Das Deutsche Reitpony

Zur Rasse der Deutschen Reitponys:

Die ersten Zuchtversuche für diese Rasse begannen in Deutschland vor rund fünfzig Jahren, Anfang der 1960er. Zwei Jahrzehnte nach Ende des II. Weltkrieges verdienten die Menschen hierzulande wieder gut und sie hatten mehr Freizeit als früher. Durch Fernsehserien, Filme und Bücher, in denen Pferde eine Hauptrolle spielten, fanden viele Kinder und Jugendliche Interesse an Pferden, die sonst nichts mit ihnen zu tun hatten. Nun nahmen auch junge Reiter mit Ponys an Turnieren teil, die sich aber oft für die Anforderungen nicht so gut eigneten.

Deshalb überlegten einige Ponyzüchter, wie man ein kleines, aber rittiges Pferd züchten könnte, das sich für reiterliche Wettbewerbe mit jungen Leuten besser eignen würde. Schließlich mixte man westfälische Wildbahnpferde, wie den Dülmener mit britischen Ponys wie Welsh und New Forest und kreuzte in die Nachkommen Araber und Vollblüter ein. Seit Mitte der 1970er Jahre gibt es die Rasse offiziell.

Deutsche Reitponys haben mit ursprünglichen robusten Ponys wenig gemeinsam. Sie sind eher Warm-, Halb- oder Vollblüter in Ponygröße. Auch ausländische Kleinpferde und Kreuzungen werden als Deutsche Reitponys eingetragen, wenn sie dem Zuchtziel entsprechen.

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Das Wesen der Deutschen Reitponys:

Gelehrig, meist dressur- und springtalentiert. Besonders die hoch im Blut stehenden, also vollblutnahen Ponys sind manchmal ziemlich temperamentvoll und eigenwillig und eignen sich nur für erfahrene jugendliche Pferdesportler.

Das Äußere der Deutschen Reitponys:

Stockmaß 138 bis 148,5 Zentimeter (= Obergrenze für Turnierponys, größere Tiere zählen zu den "Pferden").

Schnittige Linien, feiner Kopf, trockenes Fundament. Alle Farben, auch Schecken und andere Muster.

Das Besondere an Deutschen Reitponys:

Das Deutsche Reitpony und alle anderen Pony- und Kleinpferd-Rassen sind keine Verwandten der Pferde und keine pferdeähnlichen Tiere, sondern richtige Pferde! Gemeinsam mit allen Großpferden bilden sie die einzige Tierart "Pferd".

Ein wichtiges Kriterium dafür: Alle Pferdeschläge kann man miteinander kreuzen, und alle Kreuzungen sind wiederum untereinander fortpflanzungsfähig.

Sattelzwang

Wenn ein Pferd panische Angst vor dem Auflegen des Sattels hat, spricht man von Sattelzwang. Pferde mit dieser Schädigung versuchen sich dem Gesatteltwerden zu entziehen, indem sie zur Seite drängen, bocken, steigen oder sich sogar zu Boden werfen.

Manchmal tritt der Zwang erst beim Nachgurten auf (Gurtzwang), also wenn der Sattelgurt einige Zeit nach Reitbeginn nochmals fester geschnallt wird, damit der Sattel nicht rutscht. Vergleichbar mit dem Sattelzwang ist der Geschirrzwang (Geschirr = Ausrüstung für Fahrpferde).

Die Angst des Pferdes hängt häufig mit schlechten Erfahrungen zusammen, etwa wenn ihm jemand den Sattel rücksichtslos ins Kreuz geworfen oder/und den Gurt bzw. die Geschirrteile ruckartig stramm gezogen hat.