Geburtstag feiern mit Kleinkindern

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Kleinkind nicht mit Partytrubel überfordern

Das Geburtstagskind hat endgültig die Nase voll. Zum dritten Mal ist ihm das Gummi-Ei vom Löffel gefallen. „Alles doof“, schreit Emilia, stampft mit dem Fuß auf und stürmt aus dem Zimmer. Zurück bleiben große und kleine Gäste, die verdutzt dreinschauen, und ein Elternpaar, das die Welt nicht mehr versteht. Schließlich haben sie es mit dem Fest zu Emilias zweitem Geburtstag doch nur gut gemeint.

Zweijährige Kinder sind noch zu klein für Spiele mit Wettkampfcharakter. Ein Kind wie Emilia ist noch nicht in der Lage, sein Verhalten so zu planen und zu kontrollieren, wie es klassische Gruppenspiele erfordern. Hinzu kommt, dass es den Anlass des Festes gar nicht versteht. Weil sie noch kein Gefühl für das Vergehen der Zeit entwickelt hat, kann Emilia auch nicht begreifen, was es heißt, Geburtstag zu haben, denn einem Kleinkind fehlt die hirnphysiologische Reife dafür.

Immerhin ist Emilia aber klar, dass der Aufwand ihretwegen getrieben wird. Bei ihrem ersten Geburtstag war auch das noch anders. Mit einem Jahr können sich Kleinkinder noch gar nicht als eigenständige Person verstehen. Von ihrem Ehrenfest hat sie deshalb vermutlich nur mitbekommen, dass etwas Besonderes stattfand. Erst zum Ende des zweiten Lebensjahres können bildet sich das Zeitgefühl, das Gedächtnis und das Ich-Bewusstsein des Kindes hinreichend aus. Aber auch dann sind Kleinkinder noch zu jung für allzu ausgedehnten Feierlichkeiten, denn alles, was ein bisschen vom gewohnten Alltag abweicht, kann Kleinkinder belasten.

Lieblingsbeschäftigung des Kleinkindes: Spielen

Weniger ist mehr, sollte also die Devise lauten. Hilfreich ist zum Beispiel die alte Faustregel, wonach die Anzahl der kleinen Gäste die Zahl der Jahre, die gefeiert werden, nicht übersteigt. Auch empfiehlt es sich, den zeitlichen Rahmen festzulegen – etwa von drei bis fünf Uhr – und dies gleich bei der Einladung mitzuteilen. Aufwändige Tischdekoration und Kärtchen – für Emilia und ihresgleichen ist das vollkommen uninteressant. Auch vielen, womöglich sogar teuren, Geschenken bringen sie höchstens kurzfristig Aufmerksamkeit entgegen. Am liebsten spielen sie mit dem, was sie aus ihrem Alltag kennen. Das kann beispielsweise der Sandkasten, die Ritterburg oder das Puppenhaus sein. Und während die kleinen Kinder beschäftigt sind, können die Eltern gemütlich beim Kaffee sitzen. Entspannte Eltern sind beim Kindergeburtstag deshalb wichtig, denn die Anspannung gestresster Erwachsener überträgt sich leicht auf die Kleinen.

Eigene Geburtstagsrituale in der Familie entwickeln

Kinder lieben Rituale, weil sie das Besondere einer Situation kennzeichnen und die Orientierung erleichtern. Familienbräuche stärken außerdem den Zusammenhalt. Entwickeln Sie also ein Geburtstagsritual, das zu Ihrer Familie passt. Das kann ein festliches Frühstück, Mittag- oder Abendessen sein, ein besonderes Lied oder ein Spiel. Das Geburtstagskind bekommt vielleicht eine Krone auf den Kopf oder Luftschlangen um den Hals. Es sitzt auf einem speziellen Stuhl, sein Platz am Tisch wird extra fein gedeckt… Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf und schaffen Sie Ihre eigenen Familien-Rituale!

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