Professor Stachel erklärt, wie Erdbeben entstehen

Die Erde hat Schluckauf

Es waren nur ein paar Sekunden. So lange wie zweimal Zwinkern. Professor Stachel ist verdutzt. Mimi Maus starrt ihn an: „Was war das denn?“ – „Ach, gut“, murmelt der kluge Igel. „Dann habe ich es mir also nicht eingebildet.“ Ganz kurz hatten nämlich soeben alle Teller und Tassen in den Regalen geklirrt.

Mimi ist aufgeregt: „Der Tisch ist kurz gehopst! Als hätte jemand von unten fest dagegengetreten.“ „Ging mir mit meinem Stuhl genauso“, bemerkt der Professor. „Das war wohl ein Erdbeben.“ Mimi rennt zum Fenster: „Was? Stehen noch alle Häuser?“ Sie wendet sich um: „Also, draußen sieht alles aus wie vorher.“ Der kluge Igel nippt an seiner Tasse. „Das war klar. Schwere Erdbeben gibt es bei uns nicht.“ Dann zieht er sein Smartphone heraus. „Ich schau mal im Internet nach. Erdbeben-Forscher nennt man Seismologen. Sie haben Geräte, die jedes noch so kleine Beben messen. Irgendwo bebt nämlich immer die Erde. Sie besteht wie ein Nudelauflauf aus vielen Schichten. Ganz oben ... “

„Ich weiß, da ist immer Käse!“, kräht Mimi. „Ähm, nein, Mimi. Die oberste Erdschicht heißt Erdkruste. Sie setzt sich aus großen und kleinen Platten zusammen. Diese Platten sind ständig in Bewegung und wandern langsam hin und her, nur ein paar Zentimeter pro Jahr. Stoßen sie zusammen, können wir den Ruck spüren. Auch wenn der eigentliche Zusammenstoß – das so genannte Epizentrum – weit entfernt ist. Und hier steht es auch schon.“ Er deutet auf sein Handy. „200 Kilometer von hier liegt das Epizentrum.“

Da stürzt Ben Bär herein: „Hilfe, mein Bett hat Schluckauf!“ Mimi beruhigt ihn: „Das war nur die Erdkruste. Sie hatte einen kleinen Zusammenstoß.“

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Wenn die Erde bebt

Professor Stachel weiß, wie die Stärke eines Erdbebens gemessen wird: mit der Richter-Skala. Sie ist nach ihrem Erfinder benannt, einem amerikanischen Wissenschaftler.

Bewegte Haut

Die Erdkruste besteht aus Platten, die auf flüssigem Gestein schwimmen. Deshalb kommt es immer wieder zu Verschiebungen. Ein kleines Experiment dazu: Bitte Mama oder Papa, Milch zum Kochen zum Kochen zu bringen. Wenn du sie abkühlen lässt, bildet sich eine dünne Haut. Bewege den Topf ein wenig, sodass die Milch in Bewegung gerät. Die Folge: Die Haut reißt auf oder schiebt sich an manchen Stellen zusammen.

Schwere Schäden

Jedes Jahr gibt es einige tausend Erdbeben. Die meisten sind kaum zu spüren. Doch manche sind so stark, dass sie ganze Landstriche verwüsten. Dabei werden Straßen, Brücken und Häuser zerstört und Leitungen beschädigt, sodass die Menschen oft keinen Strom und kein Wasser haben.

Seebeben

Manchmal bebt die Erde auch am Meeresgrund. Ein starkes Seebeben kann eine riesige Flutwelle auslösen: einen Tsunami. Der Tsunami rollt dann auf die Küste zu und überschwemmt das Land.

Erste Hilfe

Nach einem schweren Erdbeben suchen ausgebildete Helfer mit Rettungshunden in den Trümmern nach verschütteten Menschen. Sie behandeln die Verletzten und teilen Medikamente aus.

Wiederaufbau

Die Regierung schickt Lastwagen mit Hilfspaketen. Helfer verteilen Zelte, Decken, Lebensmittel und sauberes Wasser. Vor allem Kinder sollen schnell mit dem Nötigsten versorgt werden. Auf der ganzen Welt gibt es Messgeräte für Erd-beben. Trotzdem ist es schwer, sie rechtzeitig vorherzusagen. Der beste Schutz: sichere Gebäude!

Die Richter-Skala

bis 1: nur von Instrumenten messbar
2 - 3: nur leicht zu spüren
4 - 5: leichte Beschädigungen
6 - 7: große Schäden
ab 8: sehr zerstörerisches Erdbeben