Dyskalkulie - Der beste Umgang mit der Rechenschwäche
Viele Eltern und auch Lehrer sind mit der Diagnose Dyskalkulie zuerst einmal überfordert. Die drängendsten Fragen lauten: Wie reagiere ich richtig? Welcher Schritt sollte der nächste sein? Und was genau ist überhaupt Dyskalkulie?
Wie definiert man Dyskalkulie?
Dyskalkulie ist eine Rechenstörung. Sie macht sich vor allem bei den Grundrechenarten bemerkbar. Kinder mit Dyskalkulie haben bereits in der Grundschule Probleme mit Subtraktion, Addition, Multiplikation und Division. Folglich fehlt ihnen die Grundlage für weitere mathematische Kenntnisse. Experten gehen davon aus, dass betroffene Kinder die Mathematik von Beginn an falsch verstanden haben.
Wie erkenne ich Dyskalkulie?
Als Eltern können Sie die Diagnose Dyskalkulie nicht alleine stellen. Um sicher zu sein, dass Ihr Kind tatsächlich unter der Rechenstörung leidet, sollten Sie bei den ersten Anzeichen zu einem Fachmann gehen, etwa zum Kinderarzt oder einem Kinderpsychologen. Erste Auffälligkeiten, die auf eine Erkrankung hindeuten, sind Schwierigkeiten beim Einschätzen, Vergleichen oder Sortieren von Mengen. Auch Probleme beim Umgang mit Maßeinheiten können auf Dyskalkulie hindeuten. Weitere Anzeichen finden Sie auf unserer Checkliste in unserem Fangate auf Facebook.
Wie entsteht Dyskalkulie?
Klar ist natürlich: Schuld an einer Dyskalkulie ist niemand. Weder Sie noch Ihr Kind oder die Lehrer können etwas dafür. Vielmehr sind die Ursachen sehr unterschiedlich und können im Zusammenspiel zu einer Dyskalkulie führen. Zu den Risikofaktoren gehören etwa Einschränkungen bei bestimmten Gehirnaktivitäten (neuropsychologische Ursachen), Störungen bei der Lernentwicklung oder genetische Faktoren.
Wie verhalte ich mich am besten bei Dyskalkulie?
- An erster Stelle steht die volle Unterstützung Ihres Kindes. Liebe und Verständnis sind wichtig, damit sich die Persönlichkeit normal entwickeln kann.
- Wichtig ist auch, dass Sie Ihrem Kind die Dyskalkulie genau erklären. So nehmen sie ihm die Angst zu versagen und zeigen ihm, dass es seine Situation selbst verbessern kann.
- Machen Sie Ihrem Kind klar, dass kurzfristige Erfolge eher unwahrscheinlich sind und seine Bemühungen nur auf lange Sicht nützlich sind.
- Gerade weil Ihr Kind Gefahr läuft, sich oft als Versager zu fühlen, ist Loben ganz wichtig. Mit der Anerkennung von Mühe und Fleiß wecken Sie die Lernmotivation Ihres Kind, selbst wenn die Fortschritte zuerst nur klein scheinen.
- Fokussieren Sie sich auf die Stärken Ihres Kindes. Das stärkt das Selbstbewusstsein und hilft, mit der Mathe-Schwäche besser umzugehen.
- Kooperieren Sie von Beginn an mit den Lehrern. Fordern Sie nicht nur Verständnis für Ihr Kind ein, sondern auch Maßnahmen, die Ihrem Kind den Schulalltag leichter machen: So sollte es am besten in der ersten Reihe und frontal zur Tafel sitzen, um nicht abgelenkt zu werden. Außerdem sollte das Vorrechnen an der Tafel nur freiwillig sein. Sonst fühlt sich Ihr Kind wohlmöglich vorgeführt. Auch über die Hausaufgaben sollten Sie mit dem Lehrer sprechen. So sollte Ihr Kind nur eine bestimmte Zeit an den Hausaufgaben arbeiten, auch wenn es womöglich nicht fertig wird.
Behandeln Sie Ihr Kind mit Geduld und Verständnis. Denken Sie immer daran, dass Ihr Kind viel mehr unter seiner Schwäche leidet, als Sie es tun.
Häufig gestellte Fragen
Wird Dyskalkulie in der Schule berücksichtigt?
Dyskalkulie ist als Krankheit anerkannt. Bei dieser Störung sind die Rechenfertigkeiten beeinträchtigt, was nicht für eine allgemein verminderte Intelligenz spricht. Unter bestimmten Voraussetzungen haben betroffene Kinder, nachdem die Dyskalkulie förmlich erkannt wurde, in der Schule Anspruch auf einen Nachteilsausgleich und Notenschutz. Dies erleichtert eine faire Leistungsbeurteilung. Der Nachwuchs wird dadurch so unterstützt und bewertet, dass er trotz Beeinträchtigung in den verschiedenen Schulfächern gute Leistungen erbringen kann.
Kann man mit Dyskalkulie aufs Gymnasium?
Bei der Dyskalkulie handelt es sich um eine Teilleistungsschwäche, sodass das betroffene Kind deswegen nicht unintelligent ist. Rein theoretisch ist es möglich, damit auf ein Gymnasium zu wechseln. Bei nachgewiesener Legasthenie bekommt der Nachwuchs zudem einen Nachteilsausgleich, erhält dadurch beispielsweise mehr Zeit bei den Klassenarbeiten. Doch in einigen Fächern benötigt man ein erhebliches mathematisches Verständnis. So muss individuell nach Kind und Ausprägung der Dyskalkulie entschieden werden, welche weiterführende Schule richtig ist.
Wie lernen bei Dyskalkulie?
Die Dyskalkulie bedarf der richtigen Förderung. Unbehandelt kann sie lebenslang bestehen bleiben und den Alltag erheblich beeinträchtigen. Eltern sollten sich Hilfe holen. Bei der Dyskalkulie-Therapie erfolgt ein gezieltes Training, das mit psychotherapeutischer Therapie kombiniert wird. Es gibt in fast jeder größeren Stadt lerntherapeutische Zentren.
Wie kann ich meinem Kind bei Dyskalkulie helfen?
Bei einer diagnostizierten Dyskalkulie empfehlen sich Fördermaßnahmen in der Schule und eine zusätzliche Therapie. Es gibt viele Anbieter, die Rechenstörungen therapieren. Hier geht es darum, dass das Kind ein Verständnis für Mengen und Zahlen entwickelt. Die Dyskalkulie ist nicht gänzlich zu heilen, lässt sich aber durch gezielte Förderung wesentlich verbessern.
Wie werden Kinder mit Dyskalkulie benotet?
Niemand darf wegen einer Behinderung benachteiligt werden. So können in der Schule, nachdem die Diagnose Dyskalkulie förmlich gestellt wurde, ein Nachteilsausgleich und Notenschutz den Druck verringern. Die Regelungen unterscheiden sich allerdings je nach Bundesland und müssen in der Schule erfragt werden.
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