Meine Kanarienvögel
Inseln der Glückseligen
Die Kanarischen Inseln wurden früher Inseln der Glückseligen genannt. Vielleicht weil es dort so schön warm ist und weil es diese fröhlich zwitschernden Wesen gibt, die richtig glücklich machen: Kanarienvögel.
In freier Wildbahn sind die Vögel braun-gelb und viel weniger auffallend. Von ihnen stammen alle Kanarienvögel ab, die es bei uns zu kaufen gibt. Inzwischen gibt es hunderte von Farbvarianten wie etwa rote, gelbe, braune und gescheckte Kanaris. Es gibt sogar Kanarien mit gelockter Gefiederpracht oder besonderer Gestalt ("Positurkanarien"). Von diesen "exotischen" Züchtungen raten wir dir jedoch ab. Nicht selten handeltes sich um krankheitsanfällige "Überzüchtungen".
Vom Naturtalent zum Startenor
Sobald die Kanarienmännchen mit acht bis neun Monaten geschlechtsreif sind, beginnen sie ihre Lieder vorzutragen. In der Natur singen sie hauptsächlich, um eine Braut zu finden und ihr Revier gegen Artgenossen abzugrenzen. Jeder Vogelmann kann mehrere verschiedene Strophen singen. Das muss er nicht mühsam lernen. Das Singen ist ihm angeboren und dieses Talent machten sich die Menschen bei der Zucht von Gesangskanarien zunutze. Im 18. Jahrhundert entdeckten Tiroler Bergarbeiter, dass man mit der Zucht von besonders intensiv gefärbten gelben Kanaris, die wunderschön sangen, nebenbei gutes Geld verdienen konnte. Die Bergleutekamen auf die Idee, Nachtigallen als Vorsänger für die jungen Kanarienmännchen zu halten. Und tatsächlich lernten die Kanaris, das betörende Lied der Nachtigall nachzusingen.
Harzer Roller
Als im 19. Jahrhundert der Harz zu einem Bergbauzentrum wurde, fanden auch viele Tiroler Bergleute dort Arbeit. Sie brachten ihre Kanarienvögel mit und verfeinerten deren Gesang, indem sie die besten Kanariensänger als Vorsänger für junge Kanarienmännchen einsetzten. Tiefe wohlklingende Roll-Passagen mit "u" oder "o" im Lied der Vögel waren besonders beliebt. Daraus entstand der Begriff "Roller". Und so wurde der "Harzer Roller" weltberühmt.
Kanarienvögel stellen sich vor
Das sind wir
Unsere wilden Brüder und Schwestern, die Kanariengirlitze, leben auf den Kanarischen und Kapverdischen Inseln, auf den Azoren und der Insel Madeira. In der Natur bilden wir Schwärme von 50 und mehr Artgenossen. Wir sind begeisterte Flieger. Die Mänchen unter uns können wunderbar singen. Seit 50 Jahren leisten wir euch Menschen Gesellschaft.
Das mögen wir
Keiner von uns möchte allein leben. Wir brauchen mindestens einen Artgenosen. Am besten vertragen sich ein oder mehrere Pärchen. Aber auch Weibchen (Hennen) kommen – bis auf kleine Zickereien – gut miteinander aus. Männchen (Hähne) streiten öfter, vor allem in der Balzzeit, denn jeder beansprucht ein eigenes Revier.
So wohnen wir
Wir sind zu zweit und leben in einer großen Zimmervoliere. Das gefällt uns super gut, denn hier können wir ein paar Flügelschläge machen, wenn wir keinen Freiflug im Zimmer haben. Außerdem gibt es: 2 Futternäpfe, Wasserspender, Schnabelwetzstein, Badehäuschen und Vogelsand mit Grit für den Käfigboden.
Das brauchen wir
Gönnen Sie uns täglich Flugrunden im Zimmer, denn nur so bleiben wir fit. Damit es uns im Käfig nicht langweilig wird, freuen wir uns über ein schwingendes Seil, das etwa so dick wie ein kleiner Finger ist. Für Knaberspaß und Schnabelpflege sorgen frische Zweige, gern auch mit Blättern von Obstbäumen, Weide oder Birke.
Das essen wir
Wir brauchen etwa 2 bis 3 Teelöffel Körnerfuttermischung. Dazu ein kleines Stück Obst (Apfel, Birne, Feige, Weintrauben, Aprikose, Kirsche, Melone) oder Gemüse (Gurke, Paprika, Zuchini, Feld- und Endiviensalat, Möhre) und ein Sträußchen Grünfutter wie Löwenzahn, Petersilie, Kerbel, Kresse oder Basilikum.
So alt werden wir
Bei guter Pflege werden wir im Durchschnitt zwischen 10 bis 12, in Ausnahmefällen auch 15 Jahre alt. Wichtige Vorausetzung für ein langes Leben sind neben guter Ernährung und ausreichend Beschäftigung die täglichen Flugrunden im Zimmer, vor allem dann, wenn wir in einem Käfig und nicht in einer Voliere leben.
Das kosten wir
Einen Farbkanari bekommt man schon ab 10 €, ein toller Sänger kann 10 € und mehr kosten. Für einen großen Käfig muss man mit 20 € rechnen. Futter und Vogelsand für ein Vogelpaar schlagen mit etwa 20 € pro Monat zu Buche. Auch Tierarztkosten darf man nicht vergesen!
Dazu passen wir
Wenn Ihr Kind uns gerne zuhört und beobachtet, ist es genau richtig für uns. Wir mögen keine hektischen, lauten Menschen und wir sind keine Streicheltiere. Zu anderen Heimtieren wie etwa Hund und Katze passen wir nicht. Für die beiden sind wir Beutetiere. Sind sie in unserer Nähe, stehen wir unter Dauerstress.
Tipp: Die üblichen glatten Sitzstangen im Käfig können auf Dauer zu Fußkrankheiten führen. Besser sind unterschiedlich dicke Naturäste und ein oder zwei schräg verlaufende Stangen. Die raue Oberfläche der Zweigesorgt dafür, dass sich die Krallen genügend abnutzen. Die unterschiedliche Dicke ermöglicht eine wohltuende Fußgymnastik. Weitere Info unter: www.kanarienwelt.de
Schon gewusst, dass Kanarienweibchen selten und sehr leise singen?
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