Können Grundschüler Gedächtnistraining lernen?

Ohne Lernen geht nichts. Das fängt schon im Babyalter an: Ohne Laufen und Sprechen gelernt zu haben, wäre das Leben deutlich komplizierter! Die Redakteure von Schule und Familie haben bei einer Gedächtnistrainerin Lern-Tipps für Ihr Kind geholt.

Schule und Lernen gehören zusammen

Momentan ist es vielleicht nervig und öde für Ihr Kind, wenn es für Proben oder Schulaufgaben lernen muss, aber später zahlt es sich aus. Egal, was es einmal werden möchte: Um einen Wunschberuf zu erreichen, muss man lernen, um dorthin zu kommen.

Möchten Sie mit Ihrem Kind ins Ausland fahren und dort mehr als Bahnhof verstehen, müssen Sie vorher Vokabeln büffeln. Das Schöne am Lernen ist aber, dass die Belohnung fast sofort erfolgt. Je mehr Ihr Kind vom Unterricht mitbekommt, desto besser kann es mitverfolgen, was der Lehrer oder die Lehrerin sagt. Bessere Noten folgen dann zwangsläufig. Doch davor steht Lernen.

Hausaufgaben in der Grundschule

Empfehlenswert ist es, die Hausaufgaben noch am gleichen Tag zu machen. Da ist alles noch frisch und wird gleich nochmal gefestigt. Wichtig ist auch, dauerhaft mitzulernen und nicht erst zwei Tage vor der Probe. Wenn man ständig am Ball bleibt, sind Prüfungen keine Riesensache, weil man kurz davor nur noch alles wiederholen muss. Viel Arbeit kann sich auch ersparen, wer in der Schule aufpasst und mitarbeitet. Das ist schon die halbe Mühe – und gute mündliche Noten gibt’s noch dazu.

Hilfreich ist auch, den eigenen Lerntyp herauszufinden. Wer sich Dinge besser merken kann, wenn er sie hört oder liest, der kann auch seine Hausaufgaben darauf abstellen. Also Lernstoff auf den MP3-Player sprechen oder sich Lernplakate malen. Je nach Typ kann der eine am besten abends lernen, der andere setzt sich besser gleich nach der Schule an den Schreibtisch. Das ist ganz unterschiedlich – und auch von anderen Terminen abhängig, wie z. B. ein langer Schultag oder Hobbys. Auf jeden Fall muss gelten: Hausaufgaben haben immer Vorrang, auch die mündlichen!

Tipps zum Gedächtnistraining für Grundschüler

• Jeder sollte seinen Arbeitsplatz so gestalten, dass er gerne dort sitzt. Je nach Lerntyp ist es wichtig, dass der Schreibtisch aufgeräumt ist, dass einigermaßen Stille herrscht. Oder auch, dass Ihr Kind eine Sitzgelegenheit hat, auf der es gut hin- und her wackeln kann. Es gibt auch Schüler, die am besten an einem Stehpult arbeiten.
• Sehr wichtig ist auch Trinken: Es sollte immer Wasser griffbereit sein, so dass Ihr Kind jederzeit trinken kann. Unser Gehirn braucht das. Ebenso wichtig ist Sauerstoff. Also: Fenster auf, Luft rein.
• Sehr brauchbar sind auch Lernpläne. Das fängt damit an, dass Sie mit Ihrem Kind einen Kalender führen sollten mit allen Prüfungsterminen. So behalten Sie den Überblick. Der Lernplan kann sehr genau aufgestellt werden, bis hin zur Uhrzeit, an welchem Tag Ihr Kind was macht. Wichtig ist allerdings, vor lauter Lernplan nicht das Lernen selbst zu vergessen!
• Schon sehr lange bewährt hat sich der Kartei- oder Lernkasten. Das ist eine hervorragende Methode, um Lernstoff zuverlässig ins Langzeitgedächtnis zu bekommen. Dazu muss man keinen teuren Karteikasten kaufen – ein Karton tut’s auch. Trennstreifen dazwischen und entsprechend zugeschnittenes Papier, fertig ist der Lernkasten. Der Vorteil: Ihr Kind wiederholt immer nur das, was es gerade wiederholen möchte. Entweder es wiederholt die Vokabeln, die es nicht richtig kann, oder es möchte sich selbst belohnen und wiederholt das, was schon weit hinten im Kasten ist und gut sitzt. Dabei ist es wichtig, die Karten innerhalb eines Abschnittes immer wieder durchzumischen, damit sich die Reihenfolge ändert. Diese Lernkästen sind nicht nur für Sprachen supergut geeignet, sondern für alle Arten von Fächern.

Lern-Expertin Julia Hayn hat auch eine eigene Internetseite.