Schöne Bräuche zu St. Martin
11. November: Martinstag!
Viele Kinder freuen sich auf den Laternenumzug. Doch was steckt eigentlich hinter diesem alten Brauch?
Der heilige Martin von Tours wurde am 11. November 397 n. Chr. beerdigt. Jedes Kind kennt die Geschichte, laut derer er zu Lebzeiten als römischer Offizier aus Mitleid seinen Mantel mit einem Bedürftigen teilte. Dem Schutzheiligen der Bettler, Reisenden und Flüchtlingen gilt noch heute ein altes Brauchtum. Im süddeutschen Raum und in Österreich wird das Datum auch als "Martini" bezeichnet.
Warum essen wir eine Martinsgans?
Weil dieses Datum zufällig den Beginn der christlichen Fastenzeit einläutet, bot es schon immer – für längere Zeit – die letzte Möglichkeit, sich noch einmal den Bauch so richtig vollzuschlagen.
Zugleich wurde in alten Zeiten am sogenannten Zehnten des Monats, also auch am 10. November, die Steuer eingetrieben. Vor allem Gänse dienten als Zahlmittel. Lehnsherren und andere Angehörige der besitzenden Schicht gönnten sich also am 11. November gerne mal einen Gänsebraten. So könnte sich der Brauch von der Martinsgans in unsere Gegenwart gerettet haben.
Der Heilige und die Gänse
Auch um den Heiligen selbst spinnen sich Gänse-Legenden: So soll er einst unter Gänsen Zuflucht gesucht haben, die ihn mit ihrem Geschnatter verrieten. Eine andere Geschichte erzählt von einer Gänseschar, die die Predigt des Hl. Martin unterbrach und deshalb als jede Menge Gänsebraten endete.
Wie auch immer: Hierzulande gibt es am 11. November in den meisten Gasthäusern und auch in vielen Familien ein traditionelles Gänseessen mit Kohl und Klößen.
Warum gibt es für Kinder den Laternenumzug?
Vor allem Kindergartenkinder lieben den Sankt-Martins-Umzug: Sie ziehen mit selbstgebastelten Laternen nach Einbruch der Dunkelheit durch die Straßen und singen. Wo es möglich ist, werden sie dabei sogar von einem Heiligen Martin hoch zu Pferde begleitet. Mancherorts gibt es im Anschluss sogar ein großes Martinsfeuer.
Dieser Brauch ist mit dem herbstlichen Erntedank zu erklären. Wenn im Herbst die Arbeit auf den Feldern beendet war, dankten sie Gott und der Natur für die Ernte. Dabei brannten Feuer auf den Feldern. Kinder steckten wohl Stroh- und Papierfackeln oder ausgehöhlte Rüben an. Danach zogen sie umher und fragten nach Obst und Gebäck.
Regional unterschiedliche Leckereien würzen das Erlebnis auch heute noch zusätzlich: In Westfalen gibt es einen gebackenen Stutenkerl, im Rheinland einen Weckmann. In Süddeutschland werden Martinsgans-Gebäck oder Laugenbrezeln angeboten, anderswo eine süße Martinsbrezel. Das Gebäck war ursprünglich für die kleinen Kinder vorgesehen, die die Heilige Kommunion noch nicht empfangen durften.
Weitere Bräuche zum Martinstag
"Martinssingen" bezeichnet einerseits den regional verbreiteten Brauch, zu St. Martinsingend von Haus zu Haus ziehen und Süßigkeiten erbitten. Ähnlich ist die norddeutsche Tradition des "Martinisingen", die sich allerdings auf den Geburtstag Martin Luthers am 10. November bezieht. Er wurde an St. Martin getauft, wofür auch sein Vorname steht.
Ganz besonders freuen sich in einigen Gegenden im Süden Deutschlands die Kinder auf den "Pelzmärtel". So nennt man den Heiligen Martin dort zärtlich. Kein Wunder, bringt er doch den Kleinen – wie der Nikolaus rund vier Wochen darauf – Geschenke am Martinstag.
Häufig gestellte Fragen
Was hat die Laterne mit St. Martin zu tun?
Martin ist bis heute populär. Seine Gestalt verkörpert die christliche Nächstenliebe, wie sie Jesus Christus vorgeschrieben hat: Man sollte den Nächsten so behandeln, wie man es mit sich selbst macht oder gern hätte. Dies verdeutlicht Martin beispielsweise dadurch, dass er seinen Mantel an einem kalten Wintertag als Akt der Nächstenliebe mit einem Bettler teilt. Doch was hat es mit der Laterne auf sich, mit der man am Sankt-Martins-Tag spazieren geht? Es heißt, dass die Bauern zu dieser Zeit als Dank für die Ernte auf den Feldern ein Feuer entzündeten. Außerdem haben die Kinder bis in die Neuzeit aus Kürbissen und Rüben Laternen geschnitzt und Kerzen hineingestellt. Sie sind damit umhergezogen, um Süßes zu erbetteln. So ist der Laternenumzug ein schöner Brauch.
Welche Bräuche gibt es am Martinstag?
Martinstag ist am 11. November. Viele Kinder ziehen dann mit einbrechender Dunkelheit mit ihren Laternen durch die Straßen. Mittags gibt es Gänsebraten und ein Reiter mit Mantel stellt die faszinierende Geschichte des Sankt Martin dar, der seinen Mantel halbiert hat, um ihn einem Bettler an einem kalten Tag zu schenken. Beim Martinszug singen die Kinder Martinslieder. Ein weiterer Brauch ist das Martinsfeuer.
Warum macht man ein Martinsfeuer?
Ursprünglich ist man am Martinstag nicht mit Laternen durch die Straßen gezogen, sondern mit Fackeln. Damit wurden Martinsfeuer entzündet, die Licht in die dunkle und kalte Jahreszeit brachten und den Beginn des Winters eingeläutet haben. Es gibt Gegenden, in denen sich die Menschen noch immer nach dem Laternenumzug um ein Martinsfeuer versammeln. Es symbolisiert die gute Tat von Martin.
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