Die 20+ närrischsten Gedichte zu Fasching, Fastnacht, Karneval
Im Tierkostüm
Palmström liebt es, Tiere nachzuahmen,
und erzieht zwei junge Schneider
lediglich auf Tierkostüme.
So z.B. hockt er gern als Rabe
auf dem oberen Aste einer Eiche
und beobachtet den Himmel.
Häufig auch als Bernhardiner
legt er zottigen Kopf auf tapfere Pfoten,
bellt im Schlaf und träumt gerettete Wanderer.
Oder spinnt ein Netz in seinem Garten
aus Spagat und sitzt als eine Spinne
tagelang in dessen Mitte.
Oder schwimmt, ein glotzgeäugter Karpfen,
rund um die Fontäne seines Teiches
und erlaubt den Kindern ihn zu füttern.
Oder hängt sich im Kostüm des Storches
unter eines Luftschiffs Gondel
und verreist so nach Egypten.
Christian Morgenstern (1871-1914)
Fastnacht
Lust'ge, lust'ge Fastnachtszeit!
Heute jubeln alle Leut',
Heute sind wir alle toll,
Alle bunter Scherze voll.
Zieht die Schellenkappen um,
Hänget bunte Kleider drum!
Keiner kennt uns mehr heraus:
Welt ist wie ein Narrenhaus.
Räuber kommen wild heran,
Ritter reihen stolz sich dran,
Die Zigeuner fehlen nicht,
Schäfersmann ist jener Wicht.
Aus Tirol kommt der Gesell,
Jener aus dem Land des Tell.
Wenn ich doch ein Türke wär'!
Seht, dort trollt sogar ein Bär!
Auf der Geige auf dem Bass,
Auf der Flöte spielt der Spaß.
Kunterbunten Maskenscherz
Treiben froh wir allerwärts.
Lust'ge, lust'ge Fastnachtszeit!
Heute jubeln alle Leut',
Heute sind wir alle toll,
Alle bunter Scherze voll.
Wolfgang Müller von Königswinter (1816-1873)
Kettenlied für den Fasching
Lasst uns den Fasching loben,
Und ihn lobpreisen heut';
Wir haben viele Proben
Von seiner Freundlichkeit:
Er schloss heut' allem Leide
Hienieden unser Herz,
Und öffnet es der Freude
Allein nur und dem Schmerz.
Die Weisheit hüllt nicht immer
In Falten ihr Gesicht,
Der Freude Rosenschimmer
Entstellt ihr Antlitz nicht:
Drum trat an ihre Stelle
Heut' Scherz und froher Mut;
Denn auch die Narrenschelle
Ist oft zum Lachen gut.
Es leb' in unserm Kreise
Die Weisheit, welche lacht,
Und die des Lebens Reise
Uns angenehmer macht!
Es leben alle Brüder,
Die Hand an Hand in Reih'n
Auch dieses Jahr sich wieder
Wie wir, des Faschings freu'n!
Johann Aloys Blumauer (1755-1798)
Schelm von Bergen
Im Schloss zu Düsseldorf am Rhein
wird Mummenschanz gehalten;
da flimmern die Kerzen, da rauscht die Musik,
da tanzen die bunten Gestalten.
Da tanzt die schöne Herzogin,
sie lacht laut auf beständig;
ihr Tänzer ist ein schlanker Fant,
gar höfisch und behendig.
Er trägt eine Maske von schwarzem Samt,
daraus gar freudig blicket
ein Auge wie ein blanker Dolch
halb aus der Scheide gezücket.
Es jubelt die Fastnachtsgeckenschar,
wenn jene vorüberwalzen.
Der Drickes und die Marizzebill
grüßen mit Schnarren und Schnalzen.
Und die Trompeten schmettern drein,
der närrische Brummbass brummet,
bis endlich der Tanz ein Ende nimmt
und die Musik verstummet.
"Durchlauchtigste Frau, gebt Urlaub mir,
ich muss nach Hause gehen"
Die Herzogin lacht: "Ich lass dich nicht fort,
bevor ich dein Antlitz gesehen."
"Durchlauchtigste Frau, gebt Urlaub mir,
mein Anblick bringt Schrecken und Grauen"
Die Herzogin lacht: "Ich fürchte mich nicht,
ich will dein Antlitz schauen."
"Durchlauchtigste Frau, gebt Urlaub mir,
der Nacht und dem Tod gehör' ich"
Die Herzogin lacht: "Ich lasse dich nicht,
dein Antlitz zu schauen begehr' ich."
Wohl sträubt sich der Mann mit finsterm
das Weib nicht zähmen kunnt' er,
sie riss ihm mit Gewalt
die Maske vom Antlitz herunter.
"Das ist der Scharfrichter von Bergen!" so schreit
entsetzt die Menge im Saale
und weichet scheusam - die Herzogin
stürzt fort zu ihrem Gemahle.
Der Herzog ist klug, er tilgte die Schmach
der Gattin auf der Stelle.
Er zog sein blankes Schwert und sprach;
"Knie vor mir nieder, Geselle!
Mit diesem Schwertschlag mach' ich dich
jetzt ehrlich und ritterzünftig,
und weil du ein Schelm, so nenne dich
Herr Schelm von Bergen künftig."
So ward der Henker ein Edelmann
und Ahnherr der Schelme von Bergen.
Ein stolzes Geschlecht! es blühte am Rhein
Jetzt schläft es in steinernen Särgen.
Heinrich Heine (1797 – 1856)
Kostümball-Gedanken
Es wechseln die Moden,
Aber der Hosenboden
sitzt sinngemäß
Immer unterm Gesäß.
Bunt stimmt viel froher
Als beispielsweise Grau.
Aber viel sowieso er
reizt der Busen der Frau.
Das nächste Mal gedenke ich
Als ganz Nackter mitzumachen.
Und auch dies Kostüm verschenke ich.
Nur damit die Leute lachen.
Joachim Ringelnatz (1883 – 1934)
Ob's warm, ob's kalt, in jedem Fall viel Narren gibt's im Karneval!
Sprichwort
Karneval: Der Frohsinn als eingetragener Verein.
Kalenderspruch
Geht die Magd zum Maskenball, ist wahrscheinlich Karneval.
Unbekannt
L'amore di carnevale muore di quaresima. – Karnevalsliebe stirbt zur Fastenzeit.
Aus Italien
Ohne Fastnachtstanz und Mummenspiel ist im Februar auch nicht viel.
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Solange der Fasching währt, verehren wir die Lüge, der Rolle treu mit lächerlichem Ernst.
Johann Christoph Friedrich von Schiller (1759-1805)
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