Professor Stachel erklärt, wie man Wanderkarten liest

Professor Stachel studiert seine Wanderkarte. „Wenn wir nach Zapfenbach wollen, müssen wir dem Zeichen mit dem roten Querstrich folgen“, erklärt der grüne Igel. „Das hier ist unser Wanderweg.“ Er zeigt auf die Markierung an einem Baum. Doch Mimi Maus und Ben Bär unterhalten sich gerade darüber, was sie Leckeres im Rucksack haben, und achten kaum auf das Wegzeichen. Stachel geht voran, seine Freunde folgen ihm. An einer Gabelung fragt der Igel plötzlich: „Ich kann nirgends unser Wegzeichen entdecken – seht ihr vielleicht eines?“

Mimi Maus wird nervös: „Haben wir uns verlaufen?“ Ben Bär beruhigt sie: „Keine Angst, ich hab mein Handy dabei, das zeigt uns den Weg … So ein Mist, kein Empfang!“ Mimi stöhnt: „Oh weh! Wir werden nie mehr heimfinden!“ Doch Professor Stachel weiß, was zu tun ist: „Wir sollten unsere Himmelsrichtung kennen. Schaut mal, wo die Sonne steht. Wir haben jetzt 16 Uhr. Die Sonne müsste also im Südwesten stehen.“

„Gute Idee“, meint Mimi, „aber es ist total bewölkt.“ Stachel sieht sich um: „Egal, da vorne ist ein Felsen, von dort hat man einen Blick ins Tal!“ Die drei Freunde klettern hinauf. Ben Bär entdeckt einen Kirchturm. Er schielt auf Stachels Wanderkarte: „Ist das Zapfenbach?“ Der kluge Igel meint: „Hm, hier auf der Karte ist ein Bach eingezeichnet, und da hinten plätschert doch was, oder? Und da ist unser Wanderweg. Also sind wir …“ Er überlegt und deutet mit der Pfote auf die Karte: „Wir müssten etwa hier sein.“ Mimi ist inzwischen zur Wegkreuzung zurückgelaufen und quiekt: „Der Baum mit dem Wegzeichen wurde bestimmt gefällt!“ Sie weist auf einen Baumstumpf.

„Wir müssen nach rechts“, sagt Ben. „Zum Glück haben wir die Karte dabei – und den Professor.“ Stachel meint: „Jetzt wisst ihr ja, was zu tun ist: Ruhe bewahren und die Augen offenhalten.“ Mimi piepst: „Und notfalls bauen wir uns einfach einen Unterschlupf aus Zweigen und Laub zum Übernachten. Wäre ja auch mal cool!“

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• Bei den meisten Karten ist oben Norden und unten Süden. Flüsse und Seen sind blau, Wiesen und Wälder grün, Berge braun.
• Landkarten und Stadtpläne, Fahrrad- und Wanderkarten verraten dir, wie die Welt von oben aussieht. Sie sind voller Zeichen und Symbole. Wenn du sie verstehst, sind Karten sehr hilfreich. Du kannst daraus lesen, wie weit dein Weg ist, ob er über große Straßen, durch einen Wald oder über einen Fluss führt, und vieles mehr.
• Jede Karte hat eine Legende: Das ist eine Liste, in der die kleinen Zeichen auf der Karte erklärt werden. Oft findest du Zeichen für Burgen, Ruinen, Bahnhöfe oder Campingplätze.
• Stadtpläne zeigen die Straßen und Plätze einer Stadt, Flüsse, Brücken und Parks.
• Für Reisende gibt es Pläne mit kleinen Bildern von Schlössern, Kirchen, Museen und anderen Sehenswürdigkeiten. 
• Alle Karten haben einen Maßstab. Er zeigt, wie stark die dargestellte Gegend verkleinert ist. Maßstab 1 : 100.000 bedeutet: 1 Zentimeter auf der Karte sind in Wirklichkeit 100.000 Zentimeter (= 1 Kilometer).

Mehr von Professor Stachel gibt es monatlich in der Kinderzeitschrift Wapiti.