Professor Stachel erklärt Modeerscheinungen

Ben Bär blättert in einem Heft. „Schau mal, das neue Kleid von Lady Gaga ist aus Gurkenschalen genäht!“ Professor Stachel winkt ab. „Promis wollen auffallen, damit man sie nicht vergisst. Wie Verena von nebenan: Sie hatte gestern eine neongelbe Jacke an. Damit war sie nicht zu übersehen!“

Ben lacht leise und will weiterlesen. Aber der Igel kommt in Fahrt: „In der Steinzeit wickelten sich die Menschen einfach in die warmen Felle von toten Tieren. Erst vor 5.000 Jahren begannen die Ägypter, Stoffe aus Baumwolle zu weben. Griechen und Römer trugen ein großes Stück Stoff, das mit einer Nadel zusammengehalten war. Im Mittelalter leisteten sich Reiche kostbare Stoffe aus Samt und Seide. Ärmere Menschen kleideten sich schlichter. Das war sogar Gesetz!“

„Und heute?“, fragt Ben. „Denk an das Sprichwort: Kleider machen Leute! Heute will jeder zeigen, wie besonders er ist. Rockfans tragen Lederjacken, andere nur das Neueste. Ständig sind andere Farben und Schnitte modern.“ Ben Bär will wissen: „Wer bestimmt denn die Mode?“ Der kluge Igel grinst: „Da geht’s um Geld: Firmen wollen was verkaufen. Sie werben dafür mit Anzeigen. Oder sie lassen Stars und Blogger ihre Sachen vorführen. Die verdienen an der Werbung. Jemand wie Verena will auch so toll aussehen und zahlt viel Geld für eine neue Jacke.“ Ben denkt nach: „Also ist Mode nur ein Werbetrick?“ Der Professor nickt. „Wer Lust auf was Neues hat, könnte einfach mit Freunden die Kleidung tauschen. Oder auf dem Flohmarkt einkaufen – eben eigene Mode machen!“ Ben Bär meint: „Mir reicht ja mein Sommerfell für warme Tage und für den Winter das dickere.“ Der Igel seufzt zufrieden: „Ja, wir Tiere haben es eben gut.“

Die Geschmäcker sind verschieden, sagt der Mann und zieht das Hemd verkehrt rum an!

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Gut gekleidet

Professor Stachel zeigt auf, wie sehr sich die Mode im Lauf der Jahrtausende geändert hat.

Steinzeit

Die Urmenschen warfen sich Tierfelle über, um sich vor Regen und Kälte zu schützen. In der Jungsteinzeit begannen sie, die Felle zu gerben und Leder daraus zu machen. Mit Knochennadeln, Sehnen und Lederbändern nähten sie einfache Kleidungsstücke. In dieser Zeit lernten sie auch, Wolle und Pflanzenfasern zu spinnen und zu weben.

Antike

Im alten Rom trug praktisch jeder eine Tunika. Bei Männern war sie knielang, Frauen reichte sie bis zum Knöchel. Gehobene Herren trugen darüber eine Toga: ein großes, kunstvoll drapiertes Stück Stoff, meist in Weiß. Hosen galten als barbarisch.

Mittelalter

Adelige Frauen und Männer besaßen prächtige Kleidung aus Samt und anderen kostbaren Stoffen, verziert mit Stickereien und Borten. Bauern fertigten ihre Kleidung selbst aus Wolle, Hanf oder Leinen. Die Frauen trugen einfache Kleider, die Männer Kittel und Hosen oder Beinlinge in Braun oder Grau.

Rokoko

Für Damen ein Muss: Rüschenärmel und weite Reifröcke, darunter ein Korsett, das den Oberkörper einschnürte. Die Haare verschwanden unter einer gepuderten Perücke. Die Herren trugen Kniebundhosen, eine Weste und eine lange Jacke bis zu den Knien, den „Rock“.

Biedermeier

In dieser Zeit gab es zum ersten Mal spezielle Kleidung für Kinder. Für Jungen aus wohlhabenden Familien kam der Matrosenanzug in Mode, mit Rock oder Hose kombiniert. Mädchen trugen Rüschenhosen unterm Kleid und eine Schürze darüber.