Hat mein Kind eine Laktoseintoleranz?
Symptome Kindern mit Laktoseunverträglichkeit
Bauchweh nach Milchgenuss, Durchfall von Getreide oder Obst: Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten scheinen derzeit weit verbreitet zu sein. Betroffen sind meist Erwachsene. Doch wie ist es bei Kindern? Auf welche Symptome sollten Eltern achten?
„Bei einer angeborenen Laktoseunverträglichkeit steht die ärztliche Diagnose meist bald nach der Geburt fest“, so die Ernährungswissenschaftlerin Julia Schwidurski. Muttermilch enthalte zwischen 5,7 und 7,2 Prozent Milchzucker (Laktose), worauf laktoseintolerante Säuglinge unmittelbar reagieren würden. Sie sollten dann mit Ersatznahrung, etwa auf Sojabasis, ernährt werden. Bei manchen Babys verschwindet die Unverträglichkeit nach ein paar Monaten wieder. Bei der tatsächlich angeborenen Laktoseintoleranz fehlt das Enzym Laktase vollständig. Diese angeborene Form der Milchzuckerunverträglichkeit ist sehr selten: Sie betrifft nur 1-3 Prozent aller Menschen.
Im Körper gesunder Babys hingegen ist ein Enzym vorhanden, das Laktose spaltet und bei deren Verdauung hilft, die sogenannte Laktase. „Doch der Laktasespiegel sinkt etwa im Alter von drei Jahren bei allen Menschen ab, schließlich bekommen sie dann ja auch in den meisten Fällen keine Muttermilch mehr. Unverträglichkeiten auf ein individuelles Übermaß an Milchprodukten, die dann auftreten, sind nichts Außergewöhnliches.“
Kommt es dann nach dem Verzehr von Milch oder jungem Käse wie Gouda immer wieder zu Krämpfen oder Durchfall, sollte man beim Kinderarzt einen entsprechenden Test machen lassen und Darmkrankheiten wie z.B. Morbus Crohn ausschließen. Ein Ernährungstagebuch hilft bei der Diagnose.
Kinder mit der Diagnose Laktoseintoleranz
„Zum einen gibt es mittlerweile Laktase-Tabletten, die das fehlende Enzym künstlich zuführen können. So ist auch mal eine konventionelle Eiscreme drin. Außerdem gibt es viele laktosefreie Produkte. Für Kinder sind besonders mit Calcium angereicherte Drinks und Joghurts auf pflanzlicher Basis zu empfehlen. Generell gilt aber: Jeder Mensch hat eine ganz individuelle Grenze bei dieser Unverträglichkeit. Führen Sie ein Ernährungstagebuch und testen Sie kleine Mengen Milch oder Käse.
Übrigens: Je höher der Fettgehalt, umso verträglicher! Oft ist ein kompletter Verzicht auf diese Köstlichkeiten gar nicht nötig.“ Laktose sei zwar kein unverzichtbarer Bestandteil einer gesunden Ernährung, so Frau Schwidurski, allerdings enthielten viele Milchprodukte notwendiges Kalzium. Das Mineral steckt zum Glück auch in vielen anderen Nahrungsmitteln wie Spinat, Brokkoli, Erdbeeren, Pistazien oder Mohnsamen und kann so zugeführt werden.
Frau Schwidurski rät: „Achten Sie auch auf die Zutaten bei verarbeiteten Produkten wie Wurst oder Gebäck. Oft wird Laktose als Bindemittel oder Geschmacksverstärker zugesetzt, wo man es als Verbraucher nicht unbedingt erwarten würde.“ Häufiger Durchfall durch Laktoseverzehr sollte möglichst vermieden werden, schließlich kann durch die ständige Darmreizung die Aufnahme von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen behindert werden. Am besten finden Sie gemeinsam mit Ihrem Kind heraus, wie Sie den Speiseplan laktosearm bzw. –frei umgestalten können. Abgesehen von ein paar grundlegenden Regeln, kann der „neue“ Speiseplan ausgewogen und abwechslungsreich gestaltet werden – genau wie bei einer ganz normalen Ernährung.
Häufig gestellte Fragen
Wie äußert sich eine Laktoseintoleranz bei Kindern?
Wenn die Laktose unverdaut in den Dickdarm gelangt, bilden sich durch die Vergärung Gase, die die Symptome hervorrufen. Die möglichen Beschwerden bei einer Laktoseintoleranz, also Milchzuckerunverträglichkeit, sind vielfältig. Sie reichen von Blähungen, Völlegefühl und Bauchschmerzen über Übelkeit bis hin zu Durchfall oder Verstopfung. Sie treten meist 15 Minuten bis zwei Stunden, nachdem laktosehaltige Lebensmittel gegessen wurden, auf. Je nach Menge und Toleranz sind die Symptome unterschiedlich stark. Manchmal stellen sich zudem verschiedene allgemeine Beschwerden ein, beispielsweise Kopfschmerzen, Schwindel und Unwohlsein. Nach auffälligem Atemtest empfiehlt sich eine 14-tägige laktosefreie Diät. Verbessern sich die Symptome, wird anschließend die Laktose-Toleranzschwelle ermittelt. Für Notfälle gibt es Laktase-Tabletten, die mit der Milchmahlzeit zusammen eingenommen werden.
Wie wird ein Laktose Test gemacht bei Kindern?
Liegt die Vermutung nahe, dass eine Laktoseintoleranz vorliegt, ist es bei größeren Kindern möglich, einen H2-Atemtest durchzuführen, bei dem große Mengen Laktose verabreicht werden. Wenn das Enzym Laktase fehlt, entsteht beim Abbau von Laktose Wasserstoff, der in das Blut gelangt und über den Gasaustausch in die Ausatemluft, sodass die Messung möglich ist. Der Test eignet sich nicht für Babys, denn das Kind muss dafür 12 Stunden lang nüchtern sein. Von Vorteil ist auch eine Auslassdiät, bei der es mindestens sieben Tage lang keine Milch, Milchprodukte und laktosehaltigen Lebensmittel zu sich nimmt, um zu prüfen, ob die Beschwerden dadurch aufhören. Eine anschließende erneute "Provokation" mit entsprechenden Lebensmitteln zeigt, wie das Kind darauf reagiert.
Was tun bei Laktoseintoleranz bei Kindern?
Besteht die Vermutung, dass das Kind unter einer Laktoseintoleranz leidet, führen Eltern am besten ein Ernährungstagebuch, um die Beschwerden zu dokumentieren und zu ermitteln, nach welchem Verzehr sie auftreten. Da Durchfall zur Dehydrierung führen kann, empfiehlt es sich, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine Allergie gegen Milcheiweiß und eine Kuhmilchallergie können ähnliche Symptome verursachen. Hier kommt es jedoch häufig zu Begleiterscheinungen, wie Hautausschlägen oder Atemwegsbeschwerden. Ein Atemtest kann bei der Diagnose helfen.
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