Bewegungsspiele für Kindergartenkinder
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„Kannst du nicht einmal fünf Minuten stillsitzen?“ Häufig reagieren Eltern genervt auf den Bewegungsdrang ihrer Kinder. Dabei ist eine gesunde Entwicklung ohne Freude am Springen und Toben gar nicht denkbar.
Kinder brauchen Bewegung
Indem sie sich bewegen und ihren Körper immer wieder vor neue Aufgaben stellen, erforschen Kinder ihre Umwelt, entwickeln ihren Gleichgewichtssinn und lernen, ihre Kräfte richtig einzuschätzen. Denn motorische Grundfertigkeiten bauen aufeinander auf und können nur allmählich koordiniert und verfeinert werden. Um diesen Prozess, der bis ins achte Lebensjahr andauert, zu vollenden, brauchen Kinder täglich zwei bis drei Stunden, in denen sie sich austoben können. Der erwachsene Körper gibt sich mit weitaus weniger zufrieden; lediglich zwei- bis dreimal in der Woche fordert er 45 bis 60 Minuten intensiverer Belastung.
Außerdem ist Bewegung für Kinder häufig ein Mittel, um ihre Gefühle zum Ausdruck zu bringen: Vor Wut stampfen sie auf den Boden, vor Freude springen sie in die Luft oder drehen sich im Kreis. Erwachsene haben dagegen gelernt, ihre Emotionen über Sprache auszudrücken.
Bewegung macht Kinder selbstbewusst
Auch wenn das Balancieren auf einer schmalen Mauer oder das Springen über Bäche in den Augen vieler Eltern nicht immer ganz ungefährlich ist, sollten sie mit Verboten und Belehrungen sparsam umgehen. Denn zahlreiche Erfahrungen müssen Kinder einfach selbst machen. Nur indem sie ihre Handlungen eigenständig steuern, lernen sie, unbekannte Situationen und eigene Fähigkeiten richtig einzuschätzen.
Das macht Kindern Spaß:
- Rhythmisch zu Musik tanzen
- um die Wette rennen
- mit einem Ball auf einen Eimer zielen, den Ball über eine Leine oder auf ein Tor werfen
- Bälle auf der flachen Hand balancieren
- über ein Seil oder durch einen Reifen springen
- sich anschleichen wie ein Indianer
- auf Klettergerüste und Bäume kraxeln
- mit angezogenen Armen einen Hang hinunterkullern
Koordinations- und Lernstörungen bei Kindern
Das Wissen, etwas ohne fremde Hilfe geschafft zu haben – auch wenn es dazu manchmal einiger Anläufe bedarf –, fördert ihre Selbständigkeit und lässt das Selbstbewusstsein wachsen. In Zeiten schrumpfender Spiel- und Bewegungsräume beschäftigen sich Kinder immer häufiger mit einem breitgefächerten multimedialen Angebot. Dies geschieht in der Regel sitzend und hat zur Folge, dass die gesamte motorische Entwicklung ins Stocken gerät. Kinder, die einen großen Teil ihrer Zeit vor dem Fernseher oder mit Computerspielen verbringen, leiden oft unter Lern- und Koordinationsstörungen, die sich bereits im Kindergartenalter andeuten. Bemerkbar machen sich diese motorischen Störungen beispielsweise beim Malen: Fällt es Kindern schwer, eine Linie zu halten, den richtigen Druck auf das Papier auszuüben und nicht über den Rand zu malen, ist dies möglicherweise in einem einseitigen oder gar fehlenden Angebot an Bewegungsspielen begründet. Dann sollten Eltern und Erzieher eingreifen und dafür sorgen, dass die Kinder ihre Lust auf unterschiedliche Bewegungserfahrungen wieder zurückgewinnen.
Spiel & Spaß für mehr Bewegung im Alltag von kleinen Kindern
Am liebsten bewegen sich Kinder in der Gruppe mit anderen Kindern. Wir stellen Ihnen hier einige Bewegungsspiele vor, die sich auch bestens für den Kindergeburtstag eignen!
Spielanleitung: Musik-Stopp!
Zu Musik tanzen, hüpfen oder schleichen die Kinder herum. Hört die Musik auf, erstarren alle in ihrer Bewegung. Erst wenn die Musik wieder einsetzt, geht’s weiter.
Spielanleitung: Achtung! Der Wolf kommt!
Ein Spieler ist der Wolf. Er versteckt sich. Die anderen Kinder (wichtig: es muss eine ungerade Anzahl sein) hoppeln als Hasen herum. Dann springt der Wolf plötzlich aus seinem Versteck und ruft: „Der Wolf kommt!“ Jeder Hase rennt nun zu einem anderen und fasst ihn bei der Hand. Achtung: Es dürfen sich aber nur Paare bilden. Der Hase, der übrig bleibt, wird vom Wolf gejagt. Hat er ihn erwischt, werden die Rollen getauscht.
Spielanleitung: Blindekuh
Einem Kind werden die Augen verbunden. Es ist die Blindekuh. Alle anderen Kinder tanzen um die Blindekuh herum und necken sie. Die Blindekuh versucht, eins der Kinder zu fangen. Wer gefasst wird, ist die nächste Blindekuh …
Spielanleitung: Hoppsasa!
Alle Kinder hüpfen auf einem Bein und sagen dabei einen Vers auf – zum Beispiel: „Guten Tag, Frau Hoppsasa, was macht die liebe Frau Mama?“ Bei der nächsten Runde ist das andere Bein dran!
Spielanleitung: Schnapp die Murmel!
Jedes Kind hat gleich viele Murmeln. In den Boden wird nun ein kleines Loch gegraben. Aus einer Entfernung von zwei bis drei Metern versuchen die Kinder nacheinander, eine Murmel in das Loch zu rollen. Wem es gelingt, der darf alle Murmeln, die außerhalb liegen geblieben sind, einsammeln und behalten.
Häufig gestellte Fragen
Was gibt es für Bewegungsspiele?
Kinder haben viele Möglichkeiten, um körperlich aktiv zu sein und sich gesund zu entwickeln. Die Basis bilden die täglichen Alltagsaktivitäten, wie gemeinsame Radtouren, Schwimmen, Schaukeln, auf Bäume klettern und vieles mehr. Auch Kreisspiele und Tänze, Hindernislauf und Sackhüpfen sind beliebte Bewegungsspiele. Kinder müssen dazu nicht überredet werden, denn sie machen dies in der Regel von sich aus gern. Der Bewegungsdrang ist bei den Kleinen stark ausgeprägt und sollte gefördert werden, denn Aktivität ist gesund und für die ganzheitliche Entwicklung sehr wichtig.
Warum sind Bewegungsspiele gut für Kinder?
Kinder haben von Natur aus einen enormen Bewegungsdrang und dies ist gut so. Wenn Kinder die Umwelt mit allen Sinnen erfassen, erlangen sie ein Grundwissen, das sich in der Praxis gut anwenden lässt. Bewegungsspiele fördern die ganzheitliche Entwicklung des Kindes. Je nach ausgewähltem Spiel werden jeweilige Kompetenzen, wie die Grob- und Feinmotorik, gestärkt. Wenn Kinder Bälle fangen, schult dies zum Beispiel die Reflexe sowie die Hand- und Augenkoordination. Bewegungsspiele kräftigen zudem die Muskeln und können somit Verspannungen und Rückenschmerzen entgegenwirken. Bewegung im Freien fördert Ausgeglichenheit und Stressabbau. Damit lassen sich auch langfristige positive Wirkungen auf das Herz-Kreislauf-System und Immunsystem erzielen. Übergewicht wird vorgebeugt.
Was wird durch Bewegung bei Kindern gefördert?
Egal, ob Rennen, Balancieren, Hüpfen, Klettern oder Toben, Bewegungsspiele sind für die Lernprozesse des Kindes sehr wichtig. Sie fördern die körperliche, geistige und psychosoziale Entwicklung, beispielsweise die Erweiterung der motorischen Fähigkeiten. Durch die Bewegung wird die allgemeine Muskelkraft gesteigert und das Gehirn gut mit Sauerstoff versorgt. Dies steigert die Leistungsfähigkeit. Körpereigene Botenstoffe werden produziert, die die Funktion des Gedächtnisses verbessern und die Stimmung heben. Vor dem Hintergrund zunehmender Krankheiten, wie Verspannungen, Rückenprobleme, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Übergewicht hat der Stellenwert der Bewegung erheblich zugenommen. Kinder lernen, wenn sie mit anderen spielen, Rücksichtnahme. Gemeinsame Bewegungsspiele fördern das soziale Miteinander.
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