Professor Stachel erklärt die Verdauung
„Schaut, der Palast der Königsfamilie!“, ruft Professor Stachel. Der kluge Igel führt Ben Bär und Mimi Maus durch London. Doch Ben Bär interessiert sich kaum für die Sehenswürdigkeiten. Er fasst sich an den Bauch und macht leise: „Puh!“ – „Alles in Ordnung, Ben?“, fragt der Professor. „Ja, ja“, gibt Ben zurück. Mittags setzen sich die Freunde mit Backfisch und Pommes auf eine Bank. Ben greift kaum zu. Mimi fragt: „Schmeckt’s dir nicht? Was ist denn? Heute früh warst du so lange auf dem Klo …“ Ben unterbricht sie: „Hat man denn nie seine Ruhe? So wird das nie was!“ Professor Stachel fragt nach: „Was wird nie was?“
„Ach, ich kann halt grade nicht! Schon seit wir hier sind!“ Ben schaut zu Boden. Professor Stachel meint: „Das fühlt sich blöd an, was? Vielleicht liegt es an dem fettigen Essen.“ Mimi piepst: „Aber es schmeckt lecker!“ Der Igel spricht weiter: „Auch unser Tagesablauf ist ganz anders als daheim: Wir sind ständig auf Achse. Und auf öffentliche Toiletten angewiesen! Hast du heute schon genug getrunken?“ Mimi flitzt gleich los, um Wasser zu besorgen. Ben Bär seufzt. „Ich weiß ja, dass es nicht schlimm ist, mal zwei Tage nicht aufs Klo zu können. Es fühlt sich nur so doof an.“
„Hast du Bauchweh?“, fragt der Igel. Ben schüttelt den Kopf. Stachel ist erleichtert: „Prima. Entspann dich. Spätestens wenn wir wieder daheim sind, wird sich alles regeln. Und heute Abend gibt’s Gemüse. Da stecken Ballaststoffe und Flüssigkeit drin. Das bringt deine Verdauung in Schwung. Joghurt und Trockenfrüchte helfen auch. Hier kommt Mimi mit dem Wasser. Trink gleich mal was!“
„Wohin als nächstes?“, fragt Mimi. Stachel schaut aufs Handy: „Ich habe eine App mit Toiletten in der City runtergeladen. Wir wählen die Sehenswürdigkeiten jetzt nach Klos in der Nähe aus. Dann kann Ben sofort hin, wenn er …“ Mimi grinst und reimt: „Wenn er spürt, dass sich was rührt!“
Warum pupsen wir?
Das Essen macht eine Reise durch den Körper. Dabei holt sich der Körper alles aus der Nahrung, was er braucht ...
- Im Mund zerkleinerst du das Essen mit den Zähnen. Durch die Spucke, die dazukommt, wird es weich.
- Durch die Speiseröhre rutscht die zerkleinerte Nahrung in den Magen.
- Der Magen produziert Säure. Sie spaltet die Nahrung noch mehr auf.
- Im Dünndarm wird der Speisebrei verdaut. Durch die Darmwand gelangen die Nährstoffe ins Blut.
- Das transportiert sie an alle Stellen des Körpers.
- Der Dickdarm presst das Wasser aus den Resten. So wird der Brei fest. Am Ende scheidest du auf dem Klo die letzten Reste aus.
Iiih! Woher kommt nur der üble Geruch? Beim Zersetzen der Nahrung, besonders bei schwer verdaulichem Essen wie Fleisch, Kohl oder Zwiebeln, entstehen Stoffe und Bakterien, die unangenehm riechen.
Wir essen rote Tomaten und grünen Salat, doch die Wurst im Klo ist immer braun. Weshalb? Weil sie neben Essensabfällen auch alte Blutzellen enthält. Die sorgen für die braune Farbe. Die Farbstoffe der Nahrung werden meist komplett abgebaut.
Das tut deinem Bauch gut: Iss in Ruhe und kaue gründlich. Trinke genug, bewege dich regelmäßig und nimm dir Zeit, dich zu entspannen. So hilfst du deinem Magen und Darm beim Verdauen!
Die Magenmuskeln kneten den Speisebrei wie eine Bäckerin ihren Teig. So wird alles immer mehr zerkleinert.
Der Dünndarm ist nicht nur lang, er hat auch zahllose Ausstülpungen. Das ergibt eine riesige Fläche. Die braucht der Darm, um möglichst viele Nährstoffe aus der Nahrung zu ziehen.
Beim Essen gelangt Luft in den Magen und Darm. Auch beim Verdauen entstehen Gase. Diese Winde müssen wieder raus: indem wir einen Rülpser machen oder pupsen. Meist lassen wir etwa 15 Pupse am Tag.
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