Professor Stachel auf Spurensuche

„Stellt euch vor, bei Bauarbeiten in unserer Straße wurden Siedlungsreste aus der Steinzeit entdeckt“, ruft Professor Stachel aufgeregt. „Kommt mit, das sehen wir uns an!“ Die Fundstelle ist mit Bändern abgesperrt. Dahinter knien einige Männer und Frauen auf dem Boden. Vorsichtig säubern sie mit Pinseln alte Tonscherben und Knochen. Dann vermessen sie ihre Funde mit einem Maßband. Andere machen Fotos. „Was sind das für Leute?“, fragt Ben Bär. „Archäologen“, antwortet der Igel. Das sind Wissenschaftler, die das Leben in alten Zeiten erforschen. Sie wollen wissen, wie die Menschen früher gewohnt haben. Knochen verraten, was sie gegessen haben. Werkzeuge zeigen, wie und was sie gearbeitet haben.

„Woher wissen sie, wo sie graben sollen?“, hakt Mimi Maus nach. Auch das weiß der Igel. „Immer wieder werden bei Bauarbeiten zufällig alte Dinge gefunden. Und manchmal fliegen Archäologen mit Flugzeugen über das Land und machen Fotos. Auf den Bildern sehen sie sich die Farbe des Bodens genau an. Ist er verfärbt, kann das ein Hinweis auf die Mauern alter Festungen, Siedlungen oder Friedhöfe unter der Erde sein.“

Manche Forscher leben und arbeiten eine Zeit lang wie die Menschen früher, um sie besser verstehen zu können. Am Bodensee wird zum Beispiel gerade ein Kloster gebaut, allein mit dem Werkzeug und Wissen, das man im Mittelalter hatte. Auf dem Heimweg bleibt Ben Bär plötzlich stehen und bückt sich: „Schaut mal, eine alte Tonscherbe!“ Doch Stachel schüttelt den Kopf. „Leider nein, Ben. Das ist nur eine Scherbe von der Tasse, die mir vorhin runtergefallen ist.“

22 ulkige Fakten für Kinder in unserem Downloadpaket Newsletter-Empfänger haben Zugriff auf unsere vielen kostenlosen Download-Pakete.

Gut zu wissen

Ausgegraben: Die Stadt Pompeji war vor 2.000 Jahren bei einem Vulkanausbruch verschüttet worden.

Spannendes Gebuddel

Archäologen graben dort, wo früher Menschen gelebt haben. Ihre Funde verraten uns viel mehr über vergangene Zeiten, als wir nur aus Büchern erfahren hätten.

Die Menschen haben sich schon immer für alte Dinge interessiert. Heute ist das eine Wissenschaft. Archäologen haben ihr Fachgebiet studiert. Sie gehen bei Ausgrabungen ganz vorsichtig vor, um nichts zu beschädigen.

Sie vermessen und fotografieren die Fundstelle und schreiben auf, was sie ausgegraben haben. Die Funde werden im Labor untersucht, um zu bestimmen, wie alt sie sind. Dann kommen sie meist ins Museum.

Archäologen graben auch gern im Müll der Jahrhunderte. Auf einer Müllhalde aus dem 17. Jahrhundert fanden sie zum Beispiel schöne Gläser, Austern und Parfümflaschen: Abfälle eines Frauenklosters, die zeigen, wie gut es den Frauen dort ging.

Manchmal stoßen Menschen durch Zufall auf bedeutende Funde. Das sollte man melden. Denn wer auf eigene Faust weitergräbt, macht viel kaputt. Und wenn er den Fund für sich behält, macht er sich strafbar.

Neues von Professor Stachel erscheint monatlich in der Kinderzeitschrift Wapiti.