So verhindern Sie Familienstreit unterm Weihnachtsbaum
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Es ist perfekt: Bereits am Morgen haben Sie den Baum geschmückt. Nach einem langen Winterspaziergang sitzen Sie und Ihre Kinder mit dem Rest der Familie am Tisch. Oma, Opa, vielleicht sogar ein paar Onkeln und Tanten – jeder wichtige Mensch in Ihrem Leben ist da. Doch spätestens unter dem Weihnachtsbaum kommt die wirkliche Bescherung: Eine kleine Bemerkung provoziert großen Zoff. Vorher verstand sich jeder blendend, jetzt schreien sich die Gäste an, die Tränen kullern. Genau das Gegenteil Ihres Wunsches: ein besinnliches Weihnachten im Kreis der Familie!
So ähnlich wie in diesem erfundenen Beispiel geht es vielen. Für jeden Zweiten endet Weihnachten im Streit, so lautet das Ergebnis einer Umfrage eines deutschen Kreditinstituts. Ihr zufolge entlädt sich Stress an Weihnachten vor allem im Kreis der Familie. Wir zeigen Ihnen die fünf größten Auslöser für Weihnachtszoff und was Sie dagegen tun können!
Unrealistische Erwartungen an das Weihnachtsfest in der Familie
Weihnachten ist das Fest der Liebe, die Zeit, in der die ganze Familie zusammenkommt. Der gesellschaftliche Druck, dass die Feiertage perfekt sein müssen, ist sehr hoch. Auch Sie wünschen sich wahrscheinlich besonders besinnliche Weihnachten. Und dass an diesen Tagen alles klappt!
Doch wenn Sie ehrlich sind: Perfekte weiße Weihnachten feiern nur Familien in Werbespots oder Hollywood-Filmen! Die Wirklichkeit sieht anders aus: Gemeinsame Momente in der Familie kommen zu selten. Ihre Kinder gehen in die Kita oder in die Schule. Sie und Ihr Partner sind berufstätig und sehen einander seltener als ihre Arbeitskollegen. Weihnachten ändert alles! Plötzlich verbringen Sie mit Ihrer Familie so viel Zeit wie nie. In dieser ungewohnten Situation können allzu hohe Erwartungen großen Streit auslösen.
Unsere Empfehlung: Verabschieden Sie sich vom Wunschbild des perfekten Weihnachstfests. Wenn Sie akzeptieren, dass an Heiligabend nicht alles reibungslos abläuft, reagieren Sie gelassener auf kleine Missgeschicke. Ihre entspannte Einstellung macht es dem Rest Ihrer Familie leichter, in Weihnachtsstimmung zu kommen. Eine Familienkonferenz vor Weihnachten hilft ebenfalls gegen Spannungen an Heiligabend. Jedes Familienmitglied soll sagen dürfen, was es sich von den Feiertagen erhofft. Wenn jeder die Wünsche und Erwartungen des anderen kennt, hilft ungemein. Ihr Weihnachten wird so garantiert entspannter.
Im Gespräch mit der "SZ" gibt der Psychologe Markos Maragkos einen weiteren Tipp: "Hilfreich ist eine Liste der zu bewältigenden Probleme zu machen." Dabei sollten Sie sich laut Maragkos nicht zu viel vornehmen. Das heißt: Statt auf die Liste lediglich zu schreiben "Ich will tolle Weihnachten feiern", sollten Sie sich lieber fragen: Wie will ich Weihnachten feiern?
Absprache in der Familie bei der Weihachtsplanung
Im Wohnzimmer herrscht Chaos: Der Baum ist nur zur Hälfte geschmückt. Ihre Geschenke sind noch nicht eingepackt. Weil Sie die wichtigste Zutat für den Weihnachtsbraten vergessen haben, schicken Sie Ihren Partner zudem in der letzten Sekunde in den Laden. Schließlich kommen in einer halben Stunde die ersten Gäste ...
Zugegeben: In so einer Situation fällt es jedem schwer, ruhig zu bleiben. Es hätte allerdings nicht so weit kommen müssen. Vielleicht haben Sie sich bei der Planung zu viel aufgeladen. Besprechen Sie deshalb bei der Vorbereitung für die Feiertage, wer in der Familie welche Aufgaben übernimmt. Vieles bleibt an den Eltern hängen, doch Sie können auch an Ihren Kinder ein Stück weit Verantwortung übertragen.
Der Psychologe Fritz Popach empfiehlt, Kinder bei bestimmten Aufgaben einzubeziehen: etwa beim Schmücken des Baums oder beim Einkaufen. Wenn etwas schief geht, sollten Sie immer an eines denken: Jeder macht Fehler! Gehen Sie kurz in sich, bevor Sie wegen Fehler und Versäumnisse streiten. Kann es sein, dass Sie an Weihnachten viel kritischer gegenüber sich selbst und anderen sind als sonst? Lautet die Antwort "ja", heißt es für Sie: Entspannen!
Weihnachtsbesuch bei Verwandten als lästige Pflicht
Weihnachten – und wer nimmt Oma? Auch wenn diese Frage nicht in Ihrem Familienkreis aufkommt: Der traditionelle Besuch bei der Tante, dem Onkel oder Oma und Opa birgt viel Konfliktpotenzial. Egal, ob bei dieser Gelegenheit zwei altbekannte Streithähne aneinandergeraten oder die Kinder quengeln, weil sie nicht zwei Stunden zu den Großeltern fahren wollen. Laut einer Studie des Statistik-Portals Statista streitet jeder Dritte darüber, wo die Feiertage verbracht werden sollen.
Unser Tipp: Brechen Sie mit überholten Traditionen und verzichten Sie auf stressige Besuche bei Verwandten. Verabreden Sie sich lieber zu einem späteren Termin – vielleicht im neuen Jahr, wenn Sie alle entspannt durch die Feiertage gekommen sind. Wenn sich der Besuch an Heiligabend doch nicht vermeiden lässt, halten Sie ihn so kurz wie möglich. Je länger Sie aufeinandersitzen, desto größer die Gefahr für einen Streit unterm Weihnachtsbaum!
Umgang mit Familienstreit an Weihnachten
Sie haben alle Tipps befolgt und es kracht trotzdem? – Lassen Sie die Sache auf sich beruhen. Legen Sie aber einen Termin für die Aussprache fest. Ganz wichtig: Bleiben Sie beim Streiten ruhig und sachlich. Unterdrücken Sie Ihre Wut nicht. Plötzliche Gefühlsausbrüche sollten Sie aus Rücksicht auf Ihre Kinder ebenfalls vermeiden. Diese Empfehlung gilt nicht nur für Weihnachten, sondern für das gesamte Jahr. Oft bleiben Probleme über Monate hinaus unausgesprochen, bis es an den Feiertagen kracht.
Weihnachten kann weh tun – und zwar Ihrem Geldbeutel!
In Deutschland geben wir im Durchschnitt 291 Euro für Weihnachtsgeschenke aus. Das ist zwar weniger, als Briten und Schweizer für Geschenke springen lassen – so viel Geld kann trotzdem weh tun. Vor allem, wenn die Familienkasse fast leer. Damit es an Weihnachten keinen Streit ums Geld gibt, empfehlen wir Ihnen vorher ein festes Budget festzulegen. Wie viel wollen Sie ausgeben? Und noch viel wichtiger: Wie viel können Sie sich leisten? Um Geld zu sparen, sollten Sie früh auf Geschenksuche gehen und Rabatte nutzen. Auch beim Weihnachtsessen lässt sich Geld sparen. Die wichtigsten Spar-Tipps haben wir Ihnen hier zusammengestellt.
Häufig gestellte Fragen
Wie gehe ich mit Streitthemen in der Familie um?
Mit Konflikten können viele nicht umgehen. Nicht immer lassen sie sich vermeiden. Letzten Endes ist es wichtig, auf Streitereien angemessen und souverän zu reagieren. Gerade an Weihnachten sollte man versuchen, sich nicht zu sehr von den Emotionen leiten zu lassen. Wutausbrüche sind zu dieser Zeit umso schädlicher, denn die Stimmung kann dadurch enorm sinken. Freundliches und sachliches Verhalten erfordern in einem Konflikt Selbstbeherrschung. Unnötige Diskussionen werden am besten vermieden. Das gilt nicht nur in Bezug auf den Nachwuchs, sondern auch auf Familienangehörige, die zu Besuch sind. Weihnachten ist keine passende Zeit um Meinungsverschiedenheiten zu klären. Auch Themen, die Konfliktpotential bieten, wie Politik, meidet man am besten.
Weihnachten zusammen oder getrennt feiern?
Weihnachten ist für die meisten ein ganz besonderes Fest. So wird es gern im engen Kreis gefeiert. Heiligabend verbringen zum Beispiel viele mit ihren Eltern, während am ersten oder zweiten Weihnachtsfeiertag alle möglichen Familienmitglieder oder auch Freunde eingeladen werden können. Doch die Frage ist berechtigt: Sollte man Weihnachten zusammen oder getrennt feiern? Dies kann man nicht pauschal sagen. Das hängt vom Zusammengehörigkeitsgefühl und der Nähe innerhalb der Familie ab. Daneben spielen die Ernährungsgewohnheiten eine Rolle. Vegan lebende Menschen möchten beispielsweise nicht die Gans auf dem Tisch sehen.
Warum streiten sich an Weihnachten so viele Menschen?
Besonders an den Feiertagen, wie Weihnachten, lastet großer Druck auf allen Beteiligten, dass alles harmonisch verläuft. Gilt es doch als Fest der Liebe. Die Erwartungen sind hoch. Man möchte eine schöne Zeit ohne Ärger und Stress verbringen. Doch letzten Endes kommt oftmals doch alles anders, als erhofft. Die Erwartungen sollten heruntergeschraubt werden. Zudem kosten viele Vorbereitungen viel Zeit und sorgen im Vorfeld für Stress. Fällt er ab, bleibt das Genießen dennoch oft auf der Strecke. Vielleicht harmonieren auch die Familien beider Partner nicht. Wichtig sind konstruktives Streiten und Zuhören, um Respekt zu schaffen und aus dem Konflikt den Druck herauszunehmen. Eltern müssen zudem damit rechnen, dass bei Kindern immer einmal die Stimmung schwankt. Sie sollten gelassen bleiben. Dies gilt nicht nur zu Weihnachten, sondern auch im Alltag.
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