Goodbye, Stubenhocker: So werden Kids zu Natur- und Outdoor-Fans
Kommt Ihnen folgender Satz bekannt vor? „Es ist so schönes Wetter, warum willst du da nur in der Bude sitzen?“. Das liegt daran, dass er schon von vielen Elterngenerationen verwendet wurde – und vielleicht auch von einem selbst. Denn Natur tut Kindern sämtlicher Altersstufen nicht nur gesundheitlich gut, sondern sorgt auch dafür, dass ihre geistige Entwicklung erhebliche Vorteile daraus zieht. Auf den folgenden Zeilen beschäftigen wir uns mit diesem Thema. Dazu gehört auch die Frage, ob das eigene Kind tatsächlich ein Stubenhocker ist.
Gründe eruieren für das Verhalten des Kindes und Vorteile sehen
Nicht jede Drinnen-Phase bedeutet gleich, dass das Kind ein Stubenhocker ist, und draußen warten auch nicht nur Gefahren auf das Kind. Tatsächlich gibt es beim Spielen draußen so viele Vorteile, dass sie die Nachteile bei weitem aufwiegen.
Ist das Kind ein Stubenhocker?
Jedes Kind hat einen eigenständigen Charakter. Und so gibt es auch bei der Frage danach, ob es sich tatsächlich um einen Stubenhocker handelt, viele feine Abstufungen. Vorab deshalb schon mal eine Teil-Entwarnung: Nur weil das eigene Kind momentan eher dazu tendiert, sich in Haus oder Wohnung aufzuhalten, muss das noch nicht bedeuten, dass sich hier ein Stubenhocker in der Entwicklung befindet. Um sich Klarheit zu verschaffen, können Eltern sich zunächst an folgenden Punkten orientieren:
- Gibt es eine Vorher-Nachher-Situation? Sprich, war mein Kind früher gerne draußen und plötzlich nicht mehr? Das könnte auf ein Angst-Erlebnis hindeuten.
- Geht mein Kind auch aus eigenem Antrieb in den Garten / nach draußen oder braucht es dazu (regelmäßige) Aufforderung?
- Wenn es draußen ist, hat mein Kind sichtlichen Spaß?
- Beschäftigt sich mein Kind draußen selbstständig auch ohne mein Zutun oder muss ich es dazu animieren?
- Gibt es signifikante Verhaltensunterschiede zwischen „Draußen-Kind“ und „Drinnen-Kind?“ (etwa draußen merklich ängstlicher/unsicherer)
- Lassen sich bestimmte Situationen beobachten, in denen mein Kind eher dazu tendiert, drinnen zu bleiben?
Lässt sich beispielsweise die letzte Frage mit einem eindeutigen Ja beantworten, könnte es auch einfach so sein, dass das Kind von seinem Alltag (Schule, Kindergarten…) gestresst ist und sich nur ins Wohnungsinnere zurückziehen möchte, um Kräfte zu tanken. Zusätzlich zu diesen Fragen sollten Eltern aber auch das Lebensumfeld und ihr eigenes Verhalten einer gründlichen Prüfung unterziehen: Was wartet draußen auf das Kind? Ist es ein Garten gleich hinter dem Haus, in dem es sich geschützt fühlt oder muss für das Outdoor-Vergnügen erst einmal ein dunkler Hausflur oder eine Betonlandschaft überwunden werden?
Und vor allem: Was lebt man als Eltern vor? Wie häufig begibt man sich selbst freiwillig nach draußen? Fährt man selbst kürzeste Wege mit dem Auto, verbringt seine Feierabende in der Hauptsache vor TV oder Computer, könnte schon darin die Ursache zu finden sein. Denn Kinder reflektieren sehr viele Verhaltensweisen ihrer Eltern, auch wenn diese das gar nicht beabsichtigen.
Freizeitstress bei Kindern
Denkbar wäre unter diesen Voraussetzungen allerdings umgekehrt auch, dass die Kinder schon recht früh lernen, Outdoor-Aktivitäten als Teil des Alltags anzunehmen – zum Beispiel dann, wenn die Eltern diese als Ausgleich für ihren (beruflichen) Stress ausüben. Möglich sogar, dass die Kleinen selbst bereits einen solchen Ausgleich brauchen, denn häufig lassen sich Stresssymptome schon in jungen Jahren feststellen: Besonders auffällig wird das schon im Grundschulalter. Hier leidet rund ein Viertel aller Kids an Stress; signifikant häufig durch die gestrafften Lehrpläne. Leider aber immer öfter auch unter dem zu hohen Leistungs- und Erwartungsdruck der eigenen Eltern.
Oft reagieren die Kinder allerdings anders auf den Stress, als es die Erwachsenen tun. Jedes Kind wählt für sich selbst die Freizeitbeschäftigung, die es am entspannendsten findet. Und wer in der Schule einfach mit zu viel Arbeit überladen wird, der findet es, ganz wie überarbeitete Eltern, am besten, in seiner Freizeit einfach im Haus „abzuhängen“ und keinen großen Aktivitäten mehr nachzugehen. In den meisten Fällen handelt es sich dann nur um eine Phase.
Ist das Kind zu faul für Aktivitäten?
Anders sieht es jedoch aus, wenn sich kein wirklicher Grund finden lässt, warum das Kind nicht nach draußen möchte. Lässt sich die Verweigerungshaltung auch nicht auf Ängste zurückführen, bleibt oft als einzige Möglichkeit, dass das Kind schlicht und ergreifend zu faul ist, um sich draußen zu beschäftigen.
Ist dies wirklich der Fall, sollten Eltern frühzeitig und hartnäckig gegensteuern, um zu verhindern, dass sich hier ein falsches Verhaltensmuster „einschleift“. Denn was sich jetzt nur darin zeigt, dass das Kind sich lieber im Haus mit Videospielen, Lego oder Büchern beschäftigt, kann im unbehandelten Fall zu Übergewicht aus Bewegungsmangel und sämtlichen daraus resultierenden weiteren gesundheitlichen Folgen führen.
Draußen spielen macht gesund – Punkt!
Dazu müssen insbesondere großstädtische Eltern verstehen, dass „Draußen“ nicht einfach nur das Gegenteil von „Drinnen“ darstellt und beide Orte beliebig austauschbar wären. Insbesondere beim Thema Gesundheit zeigt sich der Unterschied besonders stark.
Die freie Natur wimmelt nur so von Faktoren, die unser Immunsystem anregen:
- Pollen
- Schmutz
- Viren
- Bakterien
Das sieht nur auf den ersten Blick wie etwas Negatives aus. Tatsächlich sind all diese Punkte eines: Das beste Training für das kindliche Immunsystem. In den meisten Wohnungen herrschen heutzutage regelrecht sterile Zustände. Vieles kommt dadurch, dass Reinigungsmittel oft antibakteriell wirken. Verstärkt wird dieser Zustand jedoch immer häufiger auch durch Eltern, die es einfach viel zu gut mit der Sauberkeit meinen.
Tatsächlich sieht es jedoch so aus, dass nicht nur das kindliche Immunsystem regelmäßig mit neuen Herausforderungen konfrontiert werden muss. Denn Viren und Bakterien verändern sich rasend schnell. Der Erreger, den unser Immunsystem vor drei Monaten kennenlernte und sich dagegen wappnete, kann sich nun schon weiterentwickelt haben und es überwältigen. Das lässt sich nur verhindern, indem Kinder draußen in der Natur mit all diesen Reizen in dosierter Form konfrontiert werden. Und es ist mittlerweile auch wissenschaftlich mehrfach erwiesen: Kinder, die oft in der Natur spielen, sind auffällig gesünder und leiden weniger unter Allergien.
Draußen wartet Selbstbewusstsein für Kinder
Doch die positiven Aspekte für die Gesundheit sind nur eine Seite der Medaille von Vorteilen. Die andere ist die, dass selbst ein innerstädtischer, eingezäunter Park weitaus weniger durchkonstruierte, vorhersehbare Sicherheit bietet als jede Wohnung. Auch das wirkt nur wie ein Nachteil, wo es eigentlich ein Vorteil ist. Denn (dosierte) Abwesenheit von Sicherheit bedeutet für ein Kind praktisch immer Abenteuer. Es muss über Steine balancieren, um einen Bach trockenen Fußes zu überqueren, muss über einen „riesigen“ Ast steigen, um sich einen Weg zu bahnen – selbst wenn die Eltern dabei sind.
Das alles mag trivial wirken, stärkt aber bei Kindern das Selbstbewusstsein enorm, weil draußen unzählige kleine Herausforderungen lauern, die es zu überwinden hat. Gerade bei diesem Punkt lässt sich der Wert für die künftige Entwicklung kaum bemessen. Denn je mehr ein Kind draußen lernt, für sich alleine Hindernisse zu bewältigen, desto weniger wird es im späteren Leben vor Schwierigkeiten zurückstecken. Es hat gelernt, dass die meisten Steine im Weg in Wirklichkeit wesentlich kleiner und leichter sind, als sie zunächst wirken und dass es selbst geschickt und stark genug ist, sie aus dem Weg zu räumen.
Draußen werden Anführer und Teamplayer geboren
Man kann mehrere Kinder im Haus zusammen spielen lassen. Dennoch werden sich hier kaum die Vorteile zeigen, die sich draußen manifestieren würden. Denn in Anbetracht der zuvor erwähnten Hindernisse finden auch Kindergruppen nur draußen die Herausforderungen, die sie darin schulen, sich ohne die dauernde Helikopter-Kontrolle von Eltern oder Erziehern zu Teamspielern zu entwickeln.
Ohne erwachsene Augen im Rücken als Gruppe den Garten erkunden, ist nicht nur ein Abenteuer für sich, sondern lehrt die Kids auch, dass sie Probleme oftmals nur gemeinsam bewältigen können statt jeder für sich. Und es schult sie auch darin, sich mit ihrer Meinung ebenso durchzusetzen, wie die anderer Kinder akzeptieren zu können.
Lösungswege für Kids für Alltag und Wochenende
Die Vorteile liegen auf der Hand und wiegen schwer. Doch damit aus dem kleinen Stubenhocker kein „Couch Potato wird“, müssen Eltern sowohl Anreize schaffen und Vorbild sein, wie auch mal durch Abwesenheit glänzen können.
Outdoor vorleben
Der Schlüssel dazu liegt in der bereits angesprochenen Vorbildfunktion der Eltern. Nein, das bedeutet nicht, dass man sich nun Wanderschuhe besorgen und nach Feierabend lange Märsche mit dem Kind absolvieren müsste. Aber es sollte damit beginnen, dass Eltern an ihrer eigenen Haltung arbeiten und dabei das Kind mit einbeziehen. Dafür gibt es zahlreiche Möglichkeiten:
- Kleine Einkäufe zu Fuß statt mit dem Auto erledigen.
- Den eigenen Medienkonsum auf einen festen täglichen Wert begrenzen und dem Kind Medienkompetenz vermitteln.
- Ein Gemüsebeet anlegen, notfalls auf dem Balkon, und sich darin täglich pflegend betätigen.
- Outdoor-Spielgeräte (Inline-Skates, Skateboard usw.) anschaffen und gemeinsam mit dem Kind nutzen.
- Pro Wochenende einen größeren Ausflug in die Natur unternehmen. Das können Kletterwälder sein aber auch Wildparks, Wandertouren, Kanufahrten oder Schatzsuchen im Stile des Geo-Caching. Insbesondere bei den Wanderungen sollte aber ein festes Ziel integriert werden; das Prinzip des „einfach in der Gegend Herumlaufens“ verstehen viele Kinder erst, wenn sie älter werden.
Allerdings: Weder sollten Eltern nach dem Belohnungsprinzip agieren („wenn Du jetzt draußen spielst, darfst Du nachher fernsehen“) noch nach der „Basta!-Methode“. Ersteres würde dazu führen, dass das Kind das Draußen-Sein als Pflicht ansieht, die es für die Belohnung über sich ergehen lassen muss. Letzteres hingegen nach einem Zwang, der selbst die schönsten Aspekte draußen überlagert.
Im Idealfall entsteht daraus ein leichtgängiger „Flow“, der dazu führt, dass Kind und Eltern jeden Tag mindestens eine Stunde mit echtem Spaß draußen sind. Keine Sorge, das geht in den allermeisten Fällen wesentlich leichter und ist für niemanden eine zusätzliche Belastung.
Anreize für Kinder schaffen
Hier können Eltern sich selbst fragen: Hätten Sie große Lust, ihren Samstagnachmittag in einem Garten zu verbringen, der sprichwörtlich „wie Kraut und Rüben“ aussieht oder der einfach nur aus einer langweiligen Rasenfläche besteht, die keinerlei optische Anreize bietet? Sicher nicht. Und genau so entsteht auch die Verweigerungshaltung vieler Kids: Draußen ist einfach nichts, was ihnen ein Abenteuer verspricht. Wohnungsbesitzer ohne eigenen Garten haben hier leider ein wenig das Nachsehen, weil alles, was angeschafft werden kann, mobil sein muss. Dafür können jedoch eigenheimbesitzende Eltern mit Garten umso tiefer in die Vollen gehen:
- Weg mit dem Regulierungswahn. In einem kindgerechten Garten darf es keine nicht zu betretenden Rasenflächen geben.
- Ein Spielhaus muss her. Hier gibt es eine große Variantenvielfalt zwischen mobilem Rasen-Häuschen aus Kunststoff und Block-Baumhaus – je nach vorhandenem Platz im Garten. Diese Bauten dienen als Hauptquartier, Höhle und Rückzugsort für kleine Abenteurer – auch bei Regenwetter.
- Die Natur muss ihren Freiraum bekommen. Je mehr Büsche, Bäume und Gestrüpp es gibt, desto mehr können Kids ihrer Phantasie freien Lauf lassen und alltägliche Abenteuer erleben.
- Sicherheit hat Priorität. Schon ein normaler Maschendrahtzaun um den Garten verhindert nicht nur, dass das Kind zu tief ins Abenteuer eindringt, sondern vermittelt im Umkehrschluss auch ihm Sicherheit.
- Wenn Spielzeuge angeschafft werden, sollten diese zumindest auch für draußen geeignet sein, wenn nicht sogar primär nur für dort vorgesehen. Doch auch hier gilt, das Kind sollte in die Kaufentscheidung einbezogen werden. Wenn die vierjährige Tochter einen Aufsitzbagger möchte, dann ist das ebenso okay, wie wenn der Sohn lieber einen Hula-Hoop-Reifen will.
- Gemeinsames Basteln und Handwerken: Für draußen gibt es unzählige Spiel- und Sportgeräte, die auch handwerklich weniger Begabte bauen können, etwa einen Sandkasten-LKW. Und natürlich sollte das Kind in alle Konstruktionsphasen mit einbezogen werden.
Ein weiterer, sehr guter Weg ist es, wenn Eltern dem Kind den Garten als eine Art „freie Zone“ schmackhaft machen. Im Haus gibt es naturgemäß vieles, was Kids aus naheliegenden Gründen nicht dürfen, was vollkommen in Ordnung ist. Interessant wird es jedoch für kleine Stubenhocker, wenn sie genau das im Garten machen dürfen. Dort sollten sich Eltern also mit Regulierungen etwas zurückhalten. Erlaubt ist alles, was dem Kind nicht schadet, die Nachbarn nicht unnötig belästigt und/oder die Gartengestaltung nachhaltig ruiniert (etwa Äste abbrechen). Dann begreift der Nachwuchs schnell, dass er draußen wesentlich mehr Freiheiten hat und wird das sehr zu würdigen wissen.
Als Eltern nicht überängstlich sein
„Lass den Knüppel bitte liegen“. „Hast du dich schon wieder dreckig gemacht?“. „Es regnet, du bleibst drinnen“. Mit solchen und ähnlichen Sätzen können übervorsichtige Eltern schnell alles ruinieren, was bisher vielleicht schon an Erfolgen erzielt wurde. Denn der Entdeckungsdrang und Spaß, der aus einem Stubenhocker ein Outdoor-Kind macht, ist eine sehr empfindliche Pflanze. Ein Kind, das zum Spielen nach draußen geschickt wird, danach aber Schelte bekommt, weil seine Klamotten mit Matsch- und Grasflecken verunziert sind, wird leicht wieder in alte Verhaltensmuster zurückfallen.
Ähnlich sieht es auch dann aus, wenn Outdoor nur bei Sonnenschein erlaubt wird. Deutschland ist ob seines Klimas und seiner geographischen Lage nun mal keine Nation, in der es an den meisten Tagen im Jahr eine Schönwetter-Garantie gäbe. Wer nur auf die Kombination aus Sonnenschein und warmen Temperaturen wartet, sorgt dafür, dass sein Kind viel zu wenig Outdoor-Zeit bekommt. Hier sollte die Maxime lauten „es gibt kein falsches Wetter, nur falsche Klamotten“ – und es gilt auch als Outdoor-Zeit, wenn das Kind sich einfach nur bei Regenwetter in seinem Spielhaus alleine beschäftigt.
Alleine ist auch ein weiteres Stichwort: Um zu lernen, mit Herausforderungen umzugehen, müssen Eltern auch zulassen, dass Kinder diese annehmen. Dauerndes „pass auf“ und Verbote aus Übervorsicht sorgen ebenfalls dafür, dass das Kind den Garten nicht als Abenteuerspielplatz ansieht, sondern nur als ein Hort des Neinsagens. Blaue Flecken und kleine Schrammen sind nichts, weswegen man Panik bekommen müsste.
Sport nach Wahl des Kindes
Sein Kind draußen frei spielen zu lassen ist zwar eine gute Option, wenngleich nicht die einzige gegen das Stubenhockertum. Eine weitere ist der klassische Verein, der sich nicht nur, aber insbesondere für Familien eignet, die mangels Garten und Wohnumfeld weniger alltägliche Outdoor-Möglichkeiten generieren können.
Ein Vorteil ist es, dass heutzutage praktisch jeder Verein über mehr oder minder große Nachwuchssorgen klagt. Vorteil deshalb, weil es Eltern und Kindern ermöglicht, in ihrer Region eine vollkommen freie Wahl zu treffen. Und frei sollte auch hier das Stichwort sein. Denn was zählt, sind hier vor allem die Neigungen des Kindes. Es einfach in einen Sportverein zu stecken, nur weil einem selbst die dort angebotenen Disziplinen gefallen, ist dabei der schlechteste Weg.
Viel besser ist es, mit Elternwissen und Einfühlungsvermögen herauszufinden, in welche Richtung die Neigungen des Sprösslings gehen. Dazu kann es auch helfen, zusammen mit ihm einfach über einen gewissen Zeitraum in mehrere Vereine und Disziplinen hineinzuschnuppern – es muss nicht immer Fußball sein und auch nicht Turnen, ja nicht einmal zwingend „Sport“. Manche Stubenhocker entdecken erst bei den Pfadfindern ihre große Leidenschaft für die Natur. Andere hingegen eher beim Angeln. Es zählt letzten Endes nur, dass das Kind eine regelmäßige Beschäftigung findet, die es nicht in Haus oder Halle absolviert.
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Fazit
Es ist heutzutage für Kinder leichter denn je, zum Stubenhocker zu werden. Daran tragen nicht nur die vielfältigen Anreize dort zwischen Flimmerkiste, Playstation und Tablet bei, sondern auch die Indoor-zentrierten Verhaltensweisen vieler Eltern. Doch man muss dagegen angehen. Nicht nur um der Gesundheit des Kindes willen, sondern auch mit Hinblick auf sämtliche Soft-Skills, die sich nur draußen wirklich entwickeln können. Seinem Kind nur das drinnen-Spielen zu erlauben ist vielleicht die sicherere Methode. Aber bei weitem nicht die beste.
Häufig gestellte Fragen
Was fördert die Natur bei Kindern?
Kinder sind allgemein fasziniert von der Natur, was sich Eltern zunutze machen können. Sie lieben die Pflanzen, Blätter, verschiedenen Untergründe und Tiere. Dies alles können sie in der Natur begegnen. Kinder lernen hier, ein Verständnis dafür zu entwickeln, den Lebensraum zu respektieren und mit Ressourcen sorgfältig umzugehen. Sie können in der Natur ihre emotionalen, kognitiven und kreativen Bedürfnisse befriedigen und erfahren Abenteuer und Freiheit. Die Eltern sind dabei immer Vorbilder: Wer sein Kind dafür kritisiert, dass es sich lieber mit dem PC oder den Büchern beschäftigt, sollte hinterfragen, wie viel man sich selber bewegt und wie oft man raus geht.
Was tun gegen Stubenhocker?
Laut Studien beeinträchtigt ein Mangel an Erlebnissen in der Natur die emotionale Bindungsfähigkeit, Fantasie, Kreativität und gesamte kindliche Entwicklung. Es gibt verschiedene Tipps, um Stubenhocker zum Rausgehen zu animieren. Es gilt, Anreize zu schaffen. Wer seinem Kind vor dem Waldspaziergang verspricht, Utensilien, wie Kastanien, zu sammeln und anschließend daraus etwas Schönes zu basteln, wird das Kind viel leichter dafür begeistern können, als wenn es weiß, dass es ziellos draußen herumlaufen wird. Über Baumstämme zu balancieren, den Spaziergang mit einer Schatzsuche zu kombinieren oder neue Objekte zu erkunden, es gibt viele Möglichkeiten, aus dem Aufenthalt in der Natur ein schönes Erlebnis zu machen.
Was wird bei Kindern im Wald gefördert?
Natur ist ein Grundbedürfnis der Kinder. Die Bewegung stärkt die Muskulatur und fördert die Motorik und Kreativität. Laufen, springen, klettern und balancieren, all das fördert die Entwicklung. Auch in Bezug auf Nachhaltigkeit hat der Aufenthalt im Wald, der zu jeder Jahreszeit intensive Naturerlebnisse vermittelt, Vorteile. Kinder können sich für einen ökologischen Lebensstil nur dann entscheiden, wenn sie ihn auch spüren, erleben und verstehen. Die Spiele und Aktivitäten fördern schnell eine Beziehung zur Natur. Sie lernen eine Menge über einheimische Pflanzen und Tiere und deren Lebensraum. Das Basteln mit gesammelten Dingen, wie Blättern und Kastanien, fördert die Motorik und den Sinn für Kreativität. Der Aufenthalt bietet zudem die Möglichkeit zur Entspannung und zum Stressabbau. Kinder orientieren sich bei fast allem an ihren Eltern, die daher als Vorbilder fungieren sollten.
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