Wer war Jeanne d’Arc?

Lebenslauf von Jeanne d’Arc

Weiterer Name: Johanna von Orléans

Geboren: 9. Januar 1411 oder 1410 oder 6. Januar 1412 in Domrémy im heutigen Lothringen

Gestorben: 30. Mai 1431 öffentlich als „Hexe“ in Rouen verbrannt

Kindheit: Jeanne wuchs als Tochter wohlhabender Bauern auf

Besonderheit: Jeanne berichtet als Kind von Erscheinungen des Erzengels Michael, der Heiligen Katharina und Margareta.

Das Leben der Jeanne d’Arc

Johanna von Orléans war in Frankreich eine Heldin. Die 17-Jährige kämpfte an der Spitze der französischen Armee und befreite 1429 die Stadt Orléans von den Engländern. Doch zwei Jahre später wurde sie als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Wie konnte das passieren?

Johanna oder Jeanne d’Arc fühlte sich von Gott dazu berufen, Frankreich von den englischen Besatzern zu befreien. Zuerst wollte niemand der Bauerstochter glauben. Doch sie schaffte es, beim französischen Thronfolger Karl VII. eine Audienz zu bekommen und ihn von ihrer Mission zu überzeugen. Bestimmt kam ihr eine Legende zugute, nach der eine Jungfrau Frankreich retten würde. Also ließ Karl VII. eine Rüstung für sie festigen, und das junge Mädchen zog in die Schlacht.

Jeanne war so tapfer und so überzeugt von ihrer Aufgabe, dass die Soldaten an ihrer Seite neuen Mut fassten und tatsächlich eine entscheidende Schlacht gegen England gewannen. Karl VII. wurde, so wie es Jeanne vorausgesagt hatte, in der Kathedrale in Reims zum König von Frankreich gekrönt. Auch Jeanne war bei dieser Zeremonie anwesend und fortan sehr berühmt. Doch danach brauchte der König den Rat der jungen  Frau nicht mehr, die darauf drängte, weiter gegen die Engländer zu kämpfen.

Schließlich erlaubte er ihr, gegen die Burgunder (das waren Verbündete der Engländer) in die Schlacht zu ziehen. Dabei wurde Johanna von Orléans gefangen genommen...

Jeanne d’Arcs Tod auf dem Scheiterhaufen

...und von den Burgundern an England ausgeliefert. Sie wurde der Ketzerei beschuldigt (Ketzer waren Menschen, die einer offiziellen kirchlichen Lehre widersprachen) und von der Kirche zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt.

Der Papst beanspruchte für sich das alleinige Recht, ein Gesandter Gottes zu sein. Darum war Jeanne d’Arc mit ihrem göttlichen Auftrag der Kirche ein Dorn im Auge. Der König wollte mit einer Hexe nicht in Verbindung gebracht werden und unternahm nichts, um ihr zu helfen. Am 30. Mai 1431 wurde Jeanne in der französischen Stadt Rouen bei lebendigem Leib verbrannt.

Später erkannte man, dass sie zu Unrecht verurteilt worden war. 1920 wurde Johanna von Orléans von der Kirche heiliggesprochen und wird heute in Frankreich als Nationalheilige verehrt.