Mädchen holen das Pony von der Weide und führen es zum Putzplatz. Leonie zählt auf, was zu tun ist: „Also, striegeln, striegeln, striegeln! Die Beine abbürsten. Das Fell muss ganz glatt anliegen und gepflegt aussehen. Dann Mähne und Schweif entwirren und bürsten. Sonst haben wir keine Chance!“ Mia verschränkt die Arme und sagt: „An die Mähne gehe ich nicht. Da flippt Fetzi doch total aus!“ Leonie entgegnet: „Aber wenn er so zottelig ist, gewinnen wir nie!“ Trotzig versucht sie, Fetzis Schweif zu entwirren. Das Pony wird sofort unruhig. 

Mia tröstet ihr Team: „Alle wissen doch, dass Fetzi das hasst. Die Jury wird das bestimmt berücksichtigen.“ Leonie rollt nur mit den Augen und schweigt. Am Ende bringen die Mädchen das Pony in den Stall. Bevor Paulina zu ihrer Mutter ins Auto steigt, fragt Leonie noch: „Kann mir jemand eine Stirnlampe leihen?“ Paulina braucht ihre selbst. „Ich lese nachts heimlich im Bett“, gibt sie zu. Mia hat keine. „Wofür denn überhaupt, Leonie?“, will sie wissen. Doch da schwingt sich Leonie bereits auf ihr Rad und flitzt davon. „Komisch“, meint Mia. Doch sie denkt nicht weiter drüber nach. Auch sie hat es eilig, weil sie bei ihren Großeltern übernachten will.

Am nächsten Tag erwartet die Mädchen eine böse Überraschung: Fetzis Mähne ist verfilzt und verknotet. „Wie siehst du denn aus!“, ruft Paulina entsetzt. Leonie kämpft mit den Tränen. „Jemand hat versucht, seine Mähne zu flechten. Aber das war wohl nix“, meint sie. „So eine fiese Frisur“, sagt Mia. Sie starrt auf den weichen Boden vor dem Stall. Die Spuren zeigen ihr: „Wer auch immer das war, ist mit dem Rad gekommen.“ Im Wettbewerb belegen die Mädchen mit Fetzis vermurkster Frisur nur den fünften Platz. Später erzählt Mia ihrem Kumpel Pit von dem Drama: „Wer war das bloß?“ Der clevere Elefant denkt kurz nach und fragt: „Sag mal, braucht man zum Flechten beide Hände?“ Mia nickt. Pit weiß nun, wer sich an Fetzi vergriffen hat.

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