Warum muss man atmen nicht lernen?

Ben Bär ist völlig außer Atem. Schnaufend stützt er die Pfoten auf die Knie und kann nur zusehen, wie Professor Stachel um die nächste Ecke flitzt. Dieses Wettrennen hat der Bär verloren – und das, obwohl er viel längere Beine als der Igel hat. „Warum bekomme ich beim Laufen so schlecht Luft?“, fragt Ben seinen schlauen Freund. „Gesund bist du ja, dann kann es also nur an deiner untrainierten Lunge liegen“, antwortet der Igel. Der Bär staunt. Wie kann man denn die Lunge trainieren? 

Die Lunge versorgt unseren Körper mit Sauerstoff. Den bekommen wir aus der Luft, die wir durch Nase und Mund einatmen. Die Atemluft strömt durch die Luftröhre in die beiden Lungenflügel. Sie bestehen aus Millionen von Lungenbläschen mit vielen kleinen Adern. In den Lungenbläschen gelangt der Sauerstoff aus der Luft ins Blut. Das Blut transportiert den Sauerstoff in den ganzen Körper. Die „verbrauchte Luft“ bringt es wieder in die Lunge, und wir können sie ausatmen.

Pro Minute atmet man etwa 20-mal ein und aus. Das geschieht ganz automatisch. Denn ohne Luft können wir nur wenige Minuten überleben. „Aber wenn das automatisch passiert: Warum geht mir dann die Puste aus?“, will Ben Bär wissen. „Weil du so ein Faulpelz bist“, meint Professor Stachel. Beim Sport und anderen anstrengenden Dingen verbraucht der Körper viel Sauerstoff. Man muss deshalb schneller und tiefer atmen als sonst. Das kann man üben. Trainierte Sportler können mit einem Atemzug viel mehr Luft tanken als Bewegungs-Muffel. „Schon gut, ich habe verstanden“, brummt Ben Bär. „Aber jetzt bewege ich mich erst Mal nach Hause, auf mein Sofa!“ 

Gut zu wissen: Delfine und andere Meeressäuger haben Lungen wie wir. Zum Luft holen müssen sie auftauchen.

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Ganz tief Luft holen!

Wie atmen eigentlich Tiere und Bäume? Professor Stachel erklärt es Ihrem Kind.

Lunge

Die Lunge arbeitet wie ein Blasebalg: Beim Einatmen dehnt sie sich aus, beim Ausatmen wird sie wieder zusammengepresst. Dabei nehmen wir Sauerstoff auf und geben Kohlendioxid ab. Kohlendioxid entsteht als Abfall, wenn der Sauerstoff im Körper verarbeitet wird.

Grüne Lunge

Bäume reinigen mit ihren Blättern und Nadeln die Luft. Sie nehmen Kohlendioxid auf und setzen Sauerstoff frei. Deswegen sind Parks und Wälder für uns so wichtig. Die „grüne Lunge“ unseres Planeten sind die Regenwälder. Sie liefern Sauerstoff für alles Leben auf der Erde.

Tierisch!

Säugetiere, Vögel und Reptilien besitzen Lungen. Manche Tiere atmen nur durch die Nase. Dazu gehören Pferde, Nagetiere und Wale. Fische und Krebstiere haben spezielle Organe, um Sauerstoff aus dem Wasser zu holen: Kiemen. Lurche atmen an Land durch ihre Lungen. Unter Wasser können sie Sauerstoff durch die Haut aufnehmen. Auch Quallen und Würmer atmen durch die Haut. Insekten haben oft kleine Atemlöcher am Körper. Sie führen in ein Netz aus Luftröhren.

Achtung, schädlich!

Feinstaub, Tabakrauch und Abgase sind so fein, dass deine Nase diese Gefahren nicht ausschalten kann. Es schadet den Lungen auch, den Rauch anderer Raucher einzuatmen (passiv rauchen).

Schmutzfilter

Wenn du durch die Nase einatmest, wird die Luft gefiltert: In der Nasenschleimhaut sitzen feine Härchen. Sie fangen Staub und Krankheitskeime in der Atemluft ab. So können keine Schadstoffe in die Lunge gelangen.

Wissen Sie, ...

... wie lange man die Luft anhalten kann? Geübte Taucher schaffen es, unter Wasser mehrere Minuten lang nicht zu atmen. Der Rekord liegt bei mehr als 10 Minuten.