Wie Kleinkinder selbständig werden
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Kleinkinder lernen durch Wiederholungen
Wie glücklich ist das Kind, wenn es endlich geschafft hat, sich die Gummistiefel anzuziehen! Sie sind verkehrt herum? Na und? Wichtig ist doch, dass sich das Kind angestrengt hat, um eine Aufgabe zu meistern, und sein Ziel schließlich erreicht hat. Sein Selbstbewusstsein bekommt dadurch Flügel!
Natürlich können die noch ungeübten Hände längst nicht so geschickt sein wie die der Erwachsenen. Eine kleine Ewigkeit dauert es, bis der Knopf endlich ins Knopfloch geschlüpft ist oder die Zahnpasta auf der Zahnbürste klebt. Und natürlich geht auch manches schief. Voller Eifer wollte Max beim Tischdecken helfen, hat sich die Schüssel in der Küche geschnappt und balanciert sie nun konzentriert in Richtung Esstisch. Wäre die Kurve nicht gewesen, hätte die Schüssel ihr Ziel erreicht. Nun aber liegt sie zerbrochen auf dem Boden. Ein Drama? Ein Drama wäre es, wenn sich Max dabei verletzt hätte. Oder wenn seine Mutter ihrem Kind eins auf die Finger gegeben hätte. Strafe macht ängstlich und mutlos. Trost und Ermutigung braucht das Kind, wenn etwas danebengegangen ist. Und immer wieder die Gewissheit: Ich kann das! Und morgen versuche ich’s wieder.
Kleinkindern Zeit zum Experimentieren geben
Ganz konzentriert sind Kinder bei der Sache, wenn sie eine Aufgabe bewältigen wollen. Sie probieren und wiederholen, bis sie etwas geschafft haben. Das war beim Sprechen- und Laufen lernen so, und das ist auch jetzt noch so, bis ins Vorschulalter hinein. Ihr Kind ist ein Forscher, und Forscher brauchen Ruhe beim Arbeiten.
Wenn Sie meinen, dass Ihr Kind sich zu viel vornimmt – etwa indem es schon allein zum Bäcker um die Ecke gehen will, Sie aber der Meinung sind, dass das noch zu früh ist: Finden Sie Kompromisse. Sie könnten zum Beispiel als „stiller Begleiter“ mitgehen und im Laden das Kind kaufen und bezahlen lassen. Dann hat das Kind das Gefühl, die Aufgabe selbst gemeistert zu haben – und Sie sind beruhigt, dass es sich dabei gar nicht ungeschickt angestellt hat.
Situationen, die Kleinkinder überfordern
Was Ihr Kind noch bis ins Schulalter hinein allerdings absolut überfordert, ist der Straßenverkehr. Ein kleines Kind kann weder Entfernungen richtig abschätzen noch bei Gefahren angemessen reagieren. Hier müssen Sie gemeinsam das richtige Verhalten immer wieder üben und Ihre Hand schützend über Ihr Kind halten. Der Straßenverkehr mit seinen unberechenbaren Gefahren ist im Entwicklungsplan eines Kleinkindes nicht programmiert!
Häufig gestellte Fragen
Was fördert Selbstständigkeit bei Kindern?
Damit Kinder reifer werden und später gern Verantwortung übernehmen, ist es wichtig, die Selbstständigkeit frühzeitig zu fördern. Es gibt viele verschiedene spielerische Möglichkeiten, dies zu tun. Man kann sie zum Beispiel den Schulweg allein bewältigen lassen, wenn dies oft genug gemeinsam gemacht wurde und Eltern der Meinung sind, dass der Nachwuchs den Weg nun sicher bewältigt. Anfangs empfiehlt es sich, unauffällig zu folgen. Eine weitere Möglichkeit, die Selbstständigkeit zu fördern, ist, das Kind im Haushalt mit helfen zu lassen. Es kann beispielsweise den Tisch decken oder bei der Vorbereitung der Speisen helfen. Es ist wichtig, dem Kind Freiraum zu gewähren sowie Eigeninitiative und eigene Erfahrungen zuzulassen. Wenn einem Kind Verantwortung übertragen wird und dadurch Erfolgserlebnisse geschaffen werden, fördert dies immer mehr die Selbstständigkeit.
Warum müssen Kinder selbstständig sein?
Die Förderung der Selbstständigkeit hat zum Ziel, dass das Kind immer weniger auf die Hilfestellungen der Eltern angewiesen ist und somit mehr Verantwortung übernehmen kann und irgendwann auf eigenen Füßen steht. Eltern sollten dem Kind Mut machen und sagen, dass sie an den Nachwuchs glauben. Dies fördert die Zuversicht und Selbstständigkeit. Falls doch etwas schief geht, sind Trost und Zuspruch wichtig. Zur Selbstständigkeit gehört auch, dass das Kind lernt, mit den eigenen Gefühlen umzugehen und mit anderen auszukommen und zu kooperieren. Dies nennt sich soziale Kompetenz, die für das spätere Leben sehr wichtig ist.
Wie selbstständig mit 2 Jahren?
Mit zwei Jahren können Kinder rennen, springen und hüpfen. Die Motorik entwickelt sich immer weiter. Sie brauchen über den Tag verteilt mindestens drei Stunden Bewegung. Die Feinmotorik verbessert sich ebenso. Sie können beispielsweise bereits Buchseiten einzeln umblättern und Kreise malen. Zweijährige sind außerdem in der Lage, Türen zu öffnen und Treppen ohne Hilfe zu erklimmen, sich allein die Hände zu waschen und abzutrocknen und mit dem Löffel zu essen. Das An- und Ausziehen gelingt ebenso viel besser. Auch die Empathie entwickelt sich. Zweijährige beginnen, mitzufühlen.
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